Quer durch Niederbayern (Galerie)

  • Dieser Strang ist gedacht für Sehenswürdigkeiten in Niederbayern (kleinere Orte, Kirchen, Schlösser), für die sich keine eigene Galerie lohnt, die es aber wert sind, hier vorgestellt zu werden.


    Stadt Landau a. d. Isar (Kreis Dingolfing-Landau)

    Usterling

    Ein kleiner Ort oberhalb der gestauten Isar und der trotz des Aufstaus noch recht ursprünglichen, artenreichen Auwaldlandschaft.

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    Der Wachsende Fels von Usterling, am Ortsrand in einer bewaldeten Bachschlucht.
    Eine der sog. Steinernen Rinnen, ein mauerartig angewachsener Tuffsteinfelsen, auf dessen Kamm ein Quellbächlein seinen Weg talwärts nimmt.

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    ausführlich zum Wachsenden Felsen, einem der bemerkenswertesten Geotope Niederbayerns:
    Wachsender Felsen von Usterling - InternetangebotBayerisches Landesamt für Umwelt

    Nahebei die Johanneskirche, unmittelbar am Steilabfall zur Isar, aus dem frühen 16. Jh. in Blankziegelmauerwerk errichtet:
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    Blickfang im Inneren der spätgotische Flügelaltar von um 1520/30, einer der bedeutendsten in Niederbayern.

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    Im Schrein die beiden Johannes, links der Täufer und rechts der Evangelist. Ihnen zugeordnet auf den Außenflügeln Szenen aus ihrem Leben.

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    Auf dem rechten Seitenflügel unten das Martyrium von Johannes Ev. in Rom und die Niederschrift der Apokalypse auf Patmos.

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    Auf dem linken Altarflügel oben das Gastmahl des Herodes und die Enthauptung des Täufers

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    Besonders interessant ist der linke untere Altarflügel, wo neben der Predigt in der Wüste die Taufe Christi dargestellt ist und zwar nicht irgendwo, sondern am Fuße des Wachsenden Felsen von Usterling.

    Siehe auch Artikel zur Taufe Jesu in der Wikipedia:
    Taufe Jesu – Wikipedia

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    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:10) aus folgendem Grund: Linkreparatur

  • Stadt Geiselhöring (Landkreis Straubing-Bogen)

    Eines der prächtigsten Bürgerhäuser Niederbayerns gleich noch hinterher, das stattliche Loichingerhaus (Stadtplatz 18) mit dem an Weiden/Opf. erinnernden Renaissancegiebel:



    Rathaus


    Viehmarktplatz 16

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (26. März 2018 um 12:20)

  • Stadt Landau a. d. Isar (Kreis Dingolfing-Landau)

    Zulling

    Ein paar Kilometer von Usterling isarabwärts Richtung Landau, die Kirche beinhaltet wie Usterling einen Flügelaltar, wobei außer dem Altarschrein alles andere neugotisch ist.


    Im Schrein eine Muttergottes, umgeben von den Hll. Barbara, Margareta, Katharina und Elisabeth

    Wandmalereien mit dem Jüngsten Gericht von um 1500:

    Außen zum Isarsteilhang hin auf der Nordseite der berühmte Teufelstritt von Zulling:

  • Gemeinde Stephansposching (Landkreis Deggendorf)

    Michaelsbuch


    Pfarrkirche St. Michael, 1727-32, wie die Klosterkirche im nahen, am anderen nördlichen Donauufer gelegenen Metten nach Plänen von Jakob Ruesch.


    ähnelt auch im Inneren ein wenig Metten


    der Hochaltar von Ch. Jorhan d.Ä., der auch im Raum Erding recht aktiv war, St. Michael besiegt den Teufel

  • Gemeinde Stephansposching (Landkreis Deggendorf)

    Loh

    Die Wallfahrtskirche zu Loh gilt als eine der schönsten Barock- bzw. Rokokokirchen Niederbayerns. Der Ort liegt in der weiten, waldlosen Agrarlandschaft des Gäubodens, nahe der Donau, am jenseitigen Ufer die Ausläufer des Bayrischen Waldes.

    http://www.geschichtsverein-deggendorf.de/docs/gbl_03/gb…skirche_loh.pdf

    Ab 1300 entwickelt sich Loh zu einem Wallfahrtsort. Ausgangspunkt ist das Loher Kreuz, welches ein römischer Offizier im 5. Jahrhundert aufgestellt hatte. Es wurde zuerst, nachdem die Römer abgezogen waren von den heidnischen Bajuwaren in einen Sumpf geworfen und dann im 8. Jahrhundert öffentlich verehrt. 1689 Neubau der Kirche. Zwischen 1768 und 1772 ließ das Kloster Metten die Innenausstattung der Wallfahrtskirche durch die beiden Münchner Hofkünstler Franz Xaver Feichtmayr und Christian Wink im Stil des späten Rokoko erneuern.


    der Loher Himmel, „Die eherne Schlange und Kreuzerhöhung durch Kaiser Heraklius“, eines der Hauptwerke von Christian Wink, 1768 geschaffen


    im Hochaltar das um 1400 entstandene, holzgeschnitzte Kruzifix

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:12)

  • Stadt Bogen (Landkreis Straubing-Bogen)

    Oberalteich

    Inneres der ehem. Benediktinerklosterkirche:

    heutiger Kirchenbau bis auf die beiden Türme von 1622-30 (während des Dreißigjährigen Krieges), die Innenausstattung ab 1726 entstanden (zur angeblichen Jahrtausendfeier des 1803 säkularisierten Klosters)

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (26. März 2018 um 12:18)

  • Landkreis Kelheim

    Stadt Neustadt a. d. Donau

    Die Stadt Neustadt an der Donau liegt zwischen Ingolstadt und Kelheim (etwa 12700 Einwohner). Gegründet in der 2. Hälfte des 13. Jh. durch den Wittelsbacher Herzog Ludwig II., den Strengen, Verleihung der Stadtrechte 1273. Planmäßige, quadratische Stadtanlage (ähnlich wie im nahen Kelheim), die Seitenlängen je 300m, die nord-südliche Achse straßenmarktartig erweitert. Die Pfarrkirche (der östliche Kirchturm gleichzeitig auch Stadtturm) und das Rathaus stehen sich im Zentrum beiderseits der N-S-Achse gegenüber.


    Bildquelle: Wikimedia Commons http://commons.wikimedia.org/wiki/File:StadtplanNeustadt_Do_1819.jpg?uselang=de\r
    commons.wikimedia.org/wiki/File: ... uselang=de
    Stadtplan von 1819

    Das zusammen mit der östlich angebauten Annakapelle frei auf dem Stadtplatz stehende Rathaus (Stadtpl. 1):

    Der gewaltige spätgotische Bau im April 1945 leicht beschädigt und 1978 erneuert, der Stabwerkgiebel ingolstädtisch anmutend.


    einer der schönsten verbliebenen Stabwerkgiebel


    links am Eck der ehemalige Gasthof Post, heute Sparkasse (Herzog-Ludwig-Straße 22), heutiger Bau nach 1945 neu errichtet und angelehnt an den Vorgänger

    zum Vergleich:

    Bildarchiv Foto Marburg
    Gasthaus zur Post (Stadtplatz 289) im Jahr 1934
    spätgotischer Bau mit Stabwerkgiebel, Reichspostgebäude der Thurn und Taxis von 1580 bis 1874, bei der Bombardierung vom 25.-27.04.1945 total zerstört und nach 1945 abgeräumt

  • Stadt Neustadt a. d. Donau

    Nach 1945 wiederaufgebautes Giebelhaus oder doch den April 1945 überstanden??

    wohl Herzog-Ludwig-Straße 15, Ecke Kirchplatz (hat jedenfalls im Gegensatz zum Rathaus noch ein Dachtürmchen)

    am Kirchplatz standen auch diese äußerst prächtigen Giebelhäuser aus dem 16. Jh., offenbar Kriegsverlust:

    Bildarchiv Foto Marburg
    das linke Haus gibt einen Eindruck vom Ingolstadt des 16. Jh. wieder, da waren die Straßenzüge offenbar voll von solchen Häusern...
    diese beiden Häuser gehörten eigentlich wiederaufgebaut

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…rgerzentrum.JPG
    Bildquelle: Wikimedia Commons


    Stadtplatz Blickrichtung W mit der an das Rathaus angebauten Annenkapelle (vom Rathaus gelangt man auf die Empore), dahinter die Stadtpfarrkirche St. Laurentius, auch im April 1945 schwer beschädigt. Die Kirche 1947-49 verändert wiederaufgebaut, der Turm völlig neu ohne Bezug auf den barocken Vorgänger.

    Noch ein paar gemeinfreie Bilder aus der Wikipedia:


    Bildquelle: Wikimedia Commons
    der aus der 2. H. des 15. Jh. stammende und nach 1945 erneuerte kath. Pfarrhof (Albrecht-Rindsmaul-Straße 6)

    Von der Stadtbefestigung sind noch Reste der Stadtmauer und ein paar Türme erhalten:

    der sogenannte Lugausturm:

    Wikipedia Commons

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:27)

  • Chronik des "Jahrhundert"-Hochwassers von 1999
    Hochwasserkatastrophe 1999 in Kelheim und Neustadt a.d. Donau

    Sehr eindrucksvolle Luftaufnahme von Neustadt am 25.5.1999:
    http://www.keh.net/hw/pri2g.jpg

    "noch zu erkennen die beiden Supermärkte", das Einkaufen war seinerzeit wohl etwas schwierig:
    http://www.keh.net/hw/pri8g.jpg

    Volksfestbesuch 1999
    http://www.keh.net/hw/pri9g.jpg

    die Donaufluten überschwemmten insgesamt über 20 qkm

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:17)

  • Stadt Neustadt an der Donau (Lkr. Kelheim)

    Bad Gögging

    Bereits die Römer (und davor sicherlich auch schon die Kelten) nutzten die Schwefelquellen. „Fest steht, dass Kaiser Trajan um 110 die Gegend besuchte und der Garnison eine Therme baute, deren Relikte unter der heutigen Andreaskirche in den Jahren 1960 bis 1970 ausgegraben wurden.“
    Auszug aus Bad Gögging – Wikipedia

    Die heutige romanische Andreaskirche steht über einem Becken der mittelkaiserzeitlichen Badeanlage, die möglicherweise größte auf bayerischem Boden. Die Kirche mit den Ausgrabungen heute museal genutzt.
    Seit Ende des 19. Jh. ist Gögging wieder ein florierendes Bad, recht bekannt die Limes-Therme.
    „Der neben dem Kurbetrieb florierende Tourismus in Bad Gögging gründet sich auf Wellness-Konzepte in Verknüpfung mit der antiken Tradition.“
    Bad Gögging – Wikipedia

    Nahebei in Eining die Überreste eines römischen Kastells, wenige Kilometer nördlich verlief der Limes.

    Eine Gesamtaufnahme von der Gögginger Andreaskirche und ein römisches Relief von ca. 200 n. Chr. finden sich unter:
    Bad Gögging – Wikipedia

    Besonders interessant und für eine altbayrische Dorfkirche einzigartig ist der reiche, in die Zeit um 1200 zurückgehende Skulpturenschmuck des Nordportals:

    hinter den Blumenvasen verbergen sich zwei Löwen


    Die Deutung des Dargestellten umstritten bzw. wohl heute auch nicht mehr zu klären. Im Tympanon Christus als Weltenrichter zwischen zwei Engeln, beim übrigen kann man teilweise der Phantasie freien Lauf lassen, jedenfalls wie auch an vergleichbaren anderen Portalen (z.B. St. Jakob im nahen Regensburg), an Kapitellen in Kirchen und Kreuzgängen (z.B. Berchtesgaden) oder außen an den Apsiden vom nahen Biburg, Tholbath oder Weißendorf (Lkr. Eichstätt) immer wieder schwer beeindruckend und höchst unterhaltsam.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:19)

  • Gemeinde Aiglsbach (Landkreis Kelheim)

    Gasseltshausen

    In der Hallertau, unweit der Autobahn München-Regensburg, liegt auf einem kleinen Hügel eine romanische Doppelkapelle mit einem weiteren profanen Obergeschoss:

    Die Mauern der Unterkapelle gut 2,70m dick, die Entstehung des turmartigen Rohziegelbaus aufgrund der absoluten Schmucklosigkeit zeitlich nicht sicher einzuordnen, ebenfalls unklar bleibt wer sie errichtet hat. Einzelne Ziegel mit Ornamenten erinnern an Backsteinbauten der Lombardei aus der 1. H. des 12. Jh.

    Vergleichbare Doppelkapellen oder besser Landkirchen mit profanem Obergeschoss darüber gibt es einige in Altbayern, vorzugsweise im Tertiären Hügelland und geballt um Regensburg, so z.B. in Oberbayern Rottenbuch und Piesenkofen (beides Lkr. Mühldorf) oder Unterschondorf am Ammersee (Lkr. Landsberg/Lech), in Niederbayern z.B. in Rannertshofen, Sandharlanden und Aicholding bei Riedenburg (allesamt Lkr. Kelheim), in der Oberpfalz u.a. in Hof am Regen, Schönfeld bei Wald und die Kreuzhofkapelle in Regensburg-Barbing. Diese Landkirchen werden in Verbindung zu einem, nicht selten aber nur vermuteten und nicht belegbaren, abgegangenen Edelsitz gesehen.

    Eine gute und umfassende Darstellung zu diesem - wie ich zumindest finde - sehr interessanten romanischen Landkirchentypus (mit weiteren Beispielen und Bildern):
    Romanische Landkirche mit profanem Obergeschoss – Wikipedia

    Weitere Aufnahmen von der mysteriösen Doppelkapelle von Gasseltshausen unter
    http://wortman.wordpress.com/2009/07/02/dop…-gasseltshausen

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:20)

  • Stadt Mainburg

    Ebrantshausen

    Eine weithin sichtbare Kirche, auch von der nahen Autobahn München-Regensburg, und eine der interessanteren aus gotischer Zeit im weiteren Umfeld ist der Rohziegelbau von St. Peter und Paul zu Ebrantshausen.


    wie unschwer zu erkennen befinden wir uns hier in der Hallertau (Holledau), dem größten Hopfenanbaugebiet Deutschlands (etwa 2400 qkm).

    Hallertau – Wikipedia


    Ansicht der Kirche von N, an das Langhaus nördlich angebaut die Heinrichskapelle, der Chorturm in den Untergeschossen noch romanisch

  • Lkr. Deggendorf

    Stadt Plattling

    Von der Stadt selbst (etwa 12700 Einwohner) habe ich keine Aufnahmen.

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/t…ergerspital.jpg
    Bildquelle: Wikipedia
    Das ehem. Bürgerspital am Ludwigsplatz

    Dafür aber von Sankt Jakob, einer recht interessanten, aber eher wenig bekannten Kirche


    Friedhofskirche Sankt Jakob auf dem rechten Isarufer (die Stadt Plattling linksseitig), einer Pfeilerbasilika E.12. / A. 13. Jh., Chor spätgotisch.


    neugotischer Seitenaltar in der nördlichen Seitenkapelle


    die Flügelbilder passend zum heutigen Tag (nun ja, auch schon wieder eine Woche vorbei...) mit Szenen des hl. Nikolaus (rettet Verurteilte vor der Hinrichtung, schenkt den 3 armen Jungfrauen goldene Äpfel)


    Wandmalereien im Chor

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (16. November 2011 um 19:33)

  • Plattling Sankt Jakob


    Sakramentshaus, bez. 1515


    der spätgotische Flügelaltar im Chor, auf den Seitenflügeln die hll. Katharina und Nikolaus


    im Schrein Muttergottes, flankiert von Maria Magdalena und Jakobus Major


    in der Predella die Beweinung Christi (Donauschule)


    Jakobus Major, um 1520


    Glasfenster im Chor, St. Johannes Ev., Kopie, Original E. 13. Jh. im Regensburger Diözesanmuseum

  • Dingolfing


    Sog. Herzogsburg, ehem. Kastenamt, heute Museum (Obere Stadt 15), ein ungemein prächtiger gotischer Backsteingiebelbau aus der 1. H. des 15. Jh., die Fassade mit reichem Blend- und Maßwerk sowie altem Portal. Das Gebäude war der Amtssitz des Kastners im Gerichtsbezirk Dingolfing. Gelegentlich diente es als Herberge für den Landesherrn und andere höhere Gäste auf der Durchreise. Der genaue Entstehungszeitpunkt des Gebäudes ist offenbar nicht mehr nachzuvollziehen, dürfte aber vor 1420 gewesen sein.


    Trotz der Nachbarschaft zu Landshut erinnert dieser Giebel an Hunderte untergegangene Bürgerhäuser im Ingolstädter Raum. Sicherlich eines der schönsten erhaltenen Beispiele aus gotischer Zeit deutschlandweit.


    Das Gebäude im übrigen offenbar auch im Inneren gut erhalten.
    Museum Dingolfing


    Ein paar Häuser weiter:

    Fingergiebel der ehem. Fleischbank aus dem 16. Jh. (Obere Stadt 38), an Landshut erinnernd (das EG habe ich seinerzeit nicht mitfotografiert, da sind 3 Toreinfahrten, Nutzung als Feuerwehrhaus).


    Ehem. Schlosserhaus Steinweg 4, die Fassadenmalerei mit dem bayrischen Rautenmuster nach Befund um 1970 erneuert, beachtlich der Kastenerker mit profiliertem Erkerfuß (vgl. Kraiburg, Marktpl. 22; Landshut, Am Graben 17 und Alte Bergstr. 171; Moosburg/Isar, Auf der Plan 8 oder auch Erding, Münchner Str. 6). Im EG gibt es hier offenbar auch noch Netzgewölbe aus der 1. H. des 16. Jh.

    Der Steinweg führt von der oberen in die untere Stadt, dieser von der Topographie sehr reizvolle Bereich hat - wie weite Teile Dingolfings - durch Modernisierungen stark gelitten.

  • Dingolfing, eine niederbayr. Kreisstadt mit etwa 18000 Einwohnern, liegt im Unteren Isartal zwischen Landshut und Deggendorf. Ausführlicher zur Stadt, die v.a. durch die Ansiedlung der ausgedehnten Werkanlagen von BMW bekannt ist, unter Dingolfing – Wikipedia


    die Stadtpfarrkirche Sankt Johannes, einer der bedeutendsten niederbayr. Kirchenbauten der Spätgotik, Backsteinbau in Anlehnung an die beiden Landshuter Kirchen Hl. Geist und St. Jodok


    die dreischiffige Halle im Inneren, das Chorbogen-Kruzifix von 1522, die Altäre neugotisch

    Zwei Aufnahmen noch aus der Unterstadt, von der Bruckstraße.


    Bruckstraße 20 mit altem Blendengiebel und ungewöhnlichem Eckerkertürmchen, z.t. in das 16. Jh. zurückreichend


    ein früherer Weingasthof, das ehem. Gasthaus Weidmüller (Bruckstraße 11), offenbar 1643 errichtet, der linke Nachbar wie in Dingolfing und generell für niederbayr. Kleinstädte nicht untypisch unnötig übermodernisiert.



    bemerkenswert ist ferner die 1612 in Backsteinkonstruktion errichtete Hochbrücke:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20070106203937

  • Markus 13. April 2021 um 10:23

    Hat den Titel des Themas von „Niederbayern - historische Kleinstädte und sakrale Kleinode (Galerie)“ zu „Quer durch Niederbayern (Galerie)“ geändert.
  • Nach über 10 Jahren gibt es hier mal wieder eine längst überfällige Fortsetzung.

    Staudach (Gde. Massing, Lkr. Rottal-Inn)

    Den Ort Massing verbindet man vielleicht mit dem dortigen Bauernhausmuseum. Im Ortsteil Staudach findet sich dagegen eine der wenigen der Hl. Corona geweihten Wallfahrtskirchen.

    Coronakirche – Wikipedia

    Dort sind insgesamt 10 der Heiligen Corona geweihte Kirchen und Kapellen in Niederbayern (6), Oberbayern (1) und Niederösterreich (3) aufgelistet. In Österreich sollte es aber doch noch weitere geben.

    Corona (Heilige) – Wikipedia

    Zitat

    Die Verehrung der hl. Corona erreichte im 15. Jahrhundert in Österreich und in Ostbayern einen Höhepunkt; dies dürfte der Grund für den Bau dieser Kirche zwischen 1481 und 1488 gewesen sein.

    Wallfahrtskirche St. Corona (Staudach) – Wikipedia

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    Die Kirche von Staudach ist ein spätgotischer Blankziegelbau mit einem recht kurzen, aber auffallend breiten dreischiffigen Langhaus und Westturm mit Spitzbogenblenden, der zwischen 1481 und 1488 entstanden ist, wobei Langhaus und Chor unter einheitlichem Dach vereinigt sind.

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    Altarausstattung und Kanzel sind neugotisch.

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    Das Chorbogenkruzifix stammt aus der Erbauungszeit.

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    Im Chor eine Hl. Corona aus der Zeit um 1500 mit einem Bettler zu ihren Füßen und der Märtyrerpalme in der linken Hand.

  • An der Brüstung der Westempore findet sich eine Darstellung des Martyriums der hl. Corona, zwischen zwei niedergebogenen Palmbäumen gebunden, die beim Emporschnellen den Körper zerreißen...

    Wunderheilung:

    Pfarrhaus:

    Und zum Abschluss noch Wallfahrtskirche und Pfarrhaus:

  • Das letzte Bild sieht bemerkenswert preussisch aus.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Eher märkisch. "Preussisch" kam viel später. Backsteingotik ist da, wo Naturstein fehlte, und hat in Deutschland zwei Hauptgebiete: die Hansestädte einerseits, Nieder- und Oberbayern andererseits, mit zwei der bekanntesten Kirchen dieses Stils: St. Martin in Landshut und die Liebfrauenkirche in München.