Wohnideen für den neuen Weltbürger

  • Einzelheiten unter folgender URL:

    http://www.faz.net/s/Rub8E0FC0CD826A4ACA80504FD9153A70F2/Doc~E85D3CD207382448A8F2399C47044CFA7~ATpl~Ecommon~Scontent.html\r
    http://www.faz.net/s/Rub8E0FC0CD826A4AC ... ntent.html


    Gut, man könnte jetzt einwenden, daß bereits seit den Siebzigern mobile homes in den USA unterwegs sind oder das Schlauchboot als Temporärquartier weitaus marktfähiger ist - aber im Ernst: Könnte diese Stufe des "industriellen Wohnens" mal die mühseligen Laufbandplanungen ersetzen, die sich u.a. aus der Segregation unserer Stadtorganismen in Westeuropa ergeben ? Wie könnte der nächste logische Schritt aussehen, um diese Einzelelemente z.B. zu Funktionsmodulen zu verbinden ?

    Und, an die Architekturstudenten unter uns: Laufen an euren Lehrstühlen bereits entsprechende Projekte ?

    Nein, die werden gedünstet

  • Code
    Es sind Gebäude auf Zeit

    So wie der "Weltbürger". Er funktioniert ein Weilchen als Rad im System, und wenn seine Zeit abgelaufen ist, kommt er einfach in den Container.

  • ^ Wie meinst du das genau?


    Ich würde mich durchaus selbst als 'Weltbürger' bezeichnen wollen, habe aber nicht das Gefühl, von irgendwem irgendwann in irgendeinen Container geworfen zu werden, von der Mafia einmal abgesehen. Ich bin selbst Herr meiner Lage. So wie es jeder Weltbürger sein sollte, nicht?

  • Wie ich das meine? So, wie es von denen gemeint ist, die in Medien immer wieder geschickt das Leitbild des Weltbürgers propagieren.

    Der Weltbürger ist nicht nur einer, der mal in Urlaub reist oder einen Bekannten in London hat oder sich für das globale Klima engagiert. Wenn es nur soweit geht, bist Du noch kein richtiger Weltbürger. Aber das kann ja schrittweise weitergehen.

    Der Weltbürger ist nur noch auf der Welt zu Hause. Das heißt überall und nirgends. Er ist der perfekte menschliche Endzustand des modernen Kapitalismus. Heute arbeitet er in Tokio, morgen in Madrid. Ganz wie es die Arbeitsmarktsituation oder der Konzern verlangen. Heute isst er dies, morgen das. Egal. Das Angebot ist ohnehin bald überall gleich. Heute Abend trifft er diesen, morgen Abend jenen. Beliebig. Wozu lange Bindungen unterhalten? Heute glaubt er das, morgen etwas anderes. Ganz, was er so gerade mal gelesen hat. Alles ist austauschbar, flexibel, erdabgehoben und total offen. Besitz, Eigentum und dergleichen braucht er eigentlich nicht. Das hemmt nur, das erdet nur. Es zählt der schnelle Konsum, das schnelle Verwerten. Dann weg mit dem Mist, die Zelte abbrechen und zum nächsten Ort. Dann wieder konsumieren. Der Weltbürger ist der neue Nomade. Und Nomaden zelten heute nicht mehr in der Prärie. Sie ziehen besser temporär in den Wohncontainer. Bis sie weiterziehen, an einen Ort, der vielleicht kurzzeitig "cooler" ist. Das ganze Leben lang.

    Noch sind nicht alle Weltbürger. Doch daran arbeitet das System, indem es sie als Ewiggestrige, als Kleinbürger, Spießer, Populisten, Besitzstandswahrer, Nationalisten und dergleichen attackiert.

    Wenn dann irgendwann alle Weltbürger geworden sind, hat das System endlich den "Neuen Mensch" kreiert. Ohne Geschichte, ohne Kultur - nur noch im Container hockend.

    Capito?