Mal was aus Westfalen:
QuoteRüdiger Stiebitz möchte, dass der Schlossplatz in ein paar Jahren so aussieht, wie es Johann Conrad Schlaun, der Architekt des Schlosses, vor 250 Jahren geplant hatte. Unruhig fährt er mit seinen Fingern über einen 200 Jahre alten Stich, zeigt auf den mittlerweile verschwundenen Marstall und ein nie errichtetes Kanzleigebäude sowie vier barocke Obelisken. So soll auch unser Verein heißen, sagt er, die vier Obelisken.
Mit uns meint er die Mitstreiter, die er inzwischen nach eigenen Angaben mit seiner Idee infiziert hat, Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Verwaltung und, ganz wichtig, mehrere Sponsoren. Die haben ihm fest zugesagt, Herstellung und Installation von 3,80 Meter großen Holzmodellen der Obelisken zu finanzieren. So wollen wir eine Diskussion über die Zukunft des Schlossplatzes anstoßen, sagt der Kunsthistoriker.
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Stiebitz möchte nicht nur die Attrappen über kurz oder lang durch Stein-Obelisken ersetzen. Er will auch die Bauherren des geplanten Kongresshotels davon überzeugen, jene Gebäudeseite, die dem Schlossplatz zugewandt wäre, barock zu gestalten. Dort könnten Cafés einziehen, sagt er. Der Platz würde richtig mit Leben gefüllt, genau so, wie es sich Schlaun einst vorgestellt hatte.
Quelle: Westfälische Nachrichten
Zur Erklärung: Der Hindenburgplatz (= der Schlossvorplatz) wird in den nächsten Jahren stark umgestaltet werden. Von dem dort geplanten "Kulturforum" ist zwar nur noch die Philharmonie zur Realisierung übrig geblieben, aber außerdem soll ein Hotel fast neben dem Schloss entstehen. Also gut, daß jetzt ein Kunsthistoriker bei der Gestaltung mitreden will.
PS: Apropos Schlaun: Was in Münster mE immer noch der Rekonstruktion harrt, ist das "Schlaunsche Haus". Auf den ersten Blick nichts "großes", aber eigentlich ein ganz originelles architektonisches Schmuckstück! Leider nicht auf der Tagesordnung...