Aufgrund der aktuellen Meldungen betreffend der Flucht er Stadtplanungsspitze aus Dresden ein alles zusammenfassender Bericht aus der Sächsischen Zeitung:
gekürzt
QuoteDisplay MoreBürgermeister Marx will schnell weg
Von Denni KleinDer Politiker wollte nach Mönchengladbach. Doch auch dort scheiterte er. Gegen seinen eigenen Amtsleiter Wurff.
Dresdens Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) wollte in Mönchengladbach Baubürgermeister werden. Dort unterlag er seinem Dresdner Amtsleiter Andreas Wurff. Foto: HaufeNach nur einem Jahr im Amt steht Jörn Marx im Abseits. Offen wenden sich die Rathauschefin, seine Partei (CDU) und seine Mitarbeiter in den Fachämtern von ihm ab. Ihm wird intern der Rücktritt nahegelegt. Nach nur gut einem Jahr im Amt will Dresdens umstrittener Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) schnellstmöglich weg. So hat er sich um den offenen Bürgermeisterposten in Mönchengladbach beworben. Dort wurde er aber als nicht geeignet eingestuft. Ausgerechnet sein Amtsleiter, Dresdens Chefstadtplaner Andreas Wurff, wird dem CDU-Politiker vorgezogen. Er hatte sich am Montagabend bereits den Gladbacher Stadträten vorgestellt und äußerst positive Resonanz erfahren. Er soll heute in einer Woche zum neuen Baubürgermeister der 270000-Einwohner-Stadt gewählt werden. Die Gladbacher Grünen hatten Wurff für das Amt angefragt.
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Doch Marx selbst hatte sich Ende 2009 unter anderem in Ulm, wo er schon einmal das Bauamt leitete, ins Gespräch gebracht – ohne Erfolg.
Dieses Vorgehen hat offenbar System. Bevor Marx im Oktober 2008 nach Dresden kam, war er gerade ein Jahr in Magdeburg als Baubürgermeister im Amt. Auch von der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts aus, hatte er sich schon nach wenigen Wochen auf mehrere Führungspositionen beworben.
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Wurff wusste über seinen Mitbewerber Bescheid, will sich dazu aber nicht äußern. Auch seine Entscheidung kommentiert er diplomatisch: „Ich verlasse Dresden mit einer Träne im Auge, denn ich gehe nicht im Zorn. Aber ich wollte mich noch einmal einer neuen Herausforderung stellen.“ Das wird er – und seine Wahl am nächsten Mittwoch gilt als sicher – ab 1. Mai tun.
FDP: Baudezernat umkrempeln
Die Reaktionen auf die überraschende Entscheidung fallen unterschiedlich aus. Die FDP rief gestern dazu auf, den Wechsel als Chance zu begreifen. „Wir sollten die Strukturen im Baudezernat jetzt umkrempeln und Bürokratie abbauen“, sagt Stadtrat Holger Zastrow. So könne beispielsweise die Sondernutzung dem Bereich Wirtschaft zugeschlagen werden. „Für den Posten müssen wir jemanden finden, der die Kompetenz und die nötige Sensibilität für Dresden mitbringt. Das wird sicher schwer.“
Grünen-Stadtrat Thomas Löser fordert, dass das Amt nicht nach Parteibuch besetzt wird. „Das Dilemma der CDU ist, dass sie aus machtpolitischen Gründen unbedingt das wichtige Amt des Planungsamtsleiters und des Baubürgermeisters besetzen will, es aber fachlich mit ihren Kandidaten nicht ausfüllen kann.“
Orosz wurde inzwischen von ihrem Amtsleiter telefonisch von seinem Weggang informiert. Sie würdigte seine gute Arbeit. Größeren Umstrukturierungen des Baurathauses erteilte sie auf SZ-Nachfrage gestern aber eine Absage. Zu Wurffs Nachfolge soll es in den nächsten Wochen ausführliche Gespräche geben.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2395571
Dieser Artikel trifft den Kern der Dresdner Stadtplanungsproblematik haargenau. Da ist auch einmal Lob für die SZ angebracht, die ansonsten nicht unbedingt für exakte Rechereche bekannt ist.
Ich sehe es so wie die FDP, dass die anscheindende Flucht der überforderten Beamten als Chance betrachtet werden muss. Die Fehlbesetzung der letzen Jahre könnte durch jemanden, der das die "notwendige Sensibilität" und "Kompetenz" für Dresden mitbringt auch zu etwas Gutem führen. Vielleicht könnte man Herrn Klipp aus Potsdam klonen...