Bauvorhaben der Florana in der Hauptstraße (realisiert)

  • Zitat von "Teichi"

    Youngwoerth, wann lässt Du endlich dieses sinnlose Geschwafel bleiben. :boese:


    Die in Teilen berechtigte Kritik kann man aber auch anständiger formulieren :!:

    Ich jedenfalls habe mich vor kurzem als einziger von vielen Kommilitonen entschieden, trotz erheblicher Gehaltsverzichte in Dresden zu bleiben und nicht nach Stuttgart oder München zu gehen.
    Bei allem Ärger, den wir alle über die verpassten Möglichkeiten in der Dresdner Stadtentwicklung teilen, so stellen viele Projekte, und so auch das Florana Projekt an der Hauptstraße, eine Verbesserung des Stadtbildes und der Aufenthaltsqualität Dresdens dar. Auch andere Städte bringen städtebauliche Enttäuschungen mit sich.

    Das städtebauliche Gewissen der Dresdner wird weiter bestehen und sich weiter entwickeln. Ich bin sicher, dass die meisten Dresdner, die in der heutigen SZ Pfau's Aussage von dem angeblichen "Drama am Neumarkt" lesen, über diese Aussage den Kopf schütteln werden.

  • Ist ja mal wieder ne geniale Diskussionskultur hier...


    Zitat von "Teichi"

    dies als Deine beste Lebensentscheidung bezeichnest


    Das habe ich nicht gemacht. Am besten liest Du nochmal nach...
    Auch Deine weiteren Ausführungen sind lediglich polemisch angehauchte Mutmaßungen und haben mit der Realität nicht viel zu tun.

    Zitat von "Teichi"

    Ich habe Dein ständiges Gejammer so satt


    Wenn Dir meine Meinung nicht passt, warum widerlegst sie dann nicht konstruktiv? Eine weitere Möglichkeit wäre, meine Beiträge zu ignorieren oder mir per private Nachricht sachlich Deine Empfindungen mitzuteilen. Hier persönlich gegen Forenmitglieder herumzustänkern, ist nun auch nicht gerade die feine Art (und von Dir bei weitem nicht das erste Mal - Deine äußerst seltenen Beiträge beinhalten umso öfter persönliche "Angriffe").


    Bert und Thodremuc: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man diesem unsachlichen Beitrag, der in einem öffentlichen Forum nichts zu suchen hat und per private Nachricht mitgeteilt werden sollte, applaudierend zustimmen kann.


    Zitat von "Landgraf"

    über dieser Aussage den Kopf schütteln werden.


    Das reicht leider nicht.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @ Youngi

    bei aller berechtigter Kritik... Dein Beitrag war ebenfalls weder sachlich noch konstruktiv.
    denn es gibt nicht den stereotypen Dresdner
    die Stadt ist nicht krank nur weil eine Lobby Entscheidungen, ohne irgendwelche Visionen trifft.
    Vielleicht macht die Stadt, die Dresdner, der Osten gerade einen Reife Prozess durch ?
    Die Polemik des Herrn Pfau wird beispielsweise, spätestens einige Zeit nach der Fertigstellung des Neumark Areals ad absurdum geführt werden, da bin ich überzeugt.

    egal, jedenfalls führt unqualifiziertes Dresden Bashing eben zu entsprechenden Reaktionen.

  • Zitat von "youngwoerth"

    Wenn Dir meine Meinung nicht passt, warum widerlegst sie dann nicht konstruktiv?

    Was soll ich denn widerlegen??? Die CDU hat Dreck am Stecken, da hast Du hundertprozentig Recht. Mir geht es nur darum, dass Du nicht in jedem zweiten Deiner Beiträge wieder davon anfängst. Die Mehrheit (zu der ich übrigens in diesem Fall nicht zähle) hat die CDU gewählt. Dies ist eine demokratische Entscheidung und die müssen wir jetzt akzeptieren. Damit ist das Thema durch und muss nicht ständig neu aufgewärmt werden.

    Zum Thema "Ich ziehe aus Dresden weg, weil mit hier so viele Dinge nicht gefallen" habe ich Dir meine Meinung dargelegt und Dir erläutert, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Politik und Stadtentwicklung, die die Entscheidung für meinen Wohnort bestimmen. Auch hier trifft meine oben geäußerte Aussage zu, dass das Thema nicht ständig neu aufgewärmt werden muss. Wir kennen Deine Meinung, die wie ich an den Reaktionen einiger der Forenteilnehmer sehe, nicht mit deren sowie meiner Meinung übereinstimmt. Also lass diese ermüdenden Wiederholungen.

    Zitat von "youngwoerth"

    Eine weitere Möglichkeit wäre, meine Beiträge zu ignorieren

    Gute Idee. Das habe ich auch sehr oft getan. Wie Du selber festgestellt hast, äußere ich mich nur selten. Irgendwann ist jedoch der Punkt erreicht, wo mich Dein Gejammer so sehr nervt, dass ich meine Empfindungen auch mal mitteilen muss.

    Zitat von "youngwoerth"

    Hier persönlich gegen Forenmitglieder herumzustänkern

    Ich habe Dir offen und ehrlich meine Meinung gesagt, zugegebenermaßen mit einer gehörigen Portion Polemik und Ironie. Dies als Stänkern zu bezeichnen zeugt von Deiner nicht stark ausgeprägten Fähigkeit Kritik zu ertragen und anzunehmen.

  • @ youngworth

    auuch ich finde, dass deine Beiträge, insbesondere in letzter Zeit, sehr einseitig geworden sind und sich nur noch auf die CDU, die Gestaltungskommission und deinen Unmut auf Dresden generell beziehen. Ich glaube, dass die Forumsnutzer mittlerweile wissen, wie deine Meinung dazu ist. Ähnlich wie unser Kuppelfreund aus Holland braucht man seine Ansichten nicht täglich in zahllosen Beiträgen kundtun, weil es irgendwann die Mehrzahl der Leute stört.

    Auch ich würde meine Stadt nie verlassen, nur weil mir städtebauliche Entscheidungen nicht gefallen. Insbesondere wenn man in einer Stadt geboren wurde, spielen Identifikation, persönliche Erinnerungen, aber auch kulturelles Angebot, die Qualitäten des Umlandes etc. eine wichtige Rolle. Wenn alle nur nach städtebaulichen Gründen urteilen würden, müßte das gesamte Ruhrgebiet entvölkert sein.

    Und du mußt einfach akzeptieren, dass viele, die in Dresden geboren sind, aber auch Zugereiste, ihre Stadt differenzierter beurteilen als jemand, der ausschließlich aus städtebaulichen Gründen in diese Stadt gezogen ist.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Teichi"

    Zum Thema "Ich ziehe aus Dresden weg, weil mit hier so viele Dinge nicht gefallen" habe ich Dir meine Meinung dargelegt und Dir erläutert, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Politik und Stadtentwicklung, die die Entscheidung für meinen Wohnort bestimmen.

    Das mag für viele Menschen zutreffen. Ich aber sprach nur von der GHND und mir. Ich habe ja persönlichen Kontakt zu Mitgliedern vor Ort - und es ist leider so, daß ihr Leben unter diesem beständigen "Kampf" enorm leidet. Gerade, weil das Leben auch andere Inhalte bietet, man diese aber schnell vergisst, wenn man sich (ob aus beruflichen oder privaten Gründen) über Jahre hinweg zu sehr in diese Misere hineinsteigert, kann ein Fortzug Wunder wirken und einem plötzlich neue Horizonte eröffnen. Ich weiß ja nicht, was Du in Dresden so machst - aber sicherlich sieht Dein Tagesablauf anders aus als der von Herrn Hertzig, Herrn Kulke (oder damals auch mir). Ich weiß, wie einen diese Stadt fertig machen kann und gerade Herr Hertzig tut mir unendlich leid, da er ein sehr sensibler Mensch ist und das dort eigentlich nicht verdient hat. Selbstverständlich gab es für meinen Fortzug auch noch andere Gründe, letztlich war der Schritt für mich wichtig und richtig, das bitte ich zu respektieren. Ich werde aber (mal wieder) versuchen, mich diesbezüglich seltener zu äußern, da es doch einige zu nerven scheint.

    Zitat von "Teichi"

    zeugt von Deiner nicht stark ausgeprägten Fähigkeit Kritik zu ertragen und anzunehmen.

    Ich ertrage sachlich vorgetragene Kritik völlig problemlos. Bei Phrasen wie "sinnloses Geschwafel" und irgendwelchen Mutmaßungen über meine Person - dies noch dazu alles öffentlich geäußert und nicht in einer privaten Nachricht, wo es hingehört, nimmt meine "Kritikfähigkeit" tatsächlich rapide ab.

    Nun gerne zurück zum Thema, an mir soll's nicht liegen...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Letztlich muss man es aus Sicht der GHND als Fehler betrachten, sich zu diesem Zeitpunkt auch noch für die Innere Neustadt aufgerieben zu haben. Die Zeit für eine positive Entwicklung des Quartiers rund um den Neustädter Markt ist einfach noch nicht reif.
    Meiner Meinung nach sollte man nun erst einmal den Abschluss der Bauarbeiten am Neumarkt abwarten, da sich in den nächsten Jahren sicherlich recht wenig an der Großen Meißner Straße verändern und dadurch sicherlich auch kein größerer Verwertungsdruck auf die angrenzenden Quartiere ausgeübt werden wird. Die Stadtplanung hat ja während der Veranstaltung verkündet, dass man kurzfrisitg mit keinem weitreichenden Rückbau des Straßenzugs rechnen dürfte. Außerdem sind die Plattenbauten größtenteils in einem sehr guten Zustand.
    Allerdings werden sich die Besitzer der Immobilien in ca. zwanzig Jahren sicherlich die Frage stellen, ob man durch Abriss und eine anschließende Neubebauung die Grundstücksflächen ästhetisch und funktionell besser ausnutzen wird können. Hier wird dann die Zeit der GHND gekommen sein, zumal dann auch das Interesse aus der Bürgerschaft weitaus größer sein wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Irgendwo verstehe ich bzw. teile ich die Haltung von Youngwoerth. Wenn jetzt schon die Platten am Neustädter Markt gelobt werden, der Neumarkt als Fehler gilt, dann läuft etwas grundlegend schief und läßt auch kein gutes Ergebnis mehr insgesamt erwarten. Jedenfalls nehme ich all dies schon seit einiger Zeit nur noch mit einer gewissen Distanz zur Kenntnis - wenn die Entscheidungsträger unbedingt Dresden auf dem Niveau von Stuttgart zubetonieren und "autogerecht" machen wollen, dann bitte schön. Aber künftig ohne mich.

  • Zitat von "ApparatBauske"

    wenn die Entscheidungsträger unbedingt Dresden auf dem Niveau von Stuttgart zubetonieren und "autogerecht" machen wollen

    So könnte man argumentieren, wenn die Entscheidungsträger alleine in der Stadt wären. Aber das Problem ist doch, daß Bevölkerung oft etwas ganz anderes will, die Entscheidungsträger sich jedoch dem überwiegenden Willen der Bevölkerung widersetzen und sich - angeleitet von ein paar sogenannten Fachleuten - anmaßen, entscheiden zu können, was richtig und was falsch ist. So läuft es doch auch in anderen Städten. Hätte man in Frankfurt die Bevölkerung entscheiden lassen, wäre mit einiger Sicherheit etwas ganz anderes in der Altstadt herausgekommen als der bevorstehende Kompromiß (der nicht der schlechteste ist). Man sollte daher nicht einfach Dresden mit Dresdner Stadtrat gleichsetzen.

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Aber das Problem ist doch, daß Bevölkerung oft etwas ganz anderes will

    Also wenn man sich die Beschreibungen des "Infoabends" oder die Ansichten der dortigen Ladenbesitzer einverleibt, könnte man ja Zweifel daran bekommen, ob tatsächlich die Mehrheit der Bevölkerung auf unserer Seite ist. Bei der Waldschlösschenbrücke gab es immerhin eine Mehrheit, für die das Kulturerbe keinerlei Priorität hatte. Mich würde wirklich interessieren, wie die Mehrheiten inzwischen zur GHND und deren Zielen stehen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Die Veranstaltung ist also so abgelaufen, wie es von Anfang an zu erwarten war. Jeder hat seine Rolle gespielt, hat seine klassischen Interessen und Ansichten vertreten - bei GHND und BDA sind diese ja recht explizit formuliert, das Stadtplanungsamt mag Neutralität vortäuschen, ist jedoch bekannterweise massiv parteiisch für die Modernisten, der Architekt hat seinen Entwurf verteidigt und der Moderator war aktiver Diskussionsteilnehmer. Aufgrund des Übergewichts der Anti-Reko-Fraktion war kein anderes Ergebnis denkbar. Warum also die große Aufregung? Bedauerlich und hervorhebenswert ist in meinen Augen in erster Linie die Position Thomas Wills. Dass weite Teile der Dresdner Denkmalpflege trotz des Erfolgs am Neumarkt weiterhin unbelehrbar an ihren seit 1944/1945 überholten Dogmen festhalten, ist die wirklich schlimme Erkenntnis des Abends - was wissenschaftliche Lehrmeinungen angeht, hat das Volk (anders als beim Stadtplanungsamt) keinerlei demokratische Einwirkungsmöglichkeiten, um eine Kursänderung zu erreichen.

    Die vorgebrachte Kritik an der CDU wäre nur dann gerechtfertigt, wenn es als Alternative zu ihr eine Partei gäbe, für die Architekturfragen kein bloßer Parteipoker sind, die sich ausdrücklich für Rekonstruktionen ausspricht und die entscheidenden Stellen in der Stadt mit entsprechend gesinnten Leuten besetzen will. Welche Partei soll das sein?

    Dass Dresden hier im Forum ständig in die Kritik gerät, liegt einfach daran, dass in keiner anderen deutschen Stadt soviel über die architektonische Zukunft einschließlich Rekonstruktionen diskutiert wird - das hat Dresden dem Rest im positiven Sinne voraus. Wenn die Möglichkeit der Rekonstruktion gar nicht erst angesprochen wird (wie in den allermeisten deutschen Städten), kann über ihr Scheitern natürlich auch nicht lamentiert werden.


    Zitat von "Schloßgespenst"

    So könnte man argumentieren, wenn die Entscheidungsträger alleine in der Stadt wären. Aber das Problem ist doch, daß Bevölkerung oft etwas ganz anderes will, die Entscheidungsträger sich jedoch dem überwiegenden Willen der Bevölkerung widersetzen und sich - angeleitet von ein paar sogenannten Fachleuten - anmaßen, entscheiden zu können, was richtig und was falsch ist. So läuft es doch auch in anderen Städten. Hätte man in Frankfurt die Bevölkerung entscheiden lassen, wäre mit einiger Sicherheit etwas ganz anderes in der Altstadt herausgekommen als der bevorstehende Kompromiß (der nicht der schlechteste ist). Man sollte daher nicht einfach Dresden mit Dresdner Stadtrat gleichsetzen.


    Das ist das Problem eines Parteienstaats, in dem unsere "Vertreter" durch vorgefertigte Listen zu großen Teilen bereits vor der Wahl feststehen, sich danach jahrelang nicht mehr mit allen Konsequenzen vor uns rechtfertigen müssen (auch bei Fragestellungen, die nie im Wahlkampf behandelt wurden) und dessen Parteien noch dazu immer weniger ideologische Differenzen haben und zusammen ein stetig kleiner werdendes Meinungsspektrum abdecken, weshalb es bei Wahlen kaum mehr um wirklich unterschiedliche Politikentwürfe geht, und einer sog. repräsentativen Demokratie, die ihren Namen ad absurdum führt, wenn sie selbst klar erkennbare Mehrheitsmeinungen wiederholt bewusst eben nicht repräsentiert. Wirkliche Abhilfe kann hier nur ein konsequent direktdemokratisches System schaffen, in dem die Dresdner nach einem automatisierten Verfahren, sagen wir, durchschnittlich dreimal pro Jahr zu jeweils mehreren ihre Stadt betreffenden Fragen zu einem Referendum gebeten würden. Dort muss dann in strittigen Architekturfragen die Elitenmeinung die Zustimmung des "Pöbels" gewinnen, um umgesetzt zu werden, ansonsten gehen die jeweiligen rekonstruktiven Konkurrenzvorschläge durch...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Georg Friedrich"

    Welche Partei soll das sein?


    1. Die Bürgerfraktion hat sich mehrfach in eindeutiger Weise sowohl für einen historischen Neumarkt als auch einen historischen Neustädter Markt inkl. Untertunnelung der Meißner Straße ausgesprochen - das wären exakt die Ziele der GHND.

    2. Die FDP hat in der Vergangenheit das Vorhaben Historischer Neumarkt konstant und vehement unterstützt.

    Zitat

    Dass Dresden hier im Forum ständig in die Kritik gerät, liegt einfach daran, dass in keiner anderen deutschen Stadt soviel über die architektonische Zukunft einschließlich Rekonstruktionen diskutiert wird


    In Potsdam und Frankfurt gibt es vergleichbare Ideen und vergleichbare Bürgervereine - sowie m.E. eine tendenziell konstruktivere und respektvollere Diskussionskultur.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Letzteres muss zunächst einmal einer Überprüfung standhalten.
    Wenn es an die Umsetzung geht, wird der Wind auch in Potsdam und Frankfurt rauher. Davon müssen wir ausgehen. Aber die Vorzeichen stimmen erstmal recht optimistisch.


    Insgesamt würde ich mir wünschen, dass in Dresden die Schärfe aus der Architekturdebatte genommen wird. Eine konstruktive Diskussionskultur ist der Grundstock der Demokratie. Wenn wir das Vertrauen in diese wieder stärken wollen, müssen sämtliche Parteien und Interessenvertreter und auch Bürger(!) aufeinander zugehen und an vernünftigen Lösungen arbeiten. Das mag zwar banal und geradezu naiv klingen, aber wir müssen tatsächlich in vielerlei Hinsicht ganz von vorn beginnen.

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    So könnte man argumentieren, wenn die Entscheidungsträger alleine in der Stadt wären. Aber das Problem ist doch, daß Bevölkerung oft etwas ganz anderes will, die Entscheidungsträger sich jedoch dem überwiegenden Willen der Bevölkerung widersetzen...

    Woher weißt Du was die Bevölkerung will? Der Dresdner liebt zwar sein Elbflorenz, aber vielleicht versteht er darunter längst das was die Tourismusindustrie darunter versteht, nämlich nur das Elb-Panorama? Schloß, Zwinger, Hofkirche und Frauenkirche, ein bisschen Neumarkt zur Umrahmung und fertig. In der Woche reicht es ihm die Silhouette von weitem zu sehen, am Wochenende ist er eh im Elbsandsteingebirge, und wenn mal ein trüber Tag ist geht er in ein Museum. Da braucht er den Rest des alten Elbflorenz doch gar nicht, der dann wirklich nur für Touristen gemacht ist.
    Und so 'ne Platte ist doch toll, da kann man preiswert und bequem wohnen, und wenn man Glück hat guckt man direkt auf sein geliebtes Elbflorenz?! Am besten hätte man die Platten bis auf die andere Seite des Flußufers gebaut, da hätten noch viel mehr Dresdner was von ihrem schönen Elbflorenz?! Mensch, das wäre Lebensqualität! :augenrollen::lachen:

  • Ohne jetzt auch noch Öl ins Feuer gießen zu wollen, kann ich unseren Jungingen wirklich gut verstehen und auch seine aus dem Bauch getroffene Aussage gut nachvollziehen. Jungigen war tatsächlich einer der wenigen hier im Forum, die sich tatkräftig ins Zeug gelegt haben und sogar für den Neumarkt auf die Straße ging sowie Flyer drucken hat lassen!

    Hand aufs Herz, aber wer unter uns hat das ebenso gemacht!? Nur diejenigen dürften den ersten Stein werfen.

    Als „Ausländer“ der jahrelang in Sachsen lebte, habe ich auch sehr oft Probleme mit dem geistigen Horizont mancher Dresdner (und nur dieser unter den Sachsen) gehabt. Weshalb dies so ist, erschließt sich mir nicht. Ob es am fehlenden bürgerlichen Korrektiv liegt – wer weiß?

    Ich verneige mich jedoch vor der Führung der GHND, denn dass diese Persönlichkeiten gegen diese Falotten aus dem Stadtplanungsamt noch immer wieder Siege davontragen und Dresden zumindest am Neumarkt ein klitzekleinwenig im Zentrum gelungen wirkt ist nur ihnen zu verdanken. Danke Frau Lucas, Danke Herr Hertzig, Danke, Herr Kulke!

  • ^^^^
    Richtig!

    Es ist eben wirklich nicht einfach, wenn man versucht Visionen zu verwirklichen. Insbesondere, wenn dies wie hier in Dresden an den Interessen der verklüngelten Riege aus Stadtplanung - Architekten - Großinvestoren rührt, die aufgrund einer Mischung aus Inkompetenz, Arroganz, Rückständigkeit und Machstreben nicht zur Innovation und visionärem Planen befähigt ist. Aber gerade deshalb ist es wichtig sich weiter zu artikulieren und zu versuchen, das Mögliche zu tun. Ich glaube, bereits der jetzige Erfolg des Neumarktes wird langfristig gesehen diesen Anstrengungen recht geben. Da mag manch eitler Pfau auch weltfremde Bemerkungen machen. Die Aussage zum Neumarkt ("nur für Touristen") spiegelt ja letztlich deren Niveau wider: für das lokale und provinzielle ist es ok - visionär, weltoffen und ausstrahlend jedoch nicht.

  • Zitat

    1. Die Bürgerfraktion hat sich mehrfach in eindeutiger Weise sowohl für einen historischen Neumarkt als auch einen historischen Neustädter Markt inkl. Untertunnelung der Meißner Straße ausgesprochen - das wären exakt die Ziele der GHND.

    2. Die FDP hat in der Vergangenheit das Vorhaben Historischer Neumarkt konstant und vehement unterstützt.

    bei der Wahl eine Partei, sollte es um mehr gehen als um den Standpunkt zu Rekonstruktionen. Ich würde in Dresden die FDP nicht wählen, selbst wenn diese den Kaiserpalast versprechen würde.

    Zitat

    In Potsdam und Frankfurt gibt es vergleichbare Ideen und vergleichbare Bürgervereine - sowie m.E. eine tendenziell konstruktivere und respektvollere Diskussionskultur.

    wie bereits angesprochen, gilt es abzuwarten, wie die Realisierungsphase abläuft.

    was die Haltung der Bürger angeht, so ist dies wesentlich differenzierter, als die wahnsinnig Qualifizierten Psychoanalysen der Dresdner Seele einem war machen wollen. Ich hatte ein langes Gespräch mit einem Gewerbetreibenden aus dem Barockviertel..
    Zusammengefasst war die Aussage:"natürlich gefallen mir die Barocken Bürgerhäusser besser, aber das interessiert doch sowieso niemanden, und ganz ehrlich, ich kämpfe hier jeden Tag ums Überleben, ich habe keine Lust mehr mich an den Pseudo Debatten zu beteiligen..."

    Fazit, die Leute haben auch andere Sorgen und haben keine Lust sich an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, da doch zu oft die Erfahrung "Der Filz macht was er will" bestätigt wird.

  • Wenn es in Freiburg heute solche "großen" städtebaulichen Fragestellungen in der inneren Stadt gäbe, wäre ich gespannt, was dabei am Ende heraus käme. Es wären vielleicht keine Neubauten in Plattenbau-Optik, aber mit Sicherheit keine originalgetreuen Barockhäuser, sondern eher bunte Öko-Häuser mit Kiefernholzfassade in aufgelockerter, durchgrünter Stadtlandschaft.

  • Auch wenn das Thema abzurutschen droht, aber Leipzigers Äußerung ist so uninteressant nicht. Die Freiburger Neubauten der letzten Jahre -- jedenfalls die, die mir aufgefallen sind -- haben mir allesamt nicht gefallen. Der große Bürokomplex am Bahnhof, gegenüber "Jazzhouse" und "Crash" ist Schrott. Und war es nicht so, dass man den Platz der Synagoge umgestalten möchte und alle Architekturbeiträge dazu ebenfalls banal waren? Auch hierzu gab es hier irgendwo einen Verweis.

    Leider ist es wahr, wenn man behauptet, außerhalb Dresdens sieht es nicht besser beim Städtebau aus. Eher schlimmer. Traurig ist eben nur, dass man in Dresden eine komplette Altstadt wieder herrichten muss und die Chancen, die andere deutsche Städte nach dem Krieg vertan haben, auch hier vergibt.

    Aenos