Germersheim

  • An dieser Stelle möchte ich auf die folgende Galerie hinweisen - die Fotos sind erstmals mit Geotagging-Informationen versehen worden (und zugleich die ersten, die ich letzten Samstag zu Testzwecken mit meiner neuen Canon S90 aufgenommen habe):

    http://picasaweb.google.com/architekturphotographie/Germersheim#

    Germersheim kennt wohl fast niemand - ich hätte die Stadt auch nie kennengelernt, wenn ich nicht zufällig dort studiert hätte :D

    Das besondere an Germersheim ist ihre Vergangenheit als Festungs- und Militärstadt, die von umfangreichen Festungswerken umgeben war und zahllose militärische Anlagen mitten im Stadtgebiet aufwies. Also fast so ähnlich wie Ingolstadt im kleinen... wobei aber in Germersheim ein deutlich größerer Teil der Festungsanlagen erhalten blieb.

    Während Germersheim vor 20 Jahren noch reichlich heruntergekommen war (mit Ruinen wie der heute sehr schönen Stadtbücherei), ist die Stadt heute meines Erachtens durchaus einen Besuch wert:

    Viele historische Bauwerke wurden renoviert, Baulücken relativ gelungen geschlossen, und vor allem wurden sämliche Festungsanlagen wieder freigelegt (vieles war von Unkraut zugewuchert oder einfach als Müllkippe mißbraucht worden) und neuen Nutzungen als Schulen oder Veranstaltungsräumen zugeführt. Sogar die Queich wurde mit einem recht attraktiven Weg für Fußgänger erschlossen. Auch wurde viel Militär abgezogen, was wiederum die Erschließung neuer Wohngebiete ermöglichte.

    Die Stadt ist zwar sicherlich keine strahlende Schönheit, aber man entdeckt immer wieder schöne Fachwerkhäuser oder historische Gebäude, ohne daß jedoch wirklich ein beeindruckendes Ensemble entstehen würde.

    Was sich nicht geändert hat, ist die eigenartig "tote" Atmosphäre zumindest in den Semesterferien. Dann sind die Altstadtgassen fast völlig leer, und mitunter trifft man minutenlang überhaupt niemanden auf der Straße.

    Ansonsten fand ich schon vor 20 Jahren den außergewöhnlich hohen Anteil der türkischen Bevölkerung bemerkenswert, zu dem zwischenzeitlich noch viele Rußlanddeutsche hinzukamen.

  • Als Ettlinger kenne ich Germersheim natürlich. Ein typischer bescheidener nordbadischer Wohnort mit tendenziell niedrigen Häusern und totem Flair bei Sommerschwüle. ;)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Nordbadisch? Eher Kurpfälzisch bzw. (bis 1945) bayerisch, oder?

    Ich selbst komme ursprünglich aus Rheinland-Pfalz und habe die Stadt noch nie besucht. Macht aber einen ganz netten, wenn auch etwas verschlafenen Eindruck. Freue mich aber, dass sich dort in den letzten Jahren einiges zum Positiven gewandelt hat.
    Gab es in Germersheim in den 1960er und 1970er Jahren nennenswerte Industrie? Das könnte den relativ hohen Anteil an türkischstämmigen Migranten erklären.

  • Zitat von "Berolina"

    Nordbadisch? Eher Kurpfälzisch bzw. (bis 1945) bayerisch, oder?

    Für mich als südlich von Karlsruhe aufgewachsener Würzburger ist alles nördlich von Karlsruhe nordbadisch. 8) Aber Germersheim liegt natürlich in der Pfalz.

    Zitat

    Gab es in Germersheim in den 1960er und 1970er Jahren nennenswerte Industrie? Das könnte den relativ hohen Anteil an türkischstämmigen Migranten erklären.

    Die unmittelbare nordbadische :zwinkern: Nachbarstadt Philippsburg beherbergt ein großes Atomkraftwerk. Außerdem:

    Zitat

    betreibt die Daimler AG mit dem Global Logistics Center das weltweit größte Lager der Automobilbranche

    wenige Kilometer nördlich von G. Quelle: Wikipedia

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  • ApparatBauske, bist Du Dolmetscher?

    Ad Atomkraftwerk Philippsburg. Ich dachte zur Bedienung und Überwachung reicht ein Homer Simpson (+ 2 Schichtvertreter) aus :lachen:

  • Wurde nicht auch in Philippsburg der Germersheimer Evergreen "Wo bist du mein Sonnenlicht" geschrieben? Einfach mal bei Youtube nach Grup Tekkan suchen und die schönen Germersheimer Außenszenen genießen, den Gesang natürlich auch :D

    Früher gab es wohl nicht so viel Industrie in Germersheim, dafür aber viele Arbeitsplätze für Zivilangestellte der Bundeswehr und US Army - zwischen Germersheim und Lingenfeld war ein riesiges Army-Depot (wo ich zusehen konnte, wie 1990 Unmengen von Panzern für den Golfkrieg per Bahn abtransportiert wurden).

    Ich bin technischer Übersetzer - mir hat schon das Verhandlungsdolmetschen zur Abschreckung gereicht.