• Eigentlich zwei Arten von Wunden:


      I.
      Dresden ist eine gigantisch klaffende Wunde, physisch. Vielen ist sie nicht sichtbar, da a) Leute gelernt haben, wegzusehen (Zitat ehem. Architekten-Präsident BDA Caspar Cremer über moderne Architektur), und b) viele nicht wissen, wie es vorher ausgesehen hat.


      II.
      Dresden ist ebenso eine geistig-seelische Wunde. Auch für diejenigen, die gar nicht aus Dresden sind. Ich bin "Wessi", und wusste über Dresden bis zur Wende nur: 1) Eine zerstörte Stadt 2) mit einer hässlichen Prager-Strasse aus Beton und 3) netten Menschen mit einem lustigen Dialekt. Mehr wusste ich nicht.



    Es ist mein voller Ernst: Seit ich mich mit Dresden intensiv beschäftigt habe und weiß was dort passiert ist, hat dies mein Leben verändert. Ich behaupte, dass ich diese Wunde intensiv spüre.

    Ich glaube es war Dr. Jörg Friedrich, der gesagt hatte, dass den Phantomschmerz (wie bei einem amputierten Glied) nun auch die Nachgeborenen spüren. Für mich trifft dieser Vergleich absolut ins Schwarze.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Ich packs mal hier herein:

    Dresden destruction in the GDR after 1945 | Flickr - Photo Sharing!

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    Die Aussage: "1946 - Sophienkirche vor dem Einsturz der Gewölbe (der Altar steht heute in der Löbtauer Friedenskirche)" stimmt nur bedingt. Der Hauptaltar steht heute in der Loschwitzer Kirche von George Bähr. "Lediglich" eine Sakristeialtar steht heute in der Bartningschen Notkirche Friedenskirche in Löbtau.

    Friedenskirche Dresden-Löbtau

    Friedenskirche

    Friedenskirche von Otto Bartning 1949 als standartisiertes Typenprogramm (Notkirchen-Programm)

    6 Mal editiert, zuletzt von Henry (22. November 2012 um 14:55)

  • Henry: sehr interessante Zeitdokumente. Wie anderswo auch gab es wohl auch in Dresden noch eine Reihe von Resten historischer Fassaden, die beim Wiederaufbau durchaus hätten erhalten werden können, aber leider abgerissen worden sind.