Brandenburg an der Havel

  • Ja, äußerlich erscheint der Bau tatsächlich recht belanglos und wäre in anderen Gefilden wahrscheinlich nicht unter Denkmalschutz gestellt worden. Hier aber nachfolgend die Begründung, woraus hervorgeht, dass wohl der Keller bauhistorisch relevant ist.

    Grundstück hatte Braugerechtigkeit 1. Klasse. Im Kern vermutlich ein zweigeschossiger, traufständiger Ziegelbau des 18. Jh. Putzfassade von fünf Achsen Breite, die mittlere Risalit, darin Haustür. Mittlerer Durchgangsflur mit einläufiger, unten gewendelter Treppe in Ausbuchtung auf der linken Seite hinten. Die Kelleranlage birgt ältere Teile, wohl mittelalterlich der Rechteckraum unter dem vorderen Teil des Hauses rechts mit Tonne rechtwinklig zur Straße, etwas jünger der links daneben liegende Raum mit Tonne parallel zur Straße. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. Haus um ein weiteres Geschoß aufgestockt, neues Satteldach und Innenausbau (Treppe, Türen), ehem. einfache Stuckfassade. Nach 1957 Fassade modernisiert.

    Auf dem Hof Quergebäude, ein zweieinhalbgeschossiger verputzter Ziegel-Fachwerkbau mit Pultdach (ca. mittleres 19. Jh.), darunter große Kelleranlage (Kappen zwischen flachbogigen Unterzügen). Schuppen hinten links mit Tür in expressionistischen Formen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke! Dein Link liefert aber ja auch noch die zweite Erklärung: Einfache Stuckfassade, die 1957 "modernisiert", also entstuckt wurde. Wäre ja schön, wenn die Fassade wieder in den Originalzustand versetzt würde - so wie das Projekt aufgezogen ist, stehen die Chancen dafür wohl nicht schlecht, würde ich vermuten.

  • Es sind ja auch gar nicht so sehr viele Fenster und Gesimse an der aus dem 18. Jh. stammenden Fassade, die wieder bestuckt werden müssten. Vielleicht gibt es noch Fotos des bestuckten Gebäudes, woran man sich halten könnte. Die großen und wohl zumindest teilweise noch aus dem Mittelalter stammenden Kellergewölbe, sprechen vielleicht für eine Nutzung als Gaststätte, als Bier- und/oder Weinlokal. So etwas kann eine ganz großartige, ja nachgerade urige Stimmung erzeugen, wie wir uns im aus dem Mittelalter stammenden Ratskeller zu Frankfurt/Oder vor einiger Zeit persönlich überzeugen konnten.

  • Erinnerungen an zwei bedeutende kriegszerstörte Bauten der Neustadt.

    Großmann, Peter: Das Neustädtische Rathaus zu Brandenburg (Havel), 1935

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    Bildquelle: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel/Thomas Voßbeck, gemeinfrei

    Neustädt. Rathaus (stadtmuseum-brandenburg.de)

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    Gröpler, Gustav: Das Kurfürstenhaus in der Brandenburger Neustadt, nach 1922

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    Bildquelle: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel/Thomas Voßbeck, gemeinfrei

    Zeitreise 1945 - 2021: Das "Kurfürstenhaus" - Stadtmuseum Brandenburg (stadt-brandenburg.de)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)