Frickenhausen am Main (Galerie)

  • Frickenhausen am Main ist ein altertümliches, stadtähnliches Weindorf am Nordufer des Mains in unmittelbarer Nähe zu Ochsenfurt. Der mainfränkische Ort gehörte einst den Babenbergern, gelangte an das Hochstift Würzburg und war jahrhundertelang dem Domkapitel unterstellt. Bereits in salischer Zeit war es für die edlen Reben berühmt.

    Offizielle Seite des Marktes (mit Luftaufnahme):
    http://www.frickenhausen-main.de/

    Ortsrundgang (pdf-Datei):
    http://www.frickenhausen-main.de/Ortsrundgang.pdf

    Wikipedia (mit dem wichtigsten zur Geschichte des Ortes):
    http://de.wikipedia.org/wiki/Frickenhausen_am_Main

    Bilder zu Frickenhausen (Wikipedia) inkl. Ortsansicht vom jenseitigen Mainufer aus den 60er Jahren: http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…Main?uselang=de


    Der Rundgang durch den Ort beginnt im Westen beim Unteren Tor.


    Durch das Untere Tor aus dem 16. Jh. mit Volutengiebel (und Taubenplage) geht es in den Ort hinein. Die Ortsbefestigung mit 4 Toren und 11 Türmen sowie Stadtmauer fast vollständig erhalten.

    Die Hauptstraße entlang folgt das Schwarzenbergpalais (Hauptstr. 9) aus der Zeit um 1720...

    mit barocker Marienkrönung über dem Eingang:


    Ein Blick nach links auf den Fachwerkgiebel vom Haus Babenbergplatz 10 und den Joachimsturm der Ortsbefestigung


    Das Haus Hufnagel (Babenbergplatz 1), wie das Schwarzenbergpalais aus der Zeit um 1700


    Haus Hufnagel, Ecknische


    Walmdachbau mit Nepomukfigur am Babenbergplatz, ehem. Domkapitelhaus

    Hinterhalb der Joachimsturm:


    Das spätgotische Rathaus mit Freitreppe auf der Nordseite der Hauptstraße, links das Weingut Meintzinger


    die hübsche Mariensäule von 1710 vor dem Rathaus


    Weinstube und -probe im Erdgeschoß des Rathauses

    Auf der Ostseite des Rathauses:

    der Grabstein des Bürgermeisters Johann Marold und seiner Frau von 1588


    Hauptstraße mit Haus Hufnagel, Rathaus und Kirchenportal


    die spätgotische Pfarrkirche Sankt Gallus (1514-21, 1605-16)

    Nun in die Pfarrkirche:


    Der Renaissance-Hochaltar von Georg Brenck im Chor von 1617, ähnlich dem in der Stadtpfarrkirche St. Andreas im nahen Ochsenfurt.


    Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons, hier Gallus als Abt mit dem legendären Bären, der ihm Holz für das Feuer als Strafe für seinen Speisendiebstahl beiträgt und dafür von ihm Brot als Belohnung erhält. Den Bilderzyklus zum hl. Gallus stifteten Frickenhauser Eheleute 1977.

    nördlich der Kirche die ehem. Domkapitelsche Kellerei am Babenbergplatz:

    Etwas weiter nordöstlich liegt der von alten Bürgerhäusern umgebene Patrizierplatz:


    die Südwestseite mit wie so oft störenden Autos




    Auf der Nordseite das aus der Barockzeit stammende Gresserhaus (Patrizierpl. 3)...

    mit einer hübschen Heiligen Familie (1. H. 18. Jh.):

    Unweit das malerische Obere Tor, bez. 1483:

    Durch dieses geht es demnächst in die Weinberge...

  • Frickenhausen am Main Teil 2


    nun geht es die Weinberge aufwärts, Blick zurück zum Oberen Tor, dahinter ist auch noch ein wenig das Untere Tor erkennbar


    Kapellensteige mit Kreuzwegstationen Richtung Valentinskapelle


    Bildstock von 1673


    Blick auf Frickenhausen, im Hintergrund bereits das altehrwürdige Ochsenfurt, weithin sicht- und riechbar im Maintal die Ochsenfurter Zuckerfabrik


    die Kapelle Sankt Valentin in den Weinbergen, gestiftet 1699 vom Küfer und späteren Bürgermeister Valentin Zang zum Dank für die Heilung von schwerer Krankheit


    rechts im Hintergrund die Autobahnbrücke über den Main


    das Mühltor, seit einem Brand Ende des 19. Jh. ohne den Renaissance-Volutengiebel, wie das Obere und Untere Tor heute als Vereinsheim genutzt


    alte Weinkelter vor dem Tor

    Nächstens geht es dann durch das Mühltor nochmals in das Dorf...

  • Phantastisch! So lass ich mir Franken gefallen. Vielleicht in der Tat die an Stadtbaukunst hochwertigste deutsche Provinz.
    Und nichts, woran sich mein Auge beleidigen kann (zumindest im Stadtinneren, hinter dem Oberen Tor wird s schon gleich schauerlich)!
    Ist dies auf die schonende Camerahandhabung zurückzuführen, oder gibt es dort tatsächlich nichts Störendes?
    Gleichwohl will mir es scheinen, dass einige wichtige Bilder fehlten. Was hat es zB mit jenem mächtigen gotischen Treppelgiebel vis-à- vis der Kirche auf sich? Wie sieht die dem Rathaus und dem Hufnagelschen Haus gegenüberliegende Seite der Hauptstraße aus?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Was das Haus mit dem Treppengiebel ggü. der Kirche betrifft, das habe ich tatsächlich nicht fotografiert, habe es auch etwas über-modernisiert in Erinnerung.
    Die Südseite der Hauptstraße ist einfacher bebaut, kommt noch...Wie auch bei den Bildern vom Weinberg oder der Luftaufnahme ersichtlich, mir ist vor Ort innerhalb der Mauern nichts störendes aufgefallen, einige Häuser sind ein wenig heruntergekommen, aber keine Lücken und nichts was nicht hin gehört.

  • Mal eine Frage an die besseren Kenner der fränkischen Renaissance-Architektur: Woher kommt eigentlich diese enge Verbindung zur Weserrenaissance? Das ist mir vor einigen Jahren schon in Würzburg aufgefallen, und nun auch hier bei dem Torturm; die Volutengebiebel des Turms mit dem Beschlagwerk, die gekoppelten Fenster oder Kreuzstockfenster mit ihren profilierten Gewänden z. B. auf der Festung Marienberg - das alles könnte ebenso gut auch bei uns bzw. im Weserraum stehen, und schon in Thüringen sieht es wieder ganz anders aus. Im Barock merkt man dann ja deutlich, daß die Gegend um Würzburg im katholischen Süddeutschland liegt; aber woher zuvor diese engen Verbindungen zum protestantischen Norden?

  • Ich glaub, dass es diese Verbindung zur Weserrenaissance ganz einfach nicht in besonderem, definierbarem Maße gibt. Franken liegt einfach ziemlich in der Mitte, und da kamen viele Einflüsse zusammen. In Thüringen etwa gibt s genug Beispiele für weit "weserischere" Renaissance, in Hessen wohl eher nicht, aber ich weiß nicht, ob man für alles concrete Gründe finden kann.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    concrete


    concrete = beton :lachen:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Weserrenaissance - in der Tat finden sich Bauten, die dem Anschein nach stilisch der sog. Weserrenaissance zuzuordnen sind, auch außerhalb des (geografischen) Weserraums. Je genauer man sich mit der sog. Weserrenaissance beschäftigt, stellt man fest, dass die geografischen Grenzen dieses Stils kaum fassbar sind, und damit der Begriff eher irreführend ist.
    Worin unterscheiden sich denn wirklich die Schlösser von Bernburg, Plötzkau oder Leitzkau in Sachsen-Anhalt an der Saale von Schlössern in Weserraum wie z.B. Stadthagen oder Bückeburg? Letztlich erkennt man mehr gemeinsames als trennendes. Stilisch ist der Unterschied nicht wirklich fassbar, die Details sind schließlich auch innerhalb der Gruppe an der Weser immer wieder anders, da alle Schlösser generell absolute Individuen sind.
    Leichter ist es, die Grenze nach Westen zu der sog. niederländischen Renaissance zu finden, diese ist am Besten anhand der Verwendung von Ziegelstein zu erkennen (Beispiele: Zitadelle Jülich, Schlösser Horst, Tedinghausen, Rathaus Bremen....), aber auch diese Abgrenzung ist fließend (gerade das Bremer Rathaus wird meist noch zur Weserrenaissance gerechnet, weil Bremen ja an der Weser liegt....)
    Nach Süden "verliert" sich die Weserrenaissance irgendwo in Hessen, jedenfalls südlich von Kassel, aber worin unterscheidet sich z.B. Schloß Johannisburg in Aschaffenburg wirklich von den Schlössern der Weserrenaissance? Na klar, es ist einiges größer, eindrucksvoller, vollendeter, in einigen Details "italienischer" und weniger "maniristisch-niederländisch". Aber das ist eher eine Frage des Aufwands und des Geldes.

    Ich denke, es gibt einfach ein begriffliches Problem. Der Begriff der Weserrenaissance hat sich einfach gefestigt, als man um 1900 bei der ersten Denkmalerfassung feststellte, dass sich im Weserraum unglaublich viele eher kleine, aber sehr sorgfältig hergestellte Bauten der Renaissance erhalten hatten, mehr als in den meisten anderen Regionen Deutschlands. - Vielleicht sollte man besser den allgemeineren Begriff der "Deutschen Renaissance" wählen.

  • Zitat von "Leipziger"

    Leichter ist es, die Grenze nach Westen zu der sog. niederländischen Renaissance zu finden, diese ist am Besten anhand der Verwendung von Ziegelstein zu erkennen (Beispiele: Zitadelle Jülich, Schlösser Horst, Tedinghausen, Rathaus Bremen....), aber auch diese Abgrenzung ist fließend (gerade das Bremer Rathaus wird meist noch zur Weserrenaissance gerechnet, weil Bremen ja an der Weser liegt....)

    Meist ist gut, gerade das Bremer Rathaus gilt ja als eines der Hauptwerke der (späten) Weserrenaissance und auch Schloss Thedinghausen ist trotz des Materials Backstein statt Bruchstein / Werkstein ein reinrassiges Weserrenaissance-Schloss. Ich denke, neben den stilistischen Merkmalen sind es vor allem auch die Baumeister (Jörg Unkair, Cord Tönnis etc.), die vor allem im Weserraum wirkten und die Weserrenaissance erst zu dem werden ließen, was sie heute ist.

    Zitat von "Leipziger"

    Nach Süden "verliert" sich die Weserrenaissance irgendwo in Hessen, jedenfalls südlich von Kassel, aber worin unterscheidet sich z.B. Schloß Johannisburg in Aschaffenburg wirklich von den Schlössern der Weserrenaissance? Na klar, es ist einiges größer, eindrucksvoller, vollendeter, in einigen Details "italienischer" und weniger "maniristisch-niederländisch". Aber das ist eher eine Frage des Aufwands und des Geldes.

    Gerade die Kasseler Renaissancebauten finde ich eher untypisch für die Weserrenaissance, weil sie sich doch vor allem auf Verzierungen an den Giebelkonturen beschränken und die Giebel auch deutlich breiter gelagert sind und dadurch wuchtiger wirken. So nehmen Sönke / Kreft in ihrem Standardwerk "Die Weserrenaissance" denn auch kein Bauwerk aus Kassel in ihrer Liste auf, obwohl ein paar ja bis heute mehr oder weniger erhalten sind.

    Zitat von "Leipziger"

    Ich denke, es gibt einfach ein begriffliches Problem. Der Begriff der Weserrenaissance hat sich einfach gefestigt, als man um 1900 bei der ersten Denkmalerfassung feststellte, dass sich im Weserraum unglaublich viele eher kleine, aber sehr sorgfältig hergestellte Bauten der Renaissance erhalten hatten, mehr als in den meisten anderen Regionen Deutschlands. - Vielleicht sollte man besser den allgemeineren Begriff der "Deutschen Renaissance" wählen.

    "Deutsche Renaissance" wäre dann aber alles, was zwischen etwa 1520 und 1648 im deutschen Raum gebaut wurde. Da sind genauere Unterteilungen sicherlich von Vorteil, auch wenn das mit Ausnahme der Weserrenaissance bislang noch nicht groß geschehen ist. Aber zur Abgrenzung einer "Fränkischen Renaissance" sind wahrscheinlich einfach nicht genug Bauten erhalten, da Städte wie Würzburg, Bayreuth und Bamberg im Barock fast völlig überformt wurden. Einzig Coburg bildet da eine Ausnahme, da dort tatsächlich einige sehr prachtvolle Renaissancebauten erhalten sind, die auch durchaus gewisse Eigenarten erkennen lassen.

  • Hm, eigentlich wollte ich keine Diskussion über die Weserrenaissance auslösen, sondern über die Renaissance im Würzburger Raum :?

    Aber zunächst vielleicht doch noch ein paar Sätze zur Weserrenaissance:

    Zitat von "Maxileen"

    So nehmen Sönke / Kreft in ihrem Standardwerk "Die Weserrenaissance" denn auch kein Bauwerk aus Kassel in ihrer Liste auf


    Das hat leider vor allem den Grund, daß kaum ein Gebäude unverfälscht erhalten ist... Meinst Du mit der breitgelagerten Giebelform den Marstall? Der ist eigentlich auch hier eher eine Ausnahme [im übrigen ein veränderter Nachbau von 1963/64], ansonsten überwog die 40-45°-Neigung, teilweise auch steiler. Wobei die Baumonographie über das 1811 abgebrannte Landgrafenschloß immerhin auch vom Weserrenaissancemuseum in Schloß Brake herausgegeben wurde und in Brake wohl auch ein Modell des Schlosses steht. Zwar verläuft tatsächlich zwischen Kassel und Hann. Münden eine alte Kulturgrenze, aber in der Renaissance gibt es zwei große Gemeinsamkeiten: die Konfession und den Blick nach Westen, in die Niederlande. Im Grunde gab es auch keine großen Unterschiede z. B. zwischen dem Schloß in Wolfsburg, dem Rathaus in Hann. Münden, dem Schloß in Bevern und den zeitgleichen hessischen Bauten.

    Leipziger: Ich stimme Dir insofern zu, daß es auch innerhalb des Weserraums von Norden nach Süden Unterschiede im Steinbau gibt (den Fachwerkbau lassen wir mal beiseite, da dort die Entwicklung ohnehin wesentlich kleinräumiger ist); zumal ja noch die zeitliche Entwicklung vom 16. Jh. bis ins frühe 17. Jh. dazu kommt. Aber es gibt einige Merkmale, mit denen sich vor allem der südliche Weserraum (einschließlich Ober- und Niederhessen) spätestens ab dem späten 16. Jh. von anderen Kulturregionen unterscheidet. Ich würde dabei z. B. auch von eigenen thüringisch-sächsischen Renaissanceformen sprechen. (Leitzkau z. B. fällt heraus, weil die Familie von Münchhausen aus dem Wesergebiet stammte und den Stil gewissermaßen importierte; das Gleiche gilt z. B. auch für die hessische Wilhelmsburg in Schmalkalden). Im Gegenteil hätte ich Schwierigkeiten, die "Deutsche Renaissance" zu definieren und z. B. von der niederländischen abzugrenzen - gerade auch weil die Renaissance im Wesergebiet den Blick immer wieder in die Niederlande richtete und z. T. sogar von niederländischen (oder zumindest niederrheinischen) Bildhauern geprägt wurde. Bevor wir uns aber um Begriffe streiten: Es geht mir hier um einzelne Stilformen, die ich durchaus für regionaltypisch halte - und jetzt wieder der Bogen nach Franken:

    1.) Die Fenster: in der südlichen Weserrenaissance sind es überwiegend gekoppelte Fenster; die inneren Gewändeecken sind oberhalb eines Sockelstücks stark profiliert (Kehle oder S-Form), dagegen ist die Fensterumrahmung gegenüber der Wandfläche meist nur durch eine Putzkante und durch Farbfassung abgesetzt (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Dreiecksgiebel oder andere klassische Fensterverdachungen sind unüblich. - Und genau die gleiche Gestaltung findet man im Würzburger Raum, bis einschließlich nach Mespelbrunn (immerhin: der Bauherr auf dem Würzburger Marienberg war Fürstbischof Echter von Mespelbrunn - ein Zusammenhang? Wie hat man vorher in Würzburg gebaut?). In Thüringen und z. T. auch in Sachsen sind die Gewände dagegen meistens breiter (und häufig durchgehend profiliert), und das Profil ist erheblich flacher (vgl. z. B. den "Breiten Herd" in Erfurt). Aschaffenburg z. B. hat gar keine derartige Profilierung und die Faschen werden von (gesprengten) Dreiecksgiebeln bekrönt, ähnlich auch die Schloßflügel in Heidelberg (allerdings mit Säulchen und Pilastern neben den Fenstern).
    Die südliche Weserrenaissance ist da ganz deutlich noch dem Profanbau der Gotik verhaftet, und in Aschaffenburg merkt man (direkt oder indirekt) die italienischen Vorbilder - erst recht gilt das für München und Augsburg. Aber auf welchem Wege kamen diese Fensterprofile in das Maingebiet um Würzburg? Sind sie z. B. von Darmstadt aus über Mespelbrunn vermittelt worden (und wären dann auf die dortige landgräflich-hessische Bautätigkeit zurückzuführen), oder haben sie sich von Würzburg aus verbreitet, oder lassen sich dort sogar Baumeister aus dem Gebiet der südlichen Weserrenaissance feststellen?
    2.) Für die Giebel gilt das Gleiche: In der Weserrenaissance bilden sich ab der Mitte des 16. Jh. bestimmte Volutengiebel heraus, die um 1600 immer aufwendiger werden; diese Formen finden wir ziemlich einheitlich von Bremen über Bevern, Hameln, Hann. Münden und Kassel bis nach Hersfeld, aber in Thüringen und Sachsen sind sie mir (von den importierten Ausnahmen abgesehen) zumindest nicht bekannt. In Frickenhausen erscheinen sie nun an dem Torturm, und besonders am zweiten Giebelgeschoß ist der Übergang zwischen oberer und unterer Volute charakteristisch. Die Giebel am Aschaffenburger Schloß sind im Gesamteindruck zwar ähnlich, im Detail aber schon wesentlich näher am Knorpelbarock.

  • Schöne Bilder, bizarrer Kontrast zwischen Fabrik und dem Dörflein. Aber dieser Hass auf originale Fenster aus Holz zieht sich durch den ganzen Süden!

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Teil 3

    Hier noch die restlichen Aufnahmen aus dem schmucken Weinort:


    Durch das Mühltor gelangt man in die Mühlgasse (im Bild die Fachwerkhäuser Nr. 3 und 5)


    Ecke Mühlgasse / Valentin-Zang-Str.


    Nochmals die Valentin-Zang-Straße Richtung Patrizierplatz mit dem Gresserhaus (unten)




    die Südseite der Hauptstraße


    Hauptstraße 17, die Fränkische Weinstube


    nochmals die einfachere Bebauung an der Südseite der Hauptstraße gegenüber dem Rathaus


    nach Norden zu ein etwas verdeckt liegender größerer Fachwerkbau, wohl das ehem. Amtsgericht, mit verschieferter Westseite


    benachbartes Nebengebäude mit auf Konsolen vorkragendem Obergeschoß


    das ehem. Spital


    Turm der Stadtmauer im NW


    der Fürstenhof aus der 1. Hälfte des 18. Jh., heute Antiquitätengeschäft und Hotel


    die parallel zur Hauptstraße verlaufende Fischergasse


    das Maintor von 1477 mit den Hochwassermarken, rückseitig wäre der Main


    der Stadtmauer vorgelagerte Schrebergärten am Mainuferweg und schon ist auch das Untere Tor, der Ausgangspunkt dieses Rundganges, wieder erreicht.

    Soweit ein paar Eindrücke aus dem hübschen fränkischen Weindorf Frickenhausen.
    Am selbigen Tag war ich anschließend noch in Ochsenfurt, der vielleicht unterschätztesten Stadt Unterfrankens (leider blieb dafür infolge Lokschadens nur eine gute Stunde Zeit), Eibelstadt und Sommerhausen.
    Beizeiten stelle ich davon eventuell auch noch eine Auswahl Aufnahmen ein (der Künstlerort Sommerhausen hat auch ein erstaunlich gut erhaltenes Ortsbild!).