Brandenburg an der Havel

  • Mensch, es gibt doch noch so viele schöne Städte in Deutschland. Am liebsten würde ich ein Jahr lang Urlaub machen und mir alles ansehen.

    Die Sankt Annen Galerie finde ich, für ein Einkaufszentrum, wirklich gut. Bei dem sanierten gotischen Haus macht es den Anschein, als sei um manche Fenster noch gar nicht fertig saniert. Irgendwie leicht schadhaft. Auch die weisse Fassadenfarbe, um die Schaufenster herum, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das wirkt auf mich etwas unfertig. Vielleicht ändert sich das noch?

  • Gerade bin ich zufällig über diese Vergleichsbilder von 2010 und 2015 gestolpert. Dabei ist mir aufgefallen, daß die St. Johannis Kirche mittlerweile ein neues, dauerhaftes Dach hat. Im Artikel von Wikipedia, wurde ich dann vom gläsernen "Westabschluss " der Kirche überrascht. Na ja. Hauptsache die Kirche wurde restauriert und wird weiter genutzt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/St._Johan…an_der_Havel%29

  • So ist es. Hier die Ansicht der Ostseite über die Niederhavel.

    Ein Beitrag zur Johanniskirche im Vorfeld der BUGA2015.
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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Traurige Nachricht aus Brandenburg (Havel): In der Altstadt sind bei einem Brand vier denkmalgeschützte Gebäude schwer beschädigt worden. Über die Ursache gibt es noch keine gesicherten Informationen.

    Zitat

    Gegen 03.00 Uhr nachts hatten Anwohner laute, knallende Geräusche vernommen, wie die Polizei berichtete. Das Feuer war aus bisher ungeklärter Ursache in einem unbewohnten Haus ausgebrochen, das gerade renoviert wurde. „Trotz des sofortigen Einsatzes mehrerer Feuerwehren breitete sich der Brand schnell aus“, erklärte eine Polizeisprecherin. Die Flammen griffen schnell auf drei benachbarte Gebäude über. Die vier Häuser sind vorerst nicht mehr bewohnbar.


    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/branden…iftung-24057658

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei…t/13595764.html

    Luftaufnahmen der zerstörten Gebäude:

    http://www.meetingpoint-brandenburg.de/neuigkeiten/ar…erendes_Ausmass

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Großbrand in der Altstädtischen Fischerstraße

    (selbst fotografiert)

    Ich bin letzte Woche eher zufällig an den beschädigten Gebäuden vorbeigekommen und habe diese gleich fotografisch festgehalten.

  • Mittlerweile ist das eingestürzte Gebäude fast vollständig abgetragen (es handelte sich um ein Gebäude des 15. Jahrhunderts und ist daher ein besonders tragischer Verlust), den linken beiden Gebäuden fehlen immer noch die Dachstühle, beim rechten Haus sind die Reparaturarbeiten bereits im Gebäudeinneren angelangt. Allein die Tatsache, dass einzelne Balken des mittelalterlichen Hauses stehengelassen wurden, und, dass man auch darüber ein Schutzdach errichtet hat, macht ein wenig Hoffnung auf einen Wiederaufbau.

    Bilder werden nachgereicht, sobald ich mein Handy dazu zwingen kann, sie mir auf dem PC anzuzeigen :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mündener (4. Oktober 2016 um 20:47)

  • Für Brandenburg an der Havel läuft auch eine Online-Petition, bereits seit Mitte Juli. In dieser geht es darum, die Planungen für einen Hotelkoloss und Parkhausklotz auf dem ehemaligen Buga-Gelände zu stoppen. Die Petition läuft noch knapp zwei Wochen (bis zum 18.10.16) und sie verlief bis jetzt schon sehr erfolgreich, denn das Quorum von 93% für Brandenburg an der Havel wurde bereits erreicht.

    Wer von APH in der obigen Region lebt und noch nicht unterschrieben hat, kann gerne unterschreiben und das Anliegen auch noch gerne an andere weiterleiten - damit die 100% vielleicht noch voll wird... Hier gehts zur Petition:

    https://www.openpetition.de/petition/onlin…packhofgelaende

  • Na offenbar gehts doch nicht um einen kompletten Stopp der Planungen, sondern um geringere Dimensionen und ggf. eine passende Architektur. Das ist durchaus unterstützenswert, ein Hotel bietet sich doch da an.

    Das Gelände erscheint dafür geeignet: http://www.maz-online.de/Lokales/Brande…wird-eine-Yacht

  • Das sind ja gute Neuigkeiten mit der umfassenden Überarbeitung des Hotel-Entwurfs! :)
    Nach der Beschreibung des neuen Entwurfs scheint das Hotel architektonisch nun wirklich passend und annehmbar zu werden. Danke, Erbse, für die Seite von maz-online.de.

  • Nun wie versprochen die (halbwegs) aktuellen Bilder der abgebrannten Häuser.

    Das ganz Rechte der vier Häuser kann man wohl als gerettet betrachten; links beherrschen die kläglichen Überreste des mittelalterlichen Hauses das Bild.

    Und hier muss ich meinen letzten Beitrag leider dahingehend korrigieren, dass man über den Resten des mittelalterlichen Hauses mitnichten ein Schutzdach errichtet hat; keine Ahnung, wie ich darauf kam.

    Hier sind außerdem einigermaßen gut die zwei Blattsitze am Balken zu erkennen, die übrigens wohl zu Fußbändern und nicht zu Kopfbändern gehörten, da sich zwischen ihnen auf der Unterseite des Balkens kein Zapfenloch befindet.
    Mittlerweile habe ich festgestellt, dass Blattverbindungen in Brandenburg bis ins späte 16. Jahrhundert durchaus üblich waren, sodass die Blattsitze hier als Datierungsmerkmal durchaus in Frage zu stellen sind.

    Ich merke gerade, dass ich auch noch eine Detailansicht des Balkens habe.

    Auch beim ganz linken Haus kann ich kein Schutzdach erkennen, allerdings würde bei einem Abbruch wohl kaum ein Gerüst inklusive einem Schild der zuständigen Baufirma errichtet werden.


    Was das mittelalterliche Haus angeht, sollte man sich beim Besitzer und/oder der Stadt Brandenburg dafür stark machen, zumindest die wenigen erhaltenen Balken in irgendeiner Form zu konservieren oder zumindest zu dokumentieren ( falls das nicht schon geschehen ist; ich hörte vor Ort von Anwohnern, dass das Haus "aus der Zeit vor Kolumbus" stammen soll, und die werden wohl kaum selbst den Befund analysiert haben). Ich werde mal schauen, was sich mit den bescheidenen Möglichkeiten aus der Ferne da machen lässt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mündener (25. Oktober 2016 um 23:21)

  • Plauer Straße mit Blick zum Torturm...

    ...wo leider dieses optisch überwiegend missratene Quartier entstehen wird.

    Kommen wir zur Brandstätte Altstädtische Fischerstraße N°11, N°12, N°13 (v. r. n. l.)

    Das Dach des gelben Hauses N°13 ist wiederhergestellt und mit einer Brandmauer versehen worden, während die N°12 zum Verkauf (hoffentlich mit Wiederherstellung) angeboten wird und die N°11 ein Verlust ist.

    Heruntergekommene Häuser an der Hauptstraße.

    Solche gibt es auch am Molkenmarkt.

    Allerdings gibt es für diese Häuser gute Nachrichten:
    Spektakuläres Immobiliengeschäft am Brandenburger Molkenmarkt - Märkische Allgemeine

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Informativer Artikel über das sog. Ordonnanzhaus in der Schusterstraße hinter dem Alstädtischen Markt. Das gotische Bürgerhaus wurde um 1300 errichtet und gilt als einer der ältesten Profanbauten der Mark Brandenburg. Im Artikel enthalten ist auch eine Photographie vor Errichtung der Verbindungsbauten zum Rathaus, welche heute auf den ersten Blick nicht so schnell als Bauten des 20. Jhdts. zu erkennen sind.

    Ordonnanzhaus ganz in Stein - Märkische Oderzeitung

    Die Schusterstraße mit dem Ordonnanzhaus im Jahr 2015:

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    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (20. August 2018 um 22:43)

  • Auf der Dominsel Brandenburgs kommt es demnächst zu einigen Umbaumassnahmen. Zum einen werden die Spiegelburg und die Ostklausur am Dom für rund 7 Mio. € saniert und zum Museum "Haus der alten Schätze" umfunktioniert. Ausserdem werden die benachbarten Gebäude Burghof 1 & 11 saniert.

    Zitat


    Zwei Millionen Euro hat nun das Brandenburger Kulturministerium als Förderung zugesagt, für die Restsumme laufen noch diverse Anträge. Der Bund solle sich beteiligen – entweder über das Projekt „Nationale Projekte des Städtebaus“ oder über die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) Monika Grütters, die über einen Sondertopf verfügt. Auch die Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz muss noch entscheiden, in welcher Höhe sie sich beteiligt.


    Am Dom wird fleißig gebaut – mit ganz wenig Geld

    Burghof 1 Brandenburg an der Havel [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], by Clemensfranz, from Wikimedia Commons

    Ansicht Burghof 1


    BRB-Burghof11 [GFDL(http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], by SchiDD, from Wikimedia Commons

    Ansicht Burghof 11 (Domkurie)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Erfreuliche Entwicklung, die Dominsel wird immer schöner.
    Als Nachtrag Bilder der weiteren Sanierungskandidaten, jeweils von Westen.

    Spiegelburg im Hintergrund, rechts der Nordflügel

    Ostflügel

    Ansicht von außen=Osten

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    (Immanuel Kant)

  • Im Brandenburger Ortsteil Görden wird in der 1923/24 erbauten Zollbausiedlung Memelland von einem Ehepaar dasjenige im Rotdornweg 8 in Eigenregie saniert.


    Reise ins Jahr 1923: Brandenburger sanieren Wohnhaus im Rotdornweg (Bezahlschranke)

    Galerie


    Rotdornweg

    Judith Richmann, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    Ansicht der Zollbausiedlung Memelland

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Im Herbst letzten Jahres hatte ich im Rahmen einer Tagungsreise die Gelegenheit, Brandenburg an der Havel einen ausführlichen Besuch abzustatten. Entstanden ist nun ein ausführlicher und reich bebilder Artikel zur Geschichte und Architektur der Stadt im Mittelalter: https://www.zeilenabstand.net/brandenburg-an…im-mittelalter/

    Zitat

    Historisches

    Vom der slawischen Burg zum Bischofssitz

    Brandenburg ist einer der bedeutendsten Orte der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung und christlichen Missionierung östlich der Elbe. 948 wurde hier durch den ostfränkischen König und späteren Kaiser Otto I. ein Bistum gegründet. Die dortige Dominsel beherbergte neben der Bischofskirche auch eine zentrale Burg der slawischen Heveller, die zuvor durch Heinrich I. erobert worden war. Ihre Bezeichnung Brennaburg (bzw. Brandenburg) wurde namensgebend für die Stadt und die spätere Mark.

    Im Slawenaufstand von 983 gingen Burg und Bistum wieder verloren. Das Christentum kehrte erst über 150 Jahre später zurück, als sich der letzte Hevellerfürst Pribislaw (Taufname Heinrich) taufen ließ und die Prämonstratenser nach Brandenburg holte. Als Pribislaw 1150 starb, ging der Ort durch Erbvertrag an den Markgrafen Albrecht den Bären aus dem Geschlecht der Askanier über. Brandenburg wurde damit zur Keimzelle der Mark Brandenburg, deren Name im heutigen Bundesland weiterlebt.

    Mittelalterliche Stadtstruktur

    Die Prämonstratenser gründeten spätestens 1147 an der Kirche St. Gotthardt in der Siedlung Parduin am nördlichen Havelufer ein Stift, das 1165 auf die Dominsel umsiedelte und zum Domkapitel wurde. Aus Parduin entwickelte sich noch im 12. Jahrhundert die Altstadt Brandenburgs. 1196 wird schließlich die Neustadt erwähnt, die südlich von Altstadt und Dominsel planmäßig angelegt wurde. Alt- und Neustadt bildeten eigenständige Kommunen und besaßen auch getrennte Ummauerungen. Erst 1715 wurden beide zu einer Stadt vereinigt.

    Einen weiteren Siedlungsbereich bildete das Dorf Luckenberg südwestlich der Altstadt. Von ihm zeugt die Nikolaikirche, ein spätromanischer Backsteinbau. Die verschiedenen Siedlungskerne der frühen Stadtwerdung sind auch noch heute in der Stadtstruktur deutlich ablesbar. Altstadt, Neustadt und Dominsel werden von Havelarmen umflossen. Zahlreiche Brücken verbinden die einzelnen Stadtbereiche.

    Einige wenige Impressionen:

    Dom, Mittelschiff

    St. Katharinen, Giebel der Südvorhalle

    St. Katharinen, Mittelschiff

    St. Gotthardt, Mittelschiff

    Paulikloster

    Mühlentorturm

    St. Nikolai

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Das Projekt ist mittlerweile dann wohl angelaufen und wäre in dieser Fassung für die Häuser N°26/27 natürlich großartig.

    Bildquelle: Krekeler Architekten Generalplaner GmbH via Jedermann Gruppe e.V.

    Weitere Informationen:

    Die Molkenmarkt-Höfe – ein Rohdiamant in Brandenburg an der Havel | Jedermann Gruppe (jedermann-gruppe.de)

    Die in der Visualisierung ansprechende Hofbebauung reicht bis zur Großen Münzenstraße N°5.

    Molkenmarkt-Höfe | Jedermann Gruppe (jedermann-gruppe.de)

    Die Fertigstellung ist bereits für das nächste Jahr vorgesehen:

    Brandenburg an der Havel: Café Oske - Ensemble am Molkenmarkt mit 30 Wohnungen geplant (maz-online.de)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die in der Visualisierung ansprechende Hofbebauung reicht bis zur Großen Münzenstraße N°5.

    Molkenmarkt-Höfe | Jedermann Gruppe (jedermann-gruppe.de)

    Das klingt nach einem tollen Projekt, auch mit dem Anspruch innen das alte Café und den Ballsaal wieder aufleben zu lassen - eventuell sogar in historischer Gestaltung?

    Worüber ich aber gestolpert bin ist der Denkmalschutz für die Münzenstraße 5 (siehe Foto unter Deinem Link)... Das sieht für mich nach einem relativ langweiligen, normalen Wohnhaus aus. Oder wurde da mal komplett entstuckt? Man erkennt ja noch einen sehr kleinen Mittelrisalit, wenn ich das richtig sehe, aber sonst... huh:)

    Der Brandenburger Molkenmarkt liegt mitten in der Innenstadt von Brandenburg an der Havel. Die Häuser Am Molkenmarkt 26 & 28 sowie in der Große Münzenstraße 5 sind denkmalgeschützt, [...]