• Die können doch nicht das Ankerwerk abreißen. Wenn sich die Immobilie für die Polizei nicht unnützen lässt, dann muss eine andere Nutzung her. Abreißen und Neubauen kann doch allein aus Klimaschutzgründen kaum noch verantwortet werden.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zumal sich gerade solche Industriebauten eigentlich ganz hervorragend umnutzen lassen, dafür gibt es nun wirklich hinreichend positive Beispiele.

  • Das heißt, der nächste Raffzahn-Investor wird abreißen lassen und Styropor-Würfel dort hinbauen?

    Ich glaube, in diesem Fall nicht.

    Aus dem Exposé:

    Bei der Hofstelle Meyer zu Stieghorst ist nach Vorprüfung ein
    Verfahren eingeleitet worden, diese als Baudenkmal eintragen zu
    lassen.

    und

    künftige Nutzung: Zusätzlich ist die Abgabe eines Nutzungs-/ Entwicklungskonzept
    obligatorisch. Der Charakter der Hofstelle muss dabei erhalten
    bleiben. Ruhige gewerbliche Zwecke sind denkbar. Erweiterungen der
    Baufläche über den unmittelbaren Hofraum hinaus sind unzulässig.


    https://www.bielefeld.de/sites/default/…0Stieghorst.pdf

  • Seitlich kippen, Herero, NSDAP-Mitgliedschaft.... irgendwann muss jeder drittklassige Historiker aus der Provinz nachkauen, was andernorts schon lange Agenda-Setting umtriebiger Kollegen ist. Die "Köpfe" sitzen in den USA, dann greifen es Profilierungs-bemühte "Nachdenker" in Hamburg, Berlin und Co. auf, und irgendwann sickert es mit allen Halbwahrheiten, Ressentiments und Wertungen nach Bielefeld herunter. Erbärmlich.

  • Ich glaube es ist nicht verwunderlich, dass die "woke Bewegung" aus den USA gerade bei uns auf solch fruchtbaren Boden fällt. Wo wir doch so gerne Moralweltmeister sind. Und so beteiligen wir uns auch mit deutscher Gründlichkeit an der Demontage von allem, was den Kriterien des Zeitgeistes nicht mehr entspricht.

    In dubio pro reko

  • Ich empfinde es als Bereicherung, wenn man sich mit der eigenen Geschichte kritisch auseinandersetzt. Wenn man dann zu einem Kompromiss gelangt, der alle Aspekte berücksichtigt, ist es umso sinnstiftender. Es ist halt nicht jedem gegeben, verschiedene Perspektiven zu betrachten. Da ist es natürlich einfacher, den Zeitgeist zu beklagen und Historiker als drittklassig zu beschimpfen, die sich dieser Aufgabe widmen. Unbestritten bleibt, dass man bei der kritischen Aufarbeitung auch über das Ziel hinausschießen kann. Das sehe ich aber in Bielefeld (noch) nicht.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Grundsätzlich immer positiv, wenn man reflektiert, aber weshalb immer nur so absolut einseitig?

    Fürst von Bismarck hat, wenn man alles auf die Waagschale legt, mehr Positives für unsere Gesellschaft geleistet als Negatives! Manche Errungenschaften existieren bis in unsere Tage und jeder von uns profitiert davon!

    Sehen wir uns in Deutschland einmal aber die Denkmäler und sonstigen Straßenbezeichnungen zum Beispiel eines Karl Marx, Ernst Thälmann oder einer Rosa Luxemburg an. Legen wir deren "Leistungen und Errungenschaften" einmal auf die berühmtberüchtigte Waagschale und schon kippt diese doch bei der ersten Belastung bereits um. Wenn man ehrlich ist, wäre bei diesen Personen sogar ein einfaches Schrägkippen viel zu wenig, aber das Mindeste! Bevor man sich an dem Begründer des Sozialstaates mitsamt Sozialversicherung, Krankenversicherung et cetera abarbeitet, sollte man sich definitiv zuerst einmal den Null- bzw Negativleistern Deutscher Geschichte widmen!

  • Grundsätzlich immer positiv, wenn man reflektiert, aber weshalb immer nur so absolut einseitig?

    Anders herum wird ein Schuh daraus. Das Bismarck-Denkmal erzählt seit 120 Jahren eine sehr einseitige heroische Geschichte eines Nationalhelden. Das ist ja auch meist das Wesen eines Denkmals und nicht grundsätzlich falsch. Kritische Reflektion fügt diesem Bild aber auch andere Perspektiven hinzu, die bisher nicht im Vordergrund standen. Damit wird es vollständiger.

    Fürst von Bismarck hat, wenn man alles auf die Waagschale legt, mehr Positives für unsere Gesellschaft geleistet als Negatives! Manche Errungenschaften existieren bis in unsere Tage und jeder von uns profitiert davon!

    Niemand bestreitet die Errungenschaften, die auf Bismarck zurückgehen. Mir geht es bei dieser Betrachtung auch nicht um Positives und Negatives im klassischen Sinne, sondern vielmehr darum, bisher weniger bekannte Aspekte dem Ganzen hinzuzufügen. Denn darum geht es ja in der wissenschaftlich geprägten Betrachtung: nicht Bekanntes wiederkäuen, sondern Neues zu einem präziseren Bild hinzufügen, Perspektiven wechseln.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

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  • Die Lutter fließt - Bielefeld feiert!

    "Wie viel Charakter etwas Wasser einem Ort geben kann, ist am Mittwoch in der Ravensberger Straße mehr als deutlich geworden: Hunderte Menschen wollten live dabei sein, wenn Oberbürgermeister Pit Clausen dort den offen gelegten Lutter-Abschnitt zwischen Niederwall und Teutoburger Straße frei gibt. Manche Anwohner haben 20 Jahre auf diesen Augenblick gewartet."

    https://www.westfalen-blatt.de/owl/bielefeld/…608140?pid=true


    Lutter fließt wieder offen: Riesen-Andrang in der Bielefelder City

    "Rund 20 Jahre dauerte es, bis aus der Idee einer offen durch die Stadt fließenden Lutter Wirklichkeit wurde. Entsprechend wollten sich mehrere Hundert Bielefelder diesen Moment nicht entgehen lassen."

    https://www.nw.de/lokal/bielefel…elder-City.html

    https://www.nw.de/lokal/bielefel…n-Paradies.html


    Persönliche Bilder werden definitiv folgen! :foto:

  • Ein paar Bilder des "geöffneten" Flusslaufes der "Lutter (Aa)" in der Bielefelder Innenstadt (Ravensberger Straße):

    Beginnend am Niederwall / Ecke Ravensberger Straße mit der bekannten "Anker - Brücke"

    Rückansicht "Anker - Brücke" mit dem modernisierten Parkhaus Hermannstraße:

    Nach dem Überqueren der Turnerstraße (Verbindung zwischen Kesselbrink und Detmolder Straße):

    "Cafè Lutter" Ravensberger Straße / Ecke Mittelstraße:

    Nach dem Überqueren der August - Bebel - Straße:

    Rückblick von der Teutoburger Straße zur Marienkirche:

    Bonusbild:

    Die 2004 geöffnete Lutter im Park der Menschenrechte am Bielefelder Wadhof (rechts das Gymnasium am Waldhof, links die evangelische Marienkirche, mittig das ehemalige Haus des Handwerks und oben mittig der Burgfried der Sparrenburg):

    Bilder vom 15. 08. 2022, von mir.

    Vielleicht bekomme ich ja mal eine "Reaktion" von Ravensberger für meine Bilder aus seiner alten Heimat... :blumen:

  • Ich finde ja immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Bürokratie in Deutschland gehandhabt wird. Auf der einen Seite wird penibelst vorgeschrieben, wie hoch ein Balkongitter zu sein hat, z.B. bei den Acht-Ecken in Potsdam. Oder dass diese oder jene Metalltreppe wegen Brandschutz unbedingt angebaut werden muss. Auf der anderen Seite lässt man einen solchen neuen, doch relativ tiefen Bachtrog einfach offen ohne Brüstung fließen, selbst auf die Gefahr hin, dass da jemand (womöglich im Dunkeln) hereinstürzen und sich gefährlich verletzten könnte. Es reicht eine Oma, die ins Stolpern oder ein E-Roller, der in Schlingern kommt.

  • Könnte das vielleicht mit der potentiellen Fallhöhe zu tun haben? Wenn man in so einem Graben hineinfällt, holt man sich im Regelfall ein paar Schrammen - Wasser ist noch dazu relativ weich, verglichen mit Kopfsteinpflaster.

  • Hallo Ostwestfale, danke für die schönen Bilder! Das mit dem Müll und Unrat ist natürlich sehr ärgerlich. Ich habe leider den Eindruck, dass die Vermüllung des öffentlichen Raumes und der Vandalismus in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Ich hätte gerne eine Erklärung dafür, woran das liegt. Leider wird sich mein großer Traum bezüglich der Lutherfreilegung wohl nie erfüllen, nämlich die Öffnung im Bereich der Straße Am Bach, damit die einstige Trennung zwischen Alt- und Neustadt wieder deutlicher würde. Das ist aber anscheinend weder vorgesehen, noch gewollt.