• Hier ist noch ein schönes Foto vom Südende des Breiten Weges.

    Das südliche Ende des Breiten Weges mit Blick zum Hasselbachplatz (Foto: Ajepbah, 14. September 2014, CC-BY-SA-3.0)

    Das Baugerüst hinten gehört zum Umbau des Hauses Hasselbachplatz 1. Links davon ist der Neubau aus den allerletzten Jahren der DDR zu sehen. Rechts vom Baugerüst sehen wir die Brandwand von Sternstraße 3 nach Abriss des Hauses Sternstraße 2 (vgl. meinen Beitrag hier). Dann das helle Gebäude rechts ist der Neubau der Sparkasse am Hasselbachplatz, dessen Seitenfassaden zur Sternstraße gehen (dort, wie gesagt seit Mai 2014 die Abrisslücke Sternstraße 2) und zur Hallischen Straße, wo sich an die Sparkasse ebenfalls eine Abrisslücke anschließt (falls sie nicht kürzlich wieder bebaut wurde). Vorn links das schöne Eckhaus mit der Filiale des Bäckers Steinecke ist die Keplerstraße 10.

    Keplerstraße 10, rechts der Breite Weg (Foto: Ajepbah, 14. September 2014, CC-BY-SA-3.0)

  • Der Zustand auf dem Foto von 2009 gefällt mir besser als der heutige. Ich hatte das Haus gar nicht sogleich wiedererkannt. Es ist ein denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus, aber doch recht stark verändert. Der Wiederaufbau ohne Fenstergiebel und mit vereinfachter Dachlandschaft, beiden runden Ecken und unaufdringlicher Farbgebung wirkte auf mich angenehmer.

    Sehe ich auch so. Ich finde die Turmaufsätze nicht sehr gelungen.

  • Vielleicht meinte 05hamburg mit seinem letzten Satz

    auf dem hier zu sehenden Bild von Hasselbachplatz 1 das links angeschnittene Gebäude am Breiten Weg. Das scheint mir nämlich aus stilistischen Gründen aus den späten 1980er Jahren zu stammen.

    Ja, das meinte ich. Zwar ist die rechte Achse des Gebäudes im Bild angeschnitten, aber sie grenzt links an den Runderker an.

  • Traure noch immer um Sternstrasse 2. Dieser Fassade hätte man doch niemals abbrechen dürfen. Kommt natürlich nich im alten Formenpracht zurück. Wird vermutlich Glasswand.

    Pläne zur Wiederherrstellung der halbzerstörte Fassade des Landgerichtspalastes vom Strassenkämpfe in April 1945 am Halberstädterstrasse wurden damals auch abgelehnt. Statt dieser einstige Prachtfassade heute ein fürchterlich moderne und billige Lösung. 1000 x Schade!!!


    Das warten auf wunder schöne Reko's kann noch sehr lange dauern in MD, vielleicht kommen sie nie........

  • Otto-von Guericke-Straße 59 macht mich wieder froh!! War wunderbarer Haus and Sanierung 100% gelungen. So gibt es Verlierer im Städtebild wie Sternstrasse 2 und Gewinner !!

  • Super Sache! Sinnvollerweise sollte man dazu schreiben, dass dies das Haus Otto-von-Guericke-Straße 59 ist. Zum einen ist es gut für die Suchfunktion, zum anderen hat nicht jeder, der hier mitliest, den Magdeburger Häuserbestand so genau im Kopf. Hier noch der Vorher-Nachher-Vergleich:

    Otto-von-Guericke-Straße 59 (Foto: Ajepbah, September 2014, CC-BY-SA-3.0)

    Otto von Guericke-Straße 59 am Reformationstag 2020

  • Vorkriegs Magdburg war ein einzigartiges und hochwürdiges Gründerzeit Paradis!! Nur in Leipzig ist davon noch etwas zu spüren aber diese hohe Qualität von Magdeburg durchschnittlich nicht. Gab vor den Krieg noch eindrucksvolle Gründerzeit Viertel wie Nordfront and Sudenburg. Leider wurde Nordfront in 45 bombardiert und gab es in Sudenburg zwecklose Strassenkämpfe.

  • Klassiker ,wenn ich Leipzig mit MD vergleiche haben beide Städte noch recht viele Gründerzeitquartiere.Einen starken Unterschied gibt es aber bei der Stadtmitte beider Städte.Leipzigs Mitte hat noch zu großen Teilen seine alte Straßen ,Stadtstruktur und viele hist. Großbauten,hingegen in MD (bis auf den Domplatz und wenig anderem reduziert) wo das hist. Stadtzentrum weitestgehend überbaut wurde-mit langgezogenen Blöcken breiten Straßen und monotonen Wohnscheiben.Das ist meine Sicht.

  • Mal ein kleines Filmchen, wie man in Magdeburg zu DDR Zeiten hauste wohnte:

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  • Danke für das Filmchen. Was mir auffällt, ist diese für mich erschreckende Piefigkeit fast aller gezeigten Aufnahmen. Dieser (Real-)Sozialismus erscheint mir dabei wie ein riesiges Spießbürgerprogramm.

    Nun muss man einschränken, dass viele Menschen vor Kameras steif agieren, wenn sie das nicht gewohnt sind. Und bei dem Film spielte sicher auch bei einigen die Sorge mit, nichts falsches zu sagen, um keine negativen Auswirkungen zu erfahren.

    Ansonsten aber, abgesehen vom Plattenbau und dem teils abstoßenden Ambiente, wirken alle Leute völlig steif und freudlos. Keiner lacht, außer dem ein wenig grinsenden Familienvater, als er über die Auswahl seiner Wohnungseinrichtung gefragt wird. Die Bürokraten sprechen angestrengtes Bürokratensprech und beten die staatlichen Vorgaben herunter. Gut, das machen sie heute genauso. Die Bürger aber wirken alle stumpf, wie Sprechpuppen. Alle scheinen nur auf das Funktionieren dieses Systems mit seiner übergriffigen Bürokratie ausgerichtet. Nichts ist schön, nichts begeistert... ;-\

    Wie weiß nicht, wie ich in einer solchen Welt hätte leben können. Entweder hätte ich es mir irgendwie schön geredet oder getrunken. Oder mir den Kopfschuss verpasst.

  • Die Bürger aber wirken alle stumpf, wie Sprechpuppen. Alle scheinen nur auf das Funktionieren dieses Systems mit seiner übergriffigen Bürokratie ausgerichtet. Nichts ist schön, nichts begeistert... ;-\

    Wie weiß nicht, wie ich in einer solchen Welt hätte leben können. Entweder hätte ich es mir irgendwie schön geredet oder getrunken.

    Nun ja, an hochprozentigen Sachen gab es ja keinen Mangel - besonders beliebt waren KaLi (Kaffelikör) Pfeffi (Pfefferminzlikör) und "14,50" (Klarer).

    Suizide hat es auch reichlich gegeben - wobei man da nie genau wußte, ob da nicht "irgendwie nachgeholfen wurde"

    Grau, trist und freudlos - ja, das trifft es aus heutiger Sicht absolut zu....Ostberlin war schon katastrophal und die Hauptstadt wurde noch am besten versorgt.

    Die Bezirke wie Magdeburg - das war noch n Zacken extremer. Wer nach Jahren endlich mal eine marode Altbauwohnung zugewiesen kam, wo an allen Ecken und Enden etwas gerichtet werden mußte.....klar, gab es die Versorgungsstellen für Baustoffe - nur auf Mörtel und Zement konnte man da auch Ewigkeiten warten, ganz zu schweigen von Klinkersteinen!

    Wenn Du etwas brauchtes, mußtest Du entsprechende Leute aus entsprechenden Berufsgruppen kennen und Deinerseits was anzubieten haben.

    In Berlin (Ost) wurden immer noch Vorkriegsbauten irgendwie erhalten (auch wenn man sie schlußendlich dann doch wegsprengte) , in Magdeburg hingegen überließ man die Altbausubstanz oft einfach ihrem Schicksal, welches spätestens mit einem undichten Dach besiegelt war und nur noch abgerissen werden konnte.

  • Was mir auffällt, ist diese für mich erschreckende Piefigkeit fast aller gezeigten Aufnahmen.

    Das Interessante an den alten Filmen ist ja, wie sich Deutschland in den letzten Jahrzehnten verändert hat. In alten Tatortfolgen aus z.B. ESSEN (Haferkamp), DUISBURG (Schimanski) oder HAMBURG (Stöver) ist der auf Heutige erschreckend wirkende damalige Alltag -und der Zustand der Stadtlandschaften, Gebäude etc.- zu sehen. Man muss manchmal betonen, dass es sich um Farbfilme handelt. :zwinkern:

  • "Reik", ich finde, dass man das nicht ganz miteinander vergleichen kann.

    Diese Fernsehfilme sind zuerst auch inszeniert, also wollen einen bestimmten Stil vermitteln. Dann ist klar, dass Essen und Duisburg (vielleicht auch einige Ecken Hamburgs) auch heute noch nicht die Schmuckstücke der Republik sind. Aber der Alltagszustand der Stadtlandschaften, Gebäude usw. war in den 70er/80er Jahren, die ich ja miterlebt habe, keinesfalls mit dem vergleichbar, was ich da in der DDR sehe. Der Lebensstandard war ja auch viel höher. Wir hatten in den 70ern auch eine Hochhauswohnung, aber mit zwei WCs, Bad, Dusche, Bidet, Glasbauwand im Wohnzimmer, Müllschlucker draußen vor der Tür, großes Auto in der Tiefgarage.

    Vor allem aber herrscht für mich selbst bei den Spielfilmen eine irgendwie andere Stimmung im Westen. Vielleicht hat das etwas mit dem Wohlstand zu tun, vielleicht mit der Abwesenheit einer derart kontrollierenden Staatsgewalt, vielleicht mit den (in diesem Fall positiven) Folgen des 68er-Kulturbruchs. Die Leute im Westen waren nicht so verkrampft und verklemmt, wie ich sie in dieser DDR-Dokumentation erfahre. (Wohlgemerkt immer unter der Berücksichtigung, dass Laien vor einer Kamera immer nervös agieren.) Ich erinnere, wie hier in den 70ern von den Erwachsenen gefeiert und gelacht wurde. Mein Cousin hatte langes Haar und spielte in einer Rockband. Mit meiner Cousine raste ich mit der Ente zum Kino, während ich unangeschnallt auf dem Sitz stand und während der Fahrt durch das offene Verdeck lugte. Was es noch nicht so gab (das kam erst Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre) waren Cocktailbars und Außengastronomie (abseits von Biergärten, die es natürlich schon gab).

    Kann natürlich sein, dass diese ganze Verklemmung wiederkehrt. Wir sehen ja, wie immer verkrampfter auf die richtige, politisch-korrekte Sprache geachtet wird. Die Verwaltung bekommt Richtlinien, in den Medien soll das Gendersternchen mitgehaucht werden usw. Warten wir´s ab.

  • Naja Heimdall - in den DDR Gegenden hatte man von der baulichen Substanz her tatsächlich den Eindruck, sich im Graustufenmodus zu befinden.

    Entweder waren die Häuser weiß getüncht oder grau bis schwarz.

    Gerade in Bezirken wie Magdeburg, wurde das sehr deutlich.

    Gut, Plattenbauten vom Typ WBS 70 wurden häufig mit blauen Kacheln versehen....sah dann aus wie ein umgekrempeltes Badezimmer.

  • "Henry", das stelle ich überhaupt nicht in Frage. Es ist ja alles gut dokumentiert. Ich sprach allein von meinen Eindrücken aus dem Westen, weil "Reik" die beiden Situationen mir zu sehr gleichgesetzt hatte.

  • Ja stimmt, hier ging es ja auch um Tatortfolgen aus den "alten Bundesländern" . Ich hab mir ja immer ganz gern den Kommissar Veigl angeschaut - aber so recht farbenfroh wie wir die Filme heute kennen, war der auch nicht.

    Ich weiß nicht, ob es an der alten Filmqualität liegt, oder mehr an der farblichen Umgebung.

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    Aber gut, jetzt entfernen wir uns ein paar 100 km von Magdeburg, kommen wir also irgendwie mal wieder zum Thema zurück :wink:

  • DDR-Dokumentation

    SWR-Dokumentation.:wink:

    Das war jetzt auch nicht sooo ernst gemeint. Die Tatortfilme sind aber vermutlich näher am Leben als "Dallas" oder "Denver Clan". Als ich das erste Mal in New York war, war auch schnell klar, dass das Bild aus "Einsatz in Manhattan" verzerrt war.:lachen:

    Andererseits fahre ich seit dreißig Jahren von Flensburg bis Berchtesgaden durch Deutschland und komme berufsbedingt in Wohnungen, Fabriken, Ställe. Das relativiert einiges. Glaub es mir.

    Die Wohnungen in den Stalinbauten in Magdeburg, Dresden usw. dürften alle Deine Kriterien erfüllen. Außer dem Bidet. Das gab es aber in der Millionärsvilla letztens in Göttingen auch nicht.

    Glaub mir: In den dreißig Jahren hat sich Deutschland erheblich verändert.

  • "Reik", ich glaube in dem Strang reden alle irgendwie aneinander vorbei. Es ging mir nicht darum, zu behaupten, dass sich in den östlichen Bundesländern nichts getan hätte oder dass die Situation heute noch so wäre wie in der DDR. Ich rede auch nicht von den Stalinbauten in Magdeburg und Dresden, sondern von den Verhältnissen und der Stimmung, die in dem oben gezeigten Film präsentiert wurden. Und meinen diesbezüglichen (natürlich subjektiven) Eindrücken dazu.