Kandidaten für "das hässlichste Gebäude"

  • Da die Metropole Stettin als Wohnort immer teurer wird, zieht es junge polnische Familien in die Stadt (z.B. auch nach Penkun)

    Zumindest für den örtlichen Tourismusverein heißt das dann aber bald Gehirnschmalz anstrengen, denn derzeitig können sie die Besucher noch mit Sprüchen wie

    "Herzlich willkommen bei „Penkun.de“, der Internetseite der kleinsten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns....!"

    begrüßen. :dichter:

  • Ich bin da einige Zeit fast täglich vorbeigefahren...es ist in echt noch schlimmer als auf dem "beschönigenden" Foto, wo die Sonne scheint. Vorher stand dort das Mautner-Markhof´sche Kinderspital...das man durch eine Art Mischung aus Wolfsschanzenfeeling-Libeskindgeschwür ersetzt hat. Es ist sicherlich eines der grauslichsten und mittlerweile versifftesten Gebäude im 3. Bezirk. Die "modernen" Architekten verstehen einfach nicht oder haben es nicht besser gelernt, dass Beton/Stahl/Industrieglas nicht in Würde altern kann - diese Materialien vergammeln bloß.

  • Die Architekten wissen schon um diese Mängel, aber es scheint die Devise zu gelten "Jetzt erst recht". Reine ideologische Sturheit bestimmt das Handeln.

    In dubio pro reko

  • Vielleicht sollte Stadtbild jedes Jahr für das hässlichste Gebäude publikumswirksam einen Preis in Art der "goldenen Himbeere" verleihen.

  • Das Thema hatten wir schon einmal. Was im ersten Moment wie eine gute Idee klingt, könnte den Verein aber auch zum Nachteil werden. Im Moment haben wir einfach nicht die gesellschaftliche Position so etwas zu machen, man würde das einfach nicht ernst nehmen. Siehe zum Beispiel die "Goldene Abrissbirne" der Neudenker in Potsdam im Bezug auf die Garnisonkirche. Ein Karnevalsverein sind wir auch nicht, um das einfach nur zur Belustigung zu machen.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Das Kinderspital war bis zuletzt in gutem Zustand und so im Großen und Ganz so noch aus:

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Das Quartier Wallhöfe in Hamburg wäre ein exelenter Kandidat. Auf der linken Seite ist ein Ausläufer des historischen Ensembles der Peterstraße zu sehen und auf der rechten Seite einer der schönsten Gründerzeitler der Stadt. Der moderne Kandidat in der Mitte ignoriert die städtebauliche Situation gekonnt und zeigt, wie die Moderne mal wieder kläglich scheitert: http://www.apvn.de/04_immo_vermie…urg_wohnung.htm

    ...

  • Vielleicht sollte Stadtbild jedes Jahr für das hässlichste Gebäude publikumswirksam einen Preis in Art der "goldenen Himbeere" verleihen.

    das Thema hatten wir schon mal hier: "Deutscher infantilistischer Architekturpreis"!

    Ich empfinde das auch als notwendig und mittlerweile mehr als überfällig. Leider wehrt sich die Forumsleitung bzw. der Verein immer noch dagegen, ohne den doppelt positiven Effekt auf publicity des Vereins und der Sache zu erkennen. Man will anscheinend nicht negativ auffallen. So ein Quatsch: negativ-Werbung ist die wirksamste Werbung.

    Also dort bitte mal posten und den Thread wieder nach oben bringen...

    Grüße
    Luftpost

  • Ich empfinde das auch als notwendig und mittlerweile mehr als überfällig. Leider wehrt sich die Forumsleitung bzw. der Verein immer noch dagegen, ohne den doppelt positiven Effekt auf publicity des Vereins und der Sache zu erkennen. Man will anscheinend nicht negativ auffallen.

    Das wird sicher so sein, wobei wir hier vor einem noch viel größeren Problem stünden: Die Abstimmungsliste mit den Vorschlägen hierfür wäre vermutlich so lange, dass sie gotteszahlunendlich lang wäre...

  • Mein Favorit ist dieses Wohnhaus in Freiburg-Littenweiler. Beide Fotos stammen aus 2015, seitdem hat sich aber nicht viel verändert.

    Häßlich, oder?

    Häßlich, oder?

  • Finde Norilsk gar nicht so schlimm. Klar, es sind keine schönen Gebäude, betrachtet man jedes einzelne. Allerdings muss man auch wissen, dass Norilsk eben eine Stadt der 50er und 60er Jahre ist, weit im Norden liegt, extremen Wetterbedingungen ausgesetzt ist und schlicht und einfach eine Arbeiterstadt. Die enorme Umweltverschmutzung trägt ihr Übriges dazu bei.

    Trotz allem finde ich diese Hässlichkeit irgendwie faszinierend. Die Geschlossenheit der Bauten und ihr morbider Charme wirken doch erstaunlich einnehmend. Außerdem werden in dieser Stadt im Prinzip keine historischen Häuser durch diese Blocks beeinträchtigt. Da finde ich jeden "modernen Bruch" in europäischen Altstädten um Welten schlimmer.

    Man betrachte sich nur dieses "tolle" Neubauprojekt im Herzen Sinsheims:

    https://www.avs-wohnbau.de/sinsheim-unteres-tor/

    Gut, in Sinsheim ist so oder so Hopfen und Malz verloren, die Stadt hat sich konsequent seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute selbst abgerissen. Allerdings gibt es noch eine handvoll Fachwerkhäuser. Neben dem oben verlinkten Neubauprojekt befinden sich außerdem ansehnliche Bauten aus den 1920er Jahren. Oh je, ich muss aufhören über Sinsheim zu schreiben, sonst muss ich ******

    Wenn ich einmal die Muse dazu habe, erstelle ich eine Galerie über Sinsheim. Könnte allerdings grausam werden...

  • Hier ein Rendering des Neubaus sowie weitere wunderschöne Bauten der letzten Jahre:


    (Quelle: https://www.avs-wohnbau.de/sinsheim-unteres-tor/)


    (Quelle: https://wohnquartier-elsenz-mitte.de/wp-content/upl…itte-header.jpg)

    Hierzu muss man wissen, dass an dieser Stelle einst eines der letzten Industriedenkmäler Sinsheims stand
    (Quelle: https://www.rnz.de/cms_media/modu…e8542b6d94b.jpg)

    Mein Liebling, inmitten der "Altstadt":

    (Quelle: http://oszter.de/wp-content/upl…_pt-624x438.jpg)

    Dahinter zu erkennen: eines der letzten Häuser der "Altstadt", wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bald abgebrochen. Erst in den letzten Wochen oder Monaten wurde neben der Stadtkirche ein stattliches Gebäude aus dem 19. Jahrhundert abgebrochen...