Eigentlich zwei Arten von Wunden:
I.
Dresden ist eine gigantisch klaffende Wunde, physisch. Vielen ist sie nicht sichtbar, da a) Leute gelernt haben, wegzusehen (Zitat ehem. Architekten-Präsident BDA Caspar Cremer über moderne Architektur), und b) viele nicht wissen, wie es vorher ausgesehen hat.
II.
Dresden ist ebenso eine geistig-seelische Wunde. Auch für diejenigen, die gar nicht aus Dresden sind. Ich bin "Wessi", und wusste über Dresden bis zur Wende nur: 1) Eine zerstörte Stadt 2) mit einer hässlichen Prager-Strasse aus Beton und 3) netten Menschen mit einem lustigen Dialekt. Mehr wusste ich nicht.
Es ist mein voller Ernst: Seit ich mich mit Dresden intensiv beschäftigt habe und weiß was dort passiert ist, hat dies mein Leben verändert. Ich behaupte, dass ich diese Wunde intensiv spüre.
Ich glaube es war Dr. Jörg Friedrich, der gesagt hatte, dass den Phantomschmerz (wie bei einem amputierten Glied) nun auch die Nachgeborenen spüren. Für mich trifft dieser Vergleich absolut ins Schwarze.