Quer durch Niederbayern (Galerie)

  • Es ist nicht allein der verwendete Ziegelstein, denn weder die Liebfrauenkirche in München mit ihren welschen Hauben, noch St. Martin in Landshut wirken märkisch/preussisch. (Dieser märkische Stil hatte sich ja weit über die Oder hinweg nach Osten ausgebreitet bis hin nach Ostpreussen)

    Es ist für mich die Kombination aus Materialität, Form des Kirchturms und das zum Teil weiss verputzte Pfarrhaus in Verbindung mit sichtbarer Ziegelstruktur bei St. Corona in Staudach, welches bei mir diese Assoziation weckt.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Stadt Geiselhöring (Landkreis Straubing-Bogen)

    Hier im Strang war eine der wenigen Erwähnungen des Ortes im Forum, weshalb ich gerne ergänzend ein kleines Kuriosum präsentieren möchte zur Pfarrkirche dort:

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    Es findet zu bestimmten Zeiten im Jahr eine besondere Lichtabfolge statt. Wäre ja sehr interessant zu erfahren, ob es solche Lichtspiele auch in anderen Kirchen gibt. Ich kannte bisher vor allem planvolle Fensterplatzierungen innerhalb oder oberhalb der Altäre, die zu verschiednen Lichtsituationen führen, nicht aber diese an frühe Hochkulturen erinnernden Techniken mit dem Einstrahlungswinkel.

  • Auch in der Herrgottskirche zu Creglingen bei Weikersheim, im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg gelegen, gibt es ebenfalls ein Lichtwunder am Marienaltar von Tilmann Riemenscneider. Und zwar am 15. August, dem Feste Mariä Himmelfahrt. Siehe hierzu die folgenden Links:

    Hinweis: Bei dem ersten Link kann man auf das Foto des Marienaltars klicken, der dann vergrößert mit vielen Details angezeigt wird.

    lichtwunder-in-der-herrgottskirche-creglingen

    herrgottskirche

  • Nach längerer Pause möchte ich hier mal wieder ein paar Kirchen aus Niederbayern vorstellen.

    Heiligenbrunn (Gemeinde Hohenthann, Landkreis Landshut)

    Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung

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    Quote

    Die Legende berichtet Folgendes über die Entstehung der Wallfahrt nach Heiligenbrunn: Anno 1662, den 1. September, ist Melchior Paur von einer Leiter gefallen, dass ihm durch solchen Fall die Red verfallen ist. Nach 11 Wochen, nachdem alle menschliche Hilf und Mittel vergebens war, hat er nach verrichtetem Gebet von dem Wasser der Quelle neben dem Bildstock unserer lieben Frau trunken. Ihm ist dabei im Traum die allerseligste Jungfrau erschienen und ist geheilt worden.

    Mariä Heimsuchung (Heiligenbrunn) – Wikipedia

    Daraufhin wurde neben der hölzernen Mariensäule ein Ziehbrunnen gebaut, der zu einem beliebten Pilgerziel wurde. Dort entstand schließlich 1670 bis 1674 eine kleinere Kirche. 1712-14 wurde ein paar Meter nördlich die jetzige Kirche errichtet.

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    Der Spitzhelm ersetzte 1804 eine Laternenkuppel.

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    Der prächtige und sehr originelle Hochaltar, um 1760 geschaffen, mit der Altöttinger Madonna und der heiligen Quelle.

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    Zitat

    Über dem Tabernakel erhebt sich – durch ein Gesims nach hinten abgesetzt – ein Brunnen aus zwei Halbkreisschalen versilberten Schnitzwerkes, der den Ursprung der Wallfahrt symbolisieren soll. Besonders filigrane Schnitzarbeiten sind die fünf Fontänen, die aus der oberen Brunnenschale emporschießen. Die Brunnendarstellung wird flankiert von zwei Engelsfiguren und darüber zwei Delfinen, die aus ihren Mäulern dem Brunnen Wasser zuzuführen scheinen. Die Delfine balancieren kopfüber auf einem Absatz in der dezenten Architektur des Altares und recken ihre Körper in fast senkrechter Linie nach oben. Zwischen den beiden Meerestieren ist schließlich das zentrale Motiv der Wallfahrt, eine barocke Nachbildung des Altöttinger Gnadenbildes, zu sehen. Auf einem wolkenartigen Gebilde steht eine Figur der Schwarzen Madonna, die auf dem rechten Arm das Jesuskind trägt und in der linken Hand ein Lilienzepter hält. Maria und Jesus tragen beide vergoldete und mit bunten Schmucksteinen besetzte Kronen. Das Gnadenbild ist von einem Strahlenkranz, zahlreichen Putten und einigen Wölkchen umgeben.

    Mariä Heimsuchung (Heiligenbrunn) – Wikipedia


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    Die Seitenaltäre von 1719 mit reichen Akanthus-Schnitzereien, links Herz Jesu, rechts dem hl. Josef gewidmet.

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    Neugotische Brunnenkapelle an der Stelle des legendären Quellenwunders.

  • Binabiburg (Gemeinde Bodenkirchen, Landkreis Landshut)

    Wallfahrtskirche St. Salvator auf dem Berg

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    Die Grundsteinlegung der barocken Wandpfeilerkirche, die an einem alten Handels- und Pilgerweg liegt, erfolgte am 10. September 1710, das Patrozinium der heiligen Dreifaltigkeit verweist auf eine entsprechende Erzbruderschaft.

    St. Salvator (Binabiburg) – Wikipedia

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    Im Deckengemälde von 1769 ist der Ursprung der Wallfahrt dargestellt. Die Gründungslegende erzählt vom Auffinden einer hl. Hostie in einer Wacholderstaude durch einen Fuhrmann, dessen Pferd auf die Vorderknie fällt und durch nichts zu bewegen ist, wieder aufzustehen. In feierlicher Prozession hat daraufhin der Ortspfarrer die Hostie geborgen und an der Stelle eine Kapelle errichten lassen. Darüber sieht man auf dem Gemälde Vertreter des Trinitarierordens und ganz oben die Hl. Dreifaltigkeit.

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    Hochaltar von 1723, das Altargemälde mit Gnadenstuhl stammt von 1860, über den seitlichen Durchgängen Felix von Valois und Johannes von Matha, zwei Heilige des Trinitarierordens.

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    Pfarrhof im Ort, um 1690

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    Pfarrkirche St. Johann Baptist

  • Heiligenstadt (Markt Gangkofen, Landkreis Rottal-Inn)

    Wallfahrtskirche St. Salvator

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    Um 1300 wird eine dreischiffige Basilika erbaut, von der Mauerteile in der Westwand und in den Turmuntergeschossen erhalten sind. Neubau des Chor in der zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1740 Abbruch des Langhauses und einschiffiger Neubau in geringerer Breite. Die gleichzeitig erfolgte Barockisierung des Chores wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts rückgängig gemacht.

    Die Westvorhalle wurde früher für Wallfahrtsmärkte genutzt:
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    Das Straußenei unter dem gotischen Triumphbogenkreuz sollen Ordensritter aus dem Heiligen Land mitgebracht haben (im nahen Gangkofen erfolgte 1278 die Gründung einer Deutschordenskommende). Die Rokoko-Kanzel stammt von 1758.

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    Der Hochaltar stammt von 1480. Der prächtige Schnitzaltar wird dem Landshuter Heinrich Helmschrot und seinem Gehilfen Andreas Taubenpeck zugeschrieben. Das Gesprenge geht auf eine gründliche Restaurierung des Altares um 1870 zurück.

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    Im Mittelschrein ein Salvator mundi, umgeben von musizierenden Engeln, zusammen mit einem einstmaligen Heilbrunnen unter dem Altar das Ziel der Wallfahrt. Auf den Seitenflügeln sind die Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi und die Anbetung der Könige dargestellt. In der Mitte der etwas jüngeren Predella eine Grablegung Christi, links davon ein kniender Stifter im Gewand des Deutschordens, wohl Berthold von Sachsenheim.

    Die Seitenaltäre frühklassizistisch, links ein Kerkerheiland, rechts eine barocke Marienfigur:heiligenstadt_st_salvator_02a_P1520072_seitenaltaere_aus_hohenthann_rokokokanzel_chorbogenkruzifix.jpg

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    In der Grabkapelle eine um 1700 entstandene und Jorhan dem Älteren zugeschriebene Kreuzigungsgruppe von einem ehem. Kreuzaltar, darunter in der Nische ein Heiliggrab-Christus aus dem 17. Jahrhundert.

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