Altenburg

  • @ Ursus

    Keine Veränderungen!?

    Der Eckbau sieht doch jetzt sehr viel besser aus. Dieses Beispiel zeigt doch, wie einfach man einen Bau besser gestalten kann. Der Vergleich sagt doch alles.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Inzwischen existiert ein Stadtforum Altenburg mit eigener Internetpräsenz.

    Zitat

    Das Stadtforum wendet sich an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtages.

    In dem Schreiben bittet das Stadtforum den Petitionsausschuss mit der Stadtverwaltung, der Städtischen Wohnungsgesellschaft und dem Stadtforum Altenburg eine unserer demokratischen Gesellschaft gemäße Vermittlungsrunde zu initiieren.
    Weiterhin bittet das Stadtforum den Ausschuss zu prüfen, in wieweit ein Oberbürgermeister als Gesellschafter der Städtischen Wohnungsgesellschaft bei Bauvorhaben der Gesellschaft die Bauherrenseite vertreten kann, sich als Aufsichtsratsvorsitzender aber selbst kontrolliert und als Chef der Verwaltung zugleich noch für die Genehmigung seines eigenen Bauantrages zuständig ist.
    Wir bitten ebenfalls zu prüfen, ob aufgrund einer von uns vermuteten Befangenheit der unteren Denkmalschutzbehörde eine neutrale Bearbeitung des Antrages der Städtischen Wohnungsgesellschaft auf denkmalschutzrechtlichen Genehmigung zum Abriss des Einzeldenkmals „Bei der Brüderkirche 9“ im Rahmen der Amtshilfe durch eine übergeordnete Stelle wie beispielsweise das Landesverwaltungsamt oder der Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur möglich ist. [...]

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Entscheidung fiel mit 22 gegen 15 Stimmen. :kopfschuetteln:

    Zitat

    Der Stadtrat von Altenburg hat dem Abriss eines denkmalgeschützten Areals am Markt zugestimmt. Es geht um Gebäude im oberen Teil des historischen Marktplatzes zwischen Brüderkirche und Klostergasse. Um den Abriss und die Neugestaltung dieses Bereiches hatte es seit Jahren Streit in der Stadt gegeben.

    Denkmalgeschütztes Areal am Markt wird abgerissen

    Supermarkt statt Barock-Denkmal - Deutschlandradio Kultur

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Diese Ignoranz ist mit Verlaub zum Kotzen. Sie erinnert mich an das Vorgehen im Falle Drogeriekette Müller vor über 10 Jahren im baden-württembergischen Villingen. Bau- und Oberbürgermeister agierten dort in selber Manier. Villingen hat heute im Zentrum einen weiteren gesichtslosen Block und die beiden Herrschaften sind längst von dannen. Selbst der Gang vor den Petitionsausschuss konnte seinerzeit den Abriss nicht verhindern. Hat der Stadtrat und der Bürgermeister Altenburgs nicht verstanden, dass man heutzutage, spätestens seit Stuttgart 21, die Bürger mitnehmen sollte, um seine Daseinsberechtigung nicht zu verwirken? Ich wünsche der Bürgerinitiative Durchhaltevermögen, ausreichende Mittel und Kraft bei ihrem weiteren Vorgehen.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (27. Mai 2011 um 22:42)

  • Habt Ihr denn nicht die jüngsten Pläne für das Areal gesehen? Wir bekommen sehr vernünftige altstadtgerechte Neubauten - und die wichtigste Fassade wird erhalten. Lieber das als die aktuelle Mischung aus Zerfall und Brachen.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Was nutzt denn die schönste Fassade, wenn das dahinterliegende originale Gebäude nicht mehr existent ist. Das Hellbrunnhaus scheint ja noch gute Bausubstanz zu besitzen und ist auch im Inneren unbedingt erhaltenswert! Über den Verlust von echter Bausubstanz tröstet auch keine schöne Fassade und "altstadtgerechte" Bebauung hinweg. :daumenunten:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Im Rahmen meiner Kurzrecherchen zu meiner neuen Galerie von Altenburg bin ich eben auf diesen Zeitungsartikel vom 12.03.2012 gestoßen:

    Barock-Fassade in Altenburg wird abgerissen - otz.de

    Hiernach musste nun leider auch noch die letzte originale Fassade des barocken Hauses "Bei der Brüderkirche 9" (siehe Bild im Artikel) geopfert werden (müssen?). Jammerschade, insbesondere weil ich befürchte, dass hierfür auch nur eine schlichtere neue Fassade geschaffen wird, so wie sie auch für die bereits vorher abgerissenen Nachbargebäude geplant sind (die Entwürfe für diese Nachbarfassaden sind auf der vorherige Seite dieses Threads zu sehen).

  • Da mein Beitrag aus der Altenburg-Galerie auch hierhin passt, kopiere ich ihn in dreister Weise gleich auch mal hierhin:

    Noch eine Ergänzung zu diesem Gebäude:

    Dieser Bau ist in den Jahren 1846-1851 als herzoglicher Marstall errichtet worden.

    Wie ich jetzt im Internet gelesen habe, soll das Gebäude ab diesem Jahr saniert werden und zukünftig Archiv- und Bibliothekszwecken dienen ( Architekturbüro Dr. Krause: Marstall Altenburg ). Das sind doch mal gute Nachrichten!

    Einmal editiert, zuletzt von MunichFrank (3. April 2012 um 08:31)

  • Ist denn geplant, die Fassade wenigstens optisch zur rekonstruieren? So aufwendig war sie ja nicht gestaltet, weshalb es als Kompensation schließlich möglich sein sollte, ein paar Putzspiegel und Fenstereinfassungen zu gestalten.

  • Heimdall
    Vielleicht wirst du in der Ausschreibung fündig?
    EWR-weites Verhandlungsverfahren nach VOF: Sanierung Marstall, Tragwerksplanung

    Im Hinblick auf die zukünftige Nutzung des Marstalls sind (zu Recht) erhebliche öffentliche Gelder eingeplant:
    Land bewilligt 2,9 Millionen Euro für Marstall

    Hier weitere Ansichten von innen und außen:
    MDM Online: Location Guide

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich stells mal hier rein. Archäologen haben in Altenburg, in unmittelbarer Nähe der Roten Spitzen, einen hochinteressanten Fund gemacht. Ein mittelalterlicher Friedhof mit über 100 Gräbern und einem wertvollen Silberring wurde entdeckt.

    Archäologie: Mittelalterlicher Friedhof in Altenburg entdeckt - Diverses - FOCUS Online - Nachrichten

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das 1494 erbaute Gebäude am Altenburger Brühl präsentiert sich frisch saniert.

    Zitat

    Vereinsvorsitzende Renate Arfeller sagte: „Dass es nach dem Ende der DDR reichlich Überlegungen gab, das Areal zwischen dem Seckendorffschen Palais und dem heutigen Gebäude der VR-Bank abzureißen.“ Um so erfreulicher sei es, dass heute, ein Vierteljahrhundert später, das Haus der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. „Ich wünsche mir nun, dass viele Leute die Angebote des Kulturbundes an diesem Ort annehmen mögen“, ergänzte Arfeller.

    Altenburgs Bürgermeisterin Kristin Knitt machte deutlich: „Was nutzt uns in der Stadtverwaltung die Idee, Gebäude zu erhalten, wenn es keine Nutzer dafür gibt. Ich bewundere den Mut des Kulturbundes.“

    http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/det…icher-607635585

    http://altenburg-doku.de.tl/Br.ue.hl-2.htm

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das ehemalige "Kaiserliche Postamt", Historismus, Neoromanik, um 1890 erbaut (der Kaiseradler mit Krone befand sich im Giebel in der Wandnische). Im Jahre 2008 leer stehend und zu verkaufen:

    Offenbar jetzt erst auf der Winterauktion der "Sächsischen Grundstücksauktionen AG" für 240.000 € verkauft worden.

    Altenburg: Post wird versteigert - Leipziger Volkszeitung (10.09.2015)

    Immobilienauktion: Alle fünf Häuser in Altenburg sind verkauft - Leipziger Volkszeitung (03.03.2016)

    Das Gebäude scheint äußerlich sehr gut in Schuss zu sein:
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alte…%C3%A4ude_1.jpg
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alte…_Pakethalle.jpg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (8. März 2016 um 23:48)

  • Danke, Vulgow,

    es freut mich um jedes Haus, das in Altenburg gerettet wird. Es wurde unendlich viel wertvolle Bausubstanz abgerissen, schon in der DDR-Zeit, aber leider Gottes auch noch danach. Wir waren schon mal kurz nach der Wende dort. Damals haben wir noch Dias aufgenommen. Das allermeiste dieser damaligen äußerst vernachlässigten Gebäude dürfte unwiederbringlich verloren sein. Die Bilder sind ergreifend und gehen einem ans Herz. Nach zwei großen Umzugen ist leider bei uns viel durcheinander gekommen und derzeit nicht auffindbar. Sollte ich mal auf diese Dias aus Altenburg stoßen, habe ich vor, dass wir dieselben in digitale Fotos umwandeln. Dann könnte ich sie hiermal einstellen. Es sind sozusagen Zeitzeugen. Niemals hätte ich zuvor gedacht, dass eine deutsche Stadt, noch dazu eine ehemals schöne Residenzstadt so weit herunterkommen könnte. Da hatte in großen Teilen der Altstadt so gut wie kein Haus mehr Ziegel auf dem Dach. In ganzen Straßenzügen wohnte offenbar niemand mehr. In weiten Bereichen glich die Stadt einer Geisterstadt. Das zu sehen, war ein ziemlicher Schock.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (8. März 2016 um 23:39)

  • Ein Verein hat die Kosten für die Rekonstruktion zweier Vasen übernommen, die in den 1960er-Jahren vom Teehaus entfernt wurden. Die Originale waren zu stark verwittert und konnten nicht mehr aufgestellt werden.

    http://www.abg-info.de/aktuelle-verke…kvasen-zurueck/

    (...) Die zwei Schmuckvasen werden nun am 15. Mai 2019 auf ihren angestammten Platz, den Säulen auf dem südlichen Altan des Teehauses, wieder aufgesetzt werden. Bei dieser Gelegenheit wird auch das Ziergeländer mit den Initialen Herzog Friedrichs von Sachsen-Gotha-Altenburg wieder angebracht werden. Es war vergangenes Jahr durch Vandalismus beschädigt worden. Die rot-goldene Herzogskrone schmückt nun wieder gemeinsam mit den Vasen die Fassade des Teehauses.

  • Im Altenburger Ortsteil Drescha entstanden am 16. Juli auf einem denkmalgeschützten Vierseithof bei einem Großbrand schwere Schäden. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus und die angrenzenden Gartenbereiche verhindern. Drei Wirtschaftsgebäude sind aber wohl zerstört. Wird man sie wieder aufbauen? Wird sich der bäuerliche Familienbetrieb halten können?

    Bericht des MDR

    Altenburg, Ortsteil Drescha, Blick zu dem betroffenen Vierseithof. Der Fachwerkgiebel gehört zum Wohnhaus der Familie, das unversehrt blieb

    (Foto: Jwaller, 16. Juni 2013, CC-BY-SA-3.0)

    Drescha, der Vierseithof. Die beiden Giebel links gehören zum Wohnhaus, das unbeschädigt blieb. Das Gebäude vorn rechts ist wohl auch erhalten. Das quergestellte Fachwerkgebäude im Hintergrund wurde durch den Brand völlig zerstört (Foto: Jwaller, 6. Dezember 2014, CC-BY-SA-4.0)

    Drescha, das Wohnhaus des Vierseithofs. Durch den Brand wurde das Wirtschaftsgebäude hinten rechts zerstört

    (Foto: Lucas Friese, Mai 2012, CC-BY-SA-3.0)

  • Zu Altenburg gehört auch das Dorf Oberzetzscha. Das Herrenhaus des dortigen Rittergutes ist ein Renaissancebau von 1567.

    Detaillierte Informationen zur Baugeschichte des Herrenhauses

    Das Gebäude wurde im Wesentlichen bis 2012 saniert. Es dient heute als Bürger- und Vereinshaus und ist Sitz des Ortsteilbürgermeisters von Zetzscha. Für die Freilegung und Restaurierung der Wandmalereien in der Hauskapelle fehlte seinerzeit das nötige Kleingeld. Nun konnte auch diese Maßnahme - dank einer Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz - abgeschlossen werden. Die Wandmalereien der Renaissance sind kunstgeschichtlich bedeutend. Auch in anderen Räumen des Herrenhauses blieben Wandmalereien und Bauteile aus der Erbauungszeit erhalten.

    Bericht des MDR (mit Video)

    Oberzetzscha von Osten, in der Mitte der Renaissancegiebel des Herrenhauses (Foto: Jwaller, 25. August 2013, CC-BY-SA-3.0)

    Oberzetzscha, Herrenhaus, Ostgiebel (Foto: Lucas Friese, 2010, public domain)

  • Danke CA_rotwang- Das ist absolut schrecklich. Die Kommentare unter dem Artikel sprechen eine klare Sprache. Ich lade alle herzlich ein zu kommentieren. Das geht auch ohne Anmeldung. Vielleicht hilft es auch die Architekten direkt anzuschreiben? Das muss unbedingt verhindert werden.