Bauvorhaben der Florana in der Hauptstraße (realisiert)

  • Zitat

    Letztlich sind die Dresdner rettungslos (beinahe überheblich) vernarrt in ihre Stadt und jeder, der von außerhalb kommt und versucht, sie anzutasten, begibt sich auf's Glatteis (bzw. "wird bei Nichtgefallen aus der Stadt verjagt").

    Dazu kommt aber noch eine fast perverse und unausrottbare Obrigkeitshörigkeit. Leider fehlt der besagten Obrigkeit heute jegliches musisches Empfinden, sodass von ihr eben Bauten wie die auf der Hauptstraße zu erwarten sind.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "Henry"

    Eine Studie von einem renomierten Umfrageunternehmen sollte in Auftrag gegeben werden. Dann hat man was worauf man sich stützen kann.

    Ich habe gerade eine Anfrage an Infratest gesendet:

    Zitat von "youngwoerth"

    Sehr geehrter Herr X,

    mit welchen ungefähren Kosten müsste man für eine repräsentative Telefonerhebung durch Infratest rechnen?

    Thema wäre der geplante Neubau in der Hauptstraße Dresden durch den Bauherr Florana (etwa drei Fragen pro Person bzgl. Befürwortung / Ablehnung / Modifizierung des Projekts und der Kontroverse "Moderne" / Historisierung / Rekonstruktion).

    Bitte um zeitnahe Rückmeldung.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Also ich glaube, dass im Hintergrund die Würfel längst gefallen sind. Ich glaube auch in diesem Fall wieder, dass es nicht primär der Investor ist, der die Hauptschuld trägt. Seien wir doch mal ehrlich, die Rekos in der Hauptstraße wären nicht gerade reich verzierte und damit sehr teure Rekos wie z.B. einige Exemplare am Neumarkt. Auch das Balkonargument zieht nicht weil man diese durchaus auf der Hofseite hätte platzieren können. Und wenn man keine Häuser ohne Balkone mehr vermietet bekommt, dann müsste ja das gesamte Barockviertel incl. der noch verbliebenen barocken Häuser an der Hauptstraße leer stehen. Dies ist offenkundig nicht der Fall.

    Die Stadt bzw. das Planungsamt und die Architekten wollen einfach keinen 2. Neumarkt. Man hat sich scheinbar nun damit abgefunden, dass es am Neumarkt, zumindest am Platz selbst, keine Gewandhäuser etc. geben wird. Aber was man hier als Sieg feiert wird dazu führen, dass die Stadt nicht zulassen wird, dass es an irgendeinen anderen Platz in absehbarer Zeit Rekos oder Leitbauten geben wird. Denn eins ist klar. Würden jetzt am Neustädter Markt die 3 Gebäude rekonstruiert hieße das für die Zukunft: Der Neustädter Markt wird ein zweiter Neumarkt. Es wird die Forderung nach Leitbauten geben und um jeden nicht-Leitbau wird dann wie am Neumarkt gerungen und der ganze Spaß beginnt von vorne.

    Dies will die Stadt verhindern und hat dies übrigens schon in der Vergangenheit getan. Man hätte so viele Platten am Neustädter Markt sanieren können, aber man wählt ausgerechnet die mit dem Standort Neustädter Rathaus, dem Leitbau schlechthin am Markt.
    Ich glaube, es geht der Politik gar nicht primär um die 3 Gebäude im Moment, sondern um die Signalwirkung, die von ihnen ausgeht. Eine Reko hieße, dass es in Zukunft wohl am Neustädter Markt ein ähnliches Konzept wie am Neumarkt geben würde mit Leitbauten und angepassten Neubauten.

    Die sanierten Platten und die jetzt geplanten Gebäude stehen aber für einen anderen Neustädter Markt, und der soll modern werden und jede Diskussion über ein neues Leitbautenkonzept soll im Keim erstickt werden!

    APH - am Puls der Zeit

  • klingt plausibel.
    Warum aber wird in DD derart hundsmiserabel gebaut? Beim mir im dritten Bezirk ist soeben vis a vis ein Spitalszubau entstanden, der den Hauptstraßer Bauten sehr ähnelt. Was an dieser Stelle ohne weiteres angeht, erscheint doch am Neustädter Markt unerträglich - was als peripherer Spitalszweckbau recht und schlecht aber billig und akzeptabel ist, kann doch nicht als Architektur an einem derart neuralgischen Punkt hochgelobt werden!? Was sind das für Hohlköpfe, die diesen Mist in der SZ als befreiende Tat hochloben, die sich an derartiger Mediokrität weiden?
    Allerdings ist das in DD kein Einzelfall - Riegel, Altmarktgalerie, Coselpalaisanbau uva... nirgendwo wird so schlecht gebaut, nirgendwo werden derartige längst überholte ästhetische Standpunkte wieder aufgerollt wie in DD.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Wissen.de
    Das klingt wahrlich plausibel. Es scheint hier eine Vorentscheidung gesucht zu werden, um Widerstand bei der Stadtentwicklung auf der Neustädter Seite bereits im Vorfeld abzuwürgen. Die Gründe können u.a. in Dresdner Minderwertigkeitsgefühlen liegen, den Anschluß an die moderne Welt zu verpassen, oder im Hass innerhalb der Architektenschaft und Städteplaner gegenüber zunehmender Kritik an ihrer Arbeit.

    Henry
    Architektur ist nun einmal spätestens seit den Baurevolutionen des 20. Jahrhunderts eine Chiffre bzw. Symbol für dahinter stehende Geisteshaltungen, nenne es "Ideologien". Diese Geisteshaltungen sind so stark, daß sie sich auch über den jeweiligen "Schönheits"-Begriff legen. Insofern muß man das ganze auch als einen verdeckten kulturpolitischen Stellvertreterkrieg interpretieren.
    Nicht ohne Grund etwa sind - neben dem BdA - die "Grünen" in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] die vehementesten Gegner des dortigen Altstadtvorhabens. Es erklärt sich dort aus den stark "antideutschen" Orientierungen bei ihnen, also dem von ihnen forcierten Bemühen, die Stadt noch stärker von ihren deutschen Wurzeln (für die das Fachwerk steht) abzuschneiden, um in Zukunft die Rolle eines globalkulturellen Melting-Pot zu spielen (für den die internationale Baumoderne symbolisch steht). Kurz: Fachwerkbauten eignen sich nicht recht für das Experiment einer "multikulturellen" City. Sie erinnern zu sehr an die Geschichte. So weit ist Dresden aber noch nicht.

  • Wenn es in Dresden NICHT um Kapital oder Investorenbauten handelt, warum sind die Behörden dann vehement gegen Reko's in der Hauptstrasse?
    Warum wollen die dann unbedingt überall ausserhalb der Neumarkt "Kuben & Kasten" von jede Schönheit beraubt hinschmeissen?
    Was treibt also diese "Elite" (Behörden & Architekten), warum wählen die immer für "Hässsliche Bauten"????
    Warum haben die gar nichts gelernt und warum hören sie nicht was Menschen gerne sehen möchten??

  • @ heimdall

    es wäre mal interessant zu klären, warum sich die Dresdner Politik so gegen historische Architektur sperrt, denn eigentlich ist es unter wirtschaftlichen und vermarktungstechnischen Gründen die schlechteste aller Entscheidungen, für moderne Architektur zu sein, denn alle die, die nach Dresden kommen, wollen das alte Dresden sehen und kein zweites New York. Wenn man der Stadt etwas Gutes tun will, müsste man eigentlich, allein schon aus wirtschaftlichen Gründen, so viel historische Architektur wie möglich wollen.

    Aber dem ist nicht so und dies muss Gründe haben, die mir bis heute noch immer nicht ganz klar sind und die wahrscheinlich eine Gemengelage aus vielen Facetten sind:

    1. Wie bei vielen Bürokraten in der Verwaltung fehlt der Sinn für Schönheit. Kurzfristige Verkaufserlöse und pragmatische Entscheidungen stehen über optischen Belangen

    2. Der Druck der Architektenlobby, die Rekos ablehnen und die Interessen von Investoren nach möglichst minimalem Einsatz bei maximalem Erlös.

    3. Es kann sein, dass die Verwaltung auch historische Bauten nicht schon immer generell abgelehnt hat, sie aber die GHND als unbequemen Gegenpart wahrnimmt und mit der Zeit hat sich daraus eine Konkurrenzsituation entwickelt, indem der eine immer genau das tut, was der andere nicht will. Dies muß dann gar nicht mehr damit zu tun haben, ob man nicht insgeheim vieleicht doch Rekos auch gar nicht so schlecht findet, es geht einfach darum, seine Macht zu demonstrieren und zu zeigen, wer in Dresden die "Hosen anhat".

    4. Vielleicht glaubt man auch, Dresden habe genug alte Bauten und es braucht mehr moderne Bauten, um den Anschluß an andere Großstädte nicht zu verlieren.

    Fazit: Vermutlich ist es eine Mischung aus allem. Desinteresse und zum Teil fehlendes Wissen über die Bedeutung einzelner Bauten/Straßenzüge, fehlendes ästhetisches Verständnis, Druck von Investoren und Architekten, die auf moderne und schnell abschreibbare Architektur drängen, gepaart mit der Angst, nicht modern genug zu sein. Hinzu kommt ein interner Machtkampf, in dem die Stadtverwaltung zunehmend versucht klar zu machen, dass sie bestimmen will, wer die Entscheidungen trifft und nicht die GHND.

    APH - am Puls der Zeit

  • Heimdall:
    aha.
    dann sind die investoren vom kurländer palais vermutlich monarchisten,
    der florana-chef ist ein grüner multikuturist und
    die bauherren vom cosel palais + modernem anbau sind ...halt schizophren.

    klingt nicht sehr überzeugend.

    @wissen.de:

    "die stadt" ist keine geschmackspolizei und sie ordnet nicht an, sondern sie koordiniert und moderiert zwischen den verschiedensten akteuren mit unterschiedlichen interessen - die alle legitim sind. wie weit man mit der reinen lehre a la ghnd heute wäre, ist an der rampischen gasse 29 zu besichtigen. wie weit man kommt, wenn man investoren freie hand lässt, sieht man an der centrum-galerie.

    um es am beispiel hauptstrasse und königsstrasse zu erläutern:
    für deren belebung ist die fassadengestaltung der florana-bauten eher unerheblich. wichtiger wäre es gewesen, die abwanderung der passantenströme in die einkaufscenter auf der altstadt-seite durch begrenzung ihrer verkaufsflächen einzudämmen. zugelassen zu haben, dass sich ein grossteil der geschäfte einfach in zwei überdimensionierten centern befinden wird, stellt meines erachtens das grösste hemmnis für weitere entwicklung der inneren neustadt dar.

  • rakete
    In solch schlichten Gleichungen klänge es wirklich nicht überzeugend. Aber ganz so geradlinig offenbart sich die Realität natürlich auch nicht. Und, wie gesagt, in Dresden spielen (noch) andere spezifische gesellschaftspolitische und kulturelle Hintergründe eine Rolle als in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon].

  • Zitat von "youngwoerth"

    Am leichtesten würde man es sich machen, würde man die Propaganda verbreiten, daß alleine die Wessis Schuld seien an der Zerstörung der Hauptstraße - damit hätte man sicher sofort Scharen um sich. :lachen:

    :lachen:

    Ja - das ist leider so. Eigentlich nicht zum Lachen.

    @ Heimdall...ich bin mal durch Stuttgarter Vororte gefahren. Viele Fachwerkhäuser dort. Da hab ich aber auch viele Türken gesehen.
    Vielleicht läßt sich sogar in Fachwerkhäusern besser integrieren als in 0815 Blöcken.

  • Zitat von "rakete"

    wie weit man mit der reinen lehre a la ghnd heute wäre, ist an der rampischen gasse 29 zu besichtigen.

    Zusammen mit den beiden von Privatleuten errichteten Seibel-Bauten AdF16/17, dem großen Pühringer-Areal und den drei Blobel-Häusern wäre man quantitativ vielleicht nicht so weit wie heute, aber dafür qualitativ um Meilen weiter. Auch Groß-Investoren können übrigens, wenn sie wollen - diesen Aspekt bedenkst Du in Deiner Argumentation leider nie. Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg: Beweise dafür liefern das Kurländer Palais, die Bauten der VVK, zum Teil auch Dietze und sogar Prisco. Eine andere Architektur in der Hauptstraße wäre nicht das geringste Problem gewesen, wenn andere Leute an den Hebeln sitzen würden.

    Volle Zustimmung aber zur Center-Problematik.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @wissen.de

    Punkt 3 (Justament-Standpunkte, verhärtete Fronten) finde ich bemerkenswert, und er spricht auch für meine Überlegung, ob am NM nicht ein zu Lasten der anderen Stadtteile gehender Pyrrhus-Sieg errungen wurde.

    Was ich auch interessant finde, ist folgende Überlegung, eben weil ich sie nicht teile:

    Zitat

    Wenn man der Stadt etwas Gutes tun will, müsste man eigentlich, allein schon aus wirtschaftlichen Gründen, so viel historische Architektur wie möglich wollen.

    mE haben Nürnberg und Würzburg, um nur zwei besonders widerwärtig zerstörte und neuaufgebaute Städte zu nennen, durch ihre Zerstörung und den misslungenen Wiederaufbau keine messbaren Einbußen aus Tourismuseinnahmen erlitten, dh sie hätten, wären sie erhalten geblieben, nicht mehr Gäste als heute (sieht von von Spinnern wie mich ab, die sagen: 2x und nie wieder, aber immerhin, die waren eben auch schon da).
    Dem touristischen Pöbel fällt die Entstellung gar nicht auf! Mehr als die in den Reiseführern aufgelisteten Sehenswürdigkeiten packt sein beschränktes Hirn eh gar nicht, ja er ist sogar froh, nur eine begrenzte, überschaubare Anzahl abhaken zu müssen.
    Und DD ist überhaupt so n Phänomen. Schon in kommunistischer Zeit, als wirklich noch nichts stand, boomte es wie verrückt, war es und nicht etwa Quedlinburg oder Görlitz das touristische Aushängeschild.
    Auch heute würden die Massen genauso strömen, wäre kein Neumarkt (der ja, nebenbei bemerkt in der aktuellen Form alles andere als ein beglückender Stadtraum ist, nämlich ein grausamer Torso).
    Und das Königsstraßenviertel ist ohnehin touristisch belanglos, seien wir uns ehrlich. Diese paar relativ schlichten Häuser locken keinen extra nach DD, das ist etwas für Interessierte, Spezialisierte, für Spinner wie uns.

    Ich glaube, dass diese Politiker und Arschitektengesichter sich der wirtschaftlichen Komponente sehr wohl bewusst sind - in unserer spätkapitalistischen Zeit versteht man da gar keinen Spaß.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zur Rolle der GHND:

    Mir scheint die Benennung der Gesellschaft mit "Historischer Neumarkt" - und damit die BEGRENZUNG ihres Tatigkeitsbereiches - erweißt sich jetzt als fatale Einschränkung, als Selbstbehinderung und auch als respektloser Rückverweis auf diese Grenzen seitens der "Gegner". So nach dem Motto "Schuster bleib' bei Deinen Leisten" und " misch' Dich nicht in andere Angelegenheiten ein"! So jedenfalls tönt es durch die Medien, oder habe ich da was falsch verstanden!?
    Diese Festlegung auf das ursprüngliche Schaffensfeld ist jetzt sehr von Nachteil geworden, sofern die Gesellschaft weiterhin ihren gestalterischen Einfluß auf die Stadtplanungsentscheidungen außerhalb des Neumarktes ausdehnen will. So ist das mit bescheidener Selbstbeschränkung, oder wenn man seinen Fokus nicht früh genug erweitert.
    Mir scheint eine umfassende Neudefinition inklusive Umbenennung täte höchste Not!!! Eine " Gesellschaft Dresdner Stadtbild " (oder ähnlich benannt)auf Basis einer Stiftung, die im Hintergrund von potenten Mäzenen finanziell ausstaffiert wird, wäre die adäquate Antwort auf die veränderten Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht.
    Also nochmal: die Worte "Neumarkt" und "historisch" sollten aus der Selbstdefinition, aus dem Bild , das nach außen wirken soll, gestrichen werden.

  • Zitat

    Also nochmal: die Worte "Neumarkt" und "historisch" sollten aus der Selbstdefinition, aus dem Bild , das nach außen wirken soll, gestrichen werden.

    Richtig, das Interessengebiet hat sich offensichtlich räumlich ausgeweitet. Das Problem ist jedoch, dass es für städtebauliche Entscheidungen Institutionen gibt. Bürgerschaftliche Einflussnahme bedarf also einer gewissen Berechtigung. Am Neumarkt wusste die GHND einen beachtlichen Teil der Bevölkerung hinter sich und konnte außerdem baugeschichtliche Kompetenz bezüglich des Ortes vorweisen. Diese Kriterien sollten zu einem bestimmten Grad erfüllt sein, so man sich auch andernorts Erfolg erhofft.

    Das Wort "historisch" polarisiert zu sehr. Man ist dadurch auch moralisch in einer schwierigen Argumentationslage. Wenn man immer für historische Bauten eintritt, kann man nicht behaupten, auf rationaler Grundlage zu urteilen. Vielmehr steht man dem Vorwurf, man fordere die Umsetzung seines persönlichen Geschmacks, relativ hilflos und, wenn man keine Mehrheiten vertritt, berechtigt augeliefert.

    Die Diskussion über weitere Strategien bürgerschaftlicher Einflussnahme auf die Stadtentwicklung in Dresden sollte intensiviert werden. Da wir oben genannte Kriterien außerhalb des Neumarkts nicht erfüllen wird ein Weiterso nicht erfolgreich sein (wie erwähnt, durchaus berechtigt). Diejenigen, denen ich meine Leserbriefe schreibe und von denen ich weiß, dass sie diese auch lesen, kennen mittlerweile meine Ansichten. Insofern halte ich das Potential dieses Instrumts für wichtig, aber begrenzt.

  • Netter Ansatz Schortschi...aber zu dem Faktum, den _landgraf erwähnte kommt noch, dass so eine Ausweitung des Betätigungsfeldes und der Umbennung mit einem enormen finanziellen Rattenschwanz verbunden ist. Das will erst einmal gestemmt sein.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "SchortschiBähr"

    Mir scheint die Benennung der Gesellschaft mit "Historischer Neumarkt" erweißt sich jetzt als fatale Einschränkung

    Aus ebendiesem Grund hatten wir uns damals BÜRGERBÜNDNIS STADTBILD DRESDEN genannt. Ich plädiere weiterhin dringend für eine zweite Vereinigung, die parallel zur GHND agiert und das Spektrum verbreitert bzw. der GHND etwas Angriffsfläche abnimmt. Sei es als Fortsetzung / Wiederbelebung des Bürgerbündnis' (immerhin hatten wir es 2006 bis ins Dresden-Fernsehen geschafft - so schwer ist es nicht!) oder als völlige Neugründung. Nur scheint es abseits des Brückentheaters eben leider kaum Aktivisten in Dresden zu geben (und ich bin ja auch nicht mehr da :P ).

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich habe eigentlich vor in Dresden zu bleiben, aber jedes Jahr einen neuen Kubus..ich weiß nicht wie lange das gutgeht :lachen:

    Wieviel Personen waren eigentlich damals im Bürgerbündnis und warum habt ihr euch aufgelöst?

  • Etwa fünf APHler waren wir - nicht alle durchgängig aktiv. Gründungszweck war ja die Bekämpfung des Gewandhauses, und als alle Flyer verteilt und ich Ende des Jahres nach Freiburg gezogen war, ist die Sache im Sand verlaufen. Aber das Projekt muß ja nicht auf ewig ruhen und ein Aufbegehren gegen die arrogant-dreiste Selbstzweckgemeinschaft in der Dresdner Politik wäre aktueller denn je. DD-Original, Henry und Tourdresden sind hier noch aktiv. Und inzwischen gibt es ja einige Dresdner Neuzugänge...

    Flyer Vorderseite: http://i692.photobucket.com/albums/vv287/Y…/IMG_0001-1.jpg
    Flyer Rückseite: http://i692.photobucket.com/albums/vv287/Y…/IMG_0002-1.jpg

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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