• Das musste ja sein: https://www.nw.de/lokal/bielefel…ekturpreis.html

    Merke: je hässlicher das Bauwerk, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Architekturpreis erhält.

    Zitat:
    Das neue Besucherzentrum auf der Sparrenburg gibt dem Ensemble der Festungsanlage nach Auffassung der Jury "eine neue Ordnung und übersetzt die Stilelemente der Burg in eine moderne Form". Das neue Torhaus wahre eine "angenehme Distanz zu den Überresten der Festungsanlage" und wirke fast wie eine Erweiterung der Burgmauer.

    https://www.detail.de/artikel/lebendige-struktur-besucherzentrum-sparrenburg-12434/#

    Früher: https://www.google.de/url?sa=i&rct=j…538840537473725
    https://i2.wp.com/www.kindergebu…efeld.jpg?ssl=1

  • Auch wenn viele das hier anders sehen werden - der Bau ist ein gutes Stück über dem Niveau, das sonst für derartige Zweckbauten an den Tag gelegt wird. Man hat - natürlich, wie sollte es heute auch anders sein - Sichtbeton eingesetzt, dabei aber recht gut darauf geachtet, dass dieser farblich zur Umgebung passt, und damit keinen Weiteren der berüchtigten Kontraste in dieser Hinsicht erzeugt. Zudem besitzt das Gebäude durch den Verzicht auf sämtliche Blechapplikationen und keine sichtbare Haustechnik am Außenbau durchaus eine gewisse Eleganz.

    Dabei gibt es allerdings zwei entscheidende Schwachstellen.

    Zunächst natürlich wurde ohne große Not ein intaktes Ensemble geopfert - und Platz für einen Neubau ohne Abriss wäre durchaus vorhanden gewesen, soweit ich das anhand der wenigen Bilder beurteilen kann.

    Viel wichtiger und schlimmer ist jedoch der Verzicht auf jegliche Vorkehrungen, um die - bekanntermaßen unschöne - Alterung des Sichtbetons auch nur zu verzögern, um von unterbinden gar nicht erst zu reden. Ich gebe dem Bau zwei Monate, dann gibt es entlang aller Fassaden fiese Dreckschlieren und erste Mooserscheinungen. Und ich gehe nicht davon aus, dass die Fassaden regelmäßig aufwändig gereinigt werden.

    Mein Fazit: Ein gar nicht mal so schlechter Bau, aber der Abriss war überflüssig und die Optik des Neubaus hat wirklich null Zukunft.

  • Das musste ja sein: nw.de/lokal/bielefeld/mitte/22…nen-Architekturpreis.html

    Merke: je hässlicher das Bauwerk, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Architekturpreis erhält.

    Ja, willkommen in der Parallelwelt der Architektur-Funktionäre. ;)
    Übrigens ist Dudler in Bremen längst ein Schimpfwort. Der Entwickler des dortigen Masterplans "Überseestadt" äußert dazu:

    Zitat

    Nehmen wir die Architektur von Max Dudler: Überall in Europa wird sie hochgeschätzt und prämiert. Nur in Bremen wird Dudler als Schimpfwort verwendet. Das ist intolerant und ein Ausdruck von Ignoranz.

    Hmm, Preise vergeben und dazu Beifall klatschen ist in Ordnung. Kritik üben ist "intolerant" und "ignorant". Lektion verstanden. :crying:

  • Sieht eher nach Nazi-Arch+tektur aus, so wie es die Modernisten im tiefsten Innern ja ohnehin verkörpern.
    Sie sind die Elite, die unfehlbar Besten und alles andere ist unter ihrem Niveau. Und Beton darf natürlich nicht fehlen - der Baustoff des 3. Reiches schlechthin ...

    Aber nicht mit uns, damit es zu einer Demokratisierung dieses Fehltritts kommt, bedarf es zahlreicher Rekonstruktionen, um dort wieder anzuknüpfen, wo die Demokratie letztlich unterging. Am Punkte der Beseitigung und Nichtachtung von Schönheit.

  • Wenn man den Bunkern der Wolfsschanze oder denen im benachbarten Mauerwald wieder Türen einsetzt, dann würde man gleich sehen, wie modern und preisträchtig diese noch immer wären! „Wie geil“!

    (Satire des Tages ;-))

  • Im Osten der Bielefelder Innenstadt, in direkter Nachbarschaft zur Liebfrauenkirche, wurde laut den Bauherren eine behutsame Stadtreparatur betrieben. Anstelle eines 60er Jahre Flachdachbaus entstanden nun Wohn- und Geschäftshäuser mit Satteldächern.

    Respekt vor dem Umfeld - Wohn- und Geschäftshäuser in Bielefeld von Wannenmacher + Möller

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Was soll man zu diesem Entwurf sagen? Von guter und dezenter Unterordnung ist natürlich keine Rede. Der Selbstanspruch ist zwar vorhanden, aber das ist, wenn man so will, das einzig Positive. Die Form ist nicht ganz unoriginell, der Kontrast sehr hart.
    Die Baulücke gefällt mir sicherlich noch weniger.
    Ich kann mit diesem Entwurf leben.

    Ich ganz sicher nicht. So etwas neben dem einzigen original erhaltenen gotischen Giebelhaus im Münsteraner Stil (auch wenn es in Bielefeld steht) wäre schlicht eine Katastrophe. Weiß jemand eigentlich, wie es seitdem mit dieser Baulücke weitergegangen ist?

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Und wieder verschwand ein Zeuge von Bielefelds bäuerlicher Vergangenheit (Ziemanns Hof in Brake): https://www.nw.de/lokal/bielefel…mer-uebrig.html


    Im Herbst des Jahres 2018 erfolgte der Abriss des
    Fachwerkhauses und damit das endgültige Aus für den historischen
    Bauernhof. Der neue Eigentümer wird auf der Hofrestfläche von 1.700 qm
    drei Doppelwohnhäuser errichten.

    Der Heimatverein Brake hat sich zuvor vergeblich um die unter

    Denkmalsschutzstellung des Ziemannshof bemüht und war froh, dass der
    Bauunternehmer Jörg Wittenborn die bemalten Torbögen des Fachwerkhauses
    ausgebaut und eingelagert hat. Der Heimatverein hat mit Frau Ilse
    Uffmann, einer Expertin für Entstehung und Bedeutung der "Ravensberger
    Engelshöfe", abgestimmt, dass das historische Gebälk durch eine
    Fachfirma restauriert wird. Geplant ist danach den Torbogen öffentlich
    sichtbar aufzustellen.

    Quelle: https://www.heimatverein-brake.de/Brake-h-s-H.oe.fe.htm

  • Zum Abriss Teutoburger Straße/Detmolder Straße:

    (...) Der Neubau mit Bürofläche im Erdgeschoss werde jedoch kein Türmchen mehr aufweisen, aber: „Wir werden etwas richtig Gutes bauen, was dann wieder 100 Jahre bestand haben kann."

    ablachen:) Wir sprechen uns in 100 Jahren wieder.

    Das Haus an der Ecke Teutoburger Straße und Detmolder Straße könnte ein richtiges Schmuckstück sein. Doch leider fehlt den Hauseigentümern und Investoren jeglicher Sinn für diese Schönheit. Es ist zum Verzweifeln.

  • Ja, das ist ein Jammer. Was für eine ansehnliche und wertige Immobilie könnte das Eckhaus sein, wenn man sie etwas historisch gerecht renovieren und wieder herstellen würde. Stattdessen wird dort nun wahrscheinlich eine Renditekiste entstehen, die das ganze Ensemble stört. Die Mitschuld liegt natürlich auch an Eigentümern, die das Haus vermutlich Jahrzehnte lang nur unzureichend gepflegt haben und sogar noch unpassende "Modernisierungen" durchgeführt haben. Die nächsten Kandidaten mit der gleichen Problematik sieht man ja bereits in der Nachbarschaft. Unfassbar.

  • Es ist zum Verzweifeln. Welche Schmuckstücke bei einer Sanierung. Anscheinend aber stört es in Bielefeld niemanden, dass das historische Stadtbild verschwindet.