Berlin-Moabit und Hansaviertel

  • Deutsche Luftfahrtsammlung Berlin

    Am Samstag (04.12) kam auf ARTE die Sendung: "Die versunkenen Flugzeuge"(http://www.arte-tv.com/de/wissen-entd…360/690144.html)

    "Deutsche Ingenieure haben bis zum Zweiten Weltkrieg entscheidend zur Entwicklung der Luftfahrt beigetragen. Im Berlin der 1930er Jahre fand die größte Luftfahrtausstellung der Welt statt - hauptsächlich mit Maschinen, die vor oder während des Ersten Weltkrieg gebaut worden waren[...] Erst 40 Jahre nach Kriegsende stieß Holger Steinle zufällig auf Reste dieser außergewöhnlichen Ausstellung.[...]"

    Diese Luftfahrtsammlung wurde im Film als Modell gezeigt, sie muss irgendwo in der Nähe des Lehrter Bahnhofs gestanden haben. Auf den alten Stadtplänen (http://www.alt-berlin.info/) habe ich den Standort leider nicht gefunden.

    Die Breite Freitreppe ist noch erhalten, das imposante Hauptgebäude jedoch nicht.

    Im Deutschen Technikmuseum steht wohl ein Modell der damaligen Ausstellung, auch die Nachfolgesammlung eröffnet dort nächstes Frühjahr (http://www.deutsches-technikmuseum-berlin.de/Rundgang/Neubau/index.html).

    Leider habe ich weder Fotos noch Infos zum genauen Standort im Netz gefunden, vielleicht kann ein Berliner abhelfen!

    Komisch, dass eine so bedeutende Ausstellung und ihre Bauten so in Vergessenheit geraten sind.

  • also auf anhieb kann ich nichts dazu sagen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Gibt es denn irgendwo Bilder vom Hauptgebäude? Museumsbauten waren in der Gründerzeit damals so mit die schönsten Profanbauten überhaupt (Bode-Museum, Pergamon-Museum, Naturkunde-Museum Berlin usw.). Heute fehlen in Berlin viele dieser Gebäude (Museum für Völkerkunde, Institut und Museum für Meereskunde) und auch deutschlandweit wurde viele Kriegszerstörte Museen durch häßliche Neubauten ersetzt (Wallraf-Richartz-Museum Köln z.B.) und unattraktive Neubauten geschaffen (Römisch-Germanisches-Museum, Köln)

    Warum rekonstruiert man sowas nicht?

    Und die Exponate sollten unbedingt wiedergefunden/rekonstruiert werden und in alter Konstellation ausgestellt werden.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat

    Gibt es denn irgendwo Bilder vom Hauptgebäude ?

    Im Bildindex und bei Google hab ich nichts gefunden...
    Vielleicht kann jemand im Deutschen Technikmuseum nen Foto vom Modell machen, aber ich glaube, dies ist erst bei der Eröffnung im nächsten Frühjaht zu sehen.

    Zitat

    Und die Exponate sollten unbedingt wiedergefunden/rekonstruiert werden und in alter Konstellation ausgestellt werden.



    Was nicht zerstört wurde oder sich wieder in Berlin befindet, steht jetzt in Krakau (und die wollen es verständlicherweise nicht rausrücken, obwohl die Exponate völkerrechtlich dem deutschen Staat gehören (Stichwort "Beutekunst").


    Zitat

    Warum rekonstruiert man sowas nicht?

    Zitat aus dem Skript S.15 f.(http://www.arte-tv.com/static/c4/pdf/Flugzeuge1.PDF:(

    "... bald wird hier nichts mehr stehen: Hier wächst der Lehrter Hauptbahnhof, 800 Meter von hier ist das Bundeskanzleramt. An dieDeutsche Luftfahrtsammlung wird hier bald nichts mehr erinnern."


    Soviel also auch noch zum Standort.

    Und auch dies steht noch zum Standort: "In einem kleinen Wäldchen im Stadtteil Moabit..."

    Hat nicht zufälligerweise ein Berliner Lust die Treppe zu suchen und Fotos zu machen?
    Wär echt schade, wenn diese bald auch noch verschwindet!

  • Habe die Sendung auf Arte auch gesehn, super interessant!

    Nunja aber wenn dann sind doch eh nur noch die Trppen vorhanden und die zwei Löwen!

  • Zitat

    Nunja aber wenn dann sind doch eh nur noch die Treppen vorhanden und die zwei Löwen!

    Aber wenn die Treppe auch noch beseitigt wird, sinkt die Chance auf eine Reko noch tiefer! Leider weiß ich nicht, ob der Standort überbaut wird, vielleicht kontaktiere ich mal den "Finder" (s.o.) dieses Restes.

  • Sicher das das eine NS - Ausstellung bzw. ein NS - Gebäude war? Ich hab das anders in Erinnerung (schon aus den 20er Jahren), kann mich aber auch täuschen.

    Zitat

    naja mann muss ja nicht alles rekonstruieren


    Stimmt wohl, aber meiner Meinung nach sollte man zumindest wissen und auch daran erinnern, wie das alte Berlin aussah.
    Das gilt natürlich auch für ganz Deutschland.

  • Mir gefällt diese Lösung sehr gut. Die alte Treppe mit den herauswachsenden Bäumen sieht geradezu skurril aus und erinnert an die jahrzehntelange innerstädtische Brache / "Auto-Renaturierung".

  • SpreeVilla Westfalia

    Am Bundesratufer entsteht ein klassisch gestalteter Neubau, könnte von Patzschke sein:

    http://spreevilla.de/img/pic_impressionen_aussen_01_.jpg

    http://spreevilla.de/img/pic_impressionen_aussen_02_.jpg

    Zitat: "Für die Fassade kommt nur bewährte Architektursprache in Frage: Die Gestaltung verkörpert Gediegenheit, die Fassadengliederung zeigt sich mit horizontalen Gesimsbändern, Bossenstrukturen zieren das Erd-geschoss, die Proportionen zeigen eine klassische Aufteilung und das zurückgesetzte Staffelgeschoss wird von umlaufenden Balustraden begleitet."

    Quelle: SPREEVILLA WESTFALIA - Wohnen am Bundesratufer

    In dubio pro reko

  • Na ja, eine Villa ist das wohl nicht. Aber wenigstens Westfalia hat Bezug, da an der Bochumer Straße gelegen (Dortmunder und Essener sind auch fußläufig);
    Darüber hinaus sitzt die Grundstückgesellschaft in MS-Roxel.

    Hier ist der Bauplatz:
    Bing Maps - Anfahrtsbeschreibungen, Verkehrsinfos und Straßenbedingungen

    Zwar wird der Ausblick über die Spree durch das Hansaviertel getrübt, aber im Laufe der Jahrzehnte ist dieses augentröstlicherweise ziemlich zugewachsen.
    Der Bau an sich gefällt mir bis auf die Mega-Loggien eigentlich ganz gut; immerhin Quaderputz im Erdgeschoss und gefällige Gliederung.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Hansaviertel im Ortsteil Tiergarten kommt in die Jahre und die Möglichkeiten zur Wiedergewinnung eines zentralen, urbanen Stadtraums eröffnen sich.

    Aktuell bestehen wohl Planungen einen Hochbau am Spreeufer direkt an der Hansabrücke im Winkel zwischen Altonaer Straße und Bachstraße nach langem Leerstand abzureißen. Es ist zwar nicht das schlechteste der zahlreichen im Zeitgeist der späten 50er-/vorweggenommenen 60er-Jahre entstandenen und locker verstreuten Bauten, jedoch könnte hier womöglich echte Stadtreparatur West mit Wiederherstellung von urbaner, in der Höhe beschränkten Blockrandbebauung gelingen.

    Bürohaus in Berlin wird abgerissen / Space-Age am Hansaviertel - Architektur und Architekten - News / Meldungen / Nachrichten - BauNetz.de

    Ein paar weiter aktuelle Ansichten meinerseits:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Schade eigentlich, da gerade dieses Gebaeude IMHO ein recht positives Beispiel seiner Zeit ist.
    Die Verarbeitung des Gebaeudes ist fuer die Zeit in der es entstanden ist auch besonders beachtenswert!

  • Tatsächlich gäbe es, wie so oft, zahlreiche Gebäude, deren Abriss mich mehr erfreuen würde.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Schade eigentlich, da gerade dieses Gebaeude IMHO ein recht positives Beispiel seiner Zeit ist.

    Das sollte eher traurig stimmen^^.
    Steht aus meiner Sicht ziemlich unnütz in der Gegend rum, scheint leer zu sein, kein innovativer Bau, es gibt eigentlich nix was gegen den Abriss spricht.