• Danke Saxonia

    Das ist ja Wahnsinn, was da für den Platz der Völkerfeundschaft geplant war. Was hätte aber dort für derartig monumentale Architektur alles an Bestandsbauten fallen müssen....

    XFlipX

  • Ja soweit ich das erkenne wäre das in Richtung Crimmitschauer Straße noch erträglich gewesen, dort steht ja heute größtenteils der funktionale Bau von Feuerwehr und co. Mir gefällt aber nicht wie das Museum und den Poetenweg abgeriegelt werden. Die 2 Gründerzeitler mit ihrem Turm wirken wie ein Tor. Dem würde mit diesem Plan quasi der Riegel vorgeschoben. Und das Museum wird auch optisch niedergerungen durch die Gerade Front gegenüber die auch noch unästhetisch auf halber Höhe der Kuppel abschließt.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (14. Oktober 2011 um 20:46)

  • Das Gebäude hier links am Rand ist übrigens gerade eingerüstet. Picasa Web Albums - Zwickauer Seiten - ZwickaUtopia ...

    Der Hip Hop Schuppen "Iconz" ist seit über einem Jahr raus. Was da jetzt drinn ist weß ich vor Schreck gar nicht^^.
    Ich war heut kurz in Zwickau und hab ein Foto gemacht, man erkennt aber nicht viel da komplett zugehangen. Reich ich nachher nach.
    In Zwickau passiert gerade sehr viel. Sind wohl Gelder aus dem Konjunkturpaket 2 die da einiges angestoßen haben. In der Werdauer Straße Ecke Marienthaler Straße wird gerade ein Gründerzeitler saniert der mit 2 nebenstehenden Bauten ein einheitliches Gesamtbild abgibt.

    Weitere Neuigkeiten hier. http://www.zwickau.de/de/politik/med…dls7avfhl8eq8t4
    Zusätzlich zu der Neupflasterung der Fußgängerzone im "Jugendstil", O-Ton Freie Presse, werden wie gesagt das Haus aus den 30igern saniert und ein weiteres Gebäude ein Stück weiter Richtung Georgenplatz saniert. Bilder wie gesagt nachher wenn ich zuhause bin.

    Die Seite aus dem DAF Forum kann ich auch ans Herz legen, viele schöne Bilder von Zwickau.
    Galerie

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (14. Oktober 2011 um 21:02)

  • das ist der angesprochene 30er Jahre Bau der momentan komplett eingerüstet ist

    das ist das Haus 3 Häuser weiter Richtung Georgenplatz.

    da kann man noch was erkennen^^

    Dieses Gebäude hat sich äußerlich nicht verändert, mich dünkt aber es vor par Monaten eingerüstet gesehen zu haben beim vorbeilaufen, ich habs einfach nochmal fotografiert.

  • Schlechte Nachrichten aus Zwickau. Ich habe schon ein par mal den maroden Zustand der Werdauer Straße erwähnt, und dass sie trotz allem bis jetzt einen einheitlichen gründerzeitlich geprägten Charakter hat. Hier ein par Impressionen.

    Juli 93

    http://farm4.static.flickr.com/3477/3699085270_e946e56715.jpg

    Heute
    Panoramio - Photo of Werdauer Straße (Stadtauswärts)
    Picasa Web Albums - Zwickauer Seiten - Straßenbahn-A...]Picasa Web Albums - Zwickauer Seiten - Straßenbahn-A...


    Jetzt steht der Abriss der alten Gardinenfabrik und Dekofabrik der "Gardeko-Werke" vor dem aus. der Dachstuhl ist eingestürzt und eine Begutachtung hatte zur Folge, dass die ganze Straße gesperrt werden muss und der Abriss zeitnah erfolgen wird.

    Fabrik ist am Ende - Freie Presse

    Welche Wirkung das Gebäude auf hat(te) zeigen die Bilder dieses Artikels.
    Sperrung B175 - Drohender Hauseinsturz - SACHSEN FERNSEHEN - Alle Videonachrichten für Chemnitz! > <b>Aktuell</b> > Sachsen > Sachsen

    Der Stadt droht nebenbei ein Verkehrschaos, da auch die Crimmitschauer Straße wegen Bauarbeiten teilweise gesperrt ist. Darüberhinaus verliert die Stadt nun ein weiteres wichtiges Baudenkmal (aus meiner Sicht) und ein Stück Geschichte der alten Industriestadt.
    Das Gebäude stand seit der Wende leer und war in Privatbesitz. Die Sicherheit der Menschen geht natürlich vor, allerdings finde ich es unangemessen, dass bei der Berichterstattung nicht ein Wort über Versäumnisse der letzten Jahre Seitens der Stadt gefallen ist. Wenn man jetzt eilig Kontakt mit dem Besitzer aufgenommen hat, schien dieser nicht unauffindbar zu sein. Wie so oft hält sich das Engagement der Stadt aber in Grenzen wenn es um den Erhalt solcher Gebäude geht und ein Abriss deutlich einfacher und vorallem billiger ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (22. Oktober 2011 um 18:06)

  • Wenn man diese Fotoserie durchsieht, erkennt man anhand der Fensterteilung, dass sich der Deckeneinsturz im hinteren Fabrikgebäude ereignete. Der Haupttrakt mit den Backsteinfassaden besitzt eher kleine Einzelfenster, und nicht so grosse, typische Industriehallenfenster wie beim Hintergebäude.

    >> Bild 19 Innenansicht
    >> Bild 26 Aussenansicht Hauptgebäude
    >> Bild 27 Aussenansicht Hintergebäude

  • Zitat

    Besichtigungstermin vor Ort ließ nur einen Schluss zu. „Innen sind alle Decken zusammengebrochen, die Fassade hat sich dadurch nach oben ausgedehnt. Von dem Gebäude geht Einsturzgefahr aus, weswegen weiträumig abgesperrt werden musste“, sagt Thomas Freitag, Amtsleiter für Bauordnung und Denkmalschutz.


    Sächsische Zeitung

  • Ich dacht mich trifft der Schlag,
    Freie Presse:

    Zitat


    Stadtplanung: Zwickau möchte Baulücken stopfen

    Zwickau (fp). Fachleute für Bauplanung in der Stadtverwaltung Zwickau sollen dieses Jahr ein Konzept entwickeln, wie die Stadt mit den vielen Baulücken langfristig umgehen will.

    Doch Lückenbebauung oder der Erhalt von einzelnen Fassaden seien nicht die einzige Lösung. "Es muss auch möglich sein, ganze Fassadenreihen abzureißen, um dort dann Gewerbe anzusiedeln." Der Abriss von maroden Häusern führte an vielen Straßen, unter anderem an der Leipziger dazu, dass die durchgängigen Fassadenreihen aus der Gründerzeit nun lückenhaft sind.


    erschienen am 11.01.2012

    Nachtrag gibts morgen.

  • Ich war vor zwei Wochen in Zwickau. Das spezielle Problem der Stadt ist, dass direkt unter dem Stadtzentrum Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg Kohlebergbau betrieben wurde. Das hat zu extremen Senkungen geführt. Alleine der Dom ist um mehr als 3 Meter nach unten und ein paar Meter zur Seite "gewandert". Einer Ausstellungstafel zu dieser Thematik war zu entnehmen, dass die Kirche sich am einen Ende um 3,60 m, am anderen "nur" um 3,30 m gesenkt hat, so dass nur mit viel Stahl die spätgotischen Netzgewölbe in Form und am Ort zu halten waren...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Das ist kein wirklich spezielles Problem. Davon können einige Städte in der Region ein Lied singen. Wobei du natürlich recht hast, dass Zwickau mit dem Steinkohleabbau ein Spätzünder im Bergbau war. Dafür sind etliche Städte im Erzgebirge von Schächten durchlöchert die man großteils nicht mal mehr kennt geschweige denn lokalisieren kann. Da sackt schon ab und zu mal eine Straße weg.

    Derweil neues aus Zwickau

    Notsicherung bezahlt der Steuerzahler - Freie Presse

  • Glück auf :P
    Neuigkeiten vom Dom, der derzeit einiges Kopfzerbrechen verursacht. Das er im Krieg nicht zerstört wurde, sondern nur durch eine Luftmine beschädigt, verdankt er wohl Arno Rau. Dieser hisste am Abend des 17.04.1945 auf dem Turm die weiße Flagge woraufhin die Bomberverbände abdrehten. Näheres dazu hier auf Seite 4 http://www.zwickau.de/media/pdfs/amtsblatt/2005/2005_07.pdf.

    Heute ist der Dom aber wieder massiv gefährdet. Die Kanzel musste neulich vor dem Absturz gerettet werden. Das Gebäude hat überall Risse und muss von Metallspannwerken zusammengehalten werden.
    Ein Beitrag des mdr:
    Woher kommen die Risse im Dom? | MDR.DE

  • Da hier in Beitrag 17 und folgend über den Goldnen Anker und das Rathaus gesprochen wurde möchte ich noch einige Informationen beisteuern. Heute zuerst zum Anker:

    Die älteste Darstellung die ich im Netz auftreiben konnte stammt vom 1814

    Man erkennt das Rathaus noch vor seiner neogotischen Umgestaltung von 1866/67, das Gewandhaus und an der Ostseite des Marktes den Goldenen Anker mit Staffelgiebel und Erker.

    Das nächste Bild ist von 1833

    Hier erkennt man das Gebäude deutlicher, auch das Sichtfachwerk am Erker ist erkennbar.

    Auf dem Bild von 1840 hat sich nicht viel verändert

    Die Abbildung die nun folgt ist von mAn nach 1867 entstanden obwohl das Bild mit 1850 untertitelt wurde. Das Rathaus erhielt aber seine Umgestaltung im Stil der Tudorgotik nachweislich nach 1866. Auch egal,

    viel wichtiger ist, dass man hier im Hintergrund den Staffelgiebel des Dünnebierhauses erkennt. Die Gebäude sind ja auch heute noch miteinander verbunden. Man kann also von ausgehen, dass der Anker in seiner ursprünglichen Form ebenfalls um 1480 entstand.

    Mein nächstes Bild ist leider erst von 1915
    (das Gebäude mittig im Hintergrund)

    Man erkennt, dass das Pendant vom Dünnebierhaus nicht mehr besteht sondern durch einen klassischen Gründerzeiteckbau ersetzt wurde. Ob nur die Fassade komplett umgemodelt wurde weiß ich nicht, man griff aber auf jedenfall die Form den Erker wieder auf.

    1931 stellt sich das Gebäude noch immer so dar.

    Auf diesem Vorkriegsfoto ist das Gebäude aber plötzlich entstuckt.

    Die Aufnahme ist zweifelsfrei vorm Krieg entstanden denn es sind in der heute nicht mehr existente Bebauung südöstlich und Östlich des Gewandhauses keine Schäden auszumachen.

    1974 ist das Gebäude immer noch entstuckt. Hier links angeschnitten, der Erker ohne Kuppel ist klar zu erkennen.

    1995 ist das Gebäude plötzlich wieder mit plastischem Schmuck ausgestattet, also noch vor der letzten hier dokumentierten Sanierung.

    In der Freien Presse war 2010 zu lesen, dass das Gebäude zuletzt Mitte der 80er saniert wurde, dann müsste der Stuck dabei neu angebracht geworden sein. Außergewöhnlich.

    Der Seite des Sanierungsträgers ist dann neben einigen weiteren Bildern auch zu entnehmen, dass das Gebäude nur noch die Kellergewölbe des Dünnebiernachbarhauses aus dem 15. Jhd. besitzt.
    "goldner anker" zwickau - bauen im bestand

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (29. August 2012 um 02:55)

  • Zum, mittlerweile gestrigen, Tag des offenen Denkmals wurde nicht nur symbolisches Richtfest am Kornhaus gefeiert sondern auch die Fassade des restaurierten Gebäudes Hauptmarkt 6 enthüllt. Besser bekannt unter "Centralhalle" oder, wie es nun wieder an der Wand prangt, "Alte Münze".
    Die Fassade wurde nach den Originalplänen des letzten Umbaus von 1926 rekonstruiert. Das Haus an sich ist aber weitaus älter. Hies es in der Beschlussvorlage des Bauplanungsamtes noch, das Gebäude stelle "eines der ältesten, in seiner Grundstruktur
    noch im wesentlichen erhaltenen Zwickauer Bürgerhäuser aus der Mitte des 15. Jahrhunderts dar" ( http://www.zwickau.de/media/pdfs/sit…jtvma6069mfirv5 ), hat man nun festgestellt, dass der Keller un das Erdgeschoss noch auf das 13. Jahrhundert datieren. Denkmaltag in Zwickau: Altes Holz und frische Farbe begeistern - Freie Presse. Damit ist es das älteste Haus am Hauptmarkt und wohl auch der Stadt (Ältestes der Priesterhäuser auf 1264 datiert).
    vorher Bilder
    Baubeginn am Hauptmarkt 6 in Zwickau | Blog | BAUCONZEPT PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH
    Der Hauptmarkt
    Das Gebäude war jahrelang von einem großem Schumannplakat verdeckt (Geburtshaus gleich gegenüber).

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (10. September 2012 um 02:48)

  • Ganz großes Kino....ich habe mich schon gefreut als ich hinter den Planen beim Hauptmarkt 6 die Türmchen habe hervortreten sehen....dass das Ganze jetzt aber so schnell geht..einfach schön. Schmerzhaft bleibt beim Ensemble -> Markt aber weiterhin dieser völlig groteske "moderne" Bau des Cafe "Alex".

    Danke Saxonia für die Info...

    FugenBau

  • Ja das stimmt wohl. Ursprünglich stand da ja ein fast identisch zum linken Nachbar mit der prächtigen Kuppel geschmückter Gründerzeitler. Der wurde aber wohl schon kurz nach dem Krieg entstuckt. Ob er einen Treffer abbekommen hab weiß ich nicht, ist aber zu bezweifeln da die Grundstruktur und kleine Gesimse noch existierten. Auf dieser Aufnahme von 1970 Directupload.net - wroagcp9.jpg rechts angeschnitten.
    Der Altbau stand nach der Wende noch. Das Cafe Alex ist ein überhasteter und anspruchsloser Nachwendebau, mit unpassenden Flachdach. Der wurde auch schon umgepinselt glaube ich. Erst wars weiß jetzt etwas zwischen Pink und Rosa.

  • Ich bin jüngst am Wochenende in Zwickau gewesen habe mir das Ergebnis der "Alten Münze" angeschaut. Da mir einige Sachen aufgefallen sind, habe ich nochmal gegoogelt und ein par zusätzliche Informationen gefunden, die mir oben durch die Lappen gegangen sind.

    So steht bspw. auf der WEWOBAU Seite, dass man die Reste des frühgotischen Eingangsportals freigelegt hat (auch auf den Bildern dort zu sehen). Der Eingang in der jetzigen Form dürfte meiner Ansicht nach älter sein als von 1926. Ich denke wenn man erst zu dieser Zeit das Portal aufgebrochen hätte, wäre dies besser dokumentiert worden. Neben zahlreichen weiteren spannenden Funden im Inneren des Gebäudes entdeckte man auch diverse Indizien, die darauf schließen lassen, dass hier die bisher unbekannte mittelalterliche Münzstätte war. Daher der neue oder besser alte Name des Gebäudes. Wobei der Schriftzug wohl so noch nie das Gebäude zierte. Einziger Kritikpunkt ist die Entfernung des Reliefs "Vereinsbiere" über dem Eingang. http://www.radiozwickau.de/uploads/pics/C…wickau_4688.jpg
    Das hätte auch dran bleiben können. Seis drum, das Ergebnis sieht vor Ort vorallem durch die Farbgebung klasse aus und wertet die ganze Ecke ungemein auf.

  • Der Zwickauer Pulverturm steht vor einer Teilsanierung. Es handelt sich um eines der letzten erhalten gebliebenen Stücke der Zwickauer Stadtbefestigung, das Kornhaus mal ausgenommen. Zwickauer Pulverturm steht vor der Teilsanierung - Freie Presse

    Wer nicht danach sucht wird den Pulverturm nicht finden, es sei denn er wohnt in einer der vor im aufragenden Plattenbauten. Warum die "Stadtplaner" in den 70ern und 80ern hier Gnade walten ließen, kann ich nicht sagen.

    Mulde-Paradies Zwickau Pulverturm 2010/8