München - Max-Joseph-Platz und Maximilianstraße

  • Die Fassade des Gebäudes der Regierung von Oberbayern in der Maxmanstraße wird ja schon seit einigerzeit restauriert.
    Zurzeit ist eine Austellung über den Architekten des Hauses (und fast der ganzen Maximilanstraße) zu sehen. Sehr empfehlenswert.
    Unter anderem sind auch verschiedene Beispiele der Fassadenrestaurierung zu sehen. Noch bis zum 29.12.


    Ein weiterer interessanter Artikel zur Residenzpost; wobei ich nicht an einen Rekonstruktion der historischen Westfassade glaube:

    rechts noch zu sehen: heutiger Zustand

    Vorkriegszustand:

  • Zitat von "thommystyle™"

    Ein weiterer interessanter Artikel zur Residenzpost; wobei ich nicht an einen Rekonstruktion der historischen Westfassade glaube:


    An sich eine gute Nachricht, dass die Residenzpost wieder aufpoliert wird und gegen den Einzug eines Hotels habe ich an sich auch nichts einzuwenden. Was ich mich frage ist allerdings, ob es so einen riesigen Nachholbedarf an Luxushotels gibt. Im nächsten Jahr kommt ja auch noch das vorstehend vorgestellte Nobelhotel der Lenbachgärten hinzu. Aber das soll mal nicht unser Problem sein.

    Die Westfassade würde ich natürlich auch liebend gerne wiedererstehen sehen. Kann mir leider angesichts der derzeitigen Münchner Modernistendominanz auch nicht vorstellen, dass sie rekonstruiert wird.

  • Zitat von "thodremuc"

    Habe gehört, dass aus dem Umbau zu einem Hotel nichts wird. Weiß jemand was genaueres?


    Hierzu ist mir nichts bekannt. Unter http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SI…LAGE/945282.doc gibt es übrigens eine ausführliche Stellungnahme von 2005 des Landesdenkmalamts an die Stadt München zu diesem Projekt.

    Tenor ist, wie zu erwarten, dass die bestehenden Fassaden und damit auch die anstelle der abgebildeten Barockfassade getretene neue Westfassade "eine für die frühe Münchener Wiederaufbauphase charakteristische, in ihrer Formensprache reduzierte Form der Fassade" ist, wobei die "zeittypische Schlichtheit der Fassadendetails aber den Willen zu einer eigenständigen Architektursprache" verrät und deshalb "als städtebaulich perfekte „Reparatur“ des Stadtbilds nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs bezeichnet" wird. Deshalb wird die Beibehaltung aller Fassaden, d.h. auch dieser Fassade empfohlen. Die heutige Westfassade ist übrigens rechts im obigen bildindex-Bild zum heutigen Zustand ein wenig zu erkennen.

    In der Tat gehört diese Nachkriegslösung zu den gelungeneren Beispielen. Andererseits wären die Bedingungen für einen Wiederaufbau der Barock-Westfassade an sich sehr gut, da es noch wesentliche originale Bausubstanz gibt. Das Hauptportal der Barockfassade hatte nämlich den Krieg überstanden und ist seit 1953 (sinnentfremdet) in der Schalterhalle der Hauptpost integriert. Hierzu wird ausgeführt, dass das Hauptportal "zu erhalten und fachgerecht zu behandeln" ist. Allerdings auch: "Aus denkmalpflegerischer Sicht steht es für die Translozierung an eine geeignete Stelle zur Verfügung."

  • die jetzige Westfassade ist eigentlich gar nicht mal so schlecht, es gibt wesentlich schlimmeres aus der Nachkriegszeit (z.B . Nachfolgebau der Maxburg); aber 1000x besser ist einfach die Originalfassade; So wie sich des aber in dem Wisch anhört ist da aber wirklich nicht an einen Wiederaufbau zu denken; :(

    übrigens am Viktualienmarkt is auch ein neues Hotel geplant: Ein Design-Hotel, dass sich garantiert nicht am Vorkriegszustand orientiert.

    Außerdem vielleicht interressant: der Elisenhof nahe HBF ist an einen US-Investoren verkauft worden. Schöner wird der dadurch garantiert nicht :augenrollen:

    und noch a Frage: stimmt das eigentlich das die Börse aus ihrem Gebäude ausziehen muss?

  • Neues gibt´s vom Umbau der Residenzpost neben dem Nationaltheater, über den wir hier ( http://architekturforum.net/viewtopic.php?…5445ac0c#p34889 ) schon 2006/07 diskutiert hatten:

    Zitat

    ....Auf dem 4300 Quadratmeter großen Areal sollen bis 2011 Büros, Nobelwohnungen, Geschäfte und Restaurants entstehen. Der unter Denkmalschutz stehende Arkadeneingang Richtung Max-Joseph-Platz bleibt vollständig erhalten, neu konzipiert wird dagegen die Front an der Residenzstraße. 350 Millionen Euro sind insgesamt für die Neugestaltung der rund 23 000 Quadratmeter großen Nutzfläche vorgesehen. Am Montag, 15. Juni, beginnen die Umbauarbeiten....


    Quelle: http://www.tz-online.de/aktuelles/muen…ten-342832.html

    Der ursprüngliche Plan, im Gebäude ein Luxushotel unterzubringen wird nun nicht realisiert, weil sich kein passender Investor gefunden hatte.
    Noch mal zur Erinnerung: die Hauptfassade des Gebäudes gegenüber der Residenz bleibt erhalten (momentaner Zustand, siehe Seite 3 der pdf-Datei: http://www.accumulata.de/frontend/pdf/8.pdf ), "lediglich" die Nachkriegsfassade in der Nebenstraße zum Marienplatz hin wird verändert:

    Hier der Vorkriegszustand der betroffenen Fassade:
    [/quote]
    Quelle: http://www.bildindex.de

    Hier noch einmal ein Bild der momentanen Situation:
    http://www.tz-online.de/aktuelles/muen…ten-342832.html

    Und hier nun die neue Fassade, die demnächst errichtet wird:
    http://www.merkur-online.de/lokales/nachri…ost-356875.html

    Mein Fazit: Wie zuletzt beim Umbau des Hirmerhauses am Dom ist auch diese neue Fassade leider eine weitere Verschlechterung einer an sich sehr gelungenen Nachkriegsschöpfung. Schade drum, wenn die Fassade an sich genommen (wie beim Hirmerhaus) natürlich durchaus passabel ist.

  • Das Palais an der Oper , die ehemalige Residenzpost , soll mit seinem Innenausbau wohl im ersten Quartal 2013 endgültig fertiggestellt werden.

    http://www.palaisanderoper.de/ - Filmanimation

    Das Objekt ist kürzlich an eine Gruppe ausländischer Investoren verkauft worden.

    http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1374935

    Die neuen Wohnungen sollen wohl nicht verkauft, sondern vermietet werden.

    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.bizarre…472592afdc.html

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Riedel (7. Dezember 2012 um 19:39) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Heute Nachmittag habe ich kurz mit meinem Handy ein paar Bilder der Baustelle aufgenommen.

    Wie in den früheren Beiträgen erwähnt, wurden bei der jetzigen Sanierung die wichtigste Fassadenseite (die mit Arkadengang) der Residenz direkt gegenüber unverändert erhalten, zwei Seitenfassaden teilweise umgestaltet und "lediglich" eine Fassadenseite komplett abgerissen und neuerrichtet und zwar diejenige zur Residenzstraße hin gelegene Seite, die nach Kriegszerstörung in den 50er Jahren in komplett neuer Form wiederaufgebaut worden war.

    Kurz noch mal die geografische Lage in bing maps mit Aufnahmen der Zustandes vor der jetzigen Sanierung. Durch Drehen der Ansicht in bing maps kann man alle vorherigen Fassaden ansehen: http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=s…and&form=LMLTCC

    und dazu passend noch ein weiteres Photo des Nachkriegszustandes der komplett abgerissenen Fassadenseite der 50er Jahre zur Residenzstraße hin:

    http://www.tz-online.de/aktuelles/muen…ten-342832.html

    Zur Erinnerung dazu noch mal ein Bild des Vorkriegszustandes dieser Fassadenseite: http://www.contora-office.de/standort/historie-residenzpost/


    Hier nun die aktuellen Photos:

    Die Hauptansicht gegenüber der Residenz vom Max-Josephs-Platz aus gesehen:

    hier die fragliche komplett neu errichtete Fassade zur Residenzstraße hin

    die Seite gegenüber dem Münzhof am Hofgraben:

    und die Seite gegenüber dem Alten Hof:

    Wie man bei einem Vergleich mit den Luftaufnahmen des vorherigen Zustands bei bing maps sieht, sind bei den beiden zuletzt gezeigten Fassadenseiten zum Hofgraben speziell die geschossübergreifenden hohen Rundbogenfenster neu errichtet worden und durchaus eine Bereicherung, wie mir scheint.

    Die komplett neu errichtete Fassade zur Residenzstraße hin ist allerdings ähnlich wie die benachbarte vor ein paar Jahren neu errichtete Fassade des Alten Hofs nur als belanglos und diesem zentralen historischen Ort Münchens als nicht würdig zu bezeichnen. Ein Vergleich mit dem Vorkriegszustand erübrigt sich, aber selbst die für ihre Zeit überaus gelungene 50erJahre Vorgängerfassade war deutlich passender. Wenn schon keine Rekonstruktion des Vorkriegszustandes gewollt war, hätte man doch wenigstens dieses Zeugnis des in vielen Dingen gelungenen Wiederaufbaus der 50er Jahre in München erhalten können. Aber ähnlich wie auch vor ein paar Jahren beim Neubau vom Hirmer am Dom, ist nun dieses Zeugnis der unmittelbaren Nachkriegsarchitektur ebenfalls verschwunden und mit minderwertiger neuer Architektur ersetzt worden.

    Einmal editiert, zuletzt von MunichFrank (7. Dezember 2012 um 21:42)

  • Dieses Bauvorhaben ist mittlerweile fertiggestellt worden. Hierzu einige aktuelle Ansichten von dieser Woche:

    Die neu gestaltete Fassade zur Residenzstraße finde ich jetzt nach der Fertigstellung übrigens merklich ansprechender als ursprünglich befürchtet und hier thematisiert. Das mag vor allem an der recht edlen Gestaltung der Erdgeschossfenster liegen:

    Die Ecke Residenzstraße/ Max-Joseph-Platz:

    Im Arkadengang zum Max-Joseph-Platz gibt es nun die Terrasse eines Restaurants der gehobenen (Preis)klasse:

    Von hier aus kurz in den Innenhof:

    Das Hauptportal des Vorkriegsbaus:

    und die gegenüberliegende Seite des Hofs:

    Im Vergleich zum vorherigen Zustand (hier noch in der street-view-Ansicht zu sehen) hat sich die Fassade zum Hofgraben sehr verbessert, insbesondere wegen der nun vorhandenen Rundbogenfenster- und türen:

    ...und hier vom Alten Hof aus gesehen:

    2 Mal editiert, zuletzt von -Frank- (3. Juli 2013 um 21:24)

  • München - Sanierung der Maximilianstraße 6 und 8

    Die sehr aufwändige jahrelange Sanierung des Komplexes Maximilianstrasse 6 und 8 ist abgeschlossen, die Gerüste sind alle gefallen und die Geschäfte und Büros neu bezogen ....

    Hier ein Filmbericht zu den Sanierungsmaßnahmen:

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    und hier ein paar Fotos von diesem wunderschönen Komplex von heute:


  • Hab jetzt das Video noch nicht anschauen können (danke für den Link und die Fotos!), aber die Attikafiguren fehlen doch noch! Ich warte schon seit Monaten, dass sie endlich wieder aufgestellt werden! Der abgesenkte zentrale Teil ergibt ja ohne die Figuren gar keinen Sinn...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ich hab heute mal die Baufirma, die für die Sanierung der Maximilianstraße 6 und 8 zuständig ist, angeschrieben und nach dem Verbleib der Statuen gefragt. Die Antwort kam schnell, überaus höflich und mit beruhigender Auskunft: nach Abschluss der Bauarbeiten in den oberen Geschossen werden die Figuren selbstverständlich wieder auf der Attika angebracht werden. Sehr schön :thumbup:

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Auch wenn eine Reko in München utopisch ist, hier mal zwei Postkarten (1906 bzw 1907 gelaufen):

    Auf dieser Postkarte sieht man den Teil der noch steht, interessant ist aber, dass das linke Gebäude einige Achsen mehr hatte (heute ist links neben dem Mittelrisalit nur noch eine Achse vorhanden:

    und hier - ein paar Schritte zurück Richtung Maximilianstr. (selbe Blickrichtung) - das Eckgebäude, auf dem heute die Versicherung steht:

    Eigentlich wäre der mögliche zukünftige Abriss ideal, um einige Rekos (wie z.B. des obigen Eckgebäudes als Dominante) und ein paar elegante Füllbauten unterzubringen und den historischen Grundriss wiederherzustellen. Aber wir sind ja in München...

    Die Situation auf Google Maps:
    https://www.google.de/maps/@48.13703…t/data=!3m1!1e3

  • Ich hab heute mal die Baufirma, die für die Sanierung der Maximilianstraße 6 und 8 zuständig ist, angeschrieben und nach dem Verbleib der Statuen gefragt. Die Antwort kam schnell, überaus höflich und mit beruhigender Auskunft: nach Abschluss der Bauarbeiten in den oberen Geschossen werden die Figuren selbstverständlich wieder auf der Attika angebracht werden. Sehr schön :thumbup:

    Dieser Beitrag stammt vom 20.09.2017, Figuren konnte ich am heutigen Tage leider keine entdecken :schockiert:

    Auf diesem historischen Foto sind die Attikafiguren zu sehen, wie sie dort bis zur Sanierung 2017 standen:

  • Richtig, das denk ich mir auch jedes Mal, wenn ich dort vorbeischaue... ich kann bloß noch mal versichern, dass mir das Baubüro damals wirklich die oben zitierte Auskunft gegeben hat. Sogar auf der Website des Unternehmens findet sich eine Bauzeichnung, auf der die Statuen eingezeichnet sind: http://www.brunnerundco.com/projekt/maximilianstrasse-6-und-8/

    Ich hab eben nochmal per Email nachgefragt und hoffe auf eine positive Antwort. Falls diese ausbleiben oder meine Anfrage ausweichend beantwortet werden sollte, werde ich mich mal an die Denkmalschutzbehörde wenden...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Dieser Beitrag stammt vom 20.09.2017, Figuren konnte ich am heutigen Tage leider keine entdecken :schockiert:

    Auf diesem historischen Foto sind die Attikafiguren zu sehen, wie sie dort bis zur Sanierung 2017 standen:

    Ich hab jetzt bzgl. der Attikafiguren von Maximilianstraße 6 & 8 vom Denkmalschutzamt eine Auskunft erhalten, nachdem die Baufirma auf zwei neuerliche Mails von mir nicht reagiert hat. Die Bauarbeiten scheinen immer noch nicht abgeschlossen zu sein (3 Jahre, nachdem die Gerüste abgebaut wurden...) und von daher müssen die Figuren noch etwas warten. Sie sind auch schon restauriert worden und werden wiederaufgestellt werden, sobald die letzten Bauarbeiten abgeschlossen sein werden. Wann dies der Fall sein wird, konnte man mir nicht sagen.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus