• Superargumente, Konstantindegeer, um nun aber die Stadträte in Dresden zu überzeugen, bräuchten wir konkrete Investoren, die diese Meinung auch öffentlich zu vertreten bereit sind. Fallen Ihnen da vlt Namen ein? Dann wären wir einen großen Schritt weiter.

  • Dietze mit baywobau, Kimmerle, Wieser, Zeibig...alle Dresden. Wollen traditionell oder historisch bauen. Aber Stadtplanung spuckt in Suppe.

  • Na, die Baywobau gehört nicht zu den mutigsten, aber der Koll. Hanschmann sieht das sicher nicht viel anders. Aber meine Firma ist z.B. eine Beispiel - so 600.000 qm Wohnungbau haben wir auch schon initiiert (göpel.de). Auch Kondor Wessels wird sich sicher nicht arg anders äußern.

  • Aber die Frage ist und bleibt: Würden diejenigen sich denn öffentlich dazu äußern? Das Problem bei den Architekten (und vmtl. auch Bauherren) ist doch meist, dass sie Angst haben, den Einfluss der Beamten im SPA zuzugeben bzw. öffentlich darüber zu sprechen, weil das ihre zukünftigen "Absatzchancen" schwächt.

  • Also ich habe nie Probleme, mich öffentlich zu äußern. Was die Kollegen tun, kann ich nicht sagen. Ich würde sie fragen, Manuel Re.

    Hier ist im übrigen noch ein Link zu einr sächsischen Gestaltungsverordnung.

  • die GeStaKo

    Ich finde diese Abkürzung, die auf eine ganz andere anspielt, unerträglich. Es ist nicht nur vollkommen unangemessen (um es mal zurückhaltend zu formulieren), es ist auch ein Eigentor. Es ist unsachlich und diskreditiert Deine eigene Position, das so zu benutzen. Ich bin sicher nicht der einzige, dem solche DInge unangenehm aufstoßen, dahinter verschwindet jedes Anliegen, und sei es noch so berechtigt.

  • Die Gestaltungskommission (die Neue für die Gesamtstadt) KANN gar nicht aktiv werden, da sie viel zu selten und dann immer erst hinterher (wenn alle Messen gesungen sind) zu "Rate" gezogen wird.

  • Ich finde diese Abkürzung, die auf eine ganz andere anspielt, unerträglich.

    Ich finde sie ganz witzig. :koenig: Unerträglich finde ich die - Gestaltungskommission. Und so, wie die "arbeitet", wie sie mit Investoren und Bürgern und der GHND umgeht, wie sie alles nach ihrem eigenen, abscheulichen Geschmack erzwingt, wie sie das Votum von einer Handvoll verbitterter, aber machtgeiler Altmodernisten über das der Bürger und der Bauherren stellt (erstere müssen das Gebaute jeden Tag ansehen, letztere bezahlen das Ganze, und was macht die Kommission?), so undemokratisch und selbstherrlich wie sie sind, da könnte man noch auf ganz andere Assoziationen kommen, wie z.B. Wächterrat, Architektur-FIFA, Modernistenmafia, Gremium voller Gremlins (frei nach G. Jauch) oder sonstwas. Haben diese Leute in Dresden irgendetwas zustande gebracht, womit sie sich Respekt verdient haben?

  • 3) Es bleibt also für das angestrebte Ziel einer besonderen Architektur nur eine Gestaltungssatzung. Da kann man alles regeln, Fensterformate, Fassadenoberflächen, Dachformen, Zaungitter. Nur eine Gestaltungssatzung ist rechtssicher, im übrigen nicht nur gegen den Investor sondern auch gegen die heimlichen Modernisten im Amt. Als Beispiel einmal - hochlöblich und effizient - die Gestaltungssatzung von Neuruppin.

    Die Gestaltungssatzung ist schon das beste Mittel, das ist richtig. Aber auch kein Allheilmittel, wie man in Berlin am Pariser Platz und auch in Frankfurt beim Dom-Römer-Projekt gesehen hat. In beiden Fällen konnten sich ein paar miserable Entwürfe durchsetzen, weil sie irgendwie tatsächlich gerade noch die Satzung erfüllten, und möglich wurde das durch Modernisten in der Jury, die die aus ihrer Sicht noch erträglichsten - aus Sicht des Normalbürgers wohl die schlechtesten - durchwinkten und durchsetzten. Am Pariser Platz schaffte es Günter Behnisch gar, sich - vermutlich mit Beziehungen - an der Gestaltungssatzung vorbeizumogeln, so dass er seinen Glaskasten realisieren konnte. Das Hauptproblem sind schon immer noch ein paar (nicht alle) Entscheider.

  • Stimmt, aber die Diskussion dreht sich doch hier um das nach geltendem Recht effizienteste Mittel, nicht um utopische Wege wie die Wiedereinführung der Monarchie. Deshalb müsste aus meiner Sicht die GHND einen Entwurf vorlegen und dafür werben. Fachleute, die das unterstützen gibt es auch.

  • Ich finde diese Abkürzung, die auf eine ganz andere anspielt, unerträglich. Es ist nicht nur vollkommen unangemessen (um es mal zurückhaltend zu formulieren), es ist auch ein Eigentor. Es ist unsachlich und diskreditiert Deine eigene Position, das so zu benutzen. Ich bin sicher nicht der einzige, dem solche DInge unangenehm aufstoßen, dahinter verschwindet jedes Anliegen, und sei es noch so berechtigt.

    Ja, ist ja schon gut. Stammt nicht von mir.....

  • Ich möchte euch bitten, Konstantindegeers Vorschlag zu folgen und sinnlose Diskussionen über fragwürdige Abkürzungen der Gestaltungskommission zu vermeiden. Die ist definitiv NICHT Dresdens Problem, sondern die Intransparenz des Stadtplanungsamtes. Wenn ihr also Ideen habt, wie eine Gestaltungssatzung formuliert werden müsste, immer her damit! Darum geht es hier und NUR so kommen wir auch inhaltlich weiter.

  • Zunächst mal ist die Frage, ob es Bebauungspläne sein sollen oder müssen, oder ob Gestaltungssatzungen ausreichen, um die bauliche Entwicklung zu steuern.
    Dabei sind B-Pläne immer dort angezeigt, wo komplette neue Quartiere errichtet werden, oder bestehende Quartiere in eine neue Richtung entwickelt werden sollen.

    Gestaltungssatzungen wird man eher da anwenden, wo schon eine Bebauungsstruktur vorhanden ist und es eher um Baulücken oder einzelne Neubauten geht, weil Art und Maß der Bebauung durch den Bestand schon geprägt ist. Es gäbe auch noch Erhaltungssatzungen, die das Ziel haben, das bestehende, meist homogene Ortsbild zu erhalten. Satzungen können auch andere Dinge regeln, wie Werbeanlagen im Gebiet oder die Nutzung öffentlicher Flächen.

    Aus dem Bestand läßt sich dann bei Gestaltungssatzungen auch ableiten, wie Neubauten aussehen müssen, damit sie sich einfügen. Eine Gestaltungssatzung, die in Gorbitz Satteldächer und Sandsteinfassaden vorschreibt, wird wohl kaum Bestand haben. Bei einem sehr heterogenen Bestand kann es sein, dass eine Gestaltungssatzung unzureichend ist, und ein Bebauungsplan her muß, um künftige Entwicklungen zu steuern.

    Also: welche Gebiete sollen eine Satzung erhalten? Welcher Bestand ist vorhanden? Was läßt sich daraus für Neubauten und Umbauten ableiten? Welche Richtung ist gewollt? Gleich mit den Inhalten der Satzung anzufangen, hieße das Pferd von hinten aufzäumen. Ein solcher Vorschlag würde nur ernst genommen, wenn er fundiert ist, wenn also die Hausaufgaben erledigt sind.

  • Es geht vorrangig und am Dringendsten um die zentrumsnahen Bereiche, wie z.b. Pirnaische Vorstadt, Georgplatz, Ferdinandplatz. Für die bereits in Planung befindliche Lingnerstadt wird man maximal an der Gestaltung der Fassaden noch was ändern können, wobei deren städtebauliche Struktur schon gelungen ist, nur die Architektur ist grauenvoll.

  • Unsere Pressemitteilung:

    Dresdner Baukultur – die aktuelle Stunde ging am Thema vorbei
    Für die am 1. Juni 2017 stattfindende Dresdner Stadtratssitzung hatte Stadtrat Tilo Wirtz (die Linke), eine
    aktuelle Stunde zum Thema „Baukultur“ gefordert. Nach der zahlreich geäußerten öffentlichen Kritik an
    schlechten Neubauprojekten in Dresden, zuletzt die Diskussion um das geplante Hotel an der Marienbrücke,
    ist und bleibt eine solche Debatte in Dresden notwendig. Der Verein begrüßt daher den Vorstoß von Tilo
    Wirtz, dieses städtebauliche Problem in Dresden anzugehen.
    Die aktuelle Stunde ging jedoch aus Sicht des Vereins völlig am Hauptproblem vorbei. Sie erschöpfte sich
    zumeist in Vorwürfen verschiedener Fraktionen gegenüber der Linkspartei, die nichts zur Versachlichung der
    Debatte beitrugen.
    Als einziger Stadtrat rückte Tilo Wirtz den Aspekt in den Vordergrund, welcher nach Kenntnis des Vereins
    das Hauptproblem der Dresdner Baupolitik darstellt: Das Dresdner Stadtplanungsamt lasse zu viele schlechte
    Investorenentwürfe gewähren.
    Allerdings muss bedacht werden, dass Entwurfsvorschläge von Investoren sich von Anfang an stark nach
    dem im jeweiligen Stadtplanungsamt vorherrschenden Architekturgeschmack richten. Der Investor will Zeit
    sparen und entwirft daher meist schon im Anfangsstadium so, wie es der jeweilige Leiter des Planungsamtes
    wünscht. Es ist in Fachkreisen kein Geheimnis, dass in Dresden die Abteilungsleiterin Innenstadt eine
    „Modernistin“ ist, die quadratische-schmucklose Entwürfe bevorzugt. Bauherren, die traditionellere,
    regionaltypischere Entwürfen einreichen, haben dagegen bei ihr einen schweren Stand.
    Der persönliche Geschmack der Abteilungsleiterin Innenstadt ist jedoch ganz offensichtlich nicht identisch
    mit dem des größeren Teils der Dresdner Bevölkerung, sonst gäbe es nicht so viele und so anhaltende
    Unmutsbekundungen. Daher benötigt Dresden hier eine stärkere Kontrolle seines Stadtplanungsamtes.
    Die ehrenamtlich im Bauausschuss sitzenden Stadträte, die ja eigentlich die Exekutive darstellen und daher
    tonangebend sein müssten, können natürlich nicht jedes der zahlreichen Bauvorhaben „überwachen“. Sie
    haben oft gar nicht die Zeit dazu und werden von der Verwaltung nach eigener Aussage oft zu wenig oder zu
    spät informiert. Darin sieht der Verein, nach Rücksprache mit mehreren Stadträten und Mitarbeitern des
    Stadtplanungsamtes, das Hauptproblem in Dresden.
    Was können die Stadträte aber nun tatsächlich gemeinsam auf den Weg bringen, damit sich
    geschmackvolleres Bauen durchsetzt? Die Antwort: Faire Wettbewerbe und rechtsverbindliche Bauleitlinien!
    Bei gestalterischen Wettbewerben, die das Stadtplanungsamt ausschreibt, findet tatsächlich meist gar kein
    wirklicher Wettbewerb statt, weil Architekten und Architekturbüros, die traditionellere, regionaltypischere
    Entwürfe bevorzugen, von Anfang an nicht zugelassen werden, denn die Auswahl der Büros liegt in der
    Hand der Leiter des Stadtplanungsamtes. Daher nützen solche Architekturwettbewerbe überhaupt nichts,
    solange sich nichts an der Zusammensetzung ihrer Teilnehmer und Jurys ändert. Hier bietet sich den
    Stadträten eine Möglichkeit, zu handeln: Sie könnten die gleichberechtigte Teilnahme von traditionellregionaltypischen
    und modern entwerfenden Architekten durchsetzen, idealerweise ergänzt durch eine
    gleichberechtigte Einbeziehung von Bürgervertretern. Beim Ideenwettbewerb zum Neustädter Markt, der
    bald beginnen soll, sollte eine solche Vorgehensweise unbedingt erprobt werden.
    Aber das ist nur ein erster Schritt!
    Was Dresden ebenfalls braucht, ist etwas, was andere Städte schon längst haben: rechtsverbindliche
    Leitlinien und Gestaltungssatzungen, die dem Bauherren vorschreiben, an was er sich halten muss:
    Formenvielfalt, keine Flachdächer, Verwendung regionaltypischer Bauelemente z.B..
    Gäbe es endlich solche verbindlichen Leitlinien, könnte auch das Stadtplanungsamt nicht mehr anders, als
    sich daran zu halten. Solche Satzungen schaffen nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Bauherren eine
    wohltuende Rechtssicherheit. Die Mehrkosten für hochwertigere Architektur sind bei heutigen Bauvorhaben
    sehr gering (ca. 1 % mehr), so etwas schreckt keinen Investor ab, das muss man verlangen können!
    Das kleine Neuruppin in Brandenburg z.B. hat schon längst eine Gestaltungssatzung und lebt sehr gut damit.
    Was aber in einer Kleinstadt der brandenburgischen Provinz geht, muss auch in Dresden Normalität werden!
    Die Stadträte im Bauausschuss müssen endlich zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen und die Zügel
    wieder in die Hand nehmen! Sonst wird Dresdens wiederaufgebauter Neumarkt sehr bald nur noch eine Insel
    inmitten „grauer Kisten“ sein.

  • Der Baubürgermeister stellt sich der zunehmenden Kritik an der Baukultur in Dresden und gibt den DNN ein Interview.

    Hier einige Auszüge:

    Ingesamt herrscht hier eine sehr schwierige Gemengelage. Sicher könnte die Stadt die Bukultur in Dresden heben, wenn sie denn zu einer härteren Haltung gegenüber allen Investoren bereit wäre und die Dresdner Baubehörden mit ausreichend Personal sowie dem Rückhalt der Politik ausstatten würde. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg.

    Ich denke, dass das Land Sachsen durch Überarbeitung seiner Bauordnung und Angleichung an die Brandenburgische bereits etwas tun könnte. Nicht hinsichtlich der rechtlichen Substanz, sondern hinsichtlich der Wirkung des Rechts in den Behörden. Wenn also behauptet wird, das Baugesetzbuch eröffne keine Möglichkeiten, rechtsicher zu handeln, dann ist die Frage, was die Rechtsicherheit stärken kann und das darf natürlich auch eine Revision des Baugesetzbuches auf Bundesebene sein.

    Was man also machen könnte ist mit dem Zitat oben eine Petition an den Bundestag zu richten.

    In jedem Fall könnte man durch Nachfragen eruieren, wo genau die technischen Schwierigkeiten liegen.

  • Ich möchte euch noch einmal bitten, KONKRETE Vorschläge für den Inhalt rechtsverbindlicher Leitlinien/Gestaltungssatzungen für Dresden aufzulisten. Konstantindegeer hat schon einige gute Vorschläge gemacht, die ich in unseren Vereinsvorschlag (der dann an alle Fraktionen geht) übernehmen werde. Ich bitte euch aber noch um weitere Vorschläge, die euch wichtig erscheinen, da ich nicht DER versierteste Dresdenexperte bin und wir hier unser gesamtes Wissen bündeln müssen!

  • In Vorbereitung, erneuter offener Brief an Stadträte, um Diskussion am Laufen zu halten. Benötige euer Feedback:


    Keine Angst vor Autoritäten – Offener Brief an die Stadträte

    Sehr geehrte Stadträte Dresdens,

    Hanns Hopp war ein angesehener deutscher Architekt und Hochschullehrer, der nach dem Krieg in der DDR und kurzzeitig auch in Dresden wirkte. 1946 entwarf er einen rigorosen Wiederaufbauplan für Dresden: Alle Ruinen restlos beseitigen, alle Straßenverläufe beseitigen, die ganze Altstadt mit kreuzförmigen Einheitshochhäusern und breiten autogerechten Straßen völlig neu bebauen. Hanns Hopps Plan fanden damals viele Dresdner zu radikal. Auch heute würden ihn die Meisten wohl grauenhaft finden. Nicht wenige Architekten fanden ihn dagegen gut, weil revolutionär, mit allen Dresdner Traditionen brechend. Heute kann Dresden froh sein, dass sein Plan am Ende doch nicht realisiert wurde.

    Das Beispiel Hanns Hopp zeigt, dass ein Hochschulstudium einen Stadtplaner nicht immun macht gegen städtebauliche Fehlentscheidungen und Einflüsse seines persönlichen Geschmacks. Es gibt auch heute genug Beispiele dafür, wie sich der Geschmack eines Architekten oder Stadtplaners von dem Geschmack eines anderen, erst recht vom Geschmack der Mehrheit der Bevölkerung unterscheidet. Das ist eine völlig normale, menschliche Sache. Problematisch wird es dann, wenn einzelne Entscheidungsträger mit ihrem persönlichen Geschmack zu viel Entscheidungsgewalt bekommen und ihre Entscheidungen zu wenig hinterfragt werden!

    In Dresden scheint die Angst vor der Autorität von Experten ihres Fachs besonders groß zu sein. Man muss jedoch gar kein studierter Architekt sein, um sich ein eigenes geschmackliches Urteil über Architektur bilden zu können. Jeder Mensch besitzt ein ästhetisches Bewusstsein. Für die meisten Menschen ist ein Haus, dass wie eine graue oder weiße Kiste aussieht, nun einmal langweilig und nichtssagend, weil so etwas objektiv keine künstlerische Leistung darstellt. Neben einem ästhetischen Bewusstsein besitzt auch jeder Mensch, ob studiert oder nicht, die Fähigkeit, sich zu informieren, was in Dresdens Stadtplanung falsch läuft und was anderswo längst besser gemacht wird.

    Hanns Hopp hatte seine eigenen Vorstellungen, Herbert Schneider und Johannes Rascher, die Schöpfer des Nachkriegsaltmarktes, hatten zum Glück andere. Auch heute gibt es Architekten, die stark regionaltypisch und traditionsbewusst bauen und solche, die aus innerster Überzeugung einfachste, nackte, rechtwinklige Bauformen bevorzugen. Zu letzterer Gruppe gehört die Dresdner Architekteninitiative „Die Zeitgenossen“. Sie haben es sich quasi auf die Fahnen geschrieben, mit der Dresdner Bautradition bewusst zu brechen. Auch Anja Heckmann, die Abteilungsleiterin Innenstadt im Stadtplanungsamt, ist Mitglied der „Zeitgenossen.“ und bevorzugt ihre Kollegen natürlich äußerst großzügig bei Gestaltungswettbewerben. Kommt Kritik an ihrer Arbeit auf, wird diese jedes Mal stereotyp mit dem Hinweis weggewischt, die unwissenden Kritiker verstünden eben nichts von moderner Architektur. So einfach kann man es sich machen!

    Mit allen Dresdner Bautraditionen brechen – sehr geehrte Stadträte, ist das wirklich das, was die Dresdner wollen? Was auch Sie persönlich für richtig für ihre Stadt halten? Kommen die vielen Besucher deshalb hierher und lassen als Touristen hier ihr Geld? Wieso fehlt es in Dresden noch immer an der Erkenntnis, dass eine solche Art, zu bauen, nicht modern, nicht zukunftsfähig ist, sondern nur kühle, wenig lebenswerte Gebäude und Stadträume schafft? Weil einige studierte Experten es weiterhin für richtig halten, so zu bauen? Dann sollte der Dresdner Tourismus auf den Postkarten konsequenterweise mit dem Wilsdruffer Kubus und dem Haus Merkur am Postplatz werben statt mit Zwinger und Frauenkirche.

    Der Vorstand von Stadtbild Deutschland ist der Meinung, dass die im Dresdner Stadtplanungsamt herrschende Vorstellung von richtigem Bauen für Dresden völlig fehl am Platze ist. Das ist das Hauptproblem und daran ändert auch ein neues, groß angekündigtes „Zentrum für Baukultur“ nichts, solange es auch nur wieder von den „Zeitgenossen“ dominiert wird.

    Öffnen Sie Dresden für moderne Architektur – ja, aber für wirklich „moderne“, d.h. fortschrittliche Architektur, die auch wieder regionaltypisch und formenreicher baut. Lassen Sie bitte in Ihrem Planungsamt andere Leute ran! Solche alternativen Architekten gibt es und sie haben auch jede Menge Bauherren – nur in Dresden leider noch viel zu selten!

    Mit freundlichen Grüßen