Erstmal danke für die zahlreichen Bilder. Wenn man Kempten aus diesem Blickwinkel sieht, könnte man allerdings denken, dass es sich um eine eher unspektakuläre, leicht trostlos wirkende Stadt handelt (vor allem wegen des Wetters auf den Fotos). Jedenfalls sieht es fast so aus, als gäbe es dort mehr Nachkriegsbauten als historische Bausubstanz (und wenn sie mal historisch ist, dann ist sie so runderneuert wie beim "Seelhaus zum Steg", das auch als leicht postmodern angehauchter 80er- oder 90er-Jahre-Bau durchgehen würde, sieht man vielleicht mal von den unregelmäßig angeordneten Fenstern und dem Kranhäuschen im Dach ab).
Besonders seltsam finde ich die Stadttore. Ich weiß ja nicht, wie originalgetreu die rekonstruiert wurden, aber zum einen scheinen mir die Durchfahrten viel zu klein zu sein und zum anderen scheint man sie an die Seite "geschoben" zu haben, um den Durchgangsverkehr nicht zu stören, sodass die eigentliche städtebauliche Wirkung, die Stadttore haben, nämlich klare Trennung von Altstadt und modernen Stadterweiterungen, überhaupt nicht entsteht. Fies gesagt erinnern die Stadttore mich eher an Umspanntürme als an eine Stadtbefestigung.
Und wie überall im Freistatt scheint man in Sachen Fußgängerzonen in den frühen Siebzigern stehengeblieben zu sein.