• Sieht ganz gut aus. Die Gaupen sind sehr interessant. Auch wenn deren Form etwas ungewohnt ist, eine gute Idee, um so ein Walmdach aufzuwerten und um das Haus ein wenig an die Giebelfronten anzupassen. So schade es um das schöne, ziegelgedeckte Walmdach ist, die neue Lösung ist auch nicht schlecht.

  • Obwohl trotzdem ohne Not die Fassade verhunzt wurde! Die alten Fenster waren wesentlich altstadtgerechter, bin dem neuen Dach kann ich auch einigermaßen leben.

  • Nach jüngster Inaugenscheinnahme kann ich das Gebäude nur als ziemlich gut gelungen bewerten. Ist sogar - nicht zuletzt aufgrund der ungewöhnlichen Dachgestaltung - m. E. ein richtiger Blickfang geworden.

    Sehr erfreulich, dass die von der Stadt MS zunächst favorisierte Staffelflachdach-Variante sich nicht durchsetzen konnte.

    http://www.koe60.de/

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das gefällt mir sehr gut, vor allem, weil historische Bauformen in einen neuen Kontext gebracht werden. Das sollte vor allem auch in Neubaugebieten Schule machen. :applaus:

  • Ein seltener Fall, bei dem ein historisches Gebäude nach dem Umbau wertiger, freundlicher und vor allem origineller aussieht als vorher. Blickfang ist das richtige Wort dafür.

    In dubio pro reko

  • Man kann nicht, man muss mit solchen Entwicklungen leben. Sicherlich trägt das Forum hier nicht zu einer gesamtgesellschaftlichen Umbildung bei. Das zu glauben wäre vermessen. Der gemeinsame Anspruch sollte jedoch sein, zu einer Verbesserung beizutragen und nicht als Fürsprecher oder zumindest indifferent auf solche fragwürdigen Entwicklungen zu reagieren.
    Arkadenmotive als überdimensionierte Dachgauben zu wählen halte ich nicht für eine Weiterentwicklung traditioneller Architektur. Was hier entstanden ist gleicht einer modischen Verballhornung. Mag sein, dass derlei Formen zur Krönung von Wolkenkratzern dienlich waren/ sind. Hier erscheinen sie mir aus besagtem Grund unangebracht. Das Dach ist unterdessen nichts weiter als ein banaler Pyramidenstumpf. Ihm fehlt die schlichte Eleganz des ursprünglichen Dachs, insbesondere zur Traufe hin. Hauptkritikpunkt und daher in jedem Fall eine Verschlechterung bleiben die ohne Not entfernten Sprossenfenster und das teilweise Aufbrechen hin zu liegenden Fensterformaten. Gleich ob das nun alles ohnehin wieder Geschmackssache ist oder wie oft geschrieben: "es hätte noch schlimmer kommen können", bin ich doch irritiert, wie sehr vor allem letztere Aspekte (Fensterthematik) in der Gesamtbewertung hier im Forum weitgehend unberücksichtigt bleiben...

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (17. September 2014 um 04:39)

  • Mag sein daß das dein Eindruck ist zeitlos, aber du mußt uns schon zugestehen das anders zu sehen. Ich nehme den Umbau als Verbesserung wahr, weil das ursprünglich doch recht hermetische und schwerfällige Gebäude sich jetzt viel mehr nach Außen öffnet, luftiger und einladender wirkt, und durch die neue Dachgestaltung überhaupt erst zum Blickfang wird. Wenn das Gebäude jetzt noch Sprossenfenster hätte sähe das seltsam anachronistisch aus. Ich find es gut so wie es jetzt geworden ist, zumal auch der Originalzustand keine hohe Baukunst war wenn wir ehrlich sind.

    In dubio pro reko

    3 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (15. September 2014 um 15:40)

  • An diesem Wochenende öffnet nach langjährigem Um- und Neubau das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kultur wieder seine Pforten.

    Die Berichterstattung der Westfälischen Nachrichten ist lokalpatriotisch-euphorisch:
    Ein Platz an der Sonne - WN Online
    Ein Diamant mit Perlen drumherum WN Online

    Obgleich der einladende Außenbereich zum Ägidiimarkt sicherlich ganz gelungen ist, empfinde ich den Gesamteindruck des Gebäudes als scharfkantig-monolithischen, abweisenden Fremdkörper und keinesfalls eine Verbesserung zum bereits problematischen Vorgängerbau. Es folgen einige Aufnahmen.

    Südseite Rothenburg/Ägidiimarkt

    Ägidiimarkt/Johannisstraße

    Johannisstraße

    Pferdegasse Richtung Domplatz - wie beim Vorgängerbau eine dem knappen Baugrund geschuldete Tristesse/Hässlichkeit?

    Diese ist Richtung Domplatz noch gesteigert, früher war die Ecke geöffnet.

    Jetzt hat die Keilbebauung einen Hof nach Norden ausgebildet.

    Ausführende Architekten waren das leider vielbeschäftigte Büro Volker Staab; ein Interview zum Bau
    __

    Abschließend der in der WN-Berichterstattung erwähnte Picassoplatz an der Königsstraße:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat: Pferdegasse Richtung Domplatz - wie beim Vorgängerbau eine dem knappen Baugrund geschuldete Tristesse/Hässlichkeit?

    Aber die Wand eignet sich doch wunderbar für Graffitikünstler. Viel Platz ...

  • Obgleich der einladende Außenbereich zum Ägidiimarkt sicherlich ganz gelungen ist, empfinde ich den Gesamteindruck des Gebäudes als scharfkantig-monolithischen, abweisenden Fremdkörper und keinesfalls eine Verbesserung zum bereits problematischen Vorgängerbau.

    Ich würde Dir zustimmen, dass es sich um einen scharfkantig-monolithischen, abweisenden Fremdkörper handelt. Auch hier sehe ich es allerdings dennoch als Verbesserung zum vorherigen Zustand, schon allein wegen der Natursteinfassade, die einen viel wertigeren Eindruck macht als die gammeligen Platten und dieses seltsame dunkle Material (was war das eigentlich) des "alten Neubaus". Vergleichsfotos gibt es hier:

    http://www.wn.de/Muenster/LWL-M…artig-einladend

    Die Seite zum Domplatz, an der früher das Café Arte war, hat allerdings ganz deutlich an Aufenthaltsqualität verloren. Da hätte man auf den Keil unbedingt verzichten sollen.

  • Die zentral gelegene Sinn-Leffers-Filiale zwischen Altem Steinweg und Salzstraße soll kernsaniert und wohl zu großen Teilen abgerissen werden.

    Umbau und Neubau des Modehauses sollen zwei Jahr dauern - businessOn.de

    Blick in den Alten Steinweg

    Um diese Fassade wäre es beileibe nicht schade.

    Verwunderlich ist deshalb, dass eine Visualisierung in diesem Artikel der WN eine neue Fassade für die Salzstraße vorstellt; dabei ist diese ganz passabel.

    ___
    Es wurde hier schon einiges über das längst fertige Großprojekt am Alten Fischmarkt geschrieben. Bilder hatten wir aber immer noch keine - ich helfe dem mal kurzerhand ab.

    Hofbereich

    Mein Gesamteindruck fällt recht positiv aus. Die Häuser sind zwar recht hoch, aber abwechslungsreich gestaltet und mit ansprechender Kubatur versehen.
    Gegenüber früher ein deutlicher Gewinn für die Innenstadt.

    Der einigermaßen umstrittene Eckbau zur Voßgasse.

    Abschließend ein Blick vom Bült in die Voßgasse usw.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Hallo Vulgow,

    danke für die Bilder. Mir gefällt die Fassade an der Salzstraße ganz und gar nicht, auch wenn die Materialien ganz gut zu Münster passen. Da gefällt mir die Visualisierung von Deinem Link schon besser, hoffe aber, dass die Fassade aus strukturiertem Sandstein gefertigt wird, dann hätte es etwas von dem Prinzipal-Markt-Look. Interessant ist, dass die Fassade am Alten Steinweg denkmalgeschützt ist und bereits aus dem Jahr 1924 stammt. SinnLeffers hat vor dem 2. Weltkrieg vielerorts extrem moderne Gebäude gebaut... evtl. bekommen wir dort eine Fassadenrekonstruktion?

    Die Bauten am Alten Fischmarkt gehen (bis auf das Eckhaus) zwar in die richtige Richtung, ich finde sie aber dennoch ziemlich plump. Ganz klar eine Verbesserung, aber man hätte vmtl. noch mehr herausholen können.

    Bin mal gespannt, ob irgendwann auch einmal Roggenmarkt 11 ersetzt wird (Bild, ganz rechts)). Das Gebäude ist m.E. eins von wenigen Kandidaten, die pontiell abgerissen werden könntet, wichtig ist nur, dass dann dort etwas wesentlich besseres hinkommt. Auf dem in Palantirs Beitrag verlinktem historischen Bild ist dort ein wesentlich kleineres klassizistisches Gebäude zu sehen, evtl. wäre es besser, eine bedeutende Fassade, deren Bauplatz durch einen denkmalgeschützten 50er-Jahre-Bau belegt ist, zu rekonstruieren, oer etwas wirklich faszinierend neues zu schaffen. Oder man transloziert die Fassade vom Prinzipalmarkt 27 dorthin, um an selbiger Stelle gegenüber des Rathauses den alten gotischen Giebel rekonstruieren zu können...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Die Häuser am Fischmarkt sind für´s Erste ganz in Ordnung. Der Eckbau zur Voßgasse ist leider die befürchtete Katastrophe geworden. Schon durch seine Größe sprengt er unnötig den Rahmen des Straßenzuges. Von der unpassenden Form der Gestaltung ganz abgesehen.

  • Hallo Vulgow,

    danke für die Richtigstellung. Die Fassade des Hensen-Baus ist ja dann doch wesentlich ästhetischer. Fotos vom Ursprungszustand habe ich allerdings auch hiervon nicht finden können.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Wow... interessant, dass der Eingangsbereich des historischen Theaters noch in den Neubau integriert wurde, nur um dann später doch abgerissen zu werden. Ein großer Teil der Gebäude auf dem Bild steht aber ansonsten noch, nur im Hintergrund wurde ziemlich stark perforiert.

    Man muss Münster immerhin lassen, dass es trotz riesiger Zerstörung und weitgehendem Nachkriegswiederaufbau doch noch ziemliches Flair besitzt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die meisten Bauten regionaltypische Materialien verwenden.

    Ein Neubauprojekt ist mir positiv aufgefallen: Die Piushöfe rund um eine denkmalgeschütze Villa. Im Grunde übelste Investorenarchitektur aber: Ich finde, durch die Verwendung der Kombination Klinkerfassade + Sandsteinumrahmungen bei den Fenstern wirkt das Ensemble gar nicht so schlecht, die Bauten haben etwas 20er-Jahre-mäßiges. Und ich muss mittlerweile sagen, dass mir bei kleineren Bauten (max. 3 OG) ein kubusartiger Dachabschluss mit Dachterasse besser gefällt als die mittlerweile obligatorischen Schrägdächer aus Beton ohne Dachpfannen und vernünftigem Dachabschluss.
    Traditionelle Neubauten wären zwar noch schöner gewesen, aber die Umgebung ist auch sehr heterogen, so dass es an dieser Stelle ganz gut passt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Die Gebäude rechts des Theater wurden auch alle abgerissen, also die entlang der Hauptstraße. Das wirkt sich finde ich, ziemlich stark auf das Stadtbild aus, da die jetzigen Gebäude dort alle ziemlich unpassend sind

  • Ich möchte noch kurz einen Neubau aus dem Jahr 2012 erwähnen, der m.W. hier noch nicht diskutiert wurde.

    In der Münsteraner Aegidiienstraße wurde von 2010-2012 anstelle einer alten Tankstelle ein Neubau mit 8 Gebäudeteilen und geschlossener Straßenfront errichtet, der sich trotz seiner modernen Gestaltung sehr gut einfügt. Positiv herauszuheben sind zum einen die dicken Fensterrahmungen (noch besser wäre hier Baumberger Sandstein gewesen), ein richtiges Dach (ein leichter Dachüberstand wäre noch besser gewesen) mit tradioneller Ziegeleindeckung und die Fenstergestaltung, die aufgrund der vertikalen Teilung und des horizontalen Geländers aus manchen Blickwinkeln wie ein Fensterkreuz wirken und nicht zuletzt die moderne Ornamentik im Erdgeschoss. Was mir nicht ganz so gut gefällt sind die etwas überdimensionierten Dachgauben, die fehlenden Rahmungen der Tiefgarageneinfahrten sowie das Ziegelmaterial, was ruhig etwas heller und weniger glänzend hätte sein dürfen.

    Bilder auf competitiononline.de und auf Seiten des Immobilienentwicklers CM Immobilien.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)