• Büdingen ist eine Stadt im Wetteraukreis in Hessen mit heute etwa 21.000 Einwohnern.
    In diesem Strang möchte ich die exzellent erhaltene historische Altstadt vorstellen.
    Ich hatte nur etwa zwei Stunden Zeit und lediglich eine uralte Knipserkamera dabei, es gibt dort also noch viel mehr zu entdecken.

    Bausünden habe ich in der Altstadt keine gefunden.
    Alle Bilder von mir.


    Klassische Ansicht der südlichen Stadtmauer



    Jerusalemer Tor/Untertor

    Das Große Bollwerk

    Westliche Stadtmauer. Die mächtige Stadtbefestigung scheint praktisch vollständig erhalten zu sein.

    Das Obertor

    Schanze am Obertor, links der Oberhof

    An der östlichen Stadtmauer: Meliorsches Haus (19.Jh.) mit Wacherker des ehem. Mühlentores

    Das Schlagwerk (r.) und das Steinerne Haus an der Mühlenpforte

    weiter an der östlichen Stadtmauer





  • Wir betreten die Altstadt hier an der Mühlenpforte



    Rathausgasse


    Sattlergasse

    Blick zurück

    Hier wird gerade in einer Gasse saniert

    Altes Rathaus, heute Museum


    Bevor wir den Marktplatz erreichen, zurück zum Steinernen Haus und die Schlossgasse entlang Richtung Büdinger Schloss

    Schlossgasse

    Gassen

    weiter Schlossgasse

    Das Schloss




    hinaus, und weiter Richtung Marienkirche

    Die Marienkirche am Schlossplatz, rechts das ehem. Pfarrhaus


    Wir tauchen ins Gassengewirr ein














    Marktplatz und Umfeld






    Jetzt geht es von der Neustadt, in der Nähe des Jerusalemer Tors hinauf zum Obertor










    wieder am Obertor

    Wieder zurück am Jerusalemer Tor, hier ist es von innen zu sehen:

    Gasthof

    Blick von der Neustadt zum Tor hinaus Richtung Vorstadt

    Vorstadt



    Ende

  • Büdingen? Noch nie im Leben gehört.
    Schön, dass hier immer wieder solche sehenswerten und pittoresken Ortschaften vorgestellt werden; danke schön dafür.

    P.S.: Costa's Irish Pub in einem deutschen Fachwerkhaus - das nenne ich mal integrativ!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • In Büdingen war ich sehr oft - zusammen mit Gelnhausen ein wahrer Glanzpunkt östlich des kriegszerstörten Hanaus. Der Zustand der Straßen ist ja immer noch bemerkenswert! :lachen:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Wahnsinn - ist mir noch nie aufgefallen und liegt quasi vor der Tür - die Destination für den nächsten Schönwetter-Ausflug ist sicher!

  • Ich habe vor ein paar Tagen auch ein bisschen fotografiert dort, ich kann die Bilder nachher mal zeigen.

    In der Tat ein hübsches kleines Städtchen, nur der penetrante Autoverkehr, fahrend wie ruhend, stört doch erheblich. Besonders schön zahlreiche Ausflügler die zum "mal gucken" einfach nur durch die Altstadt fahren, statt sich mal eine halbe Stunde aus dem Sitz zu erheben. In der äußeren Vorstadt türmt sich darüber hinaus Bausünde auf Bausünde, und besonders schmerzhaft sind einige gnadenlos verstümmelte Bauten des 19. Jahrhunderts. Fotografiert hab ich die allerdings nicht :lachen:

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Als ich mt dem Zug angekommen bin, hatte ich auch erstmal Befürchtungen. In dem Bereich gibts (ähnlich wie in Gelnhausen übrigens) so allerlei fiese Sachen. Ein häßliches Parkhaus, ein Kaufhaus, auch hier und da ein Kasten usw; auch der Bahnhof selbst (der lange nicht so toll ist wie der Gelnhäuser) war total abgeranzt. Ich vermute, hier kann man durchfahren, ohne irgendwas sehenswertes zu vermuten.

    Umso erleichterter war ich allerdings, die Gegend direkt um die Stadtmauer in einem sehr ansprechenden Zustand vorzufinden (tolle FWH und Gründerzeitler). So ein "Kompromiss", die Altstadt einfach Altstadt sein zu lassen und sich weiter draussen "auszutoben" finde ich noch akzeptabel.

    Beim Autoverkehr stimme ich aber 100%ig zu. Es ist einfach unglaublich. Man taucht ein in diese Fachwerkwunderwelt, möchte die Fassaden bestaunen, und ist echt dauernd damit beschäftigt, Autos die Bahn freizumachen, um nicht angehupt oder angefahren zu werden.

    Und zwar überall, auf jeder Strasse, in fast jeder Gasse. Auch durchs Untertor kann man selbstverständlich direkt in die Altstadt (oder besser Neustadt) brummen.

  • Büdingen ist eben eine lebendige Stadt der Gegenwart und nicht nur eine künstliche Touristen-Fußgängerzone. Klar gefallen einem die Autos in den Gassen nicht unbedingt, aber dafür hat man auch meist normale Bürger dort herumlaufen und keine Chinesen, die mit Fotoapparaten aus ihren Bussen steigen. Immerhin das doch noch nicht.

    Ich empfehle Dir übrigens bei Deinem nächsten Besuch einen Abstecher in das kleine Café direkt vor dem Steinernen Haus. Du erkennst es an den Außentischen. Sehr gemütlich, sehr romantisch. Und leckerer Kuchen.

  • Dass die Anwohner ihre Autos nicht extra muros parken sollen ist ja allgemein verständlich - meine Kritik bezieht sich auf die geschätzten 90% Durchgangsverkehr, von Leuten die einfach nur zu faul oder zu geizig sind, ihr Blechspielzeug etwas außerhalb zu parken und die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Das hat nichts mit Lebendigkeit zu tun. Diese Leute kaufen nichts, zahlen keine Parkgebühren und haben somit für die Stadt nicht den allergeringsten Nutzen. Die gesamte Altstadt nur für Anwohner und Lieferverkehr freizugeben würde da sicher nicht schaden, es gibt rundherum genug Parkplatzflächen.

    Nun aber zu meinen Fotos vom 1. und 2. März diesen Jahres:










    Diese widerlichen Plastikfrösche finden sich im gesamten Stadtgebiet, der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht... Man beachte das in Büdingen sehr beliebte Kulturgut-Schutzsymbol, vor Amphibienbefall schützt es aber wohl nicht...
















    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Büdingen ist recht nett, wenngleich auf ersten Blick beeindruckender als auf zweiten. Auch kam keine rechte Athmosphäre auf, was wirklich am Durchzugsverkehr, der in den engen Gassen besonders penetrant ist, gelegen sein mochte.
    Fachwerkmäßig kann die Stadt natürlich nicht mit Fritzlar, Melsungen oder gar Alsfeld mit, mE auch nicht mit Butzbach. Dafür gibt s erstklassige Steinbauten.

    An Bausünden kann ich mich nicht erinnern, störend ist nur der in D allgegenwertige Hass gegen alte, gegliederte Fenster (nun, bei dem Höllenverkehr ist der Einbau schalldämmernder Kunststofffenster immerhin verständlich).
    Allein dieses hohe helle, abgestufte Gebäude in der Straßenflucht hinten links, an das ich mich nicht erinnern kann, bietet Grund zur Besorgnis:

    Hoffentlich kein allzu störender Neubau?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • An Neubauten am Marktplatz kann ich mich nicht erinnern, ich glaube es handelt sich um ein durchaus historisches, aber frisch saniertes Steingebäude. Habe leider kein Foto der Ecke gemacht. Zumindest in den Altstadt-Bereichen in denen ich unterwegs war ist mir auch kein Gebäude aufgefallen, was definitiv jünger als 100 Jahre ist.

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Fein, danke für die erfreuliche Auskunft.
    Leider tendiert man aufgrund vieler schlechter Erfahrungen zu einer gewissen neurotischen Erwartungshaltung..

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ein paar weitere Bilder aus Büdingen von Mai 2004

    1

    2

    3

    Rathausgasse 2 (um 1460)

    4

    Kirchgasse 4 (1562)

    5

    6

    Schlossgasse 15 (1460)

    7

    Schlossgasse 11 (1490)

    8

    Schlossgasse 11, Rückseite

    9

    Schlossgasse 20 (1609)

    10

    Schloss

    11

    12

    Schlossgasse 2 (1703)

    13

    Altstadt 11 (E. 15. Jh.)

    14

    Obergasse 15

    15

    Obergasse 23, Oberhof (1570)

    16

    Stadtmauer, W-seite

    17

  • 18

    Jerusalemtor (1503)

    19

    20

    Neustadt 29

    21

    Kronengasse / Steinernes Haus

    22

    23

    24

    25

    26

    27

    nochmals Altstadt 11

    28

    29

    nochmals der Oberhof

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    32

    Marktplatz

    33

    Kronengasse 7

    34

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Fachwerkmäßig kann die Stadt natürlich nicht mit Fritzlar, Melsungen oder gar Alsfeld mit, mE auch nicht mit Butzbach. Dafür gibt s erstklassige Steinbauten.


    Auf den Bildern meine ich einige Fachwerke aus dem ziemlich seltenen Übergangsstil des mitteldeutschen Fachwerks zu sehen (Schlossgasse 11, Schlossgasse 15, Rathausgasse 2, rückwärtiger Anbau des Rathauses), die entfernt etwa der rekonstruierten Löwenapotheke in Aschaffenburg, dem Hohen Haus am Schnatterloch in Miltenberg oder dem ehemaligen Haus Grünau in Frankfurt ähneln. Zumindest als Flächendenkmal des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkbaus ist Büdingen sicherlich bedeutsamer als Butzbach und Melsungen, die fotogener sein mögen, aber über einen jüngeren Baubestand verfügen. Neben den gotischen Steinbauten scheinen mir auch die Stadtmauer und das Schloss sogar hessenweit erwähnenswert.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer