Innenräume des Berliner Schlosses

  • Ergänzungen:


    Blick in den Schweizer Saal, Raum 814 von Andreas Schlüter Ansicht nach Norden in Richtung der Paradekammern des Königs, Aufnahme 1913/16 MBA.


    Erster Treppenpodest, Flügeltür aus Eichenholz, Schnitzereien von Andreas Schlüter Zugang zu den Räumen 344, 641, 815, Aufnahme 1913/16 MBA.


    Quelle: Albert Geyer, Geschichte des Schlosses zu Berlin, nicolai 2001,

  • Dieses Mal eine willkürliche Auswahl:

    Der Parolesaal nach Erdmannsdorff, hofseitig über Portal IV gelegen.


    Ab 1921 (?) wurde hier die Schadow'sche Prinzessinengruppe aufgestellt.

    Der Apollosaal im 2. OG etwa über Portal II

    Und diese unbezeichnete Aufnahme ordne ich der Mecklenburgischen Wohnung im EG des Lustgartenflügels zu.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Einige Ansichten aus dem [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] gemalt bzw. gezeichnet von Eduard Gaertner, Johann Heinrich Hintze, Friedrich Wilhelm Klose (Kloß) u. a. :


    Aus der Königlichen Wohnung:


    Berliner Schloss_Teesalon König Friedr Wilh IV_Luise Piepenhagen_1853


    Berliner Schloss_Wohnzimmer Königin Elisabeth_Joh H Hintze_um1850


    Die Wohnung der Prinzessin Marianne:


    Zitat aus Wikipedia:

    "Die Prinzessin Marianne von Preußen (1785 - 1846) wurde 1785 als Marie Anne Amalie Landgräfin von Hessen-Homburg geboren. Sie war das zwölfte Kind (und die sechste Tochter) von Landgraf Friedrich V. und seiner Frau Karoline von Hessen-Darmstadt, einer Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und der Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken, der großen Landgräfin.

    1804 heiratete sie Prinz Wilhelm von Preußen (1783–1851), den jüngsten Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen., die Bilder entstanden kurz nach ihrem Tode, als die Wohnung aufgelöst wurde."


    Berliner Schloss_Grünes Zimmer Prinzesin Marianne_E Gaertner_1847


    Berliner Schloss_Grünes Zimmer Prinzesin Marianne_E Gaertner_1847


    Berliner Schloss_Kinderschlafzimmer Prinzesin Marianne_E Gaertner_1852


    Berliner Schloss_Kleiner Saal Prinzesin Marianne_Fr W Klose_um 1850


    Berliner Schloss_Rotes Zimmer Prinzesin Marianne_E Gaertner_1849


    Berliner Schloss_Rotes Zimmer Prinzesin Marianne_unbekannt_um 1830


    Berliner Schloss_Schlafzimmer Prinzesin Marianne_E W Knippel_1843


    Berliner Schloss_Schlafzimmer Prinzesin Marianne_unbekannt_1843


    Berliner Schloss_Schreibzimmer Prinzesin Marianne_E Gaertner_1852


    Berliner Schloss_Speisesaal Prinzesin Marianne_E Gaertner_1852


    Berliner Schloss_Toilettzimmer Prinzessin Marianne_E Gaertner_1849


    Berliner Schloss_Wohnzimmer Prinzessin Marianne_E Gaertner_1851


    Wohnung ihres Sohnes:


    Prinz Waldemar (1817-1849), Seine Eltern waren Prinzessin Marianne und Prinz Wilhelm, der jüngste Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III.


    Berliner Schloss_Wohnzimmer Prinz Waldemar_E Gaertner_um 1850


    Berliner Schloss_Indisches Kabinett des Prinz Waldemar_E Gaertner_um1850


    Quelle: u.a. Interieurs der Biedermeierzeit, Hessische Hausstiftung, Michael Imhof Verlag, 2004

  • Wahnsinn! Soooo schön! Ich werde narrisch - genau so sollte es wieder werden! Von mir aus kann man dann auch Osama im indischen Kabinett aufstellen!

  • Herrlich, ich wußte garnicht, daß es so tolle klassizistische Räume im Schloß gab! Sie wirken wunderbar wohnlich und richtig gemütlich..sowas dient mir zusammen mit Jugendstilzimmern immer sehr als Anregung für meine eigenen vier Wände...

    Interessant, das Teezimmer wird bei wikipedia als "bürgerliches Biedermeierzimmer" bezeichnet, und dabei ist es ein Schloßraum^^
    ..aber paßt ja auch ganz zur neuen Selbstdarstellung unter Friedrich Wilhelm IV.

    http://www.timetravelteam.com/pic/collignon_…WilhelmIV06.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von Kaoru (2. Mai 2015 um 13:26)

  • Weitere Ansichten aus dem damals noch bewohnten Schloss:

    Berliner Schloss_Apollosaal_E Gaertner_1852 (hatten wir vielleicht hier schon mal, aber weil's so schön ist :tongue: )


    Berliner Schloss_Bibliothek Friedrich II_Carl Graeb_um 1860


    Berliner Schloss_Bibliothek_E Gaertner_1852


    Berliner Schloss_Chinesisches Zimmer_E Gaertner_1850


    Berliner Schloss_Elisabethsaal in der Wohnung der Prinzesin Marianne_Fr W Klose_um 1850

  • Die hohe Anzahl und die hohe Qualität der Innenräume des Schlosses von der Gotik bis zum Historismus war wohl ziemlich einzigartig. Die Innenausstattung war wohl auch kunsthistorisch noch bedeutender wie die Fassaden. Schade, dass davon (zunächst) gar nix wiederkommt... :sad:

  • Natürlich totale Spinnerei, aber es wäre schon schön, könnte das Bernsteinzimmer eines Tages wieder in das Schloß zurückkehren...
    wenn man irgendwann das originale finden würde...auf irgendeinem Dachboden oder einem Stollen..die Russen möchten bestimmt ihre schnieke und frisch polierte Rekonstruktion behalten, statt das alte Mühsam zu restaurieren..und was wollen sie denn mit zwei Bernsteinszimmer..eins könnte doch wieder nach Berlin...genug Luftschlösser gebaut..

    Das Bernsteinzimmer war im Berliner Schloß nie so eingebaut, wie man es heute kennt, oder täusch ich mich?

  • Zitat

    Natürlich totale Spinnerei, aber es wäre schon schön, könnte das Bernsteinzimmer eines Tages wieder in das Schloß zurückkehren...

    Oh je... träum ruhig weiter.... wenn vielleicht mal in 20-30 Jahren die Gigantentreppe dort wieder reinkommt ists viel und dann wird man dankbar dadfür sein müssen.
    Der ganz Rest der Räume wird definitiv nie wieder kommen. That's Live.....

  • Der ganz Rest der Räume wird definitiv nie wieder kommen.


    Das mag zwar aus der heutigen Perspektive berechtigt gedacht und vielleicht auch zutreffend sein, aber man sollte doch bekanntermaßen niemals nie sagen!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Ich schätze mal dass in ca. 10-20 Jahren einige sehr wenige Räume wie die Gigantentreppe wiederkehren werden, der Appetit darauf wird nach 2019 wachsen. Der Rest wird aber wohl kaum wiederkehren, weil dann das Ethologische Museum ausziehen müsste und weitere Räume auch kaum zu finanzieren sein würden (allein die Reko der Gigantentreppe kostet rund 20 Mio. Euro). Man wird sich zukünftig fragen, ob man so viel Geld für die Reko einiger dutzend Räume ausgeben soll die dann hinterher nur den Zweck haben, von staunenden Touristen ins Filzpantoffeln durchschlurfen zu werden. Das ist zwar absolut nicht meine persönliche Meinung, aber ich vermute dass so denkend entschieden wird. :weinenstroemen:

  • Vergesst bitte nicht, dass diese hier gezeigten Räume Privatgemächer waren und nach dem Tode der Bewohner damals schon ausgeräumt, das Interieur an die Erben verteilt bzw. teilweise sogar verkauft wurden. Jede Generation hat dann die Räume nach der entsprechenden Mode und dem persönlichen Geschmack neu eingerichtet. Wir machen das ja heutzutage auch meistens so oder wer will wie seine Eltern wohnen!?

    Kaiser Wilhelm ließ ganze Zimmerfluchten neu gestalten.

    Ich weiß nicht, wie Seine Königliche Hoheit Prinz Georg Friedrich von Preußen und seine Frau wohnen, aber sicher so wie sie sich dass im Heute vorstellen.

    Als Eduard Gaertner oder Friedrich Wilhelm Klose diese Räume zeichnete bzw. aquarelierte, galt dies zum Festhalten der Ansichten für die nachfiolgende Generation, quasi als Erinnerungsfotos.

    Als nach 1918 das Schloss zum Schlossmuseum wurde hat man sogar schon einige Räume wieder rekonstruiert, z. B. die von Friedrich II.

    Die meisten Möbel gingen nach 1918 als Privatbesitz des Kaisers nach Haus Doorn, nur die Paradekammern und Staatsräume blieben weitgehend erhalten. Darüber gab es lange verhandlungen, was Privat- und was Staatsbesitz war.

    Bei Gelegenheit werde ich mal ein paar Fotos aus dem Schlossmuseum posten, damit man sieht, wie das museale Schloss dann innen aussah. Einige waren ja hier auch schon zu sehen.

  • Ich verstehe weinerliche Kommentare dieser Art nicht: "Die schönen Innenräume, von denen kommt nie was wieder, buhuu!"

    Lasst doch diesen Schwachsinn! Woher wollt ihr wissen, was in einigen Jahrzehnten ist? Vor gerade einmal zwei Jahrzehnten konnte man sich Projekte wie Stadtschloss, Dresdner Neumarkt, Dom-Römer, Mitteschön usw. kaum ausmalen und nur feucht erträumen. Maßt euch bitte nicht diesen Pessimismus als absolute Wahrheit an, das ist unerträglich. Ich bin zuversichtlich, dass man schon bald nach Fertigstellung der (Teil-)Außenreko auch über Innenräume konkreter nachdenkt. Mithilfe neuer Fertigungstechniken könnte das auch deutlich günstiger und schneller gehen als heutzutage.

  • Erbse hat recht !

    Viele Menschen müssen erst die Gegenwart der historischen Gebäude und insbesondere der Rekos als Bereicherung des Geistes und des Alltages erfahren und begreifen. Ist das erst einmal geschehen, wird auch unsere Anhängerschaft wachsen, und die Forderung nach weiteren Rekonstruktionen lauter werden.
    In Berlin hoffe ich da auch die Ostseite des Schlosses, die Domkuppel, das Marienviertel und die Innenäume des Schlosses aber auch weiterer Gebäude.

    Ich kenne da wirklich noch andere Zeiten, wo Rekos nahezu verteufelt wurden. Sei es als unoriginal oder als nicht funktionstüchtig, usw....usw.
    Die Entwicklung ist positiv und wird sich weiter fortsetzen.

  • Sehr schöne Ansichten der Innenräume! Einige kannte ich noch gar nicht. Teilweise erinnern mich die Bilder an Interieurs englischer Schlösser und Landhäuser, wo diese "Interieur-Kultur" bis heute existiert und aktiv gepflegt wird. :anbeten:

    Zitat

    Vergesst bitte nicht, dass diese hier gezeigten Räume Privatgemächer waren und nach dem Tode der Bewohner damals schon ausgeräumt, das Interieur an die Erben verteilt bzw. teilweise sogar verkauft wurden. Jede Generation hat dann die Räume nach der entsprechenden Mode und dem persönlichen Geschmack neu eingerichtet. Wir machen das ja heutzutage auch meistens so oder wer will wie seine Eltern wohnen!?

    Ja, das sieht man schön am Apollo-Saal, der unter Kaiser Wilhelm aufgeweitet und zum Joachimsaal umgestaltet worden ist. Man kann sich nun streiten, welche Fassung schöner ist. Ich hätte die leicht und elegant wirkende klassiszistische Fassung ggü. der schweren (Neo-)Renaissance-Ausführung bevorzugt. Aber anders als die offiziellen Staatsräume waren die Räume mit privaterem Charakter mehr dem jeweiligen Zeitgeschmack unterworfen, wie schon Spreetunnel anmerkte.

    Apollo-Saal (2. OG, Portal II) vorher:

    Weitere Ansichten aus dem damals noch bewohnten Schloss:

    Berliner Schloss_Apollosaal_E Gaertner_1852 (hatten wir vielleicht hier schon mal, aber weil's so schön ist :tongue: )

    und:

    Quelle: bildindex.de

    und danach:

    Quelle: bildindex.de

    EDIT: hier noch ein etwas besseres Bild:

    Quelle: Postkarte, vor 1914

    Übrigens: sowohl der Apollo-Saal oder Joachimsaal als auch der einen Stockwerk tiefer liegende Pfeilersaal wären von der Grundrissdispostion her problemlos zu rekonstruieren, da der neue Grundriss hier perfekt mit dem historischen übereinstimmt - anders als in vielen anderen Räumen, wie z.B. dem Rittersaal auf der Lustgartenseite etc, wo man mitten im Raum (statisch wichtige?) Betonsäulen eingebaut hat.

    Pfeilersaal (1. OG, Portal II):

    Quelle: zeno.org

  • Man sollte die Innenräume nach und nach rekonstruieren. Allerdings müsste man sich für eine bestimmte Zeitperiode entscheiden, da die Räume ja bekanntlich oftmalig geändert worden waren. Ich würde für die Zeit von Wilhelm II. plädieren, weil mir das am sinnvollsten erscheint. Die Gigantentreppe sollte man als allererstes ins Auge fassen. Dieses Treppenhaus möchte ich unbedingt einmal erleben. Wenn es nach mir ginge sollte man, als ersten Schritt, ein ganzes Stockwerk für die rekonstruierten Innenräume reservieren. Am Ende wäre dies, meiner Ansicht nach, der eigentliche Hauptanziehungspunkt für die Besucher des Hauses. Davon bin ich fest überzeugt. Das würde dann auch die Tür für weitere Rekonstruktionen weit öffnen, auch finanziell.

    Mal sehen was die Zeit so bringt. Ansonsten ist meine Meinung zu den gewünschten Bewohnern des Hauses ja bekannt.

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • Hier eine relativ neue Visualisierung wie sich das Erdgeschoss des Schlüterschen Treppenhauses in Zukunft (bis zur wünschenswerten Rekonstruktion des Originals) präsentiert:

    Quelle: http://www.sbs-humboldtforum.de/de/Service/Presse/Pressebilder/

  • Hm..... Also hier hätte meine Mutter gesagt: "Nicht schön - aber selten". Enttäuschend.

    Aber vielleicht wird der Schloss-Aufbau doch so ein großer Erfolg, dass es auch nachträgliche Spenden geben wird....

  • Die Anordnung der Statuen und weiteren Spolien ist gut gelöst und wirklich ganz interessant...aber, ohje, was wirkt moderne Innengestaltung oft trist und unschön. disgust:) Da schaudert es einem richtig vor Kälte und Leere.