• Ich fand die Stadt bei meinen Besuchen auch gar nicht so uninteressant. Natürlich für einen "Wessi" angesichts der Leerflächen und der Stalin-Bauten exotisch. Die historische Substanz ist aber teils noch vorhanden. Und der Markt hat mir gefallen.

  • Nachdem Magdeburg hier ja (vordergründig zurecht) schlecht wegkommt, möchte ich mal ein paar Bilder einstellen, nachdem ich vor drei Wochen da war. Bilder aus Halberstadt hatte ich ja schon eingestellt, in MD wollten wir auf dem Weg zurück vor allem übernachten und uns den Dom anschauen. Am Sonntag vormittag sind wir etwas durch die Innenstadt gefahren und sahen alles bestätigt, was wir über MD gehört hatten. Die Innenstadt von MD ist alles andere als schön. Weiter sind wir durch die nördliche Altstadt und die noch etwas weiter nördlich liegende alte Neustadt gefahren. Furchtbar. Die alte Neustadt, in der ich auf Gründerzeitler gehofft hatte, sieht genauso aus wie die alte Neustadt in HB. Weiter sind wir die Elbe zurück Richtung in die Innenstadt zu den dortigen drei Kirchen gefahren (Walloner, Petri und Magdalenen) die dort, inmitten einst dicht besiedelten Gebietes, jetzt etwas unmotiviert in der Gegend herumstehen. Schlagartig besser wurde unser Eindruck im südlichen Altstadtbereich etwa auf Höhe der Liebfrauenkirche bis in den Süden des Domes. Dort, im Bereich des Fürstenwalls, wurde die Uferbebauung stark verbessert, etwas weiter südlich gehen sogar noch zwei schöne Brücken über die Elbe, dort, etwas von der Elbe weg, stehen ziemlich geschlossen einige Straßenzüge mit Gründerzeitlern. Hier, mit einem Blick durch die Hegelstraße zum Dom, beginne ich.


    Blick zur Liebfrauenkirche über die barocke Bebauung am nördlichen Ende des Domplatzes.

    Blick etwas weiter nach links zur "grünen Zitadelle". Noch weiter links ein riesiges, potthäßliches Nachwende-Monster, das den Platz nach Westen abschließt. Hier wollte sich wieder mal ein Architekt ein Denkmal setzen.

    Der Bereich zwischen Dom und Elbe ist sehenswert. Solche Perspektiven hatte ich nicht erwartet und war sehr positiv überrascht. Gleich um die Ecke ist Info-Zentrum zur "Straße der Romanik". Dort gab es Info-Material in Hülle und Fülle unter dem Motto "Magdeburg überrascht". Leider war das Haus äußerst schlecht besucht.
    http://www.haus-der-romanik.de/cms/index.html\r
    http://www.haus-der-romanik.de/cms/index.html
    Überhaupt scheint man sich in MD in den letzten Jahren viel Mühe gemacht zu haben, was bei mir gut ankommt. In so ziemlich jedem Baudenkmal stehen hilfreiche Geister, überall gibt es Informationsmaterial.

    Hier sehen wir ein verbliebenes Stadttor.

    Leider bin ich hier zunächst nicht weitergelaufen. Etwas weiter zur Elbe hin geht es zum Fürstenwall, der in den letzten Jahren wohl deutlich aufgemöbelt wurde. In diesem Bereich sind wir später noch einmal bei einem Rundgang nach unserem Dombesuch gelandet.

    Mit meinen Innenaufnahmen des Magdeburger Domes bin ich nicht sonderlich zufrieden, aber es war nicht ganz einfach, da der Dom teilweise wegen archäologischer Grabungsarbeiten verhängt war. Zudem war nach einigen Bildern der Akku meiner Kamera alle, so konnte ich nicht mehr Bilder machen. In Summe finde den MD Dom aber ziemlich schick und nicht ganz so kühl wie den in Halberstadt.

    Dieses Taufbecken gehört zu den Beutestücken Otto I., die dieser aus Norditalien mitbrachte. Die genaue Herkunft ist nicht ganz klar, möglicherweise stammt es aus Ravenna oder Verona.

    Im Chor stehen weitere antike Säulen.

    Das Grab Otto I. ist deutlich schlichter als erwartet.

    Die einzelnen Figuren über den antiken Säulen zeigen Heilige, jeweils mit ihrem Peiniger zu Füßen.

    Zum Magdeburger Dom steht einiges bei Wikipedia.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Dom\r
    de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Dom
    In jedem Fall wurde er von 1209 bis 1529 gebaut und ist damit die älteste gotische Kirche Dutschlands. Albrecht I. ließ ihn in dem seinerzeit modernen gotischen Stil beginnen, allerdings wußten weder er noch seine Baumeister, wie Gotik aussah. Dies führte dazu, dass man zunächst (im Osten des Chores) wie gehabt im romanischen Stil anfing, dann aber diesen Irrtum bemerkte und im Anschluss romanisch weiterbaute. Diesen Bruch sehen wir im folgenden Bild. Die Deckenkonstruktion im Vordergrund ist noch romanisch, die im Hintergrund gotisch.

    Hier enden meine Bilder aus dem geschilderten Grund. Nach Abschluss unserer Dombesichtigung gingen wir zunächst über den Domplatz zur grünen Zitadelle, dann von dort Richtung zur Elbe, an der Liebfrauenkirche vorbei. Schon dort hat sich in den letzen Jahren einiges getan, der Bereich war äußerst gepflegt, Teile der alten Stadtbefestigung waren freigelegt worden. Von dort gingen wir über den Fürstenwall, der dort viel von der Brühlschen Terasse in DD hat, wieder zum Dom zurück. Ein schöner Weg, auf den wir mehr oder weniger zufällig gestoßen waren. Zwischen dem südlichen Dom-Bereich und der Elbe wird zur Zeit die Bastion Kleve als Stück der alten Stadtbefestigung freigelegt und rekonstruiert.
    http://meinmagdeburg.de/de/besuchen/ort.php?besuchen=Bastion_Cleve&rubrik=gebaeude_und_denkmaeler\r
    meinmagdeburg.de/de/besuchen/ort ... denkmaeler
    Zur Zeit sind sie dort fleißig dabei, ich werde hier in ein paar Jahren noch mal vorbeifahren und mir das Endstadium anschauen. Überhaupt ist MD für mich ein weiterer Beweis der durch unseren englischen Freund Gil im Bremen-Strang aufgestellten These, dass auch unsere im Krieg massiv zerstörten Großstädte immer noch viel schönes und sehenswertes zu bieten haben ("my claim, that also the large (and much destroyed) cities of germany has a lot to offer today.."). Schöner kann ich es auch nicht sagen.

  • Zitat von "Erpel"

    Überhaupt ist MD für mich ein weiterer Beweis der durch unseren englischen Freund Gil im Bremen-Strang aufgestellten These, dass auch unsere im Krieg massiv zerstörten Großstädte immer noch viel schönes und sehenswertes zu bieten haben ("my claim, that also the large (and much destroyed) cities of germany has a lot to offer today.."). Schöner kann ich es auch nicht sagen.


    Danke, Erpel, aber ich muss dich korrigieren: Ich bin von Tel-Aviv, Israel.
    Ich hoffe, dass du mehr Magdeburg Fotos hast. Vorher wusste ich nicht uber das Areal zwischen Dom und Elbe-Uffer. Und wie findest du den Markt mit dem Rathaus und die DDR Bebauung von den 50-er Jahren?

  • @ Gil: England/Israel hatte ich verwechselt, Gil klingt einfach zu englisch. Auf dem fast versteckten Marktplatz waren wir zum essen abends, die 50er Jahre Bebauung + historisches Rathaus finde ich gar nicht schlecht. Ebenso finde ich die 50er Jahre Bebauung der Ernst-Reuter-Allee nicht schlecht, mit der Ausnahme des scheußlichen Eckgebäudes zum Breiten Weg. Ist das nicht das Gebäude, über das hier schon diskutiert wurde, das dringend abzureißen wäre, aber das jetzt saniert wird? Weitere Bilder habe ich aber nicht mehr genmacht, da, wie gesagt, mein Akku alle war.

  • Hallo Erpel,

    danke für den ausführlichen Bericht. Ich muss dir dabei absolut beipflichten. Die nördliche "Altstadt" und die alte Neustadt sind wirklich furchtbar und bis auf gaaanz kleine Ecken absolut nicht sehenswert!
    Schön, dass du aber auch die schönen Ecken Magdeburgs erwähnst und positiv heraushebst. Die Stadt hat eigentlich in den letzten Jahren eine positive Entwicklung genommen und kann aber in noch bessere Bahnen gelenkt werden, z.B. durch punktuelle Rekonstruktionen.
    Wenn du das nächste mal in Magdeburg bist, kann ich dir nur empfehlen über eine der Brücken, die zur Elbe führen, vom Fürstenwallpark aus, zur Elbuferpromenade zu laufen. Dort erreichst du dann den Stadtteil Buckau, passierst dabei die Sternbrücke, den Klosterbergegarten, und direkt im Park das Gesellschaftshaus und die Gruson-Gewächshäuser. In Buckau siehst du schöne Gründerzeitstraßenzüge (z.T. aber noch viel verfallen), historische Industrieanlagen und an der Elbe hübsche moderne Bebauung. Buckau ist ein Stadtteil, der sich immer mehr vom Schandfleck zum absoluten Vorzeige-Stadtteil entwickelt.
    Weiterhin ist Sudenburg sehr interessant, da dort noch ein ziemlich geschlossenes Gründerzeitviertel vorhanden ist und der gesamte Stadtteil an sich recht urban wirkt (besonders an der Halberstädter Straße/Ambrosius-Kirche).
    Weiterhin kann ich dir nur das Stadtfeld empfehlen (besonders die Goethe-Straße), z.T. wirklich sehr schöne Gründerzeit-Häuser/Villen.
    Die Bastion Cleve, wie du erwähnt hattest, wird weiter ausgebaut und im unteren Bereich der Festung soll Gastronomie einziehen.
    Weiterhin wird das Kulturhistorische Museum ausgebaut und in der alten Staatsbank (gegenüber vom Dom) zieht ein Dommuseum ein, des Weiteren werden gegenüber der alten Staatsbank weitere Teile des Sudenburger Tores freigelegt und touristisch erschlossen.

    LG Magdeburg1990

  • Das ist wirklich das große Plus der grünen Stadt: ihre Parkanlagen, die sich am Elbufer wie eine Perlenkette entlangziehen:

    Von Norden aus:

    Der Herrenkrugpark, ein sehr alter Park-(und Baum-)Bestand (rechtselbisch),

    dann der daran südlich anschließende Elbauenpark auf dem Großen und Kleinen Cracauer Anger (BUGA-Park von 1999 und Ort des ersten deuschen Motorfluges von Hans Grade neunzig Jahre vorher, als er noch Exerzierplatz war),

    kurze Unterbrechung durch die grüne Werderinsel mit schönem Radweg entlang der Insel-Ostseite (aber auch das Westufer hat ein schönes Ufer),

    ab Cracauer Wasserfall der Alten Elbe rüber über die hölzerne Brücke auf die Insel des Rotehornparks - Stadtparks - (immer noch rechtselbisch),

    und dort gegenüber - nun linkselbisch - (wie die umgangene Altstadt) der Klosterbergegarten, der erste deutsche Bürgerpark aus den 1830-er Jahren (von Linné);

    Übergang über die 2005 wiederaufgebaute Sternbrücke auf das linke Elbufer,

    südlich anschließend eine schöne neue Promenade bis zum nahen Buckau, oder erst Übersetzen an der Buckauer Fähre.

    Der Weg führt in einem grünen Uferstreifen weiter über die Salbker Seen bis nach Westerhüsen (hier gibt es eine kurze Unterbrechung auf dem Industriegelände vom ehemals Fahlberg-List), jedoch geht es gleich wieder per Gierfähre weiter zum Naturschutzgebiet der Kreuzhorst (linkselbisch), einem Auengebiet mit alten Elbarmen und Bibern,

    Anschluss an Schönebeck,

    weiter bis nach Pretzien und vielleicht noch weiter ...

    oder auf dem jeweils anderen Ufer ...

  • Hallo,

    es gibt Neuigkeiten! Ein weiterer Schandfleck der Stadt wird saniert:

    http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/magdeburg/magdeburg/?sid=l25p5h95h4nnhbdcrbpl28dt16&em_cnt=1811707&sid=l25p5h95h4nnhbdcrbpl28dt16\r
    http://www.volksstimme.de/vsm/nachricht ... rbpl28dt16

    http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/magdeburg/magdeburg/?em_cnt=1813690\r
    http://www.volksstimme.de/vsm/nachricht ... nt=1813690

    Jetzt hoffe ich, dass diese Lösung auch so umgesetzt wird. Eine komplette Kirchen-Reko wäre an dieser Stelle leider nur schwer möglich gewesen, aufgrund des Umfeldes. So, wäre das schon eine gute Lösung.

    Auch am Elbbahnhof geht es weiter:

    http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/magdeburg/magdeburg/?em_cnt=1813689\r
    http://www.volksstimme.de/vsm/nachricht ... nt=1813689

    Dort entwickelt sich wirklich ein absolutes Highlight der Stadt. Die Kombination aus hübschen, modernen Bauten, alten Industriegebäuden, Bahnanlagen, Hubbrücke und Festung wird einfach klasse.

    Viele Grüße aus Magdeburg

    Magdeburg1990

  • Es ist mir ein rätsel, weshalb Projekte von der Qualität wie am Elbbahnhof in Magdeburg nicht auch in der unmittelbaren inneren ehemaligen Altstadtkern möglich sind - siehe das Areal neben dem Liebfrauenkloster, wo eine Großplatte saniert wird und einige Durchschnittskuben davorgeklotzt werden. Und dann wird möglicherweise auch noch die Ulrichskirche durch einen Volksentscheid torpediert.
    Leider hat sich die DDR mit dem HdL genau auf der Stelle der ehem. Katharinenkirche ein Denkmal gesetzt - natürlich kein Zufall, sondern wie der PdR oder das Haus der Sowjets an der Stelle des Königsberger Schlosses zu werten - denn in Zukunft wird dieses Viertel sowieso ganz neu aufgebaut werden müssen, es stehen nur Platten dort.
    Eine Rekonstruktion der Katharinenkirche wäre ein guter Anfang gewesen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Hallo Brandmauer,

    teilweise gibt es im bereits der Regierungsstraße gute Ansätze. So wurde dort eine kontinuierliche Verdichtung der Bebauung umgesetzt.
    Die Sanierung der Platte ist natürlich skandalös und zeigt, dass man hier in manchen Dingen der Stadtplanung noch nicht so weit ist. Immerhin wurde das Gerüst wieder abgebaut, ohne dass etwas passiert ist. Ebenso desaströs ist in diesem Bereich, dass ein Parkhaus gebaut wurde, das dort gar nicht benötigt wird und das Areal dort verunstaltet. Das wurde von den Grünen auch kritisiert.

    Auch wenn eine Rekonstruktion der Katharinenkirche lobenswert gewesen wäre. Möglich ist das in dieser Stadt noch nicht. Der Drang nach Veränderung und Verdichtung bzw. Rekonstruktion ist leider noch nicht so groß. Am ehesten stelle ich mir perspektivisch eine Verdichtung der Jakobstraße plus Rekonstruktion der Jakobi-Kirche vor.
    Eine Bebauung des Johannisberges an der Johanniskirche ist mMn durchaus möglich und sollte auch angestrebt werden.

    Viele Grüße aus Magdeburg

    Magdeburg1990

  • Das sind natürlich positive Nachrichten, aber alle außerhalb der eigentlichen Altstadt.

    Zitat

    Die Sanierung der Platte ist natürlich skandalös und zeigt, dass man hier in manchen Dingen der Stadtplanung noch nicht so weit ist. Immerhin wurde das Gerüst wieder abgebaut, ohne dass etwas passiert ist.

    Bedeutet das, daß diese Sanierung doch nicht stattfindet bzw. man noch zweifelt?

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Hallo Brandmauer,

    dass ist natürlich alles mit Vorsicht zu genießen, was ich sage, aber ich bin mir wirklich sicher, dass an dem Block schonmal bis zur Hälfte eingerüstet war und das Gerüst zwei Wochen später, als ich nochmal da war, wieder verschwunden ist.
    Ich war jetzt schon längere Zeit nicht mehr da. Es kann auch sein, dass sie mittlerweile schon voll bei der Sanierung sind. Ich muss mal vorbeischauen. Ich gebe dann hier Bescheid.
    Fakt ist, dass eine Sanierung an einen Bau von Stadtvillen vor dem Plattenbau geknüpft ist. Sollte das abgelehnt werden, gibt es auch keine Sanierung. Ich weiß nicht, was der Bauausschuss da beschlossen hat, da ich nichts mehr davon gehört habe.
    Fakt ist aber auch, dass die Wobua mit der Sanierung des HdL einen großen Brocken vor der Brust hat (finanziell gesehen).


    Zitat von "Brandmauer"

    Das sind natürlich positive Nachrichten, aber alle außerhalb der eigentlichen Altstadt.


    Naja, ich glaube dass sich die Altstadt in den nächsten Jahren immer mehr nach Süden verschieben wird (in Richtung Buckau, Elbbahnhof etc.). Sicherlich werden die Wallonerkirche und die Petri-Kirche weiter an die ehemalige Altstadt erinnern. Dennoch wird das Viertel nördlich der Ernst-Reuter-Allee (nimmt man mal Johannis-Kirche, Rathaus, Alter Markt raus) immer mehr zu einem ruhigen Wohngebiet.
    Man merkt aber auch, dass die Nachfrage im südlichen Altstadtbereich bis nach Buckau hinein immer größer wird und dort immer mehr Leben entsteht. Es entstehen Läden, Kneipen, Galerien, neue Wohnungen etc., was du beispielsweise nördlich der Ernst-Reuter-Allee (im eigentlichen ehemaligen Altstadtkern) nicht mehr oder nur noch wenig feststellen kannst.
    Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich den Bereich nördlich der Ernst-Reuter-Allee abgehakt. Jetzt müssen alle Kräfte auf den Breiten Weg, auf das Areal beim Kloster, auf das Gründerzeitviertel (hier bes. Fassadenrekos und Abriss einiger Plattenbauten) und auf Buckau gelegt werden.

    Viele Grüße

    Magdeburg1990

  • Zitat

    Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich den Bereich nördlich der Ernst-Reuter-Allee abgehakt. Jetzt müssen alle Kräfte auf den Breiten Weg, auf das Areal beim Kloster, auf das Gründerzeitviertel (hier bes. Fassadenrekos und Abriss einiger Plattenbauten) und auf Buckau gelegt werden.

    Ehrlich gesagt scheint mir das ein vernünftiges Konzept, in Anbetracht der Situation und der Möglichkeiten. Aber auf die Ulrichskirche (noch südlich der ERA) sollte keinesfalls verzichtet werden. Es entstünde dann irgendwie wieder ein abgerundetes Ganzes, wie die Seite des Ulrichskirchenvereins mit vielerlei Simulationen zeigt.
    Aber ich sorge sehr, ob Magdeburg das Ulrichskirchenprojekt mit Volksabstimmung bei zweifellos ultraknappen Kassen und noch immer kommunistisch indoktrinierter Bevölkerung stemmt. :augenrollen:

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"

    Ehrlich gesagt scheint mir das ein vernünftiges Konzept, in Anbetracht der Situation und der Möglichkeiten. Aber auf die Ulrichskirche (noch südlich der ERA) sollte keinesfalls verzichtet werden. Es entstünde dann irgendwie wieder ein abgerundetes Ganzes, wie die Seite des Ulrichskirchenvereins mit vielerlei Simulationen zeigt.
    Aber ich sorge sehr, ob Magdeburg das Ulrichskirchenprojekt mit Volksabstimmung bei zweifellos ultraknappen Kassen und noch immer kommunistisch indoktrinierter Bevölkerung stemmt. :augenrollen:

    Was die Ulrichskirche betrifft, bin ich eigentlich optimistisch. Die Zustimmung für das Projekt steigt langsam aber sicher weiter an. Dennoch liegt vor dem Kuratorium noch ein Haufen Überzeugungsarbeit. In der Volksstimme-Umfrage sind in etwa 11% gegen den Wiederuafbau, aber für die Freilegung der Fundamente/Errichtung eines Denkmals. D.h. diese Leute sind durchaus an der Geschichte der Kirche interessiert und die gilt es für das Kuratorium auf ihre Seite zu ziehen. Bis März kann noch viel passieren. Die Menschen haben noch genug Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
    Für die Finanzierung ist das Potenzial riesig (u.a. Amerika, aufgrund dessen, dass die UK eine bedeutende Reformationskirche war).

    Das könnte meiner Meinung nach der Fahrplan für die Stadtentwicklung bis 2030 in Magdeburg sein:

    - historische Bebauung des Gouvernementberg
    - Neugestaltung des Domplatzes (in Planung)
    - Wiederaufbau der UK (in Planung)
    - Sanierung der Hubbrücke (in Arbeit)
    - weitere Bebauung des Elbbahnhofs (in Arbeit)
    - Rekonstruktionen am Breiten Weg (Abriss beider Plattenbauten im südlichen Teil)
    - Abriss der wenigen einzelnen Plattenbauten und Rekonstruktion (besonders im Bereich Hegelstraße)
    - Fassadenrekonstruktionen (bes. Hasselbachplatz, Otto von Guericke Straße, Breiter Weg, Buckau)
    - Neugestaltung des Damaschkeplatzes (in Planung)
    - weitere Verdichtung Regierungsstraße (auch durchaus modern wie bisher) (in Arbeit)
    - Tunnel Ernst-Reuter-Allee bis Strombrücke
    - Renovierung der Festung Kavalier "Scharnhorst", Beseitigung des Trümmerhügels (in Planung, evtl. nächstes Jahr Baustart)
    - Bebauung des Hügels an der Johanniskirche
    - Abriss des Blauen Bocks und Neubebauung (in Planung)
    - Bebauung der Ostseite des Uni-Platzes (könnte ich mir durchaus auch Rekos vorstellen)
    ...

    Mal gucken, was von meinen z.T. fiktiven Vorschlägen dann mal wirklich realisiert wird.

  • Sehr interessant, vielen Dank. Der Artikel zeigt, daß im alten Magdeburg noch einiges an - auch verputztem - Fachwerk herumstand.
    Mit einer Rekonstruktion des Gebäudes in der Kreuzgangstrasse und der Alten Ratswaage wäre viel gewonnen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ich melde mich nach langer Zeit mal wieder zurück und habe gute Nachrichten!

    1. Nach Vorbild des Kuratoriums Ulrichskirche hat sich ein Verein gegründet, der es sich zum Ziel gemacht hat, den Kristallpalast zu sanieren und Teile zu rekonstruieren.
    --> Kristall-Palast-Magdeburg e.V. - Home

    Und wer sich noch über den Kristallpalast informieren will: Kristall-Palast Magdeburg – Wikipedia

    2. Das neue Pegelhaus am Petriförder ist fast fertig. Das alte war ziemlich marode und so hat man ein neues gebaut und dabei gleich den Vorkriegszustand rekonstruiert. --> Attraktion in der Landeshauptstadt: Pegelhaus an der Elbe ist bis Ende Juli fertig | Volksstimme - Sachsen-Anhalt

    Viele Grüße

    Magdeburg1990

  • Phantastisch! Finde ich wirklich super die Idee. Die Vereinsgründer scheinen noch sehr jung zu sein. Das macht Hoffnung für die Zukunft. Es sind also nicht die alten Opis, die sich für solche Projekte einsetzen.
    Der Internetauftritt müsste nochmal überarbeitet werden (Rechtschreibfehler und so) aber im Großen und Ganzen macht das schon einen guten Eindruck. Da bin ich echt begeistert. Hätte ich aus Magdeburg gar nicht mehr erwartet. Bin immer noch etwas verbittert durch die Absage an die Ulrichskirche.

    Was mir auf der Seite fehlt, ist ein Bild des Kristall-Palastes in historischem Zustand. Oder Zeichnungen davon, wie es einmal wieder werden soll. Doch da bin ich wohl etwas zu ungeduldig. Scheint der Verein ja noch im Aufbau.

    Tolle Sache :daumenoben:

  • Hallo Neußer,

    ich finde die Idee auch klasse. Genau darauf hatte ich auch gehofft, dass die Idee des Wiederaufbaus der Ulrichskirche langsam aber sicher solche Projekte indirekt mit fördert. Daraus kann sich mal eine wunderbare Eigendynamik bilden. Aber das bleibt abzuwarten. Sicherlich ist die Seite noch nicht perfekt, da stimme ich dir zu, aber für den Anfang nicht schlecht. Es soll ja bald eine neue Seite in Betrieb genommen werden.

    Viele Grüße

    Magdeburg1990