Bauvorhaben der Florana in der Hauptstraße (realisiert)

  • Solche peinlichen Nazi-Assoziationen, mit denen sich der Autor sogleich selbst disqualifiziert, zeigen doch nur wie verzweifelt die Gegenseite mittlerweile ist. Die Abkehr von einer akzeptablen Diskussionskultur einmal beiseite lassend kann man sagen, dass derartige Entgleisungen nicht ausschließlich unerfreulich sein müssen. Sie als ein Zeichen der Schwäche, als hysterisches Gekreische im Bewusstsein des langsamen Niedergangs der eigenen bisherigen Deutungshoheit zu interpretieren, liegt für mich nahe.:auslachendoppelt:


    Zitat von "ursus carpaticus"

    Natürlich bietet dieser Leserbrief unerträgliche Polemik und blindwütigen Hass, aber man darf nicht übersehen, dass die GHND-Entwürfe tatsächlich sehr schwächeln und daher sehr unnötig eine weite Angriffsfläche bieten.
    Es bestand überhaupt kein Grund für derlei faule Kompromisse, zumal mit diesen halbherzigen 08-15 Häusern wahrlich nichts gewonnen wäre, denn mit der einmal erfolgten Abkehr vom konkreten historischen Erscheinungsbild wären die folgenden Bauten wie Neustädter Rathaus usw erst recht nicht wiedergekommen.
    Der Neustädter Markt wird sich eben nicht durch Anpassungsarchitekur wiedergewinnen lassen.


    Richtig, die GHND-Entwürfe sind gewiss kein großer Wurf. Nur weil hier mehr zu fordern wäre, heißt das allerdings nicht, dass sie kein Fortschritt gegenüber dem alten Entwurf wären. Würden sie verwirklicht, wäre zwar in Tat nicht viel gewonnen, allerdings wäre eben eine deutliche Störung für die Zukunft in diesem Bereich verhindert. Insofern bleiben sie unterstützenswert, da sie wohl bedauerlicherweise bereits das Optimum des an dieser Stelle derzeit Möglichen darstellen.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Georg Friedrich"

    Insofern bleiben sie unterstützenswert, da sie wohl bedauerlicherweise bereits das Optimum des an dieser Stelle derzeit Möglichen darstellen.


    Nicht nur dass, diese Gebäude lassen sich später auch noch mit ein paar kleineren Veränderungen (z.B. kleinere Gaupen, Sprossenfenster) positiv weiterentwickeln.

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Zitat

    Heute ist folgender Leserbrief in den DNN zu finden:


    Diese etwas ungeschliffenen Sätze stammen nicht etwa von einem Laien, sondern direkt aus der Lehrerschaft einer deutschen Hochschule.

    Prof. Dr. Valentin Hammerschmidt, FG Architekturgeschichte und Denkmalpflege, HTW Dresden

    http://www.htw-dresden.de/architektur/fb/vh/index.html


    Der Mann ist gefrustet, und das kann ich verstehen. Denn mit der "sogenannten" GHND gibt es in Dresden tatsächlich einen Verein, der sich ein Mitspracherecht erkämpft hat. Dass Herr Hammerschmidt die Nazikeule schwingt, zeigt sogar, dass er regelrecht verzweifelt ist. Auch trifft der Nazi-Vergleich kein bisschen zu, denn die Nazis haben immer die pompösen Lösungen gewählt, während die GHND sich gerade kleinteilige Bauten wünscht. Traurig, dass ein Mann, der einen Ruf zu verlieren hat, sich dermaßen im Ton vergreift und so unsachlich, nur um einen mangelhaften Entwurf in Schutz zu nehmen.

  • Vor allem schwingt hier einer die verbale Keule, der sich im Gründerzeitviertel Dresdens in einem Altbau niedergelassen hat. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... :augenrollen:

  • In was für einer seltsamen Zeit leben wir eigentlich? Ornament ist Verbrechen, und wer sich um Gestaltung bemüht, irgendwie ein "Nazi-Verbrecher"???

    Ach so, natürlich, dann verzichten wir einfach auf jede Gestaltung und setzen unseren Standardklotz hin, das ist dann demokratisch (auch wenn die Bürger zu mindestens 80 % damit nicht einverstanden sind).

  • Zitat

    Diese etwas ungeschliffenen Sätze stammen nicht etwa von einem Laien, sondern direkt aus der Lehrerschaft einer deutschen Hochschule.

    und sie zeigen doch vor allem, was die jungen Menschen, die dort jetzt studieren gehen, zu erleiden haben. Oder sind die auch so bekloppt?


    Einige natürlich schon. Die ehrgeizigsten werdens schon werden..

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Die Deutungsdiktatoren deutscher Stadtbilder haben Angst, ihre Allmacht einzubüßen. Diese Angst ist angesichts der Rekonstruktionswelle mehr als berechtigt und ich wage festzustellen, dass ihre Macht schon gebrochen ist. Die "sogenannte" GHND ist in Dresden die einzige Instanz, die den Bürgern ein gewichtiges Mitspracherecht gewährt. Wir sollten uns freuen, dass die Gegner immer unverschämter und unverblümter den Willen der Bürger hintergehen, denn damit schaden sie sich selbst.
    Sollte Herr Hammerschmidts Einschätzung zutreffen, dann wäre halb Dresden, nämlich die "angepasste Moderne", die Naziarchitektur unserer Tage. Bliebe eigentlich nur die Rekonstruktion als Alternative. Dagegen hat Herr Professor anscheinend weniger auszusetzen.

  • Mit der GHND nehmen die Bürger erstmals seit Kriegsende wieder aktiv am Gestaltungsprozess in Dresden beim Städtebau teil. Das ist schon beinahe revolutionär. Natürlich schäumt die Reaktion vor Wut. Die Nazikeule ist ein letzter verzweifelter Versuch dem Einhalt zu gebieten. Allerdings so lächerlich und durchschaubar das es einem schon fast leid tut.

  • Zitat von "Henry"

    Allerdings so lächerlich und durchschaubar das es einem schon fast leid tut.

    Dummerweise eventuell dennoch effizient, wenn es kaum jemanden gibt, der dieses unreflektierte Zeug argumentativ entkräftet. Viel zu viele der Verantwortlichen im Städtebau können solchen Denkstrukturen etwas abgewinnen und lassen sich von polemischen Dummheiten beeindrucken. Daß wir paar architekturinteressierte Laien die Peinlichkeiten durchschauen, hilft im Ganzen wenig weiter.

    Alles in allem bin ich höchst pessimistisch, was großartige Veränderungen in den kommenden Jahrzehnten betrifft. Dieses "letzte Aufbäumen" der Modernisten, das hier immer wieder propagiert wird, halte ich für ein Gerücht. Die aktuellen Strukturen werden uns m.E. auch weiterhin begleiten.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Gehe ich auch davon aus. Das hat nichts mit "Aufgeben" zu tun, sondern mit einer notwendigen Neubewertung der Gesamtsituation. In der Architektur kann ganz offen davon ausgegangen werden, daß wir unter einer Art Besatzungsrecht leben und das Wort von der "gebauten Demokratie" genau dasselbe besagt wie die Bezeichnung "Deutsche Demokratische Republik". Alles, was ich an zwei deutschen Hochschulen erlebt habe, bestätigt das und auch die Aussichtslosigkeit, das System von innen verändern zu können . Der Glauben an eine Reformierbarkeit der SED...ähm der deutschen Architekturhoheiten ist eine völlige Illusion.
    Der gesunde Menschenverstand und das natürliche Schönheits- und Maßempfinden kann der Ideologie dutzendfach überlegen sein; die Ideologen lassen sich gerade deswegen nicht überzeugen.
    Es müssen ganz andere Wege gefunden werden; basisdemokratische, zur Not auch halblegale.

    Die meisten meiner Kollegen haben sich brechen lassen; Zeit genug war und wer nicht wirklich vorher sich einen anständigen Wissensfundus und eine persönliche Weltanschauung angeeignet hat, wird überfahren und nach der mehrjährigen Gehirnwäsche zu genau jenen Klonen gereiht werden, zu denen man man ja nie gezählt werden wollte.

    Nein, die werden gedünstet

  • Mit ihrem basisdemokratischen Weg ist die GHND bisher doch sehr erfolgreich gewesen. Je mehr Erfolg sie hat, desto aggressiver werden ihre Gegner, wie Herr Hammerschmidt eindrucksvoll bewiesen hat. In Dresden sehen wir, dass sich auf diesem Wege zwar die Wurzel des Übels nicht beseitigen lässt, aber dennoch ein respektables Ergebnis erzielen lässt. Andere Städte ahmen dieses Vorbild inzwischen nach und werden ebenfalls Erfolge erzielen.

  • Jedesmal wenn ich mir die Abstimmung ansehe, hat der moderne Entwurf wieder 1 oder 2 Prozent gewonnen! Da scheint tatsächlich jemand systematisch zu voten. :augenrollen:

  • Zitat von "Wissmut"

    Gehe ich auch davon aus. Das hat nichts mit "Aufgeben" zu tun, sondern mit einer notwendigen Neubewertung der Gesamtsituation. In der Architektur kann ganz offen davon ausgegangen werden, daß wir unter einer Art Besatzungsrecht leben und das Wort von der "gebauten Demokratie" genau dasselbe besagt wie die Bezeichnung "Deutsche Demokratische Republik". Alles, was ich an zwei deutschen Hochschulen erlebt habe, bestätigt das und auch die Aussichtslosigkeit, das System von innen verändern zu können . Der Glauben an eine Reformierbarkeit der SED...ähm der deutschen Architekturhoheiten ist eine völlige Illusion.
    Der gesunde Menschenverstand und das natürliche Schönheits- und Maßempfinden kann der Ideologie dutzendfach überlegen sein; die Ideologen lassen sich gerade deswegen nicht überzeugen.
    Es müssen ganz andere Wege gefunden werden; basisdemokratische, zur Not auch halblegale.

    Die meisten meiner Kollegen haben sich brechen lassen; Zeit genug war und wer nicht wirklich vorher sich einen anständigen Wissensfundus und eine persönliche Weltanschauung angeeignet hat, wird überfahren und nach der mehrjährigen Gehirnwäsche zu genau jenen Klonen gereiht werden, zu denen man man ja nie gezählt werden wollte.

    Einer von vielen grandiosen Beiträgen in deiner Historie hier Wissmut, Gratulation :applaus:
    Nur wenige bringen es so auf den Punkt. Ist einen Leserbrief o.ä. wert!

  • @ Christoph / dresdnerimexil: was, wenn kein systematisches Voten ist denn die Verbreitung des Links mit entsprechender Aufforderung in diesem und dem SSC-Forum? Sind das dann keine künstlich hervorgerufenen Ergebnisse? Inwieweit würde sich, moralisch, oder was die Fairness betrifft, eine entsprechende Aufforderung in irgendeinem BDA-Forum davon unterscheiden? Schon irgendwie bigott, jetzt einen Abbruch des Votings zu fordern, oder?