• Da ist ja bis auf den Giebel noch alles erhalten. Da fragt man sich doch wirklich, wieso zum Teufel da so ein gruseliger Abschluss aufgesetzt wurde. Eine Rekonstruktion wäre leicht möglich gewesen.

    Die Frage ist, was man da rekonstruieren wollte. Die Fassade war eh schon eine Kopie von 1904 auf Grundlage des Renaissancebaus. Bereits dieser besaß nicht mehr seinen ursprünglichen Giebel, sondern einen barocken, wie das Bild von 1864 zeigt. Nun würde mich noch interessieren, wie der Bau zwischen 1904 und 1945 aussah. Hat man nach dem Brand den Barockgiebel rekonstruiert oder eine Fantasiearchitektur geschaffen?

    Nachtrag: Ich kann meine obige Frage selbst beantworten. Nach 1904 besaß der Bau einen Neorenaissancegiebel: https://www.lwl.org/marsLWL/de/ins…0xMjI5Nw!!&rs=1

  • "Eine Rekonstruktion wäre leicht möglich gewesen."

    Ja, sicherlich.
    Aber die Aufstockung fand in den 70er Jahren statt, als man sich - selbst in Münster - der Rekonstruktionen der Nachkriegszeit noch schämte. :peinlich:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Mal wieder etwas (traurige und auch befremdliche) Historie.

    Der Stadthausturm, 1902 bis 1907 am südlichen Ende des Prinzipalmarkts/Eingang Klemensstraße errichtet:
    2006z1x1.jpg Bildquelle: Wikipedia/Benutzer "Rüdiger Wölk"

    Zuvor wurden für den Bau des Stadthauses die an derselben Stelle gelegenen drei Häuser der Stadtlegge, des Stadtkellers und der Löwenapotheke abgetragen.


    1900407q.jpgBildquelle: bildindex.de

    Der "Trost" :? ist, dass die Gebäude die systematischen Bombardements wohl ohnehin nicht überstanden hätten; es bleibt aber ein unbegreiflicher Abriss.

    Theoretisch könnte man beide Gebäude rechts neben dem Stadthausturm rekonstruieren, wenn man eines Tages den Nachkriegsanbau abreißt.

  • Die fehlenden Figuren an der Schaufassade des historischen Rathauses waren vor einiger Zeit hier mal Thema. Hab meine KI mal gebeten, die Figuren in die Fensterfront oberhalb der Arkaden in die Jetzt-Zeit zu holen. War übrigens gar nicht so einfach, ihr klar zu machen was ich wollte und erforderte dann auch einige Nacharbeit… Wie findet ihr das Ergebnis:

    rathaus.jpeg

    TechAdmin: Habe den Link korrigiert, der steht immer unter dem Bild unter den Einbettungscodes, nicht in der Adresszeile des Browsers.

  • Was bitte ist eine "Stadtlegge"? Dh, da ich auch nicht weiß, was eine Dorflegge ist, bitte überhaupt um Erklärung des Worts oder Begriffs "Legge".

  • Es würde auch zu Köln oder Recklinghausen passen:

    Der LWL hat in Zusammenarbeit mit dem Greven-Archiv Bilder digitalisiert und veröffentlicht, die 1995 aus einem Nachlass mit unbekannter Quelle aufgekauft wurden und sehr detailreich diese drei Städte in der unmittelbaren Nachkriegszeit zeigen ( Artikel aus der WELT).

    Zu sehen sind die Bilder im LWL-Medienzentrum sowie im Greven Archiv.

    Interessant ist z.B. das ausgebrannte aber noch mit den Aussenmauern stehende Fürstenberghaus und daneben das unversehrt scheinende bischöfliche Museum oder die Bilder vom Stadthausturm, an dem rechts doch noch zwei Gebäude einigermaßen überlebt haben.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • […] Zu sehen sind die Bilder im LWL-Medienzentrum sowie im Greven Archiv.

    Interessant ist z.B. das ausgebrannte aber noch mit den Aussenmauern stehende Fürstenberghaus und daneben das unversehrt scheinende bischöfliche Museum oder die Bilder vom Stadthausturm, an dem rechts doch noch zwei Gebäude einigermaßen überlebt haben.

    Welche(s) Bild/Bilder zeigen denn das zerstörte Fürtenberghaus?
    Wirklich eindrucksvolle Bilder die jetzt für alle erschlossen sind!

  • Das Fürstenberghaus ist hier in der Bildmitte zu sehen. Und hier das Regierungspräsidium.

    Der Stadthausturm samt „kriegszerstörten“ Teilen hier und hier. Das unzerstörte Gebäude im Hintergrund steht da, wo heute der Kaufhof steht.

    Auch interessant: Das Gebäude „Alter Steinweg 46“ scheint auch ein Altbau der Moderne zu sein, wie dieses und dieses Bild zeigt. Das Pelsterhaus von 1924 (Alter Steinweg 48) steht - wenn auch entkernt - unter Denkmalschutz. Dieser Bau aber nicht.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)