• Ich hab ja allmählich das Gefühl, dass Bielefeld mit diesen modernen Abartigkeiten seine Minderwertigkeitskomplexe auslebt, da Bielefeld letztlich nur dafür bekannt ist, dass es nicht existiert.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Zitat aus dem ersten Link:

    Zitat

    In Bielefeld entsteht ein einmaliges Gebäude - schwebend wie ein Ufo

    Am Lenkwerk plant der Investor ein futuristisches Entree. Über 300 Arbeitsplätze sollen entstehen. Der Architekt schwärmt: "Das wird das progressivste Haus der Stadt."

    Interessant, dass die ollen Kammellen, von Bauhaus über Dekonstruktivismus/Libeskind, in Bielefeld noch als der letzte "progressive" Schrei verkauft werden können. Aber zur KPMG passt solche ortlose Architektur, die keinen Bezug zur regionalen Tradition hat, bestens.

    Zitat Wikipedia:

    Zitat

    KPMG International ist ein globales Netzwerk rechtlich selbständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung und Unternehmens- bzw. Managementberatung mit Sitz in London[5] und operativer Hauptzentrale in Amstelveen. KPMG beschäftigte 2020 rund 207.000 Mitarbeiter an Standorten in 154 Ländern und erwirtschaftete insgesamt 29,75 Milliarden US-Dollar Umsatz.

    Zu den anderen beiden Links wären Erläuterungen schön, da sie hinter der Bezahlschranke stecken. Wird der Quellenhof trotz zunehmender Kritik vermutlich abgerissen? Und worin besteht die Wende im Johannistal? Wird dort die alte Villa nicht abgerissen?

  • Bezüglich Quellenhof hier einige Auszüge aus der Neuen Westfälischen vom 28. August 2021, Text von Kurt Ehmke:

    "Bielefeld.

    Der geplante Abriss des historischen Quellenhofes bringt immer mehr Menschen gegen Bethel auf - darunter auch viele Expertinnen und Experten. Nachdem schon der Hof-Forscher und Leiter des Bauernhausmuseums, Dr. Lutz Volmer, herausgestellt hatte, dass der Hof "als Ursprung des ganzen Stadtteils" angesehen werden könne, hatte sich zuletzt der Beirat für Stadtgestaltung in ungewöhnlich scharfer Art und Weise positioniert.

    Er zeigte sich "empört" und betonte: "Gerade die Stiftung Bethel hat sehr viele unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen" - und sollte in der Lage sein, "vor diesem Hintergrund alternative Konzepte zu erarbeiten, für was dieses Haus geeignet ist". Dazu müsse ein solch großer Akteur in der Lage sein. Hintergrund: Bethel plant den Abriss, um dann ein neues Hospiz zu bauen. Zudem hatten die Gadderbaumer Grünen einen mahnenden, offenen Brief an Bethel-Vorstand Pastor Ulrich Pohl geschrieben."

    "Zu diesen kritischen Stimmen, zu denen sich auch viele engagierte Bürger gesellten, kommt nun eine weitere: die des Freilichtmuseums Detmold. Zu diesem hatte es in Bethel geheißen, es habe in Detmold auch kein Interesse an dem Hof gegeben. Der Tenor dabei war, dass das auch eine gewisse Aussage zur Qualität des Objektes sei. In Detmold bestätigt der Leiter der Sammlungen, Dr. Heinrich Stiewe, ein Übernahmeangebot Bethels für den Hof. Tatsächlich sei das vor etwa drei Jahren seitens des Museums abgelehnt worden."

    "Aber: Der Grund sei, "dass wir schon seit vielen Jahren einen ,Ravensberger Hof' für einen künftigen Wiederaufbau eingelagert haben". Es sei also eine Begründung aus der Sammlung heraus gewesen. Dr. Hubertus Michels, der Leiter der Bauabteilung des Museums, bestätigt die Anfrage, es sei in seiner Erinnerung aber nur ein Telefonat gewesen. Michels: "Da wir keinen Bedarf an einem Haus aus der Region über das gegenwärtige Konzept haben, das Haus auch durch die kontinuierliche Nutzung bis in jüngere Zeit entsprechend baulich angepasst wurde, habe ich die Übernahme abgelehnt.""

    "Absolut kein Verständnis

    Doch es gebe ein Aber. Michels betont nämlich, er habe dem Anrufer gegenüber "mein Unverständnis und Bedauern ausgedrückt, weil das Gebäude sich in einem optisch exzellenten Zustand befindet und eine weitere Nutzung durch Bethel mir möglich erscheint". Dr. Stiewe sagt dazu klipp und klar: "Der ,Quellenhof' gehört zu den historischen ,Gründungsbauten' der Anstalt Bethel. Für den von Bethel geplanten Abriss – unter dem Vorwand eines angeblich schlechten Bauzustandes - habe ich absolut kein Verständnis.""

  • Bezüglich der Villa im Johannistal hier einige Auszüge aus der Neuen Westfälischen vom 27. August 2021, Text von Kurt Ehmke:

    "Bielefeld.

    Abriss- und Neubaupläne sorgten 2018 für Aufregung im Johannistal. Nach dem Tod einer älteren Dame hatte Baudezernent Gregor Moss die Politik misstrauisch gemacht, als er persönlich und nicht-öffentlich eine Art Begrüßungsbeschluss von der Bezirksvertretung wünschte. Den gab es nicht. Im Gegenteil. Dass die Villa Hausnummer 48 abgerissen werden sollte, war das Eine, dass aber drei große Mehrfamilienhäuser unterhalb des Kletterparks am Waldrand entstehen sollten, das Andere."

    "Bis heute ist die Villa nicht abgerissen, für die Häuser aber liegt nun seit Mai die Baugenehmigung vor. Eine voller Ausnahmen. Folge: Klagen vor dem Verwaltungsgericht Minden. Andere Eigentümer, denen die zur Villa führende, schmale Straße als Privatstraße gehört, wehren sich. Einerseits gegen den Bauherren, mindestens genauso aber gegen die Stadt."

    War 2018 noch nicht öffentlich bekannt, wer die Villa geerbt hatte, so ist nun klar: Johann Christoph Harras-Wolff (Dr. Wolff Group) ist der Akteur, der das Haus seiner Oma Doris Wolff abreißen lassen und die Fläche am Waldrand oberhalb des Johannistals versilbern, eher vergolden, wollte. Doch bis heute ist sichtbar nichts passiert."

    "Hinter den Kulissen aber tobte ein zähes Ringen. Um Wegerechte, Rettungswege, Baulasten und die Dimensionen der Gebäude, die 2.100 Quadratmeter hochwertigsten und hochpreisigen Wohnraum schaffen sollten. Die Harras-Wolff Immobilien KG ist aktiv, Harras-Wolff der Bauherr. Er, der von Anliegern als durchaus umgänglich beschrieben wird, habe nun mitgeteilt, Baurecht erhalten zu haben."

    "Dabei sollen nun weder das Wegerecht noch eine für die Stadt wichtige Baulast eine Rolle gespielt haben, beides fehlt für die Nutzung der drei Mehrfamilienhäuser mit 18 Mietern oder Eigentümern. Offenbar sollte alles über eine Zufahrt vom Johannistal aus in eine Tiefgarage mit 39 Stellplätzen geregelt werden, auch die Feuerwehr sollte von unten löschen können, berichten Anlieger voller Skepsis. Außentreppen an den Neubauten sollten als Rettungswege gebaut werden. Zwischenzeitlich soll sogar ein anderes, angrenzendes Gebäude gekauft worden sein, um die Zuwegung zu erleichtern, das aber soll bereits wieder Vergangenheit sein."

    "Schnell kam das Wort von Mauschelei auf, wenn sich die Kritiker die Dimensionen anschauten. Aus einem internen Papier (liegt der NW vor) geht hervor, dass Stadt und Bauherr Klagen erwarteten, der Bauherr der Stadt aber zusicherte, im Falle einer Verhinderung des Projektes keinerlei Schadensersatz einzufordern. Von einer Schadenverzichtserklärung ist die Rede.

    Teilnehmer des Gespräches vom 9. Juli 2020 sind Vertreter des Bauamtes und des Architektenbüros "Crayen + Bergedieck" sowie die persönliche Referentin von Gregor Moss, Petra Thiede. Das Projekt scheint hier allerhöchste Priorität zu haben. Für Thiede ein normaler Vorgang. "Wir sind nicht voreingenommen, jeder, der anfragt, bekommt einen Termin mit dem Dezernenten, oder ich bin dann dabei."

    Verärgert sind Eigentümer angrenzender Gebäude über einen Strauß von Ausnahmen, die dem Projekt in der Baugenehmigung vom 20. Mai diesen Jahres eingeräumt werden: andere Dachform, Stellplätze im Vorgartenbereich, eines der Häuser darf vollständig außerhalb des Baufensters entstehen, die beiden anderen überschreiten das Baufenster erheblich, die festgesetzte Bebauungstiefe darf von 12 Metern auf 21,5 Meter, 17 Meter und 19,3 Meter ausgeweitet werden - und es dürfen statt zwei Geschossen nun drei Geschosse gebaut werden.

    Das sei "planerisch und städtebaulich vertretbar", heißt es in der Baugenehmigung - und "die Würdigung der nachbarrechtlichen Belange wird weiterhin eingehalten". Ein Anlieger: "Für mich verstößt das massiv gegen Baurecht." Mehr als nur ein Geschmäckle sei die Art und Weise, wie es seit 2018 laufe, bei Referentin Thiede liefen alle Fäden zusammen. Die aber sagt: "Das ist kein Vorhaben der Marke ,karo-normal-und-einfach', es musste viel nachjustiert werden."

    Doch auch Bezirksbürgermeisterin Hannelore Pfaff spricht von "eigenwilligen Vorgängen" - und wundert sich, dass sie nichts von der Baugenehmigung erfahren hat. Thiede: "Das ist ganz normal, dass die BZV jetzt nicht mehr informiert wird." Anlieger fordern: Die nun für drei Jahre gültige Baugenehmigung solle so schnell wie möglich zurückgezogen werden. Ein Anlieger: "Man war sich ja erkennbar schon im Juli 2020 einig, hat das mit der Baugenehmigung jetzt vollzogen - und die Bezirksvertretung Gadderbaum ist außen vor geblieben." Die Bürgerversammlung aus 2018 sei erkennbar "nur eine Pseudo-Veranstaltung" gewesen. Nun habe der Strauß an Ausnahmen einen "Präzedenz-Charakter", denn: "Mit diesen gewaltigen Abweichungen wird im Quartier künftig deutlich mehr möglich gemacht.""

    "Doch nun, gut drei Monate nach der erteilten Baugenehmigung, gibt es eine aufsehenerregende Kehrtwende: Auf Anfrage bestätigt Harras-Wolff das Gerücht, dass er auf den Abriss und die Neubauten verzichten werde. Zu teuer. "Die gestiegenen Baukosten, in manchen Bereichen um 25 Prozent zu 2019, haben die ursprüngliche, genehmigte Bauplanung ökonomisch unrealistisch gemacht", teilt er mit. Da davon auszugehen sei, dass die Kosten "in den nächsten sechs bis zwölf Monaten eher steigen als fallen werden, ist die Entwicklung weiterhin schwierig fürs Bauen".

    Die Anlieger sind perplex, eine Anliegerin fragt: "Oder geht das Projekt mit seiner Baugenehmigung dann in ein, zwei Jahren an andere Investoren?" Aus der Stellungnahme von Christoph Harras-Wolff lässt sich dazu ein klares "Nein" herauslesen: Er werde die Villa seiner verstorbenen Oma sanieren - "und sie bleibt in meinem Eigentum"."

  • Die nächste Bielefelder Bombe ist geplatzt!!!

    https://www.nw.de/lokal/bielefel…der-Abriss.html

    Bezüglich eines womöglich geplanten Abrisses der Hammer Mühle hier einige Auszüge aus der Neuen Westfälischen vom 28. August 2021, Text von Heimo Stefula:

    "Bielefeld. Mitte.

    In der Stadt, bei den „Best Agern", den „50 plus X"- Bielefeldern, von denen einige viel Freizeit in der hier verbrachten - und verbringen - ist es längst ein Gesprächsthema, die Spatzen und Facebook pfeifen es von den Dächern: es wird sich etwas ändern in ihrem „Wohnzimmer" an der Oststraße Ecke Mühlenstraße. Nur was?

    Sicher ist: Sigrid Niewerth hat die Pacht für ihre traditionsreiche Gaststätte nicht verlängert, Ende des Jahres ist Schluss für Niewerth, die zuvor mit ihrem Mann das „Siekerfelde" am Ehlentruper Weg betrieben hatte. Corona und die Lockdowns in der Gastronomie waren neben gesundheitlichen Gründen ausschlaggebend für ihre Entscheidung, die Hammer Mühle nicht weiter zu betreiben."

    "Sie hatte vor genau zwölf Jahren die „Hammer Mühle" von dem stadtbekannten Gastronomen Uwe Modest (ehemals „Pinte" an der Rohrteichstraße) übernommen und seitdem erfolgreich weitergeführt. Davor, von 1979 bis 1989 führte Petra Minz das Lokal, die am Erfolg des Musikclubs PC 69 maßgeblich beteiligt war."


    "Sicher ist auch: das Gebäude, Haus Mühlenstraße Nummer 54, hat seit gut einem halben Jahr einen neuen Verwalter, eine Immobilien-Management-Gesellschaft in der Innenstadt und diese soll bereits aktiv geworden sein.

    So soll dem Nachbarn (die Pizzeria auf der gegenüberliegenden Straßenseite) bereits eine sogenannte Baulast vorliegen, die benötigt wird, wenn bauliche Maßnahmen in Angriff genommen werden, es geht da auch um Grundstücksgrenzen und Zufahrten der Baufahrzeuge."

    "Der Nachbar solle dieser Baulast beim Bauamt schriftlich zustimmen. Ihm seien bereits Pläne gezeigt worden, die neben einem großen Geschäftshaus auch eine Tiefgarage auf dem jetzigen Standort der „Hammer Mühle" vorweisen.

    So ist anzunehmen, dass Architekten bereits an dem Projekt arbeiten. Nun soll das charmante Gebäude mit Hilfe einer Abrissbirne dem Erdboden gleichgemacht wird, weil sich womöglich eine Sanierung oder Renovierung nicht mehr lohnt. Dann steht ein Neubau am künftigen Ufer der bis dahin freigelegten Lutter."


    Hier gibt es schöne Bilder zu sehen:

    https://www.11880.com/branchenbuch/b…aststaette.html


    Übrigens wurde inzwischen die komplette Bielefelder Altstadt rund um die Nikolaikirche und den Waldhof für den Durchgangsverkehr gesperrt!!! Hat Vor - aber auch Nachteile.

  • die komplette Bielefelder Altstadt rund um die Nikolaikirche und den Waldhof

    Also was jetzt? Nur das Gebiet um Nicoaikirche und Waldhof oder doch die gesamte Altstadt?

    Für den Durchgangsverkehr gesperrt? Sollte das für eine Altstadt nicht sowieso eine Selbstverständlichkeit sein?

  • Da es sich um ein komplexes Thema handelt, hier ein Artikel aus der NW:

    https://www.nw.de/lokal/bielefel…ger-laufen.html

    https://www.nw.de/lokal/bielefel…e-Altstadt.html

    Zitat:

    "Die engen Altstadtstrecken wie Ritter-, Hagenbruch-, Steinstraße und Waldhof sollen auf einigen Abschnitten für Autos gesperrt werden – so dass nur noch die Zufahrt zu Grundstücken und Parkhäusern möglich bleibt. Damit fiele das Hufeisen als Ausweichroute etwa für die Jahnplatz-Baustelle oder als Verbindung von West- und Oststadt weg."

    "An der Goldstraße könnte es einen Vorgeschmack auf die geplante Markthalle, die Ende des Jahres in der Klosterpassage eröffnen soll, geben – mit „Pop-up-Stores", Kunstaktionen und provisorischen Schaufenstern. Autos sollen zwar noch in die Goldstraße dürfen, aber die Parkplätze wegfallen, um Raum für andere Nutzungen zu schaffen. Insgesamt würden rund 50 Stellplätze im Hufeisen wegfallen."

    https://www.nw.de/lokal/bielefel…r-Altstadt.html

  • Und was ist an diesem Gebäude jetzt abrisswürdig?

    "Die Eigentümer verteidigen ihren Neubau und erklären, nur damit würde Platz für die offengelegte Lutter geschaffen." Sieht doch total romantisch aus der Neubau mit dem Mühlrad ;(

    ...

  • Sich selbst auf Kosten von Kultur und Gesellschaft bereichern zu wollen sehe ich klar als Verbrechen, da braucht man auch nicht verwirrt reagieren.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland