• Hier hat man es tatsächlich geschafft, das häßliche alte Rathaus im Plattenbaustil noch unattraktiver zu gestalten:


    [ironie]
    ooch, müßt ja nur die Kirche und das olle Haus weg, und stattdessen irgendwas von A.Hild (Andreas Hild erhält Münchner Architekturpreis - wir gratulieren! | Meldungen | Moderne Architektur und Architekten in München) hingesetzt werden, dann tät´s ja wieder passen[/ironie]

    Ich hab überlegt warum solche völlig entartete Architektur noch immer zugelassen wird, Kostengründe können es ja wohl kaum sein, sonst würde man ja nicht ein scheußliches Gebäude abreißen um ein noch scheußlicheres hinzusetzen - da hätts ja auch der Klinkerbau durchaus noch getan. Ich mutmaße ja mal da ist Klüngelei im Spiel, denn es wäre für mich nur schwer vorstellbar, daß die Ingolstädter all zu begeistert von der Verschandelung ihrer Stadt wären.

    Viele Grüße

    Strandfliese


  • Natürlich sind die Ingolstädter davon nicht begeistert. Es ist hier wie fast überall: Die Stadtoberen regieren und dabei interessiert die Meinung der Bürger überhaupt nicht.

    Ja, das ist unsere viel gelobte Demokratie - natürlich hat man das Recht gegen die Errichtung solcher Schundbauten zu sein, man hat sogar das Recht dagegen zu demonstrieren...gebaut wird es trotzdem.
    Auch wenn es jetzt etwas vom Thema abweicht; ich erinnere nur an die geplante Moschee in München Sendling (Kaufhalle mit Atomraketen) - die Anwohner waren in deutlicher Überzahl dagegen, entsprechenden Stadtoberen war dies allerdings wurscht. Gottseidank fehlte dem Verein, welcher die Moschee wollte, dann das nötige Kleingeld.

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • Hotel an der Roßmühlstraße

    Eigentlich ist solcher Stuss wirklich nicht Wert zitiert zu werden, aber irgendwie trotz allem höchst bemerkenswert und für die jetzige Zeit signifikant:

    Zitat

    Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle schwärmte von einer „gewissen Grandezza“


    Vielleicht Mania di Grandezza? (signifikant für alles aktuell nicht nur in Verbindung mit IN)

    Zitat

    Juryvorsitzender Wappner fühlte sich angesichts des zweigeschossigen Mansarddaches an Pariser Bauformen des 19. Jahrhunderts erinnert. Für ihn haben Kuehn Malvezzi die „sehr moderne Interpretation einer bewährten Bautypologie“ geliefert. „Es ist etwas entstanden, was wir bisher noch nicht auf dem Radarschirm hatten.“

    Passt unheimlich neben eines der großartigsten Gebäude Altbaierns. Wie auch anderswo, billigster primitivster, austauschbarer und ultrahässlichster Schrott (der wenn die Zyklen fortbestehen vielleicht auch in 30 Jahren schon wieder als unzeitgemäß abgerissen wird) neben allerhöchster ortstypischer Baukunst.

    Ein Hauch von Grandhotel

  • Es ist der bekannte Kampf gegen die Windmühlen : diese blecherne, aufgerissene Fischdose neben dem wunderbaren Schloss : genannt
    Grandhotel. Es ist leider nicht nur eine lächerliche Ausgeburt hat sogar noch eine gewisse Lobby. Grotesk, mit welchem "Einfühlungsvermögen" Architekten irgend ETWAS hinstellen und dann gar noch Beifall für solch wahrhafte Ausgeburten erwarten.

  • Zwei Artikel zur geplanten Öffnung des Feldkirchner Tores, im Osten der Altstadt:
    Ein offenes Tor (Juni 2015)

    Ingolstadts ältestes Stadttor (Januar 2014)

    Ingolstadt

    Feldkirchner Tor

    Bayernweit einzigartig ist das Feldkirchner Tor im Osten der Altstadt, errichtet 1368. Es ist das älteste der Ingolstädter Stadttore (siehe auch Tortürme in Bayern). Bereits wenige Jahrzehnte nach der Errichtung wurde es in die nördlich an das Neue Schloss angrenzende Statthalterei einbezogen und überdauerte so, funktionslos geworden, die Jahrhunderte. Da der Herzog es nicht mochte, dass über sein Schlossareal die Straße nach Feldkirchen verläuft, wurde die Straße nach dem Bau des gewaltigen Herzogschlosses in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts weiter nördlich verlegt. Dort entstand auch ein neues Feldkirchner Tor, welches heute nicht mehr existiert (1879 beseitigt).


    Feldkirchner Tor, Feldseite


    Mit südlich angrenzendem Neuen Schloss.

  • Ingolstadt: Mit dem erweiterten Medizinmuseum und den Projekten auf dem Gießereigelände steht Ingolstadt vor einem Imagegewinn

    das Bild lässt nichts gutes erahnen...

    hier die derzeitige Situation:
    http://binged.it/IfWmvh

    schaut nach einem älteren Bau aus der dafür weichen muss... allerdings laut Denkmalviewer nicht als Denkmal eingetragen...

    So das Gebäude ist fast fertig, Ärgernis ist noch untertrieben, es ist eine Katastrophe geworden. Heute war ein Bild im Donaukurier. Hier der Entwurf: http://www.dmm-ingolstadt.de/index.php
    Das stelle man sich nun in dunkelbraun vor. Und für diese Nicht-Architektur musste ein Altbau (das Gebäude links vom Hauptgebäude) weichen. :kotz:

  • Gab es in Ingolstadt eigentlich nie Bestrebungen, die am 9. April 1945 zerstörte und dann 1950 abgetragene Augustinerkirche (eines der Hauptwerke Johann Michael Fischers) zu rekonstruieren?

  • Ob es Bestrebungen zum Wiederaufbau der Franziskaner- bzw. Augustinerklosterkirche gab weiß ich nicht, würde mich eigentlich auch interessieren. Jedenfalls schon sehr bedauerlich dieser vollständige Verlust der wie es im Buch Bayr. Baudenkmäler im 2. Weltkrieg so schön heißt "regenerierungsfähigen Ruine". Da hat man im Südosten der Altstadt zur Donau hin um 1950 gründlich und flächig abgeräumt. Das hätte nicht sein müssen und dürfen...

  • Die Kirche war durch einen Sprengbomben-Volltreffer sehr schwer zerstört.
    Trotzdem:
    Wenn man sich die Bilder aus der Nachkriegszeit anschaut, stehen sowohl von der Augustinerkirche als auch vom Salzstadel daneben noch sämtliche Aussenmauern bis zur Mauerkrone.
    Soweit ich weiss, war auch in Ingolstadt nach dem Krieg geplant, an dieser Stelle eine Stadtautobahn durch die Altstadt zu schlagen. Da hat man vorsorglich die Kirche und den Stadel schnell abgeräumt. Nicht, dass noch irgendwer auf die blöde Idee hätte kommen können, die Barockkirche unter Schutz zu stellen.
    Auch das unzerstörte Donautor wurde ja für diesen Verkehrswahn geopfert.

  • das mit dem Donautor ist schon sehr interessant und grotesk, man hat also das Tor Stein für Stein zerlegt und sorgfältig nummeriert um die Steine dann später zur Ausbesserung der Steinernen Brücke herzunehmen... :gehtsnoch:


    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ingo…br%C3%BCcke.jpg

    Im Vordergrund das Donautor.
    Der barocke Dachreiter, der am rechten Bildrand hinter den Bäumen hervorschaut, gehört zur Augustiner-/ Franziskanerkirche.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Haus (26. Juni 2016 um 20:54)

  • Herrjemine. Das Haus wirkt doch nicht marode. Aber nein, es muss natürlich abgerissen werden. Ist der Abriss und Neubau wenigstens günstiger als eine Sanierung? Ich glaube es nicht. Manchmal ist es echt zum Mäusemelken. Unter Denkmalschutz steht es auch nicht, ist ja auch nur ein Nachkriegsbau. Aber ein gelungener traditioneller! Das neue Haus ist zwar keine optische Vollkatastrophe, aber schön ist es nun auch nicht gerade. Beim alten Haus denkt man gleich an die Gegend, das neue könnte überall stehen.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

    Einmal editiert, zuletzt von Wangener (5. Juli 2017 um 12:00)

  • Der Grund dürfte auch hier wieder in Flächenmaximierung zu suchen sein. Wenn sowas ansteht, zeigt sich der Denkmalschutz jedesmal als zahnloser Tiger.

    In dubio pro reko

  • Um Gottes Willen!!! Ist das grauenhaft.
    Es zählt mal wieder der Prophet im eigenen Lande nichts...

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"