Ich für meinen Teil fordere keinen Abbbruch. Eine anonyme Internet-Umfrage kann sowieso nie repräsentativ und fair sein. Es ist aber dennoch auffällig, wie der Anteil für den sogenannten "modernen" Entwurf mit einer erstaunlichen Konstanz wächst...
Was dem ganzen nicht gerecht wird ist aber v.a. der Anteil der Kommentare...
Bauvorhaben der Florana in der Hauptstraße (realisiert)
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So sehe ich das auch...mich verwundert es regelrecht, woher auf einmal soviele Votes für diesen häßlichen KuL Neubau kommen. Da ist doch irgendwas faul. Anscheinend werden die Studenten gezwungen für KuL zustimmen
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Das vorläufige Ergebnis bedeutet für mich demnach, dass eine Rekonstruktion der Barockhäuser wohl doch die beste Lösung ist! Aber, was ist nun mit Florana?
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Quote from "erbsenzaehler"
Ist einen Leserbrief o.ä. wert!
Genau das habe ich mir auch gedacht. War schon kurz davor, Copy&Paste zu betätigen.
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Quote from "dakir@dd"
mich verwundert es regelrecht, woher auf einmal soviele Votes für diesen häßlichen KuL Neubau kommen.
Ich kann mich nur wiederholen:Quote from "youngwoerth"Das war abzusehen...
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Also ich habe mir das Abstimmungsverhalten bei dresden-fernsehen mal eine Weile angeschaut. Die Stimmabgabe erfolgt absolut regelmäßig alle 2 Minuten. Es kann mir keiner erzählen, dass dort nicht irgendein Programm im Hintergrund läuft...
Ist aber auch egal. Wir werden den Aufschrei der Modernisten früh genug hören, dass ja halb Dresden die modernen Entwürfe möchte... -
Ich habe gerade eben noch einmal einen Leserbrief bzw. einen Beitrag ans DF geschickt. Weil irgendwas stimmt nicht. Mir stinkt das gewaltig nach Missbrauch der Abstimmung.
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Habe ich auch gemacht. Bei dem Stichprobenumfang hätte sich längst ein Mittelwert einstellen müssen.
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In der heutigen SZ gab es ein paar Leserzuschriften zum Alternativentwurf an der Hauptstraße:
QuoteEin wunderschöner Entwurf des Architekten
Ein wunderschöner Entwurf ohne Geltungsdrang des Architekten. Er vermittelt zwischen der Historie und der modernen Hauptstraße. Gerade an dieser sensiblen Stelle sollte man daher mit Vernunft bauen und den neuen Entwurf auswählen.Jan Bönsch, 01123QuoteVermittlung von Barock und Heute nicht gelungen
Es war deutlich zu erkennen, dass Knerer & Lang die Vermittlung zwischen Barock und Hauptstraße nicht gelungen ist. Der größte Fehler war die fragwürdige Orientierung an den Plattenbauten. Man sollte den neuen Entwurf umsetzen. Markus Becher, per E-MailQuoteFinanzielle Möglichkeiten einfach mal hinterfragen
Aufgrund der starken Medienpräsenz der Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] für „die Dresdner“ würde ich mich freuen, wenn die SZ ausführlich über die Gesellschaft berichtet. Da ich selbst im Vorstand eines gemeinnützigen Vereins Verantwortung trage, weiß ich, dass das Auftreten des Neumarktvereins und dessen offensichtliche finanzielle Potenz nur mit umfangreichen Zuwendungen Dritter machbar ist. Fischer, 01097
Quelle: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dr…ticleid-2413939 -
Was soll denn die dritte Leserzuschrift? Welch' unterschwelliger mißtrauischer Ton!? Neid oder ehrliches Interesse eines anderen Vereinsmitgliedes wie es die Gesellschaft auf die Reihe kriegt medial so präsent zu sein!?
Tipp: einfach mal bei der Gesellschaft anrufen und fragen! -
Habe ich mich auch gefragt. Wahrscheinlich will er darauf hinaus, dass es nicht-Dresdner Geldgeber gibt, womöglich in New York, und da äußern sich Komplexe, wie sie im Zusammenhang mit einer gewissen Brücke auch sehr ausgeprägt vorhanden waren.
Wenn man natürlich Mitglied eines Hühnerzuchtvereins ist, muss man sich nicht wundern, dass man kaum mediale Präsenz besitzt, während die Architektur immer Sache der ganzen Bevölkerung sein sollte.
Inzwischen würde ich mich leider nicht mal wundern, wenn sich die Stimmung der Dresdner, jetzt wo sie den historischen Neumarkt haben, gegen den Verein wenden würde. Auch in Sachen einer gewissen Brücke hat man etwas ähnliches erleben müssen. -
Könnte auch als abermaliger Hinweis darauf verstanden werden, daß die GHND nicht etwa die Mehrheit der Dresdner Bürger repräsentiert, sondern ihre enorme Präsenz lediglich dem Einfluß einiger Weniger zu verdanken hat, die die finanziellen Mittel dafür besitzen, ihre persönlichen Ziele durchzudrücken. Man soll sich dementsprechend fragen, ob die Stärke der GHND auf engagierter Unterstützung durch die Bürgerschaft fußt - oder einfach nur auf potentielle Geldgeber zurückzuführen ist.
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Danke für die Erläuterungen! An ehrenamtliches Engagement müssen die Dresdner sich nach 66 Jahren Diktatur anscheinend erstmal gewöhnen. Das gilt auch und besonders für die Vertreter der Politik, denen es garnicht gefällt, wenn jemand ihren Alleinbestimmungsanspruch schmälert. Dabei hat Frau Merkel doch ehrenamtliches Engagement noch ausdrücklich gelobt.
Knackpunkt ist doch, dass die Kastenarchitektur der Mehrheit der Dresdner missfällt, die Mehrheit hingegen den Neumarkt als gelungen ansieht. Die GHND vertritt deshalb den Willen der Mehrheit, während das Stadtplanungsamt die Minderheit der Kastenliebhaber vertritt. Und die GHND hat ganz sicher nicht viel Geld zur Verfügung. Die mediale Präsenz kauft sie sich nicht, die bekommt sie geschenkt, weil sie sich um sehr öffentlichkeitswirksame Anliegen kümmert. -
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dessen offensichtliche finanzielle Potenz
Die offensichtlich auch für den rasanten Baufortschritt an der Rampischen Straße 29 eine hinreichende Erklärung gibt - manche Leute sollten erst nachdenken, bevor sie dümmliches Zeug aussondern. -
Tja, es ist endlich soweit: In der Umfrage hat nun der moderne Entwurf den barockorientierten eingeholt. Kommentar der Redaktion dazu: http://www.dresden-fernsehen.de/default7.aspx?…=661078&ID=6621
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Eine Beeinflussung der Abstimmung ist - wie bereits im Forum festgestellt wurde - nicht auszuschließen. Wir haben den Verantwortlichen des Servers das Problem geschildert und warten nun auf Informationen.Wir bitten zu beachten, dass es sich hier nicht um eine repräsentative Umfrage handelt.
Vielen Dank für Ihre vielen Beiträge,
die Redaktion -
Quote
Wer hier behauptet er hätte Ahnung von Kunst in der Architektur und gleichzeitig den Entwurf von Knerer und Lang ausdrücklich künstlerisch in Frage stellt, sollte sich eher selbst einem Architekturstudium stellen, um sich fundierte Kenntnisse anzueignen, bevor er anderen die Fähigkeiten abspricht. Es ist unerträglich von den ewig gestrigen in Dresden immerwieder diese unqualifizierten laienhaften Äußerungen lesen zu müssen. Die Diskussionskultur in Dresden ist auf einem erneuten Tiefpunkt angelangt.
Ich kann nur an den Verein "Histerischer Neumarkt" appelieren: Ihr hattet Euren Spaß. Ihr habt unseren Neumarkt zu einem Disneyland der krotesken Sonderklasse gemacht. Peinlich. Jetzt lasst uns wenigstens an anderen Orten der Stadt (und ich rede ausdrücklich nicht von Einkaufsstraßen) einen Schritt in Richtung Zukunft machen und nicht weiter im Gestern verharren.
Im Übrigen ein Tipp an alle die, die denken unsere Architektenausbildung von heute wäre nichts mehr wert im Vergleich zu früher. Nur weil wir keine Stilbücher auswendig lernen, wie im Historismus, sondern uns an grundlegenden ästhetischen Prinzipien orientieren (übrigens ein großer Gewinn der Geschichte), sind wir nicht schlechter, sondern im Gegenteil besser aufgestellt als unsere Vorfahren. Architekturstudenten heutzutage werden in die Lage versetzt ästhetische Urteile zu treffen und die Authentizität von Gebäuden mehr zu schätzen als dekorative barocke Elemente auf Neubauten des 21. Jahrhunderts. Wir sind authentisch, die Kritiker nicht.QuoteAm Ende wird sich der Verein um die 'Historiker' wahrscheinlich als Satirikertruppe zu erkenen geben.
Über den Entwurf von Knerer und Lang kann man sicher streiten. Über den 'Alternativentwurf' nicht - der ist eine Zumutung! Eigentlich fehlen mir angesichts der Ignoranz gegenüber einer angemessenen, heutigen (Bau)kultur und der offenkundigen Denkfaulheit seitens der 'Historiker' die Worte. Wenn man die fade geschichts- und gesichtslose Gestaltung des Neumarktes ansieht, kann man nur resignieren. Welche Geisteshaltung drückt sich in diesem unreflektierten und zudem gewissenlos gestalteten 'Historismus' aus? Welches Selbstbild hat eine Stadt, die in miserabel adaptierter Vergangenheit schwelgt und das Heute attakiert?
Quelle: Kommentare zu den GHND-Alternativentwürfen: Streitthema Hauptstraße - Jetzt gibt es Alternativentwürfe - -
Ich lese sowas nicht mehr. Wir kennen das doch. Es bringt nichts, sich darüber noch aufzuregen, was die "Modernisten" für ein Blech von sich geben. Es ist das letzte Aufbäumen. Wie bei einem in die Ecke gedrängten Tier, das um sein Überleben kämpft.
Die Zeit der Modernisten ist eindeutig abgelaufen. Nun muss das Vakuum, das sie hinterlassen, mit ästhetisch und städtebaulich anspruchsvollen Bauten gefüllt werden.
Jetzt sind wir am Zuge! -
Es ist ja in Ordnung, wenn nicht "überall" rekonstruiert wird. Aber warum kann hier nicht in diesem (anspruchsvollen) Stil gebaut werden? Meine die Wohnhäuser auf der rechten Seite (Lehnbachgärten in München, von der Frankonia-Eurobau). Die Erdgeschossbereiche müssten natürlich entsprechend der Anforderungen der Einkaufsstraße angepasst werden:
http://www.frankonia-eurobau.de/static/common/…8ef4d4f2092.jpgOder so: http://www.augustenhoefe.de/images/design/…nhoefe_visu.jpg
Entsteht zur Zeit in meiner Straße - nein, kann mir den Einzug nicht leisten. -
Quote from "erbsenzaehler"
Es ist das letzte Aufbäumen.
Quote from "youngwoerth am 14.03.2010"Viel zu viele der Verantwortlichen im Städtebau können solchen Denkstrukturen etwas abgewinnen und lassen sich von polemischen Dummheiten beeindrucken. Daß wir paar architekturinteressierte Laien die Peinlichkeiten durchschauen, hilft im Ganzen wenig weiter.
Alles in allem bin ich höchst pessimistisch, was großartige Veränderungen in den kommenden Jahrzehnten betrifft. Dieses "letzte Aufbäumen" der Modernisten, das hier immer wieder propagiert wird, halte ich für ein Gerücht. Die aktuellen Strukturen werden uns m.E. auch weiterhin begleiten.
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Gar keine Frage. Wie lange sich dieses "Aufbäumen" hinziehen wird, habe ich ja nicht gesagt.
Aber es wird deutlich, dass das Gros der Bürger qualitätvollere Neubauten und vorallem transparentere Entscheidungsstrukturen will. Wenn wir da nicht hinkommen, werden die Modernisten letztlich wieder obsiegen.
Auch moderne Architektur kann qualitätvoll sein und sich hervorragend einpassen. Wir brauchen eine Art neue Postmoderne. -