• Die alte Bahndirektion finde/fand ich ein schönes Gebäude. Gerade angesichts des Mangels von Altbauten in Stuttgart fand ich die Abrisspläne, als ich davon gehört habe, unverständlich. In die Detailplanung von Stuttgart 21 bin ich nicht eingeweiht, auch kenne ich die Verhältnisse vor Ort nicht im Detail, da ich nicht aus der Region Stuttgart stamme und dort auch nie gelebt habe. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Abriss für das Projekt tiefgelegter Durchgangsbahnhof zwingend notwendig war. Was war denn die Begründung hierfür? Und welcher Teil des Gebäudes bleibt stehen?

    Und nochmal zur Klarstellung: Der Bonatz Bau ist so ziemlich der einzige mir bekannte Altbau aus der Zeit vor 1920 in Stuttgart, bei dem mich der Teil-Abriss persönlich kaum stört. Generell bin ich natürlich ganz sicherlich nicht Anhänger der Devise "weg mit dem alten Klump", die in Stuttgart wohl unbestreitbar in verantwortungslosem Umfang verfolgt wurde.

  • Zitat

    PolitikSchäuble: „Stuttgart 21” wird gebautFr. 22.02.2013, 17:54
    Stuttgart - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält trotz absehbarer Mehrkosten in Milliardenhöhe am Bauvorhaben „Stuttgart 21” fest. „'Stuttgart 21' wird gebaut”, sagte der Baden-Württemberger der „Stuttgarter Zeitung”. Es gebe ein gesamtstaatliches Interesse an dem Projekt. Der Tiefbahnhof und die Schnellbahntrasse seien von enormer Tragweite für Baden-Württemberg.

    Quelle:: bild news ticker

    Ich glaube, zu dem Projekt ist alles gesagt. Man ist entweder dafür oder dagegen, zumindest, wenn man aus der Region kommt. Mir hat sich nie erschlossen, warum sich gerade die Stuttgarter so gegen das Projekt wehren. Wenn ich aus München käme, dann könnte ich sauer sein, weil in Stuttgart so viel Geld ausgegeben wird. Warum der Beschenkte aber das Geschenk so gar nicht will, verstehe ich nicht. Ich würde mich freuen, wenn die Republik Milliarde über Milliarde in ein Loch in meiner Stadt wirft. Und da das Geld bei einem Nichtbau ja nicht in andere Projekte in Stuttgart investiert wird, würde ich das Geld nehmen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Lieber Wissen.de, wenn dich das so wundert, wieso so viele Stuttgarter (einschließlich mich) gegen S21 sind, dann lese dir bitte die folgende Seite aufmerksam durch (auch wenn die Seite von den Grünen ist und du dieser Partei nicht nahestehen solltest). Hier werden die Argumente gegen S21 plausibel aufgeführt:

    http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/

    Besonders wichtig erscheint mir folgender Punkt:

    Folgen spürbar: Reisen per Bahn wird stressiger, langsamer, teurer
    Die Menschen und ihre Bedürfnisse standen bei den Planungen alles andere als im Mittelpunkt. Heute gehört der Stuttgarter Hauptbahnhof zu den pünktlichsten Großbahnhöfen Deutschlands - zukünftig soll ein integraler Taktfahrplan im zentralen Verkehrsknotenpunkt des Landes nicht mehr möglich sein. Stuttgart 21 bedeutet: längere Reisezeiten, teurere Tickets, umständliches Umsteigen, fehlende Verbindungen. Vor allem Berufspendler und die Reisenden im Nahverkehr werden mit einem verminderten Zugangebot und/oder mit höheren Fahrpreisen für das Prestigeprojekt bezahlen.

    Kein integraler Taktfahrplan im zentralen Verkehrsknoten des Landes.
    Auch im Nahverkehr teils längere Fahrzeiten.
    Teurere Tickets, weniger Züge.
    Tunnelbahnhof nicht behindertenfreundlich, familientauglich, altersgerecht.
    Verkehrstechnische Engpässe in Land und Region.
    Gravierende Nachteile für S-Bahn-Verkehr.

    Nachzulesen im Detail hier:

    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=508

    Vielleicht verstehst du nach dieser Lektüre, wieso viele Stuttgarter dieses "Zukunfts"projekt, das in Wahrheit nur eine milliardenteure Verschlechterung ist, ablehnen.

    In dubio pro reko

  • Ich kenne die wesentlichen Argumente, insbesondere die Kosten, die Nachhaltigkeit, etc. Aber trotzdem. Die Stuttgarter bekommen doch alles bezahlt. Ich als Nichtstuttgarter müßte mich ärgern, weil dort so viel Geld für ein zweifelhaftes Projekt ausgegeben wird, aber ihr solltet einfach dasitzen und denken: Gut, die wissen einfach nicht wohin mit dem Geld und da haben die zufällig die Kohle über Stuttgart abgeworfen. Welche wirklichen Nachteile entstehen außer vielleicht einer veränderten Umsteigesituation denn. Letztlich geht es doch primär ums Geld. Und da wird Stuttgart doch sehr reich beschenkt. Da könnte man locker 14 Stadtschlösser von bauen. Also ich würde mich freuen.

    Aber ich weiß, dass dieses Thema für Stuttgarter sehr heikel ist. Als Außenstehender kann ich es aber einfach nicht verstehen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Du hattest offensichtlich zwischen deinen 2 Postings nicht genug Zeit, die Seiten durchzulesen, da stehen Antworten auf deine Fragen. Also wozu weiter argumentieren? Entweder du informierst dich oder lässt es bleiben. Stuttgart 21 ist kein Geschenk sondern eine Verschlechterung der Bahnversorgung, für Unsummen.

    In dubio pro reko

  • Diese ganzen "Vorhersagen" zu Pünktlichkeit, Umsteigesituation, Behindertenfreundlichkeit etc. sind alles Studien, die erstens durch Nachbesserungen behoben und sich im Realbetrieb erst zeigen müssen. Ich bin davon überzeugt, dass am Ende auch jeder an sein Ziel kommen wird. Aber die Diskussion ist so erbittert geführt, dass ich manchmal glaube, dass es gar nicht mehr um eine zielorientierte Lösung geht, sondern dass der Streit einfach für die Zukunft fortkultiviert werden soll. Ich bin weder für noch gegen das Projekt.

    Ich glaube, dass die gesamten Gründe bezüglich Pünktlichkeit, Umsteigesituation, Familien, am Ende kein Problem sein werden. Mir stellt sich allein die Frage, ob es das viele Geld wert ist. Aber ich glaube, dass eine Diskussion über dieses Thema nicht weiterführt, weil die Meinungen so festgefahren sind, dass jede Diskussion wenig neue Ergebnissee bringen wird.

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Stuttgarter bekommen doch alles bezahlt.


    Wissen.de, Du scheinst Dich nicht damit beschäftigt zu haben, welche Veränderungen durch Stuttgart 21 eintreten würden. Offenbar basiert Deine ganze Argumentation auf der Überlegung, dass es gut sein müsse, wenn Geld ausgegeben wird.

    Im Gegenteil: S 21 ist, wie Volker bereits deutlich gemacht hat, eine Verschlechterung für die Menschen der Region! Und zwar unabhängig davon, wer das bezahlt. Dass es unsere Steuergelder kostet, kommt zusätzlich hinzu.

  • Ich finde es einfach schade, dass jede Seite die Wahrheit für sich in einer Schärfe reklamiert, dass eine offene Diskussion über Kompromisse fast unmöglich geworden ist. Das Problem ist, dass die Gegner sich auf das Negative, die Befürworter auf das Positive stürzen. Dazwischen scheint es fast nichts zu geben. Wie man sich über einen Bahnhof derart aufregen kann, habe ich wirklich nie verstanden (ich habe übrigens auch auf phoenix diese elend langen Debatten verfolgt). Am Ende konnte ich trotzdem nicht sagen, wer recht hat, weil es zu jeder Studie eine Gegenstudie und zu jeder Gegenstudie eine weitere Gegenstudie gab.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ein gutes Stimmungsbild zeigt sich hier im Kommentarbereich des SWR, anlässlich der neuen Meldung daß S21 weitergebaut werden soll.

    Das denken wir über diesen Wahnsinn:

    http://www.swr.de/nachrichten/bw…xhfu/index.html

    Bisher 3 Pro-Stimmen.

    Soweit ich weiß gab es eine Volksabstimmung und da war die Mehrheit für Stuttgart 21. Aber nochmal, ich bin werder dafür noch dagegen. Ich versuche mich dem Thema mit weniger Emotionen und etwas pragmatischer zu nähern.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich glaube, dass die gesamten Gründe bezüglich Pünktlichkeit, Umsteigesituation, Familien, am Ende kein Problem sein werden. Mir stellt sich allein die Frage, ob es das viele Geld wert ist. Aber ich glaube, dass eine Diskussion über dieses Thema nicht weiterführt, weil die Meinungen so festgefahren sind, dass jede Diskussion wenig neue Ergebnissee bringen wird.

    100% Zustimmung, insbesondere zum letzten Satz.

    Ich möchte dennoch noch meine subjektive Wahrnehmung zu den angesprochenen Punkten beitragen, die darauf basiert, dass ich in den letzten Jahren mehrmals am HBF Stuttgart auf Regional- und Fernverbindungen umgestiegen bin - und zwar vor und nach Beginn der Bauarbeiten:

    • Umsteigen in Stuttgart empfand ich immer als sehr stressig. Bereich vor den Gleisen bis zum Eingangsgebäude sehr schmal. Daher kein schnelles Durchkommen möglich, wenn man es eilig hat.
    • Die Regionalverbindungen, die ich genutzt habe (RE, nicht S-Bahn) empfand ich bisher bereits als grottig, schlechter kanns nicht werden. Die Verbindung, die ich mehrmals genutzt habe geht nur einmal die Stunde, dauert für die zurückgelegten Kilometer unverhältnismäßig lang (.. Auto viel schneller) und ist sehr schlecht auf Fernzüge abgestimmt, so dass ich sie in 75% der Fälle verpasst habe und wieder eine Stunde warten musste.
    • Die Situation für Behinderte, Alte etc. kann sich durch den Tiefbahnhof kaum ändern, da bereits jetzt in erheblichem Maße Stufen beim Aufgang zum Bahnhof bewältigt werden müssen. Natürlich gibt es auch Rolltreppen und Fahrstühle, aber die gibt es auch in einem Tiefbahnhof. Auch in Berlin HBF, einem wahren Bahnhofsturm über mehrere Ebenen, ist das alles kein Problem

    Kurz gesagt: Die Bahnhofssituation und die Regionalanbindung war in allen anderen Großstädten in Deutschland, in denen ich gelebt habe bzw. in denen ich mich des öfteren aufgehalten habe, nach meinem subjektiven Eindruck besser als in Stuttgart.

    Zu dem Rest der angeführten Argumente kann ich nichts sagen, da kenne ich mich zu wenig aus.

  • In Stuttgart waren besonders die gut betuchten Bewohner der Halbhöhenlagen dafür, die niemals im Leben einen Zugwaggon von innen sehen. Die Innenstadtbezirke waren mehrheitlich gegen das Projekt. Oder anders gesagt, je weniger betroffen von den Veränderungen, desto größer die Zustimmung, und umgekehrt. Aber spätestens die OB Wahl hat dann gezeigt, daß die Stuttgarter keine weitere Kostenbeteiligung der Stadt wollen. Soll die Bahn das Ganze schön auf eigene Rechnung finanzieren, von Stadt und Land gibts nix mehr.

    In dubio pro reko

  • @ swn

    ich glaube auch, dass sich für den einen Fahrgast die Situation verbessert, für den anderen verschlechtert. Ist eben so, wenn etwas Neues entsteht. Man wird sich daran gewöhnen und mit der Zeit wird sich alles einspielen.

    Wie gesagt, ich glaube, es geht gar nicht mehr wirklich um den Bahnhof, sondern nur, wer recht hat und wer nicht. Und deshalb wird auch die 10. Studie nichts bringen, weil die Gegenseite dann mit der 11. kommt. Und wenn ich die scharfen Kommentare in diesem Forum hier sehe, fühle ich mich bestätigt. In diesem Klima kann ich mir vor Ort gar nicht vorstellen, wie man hier je einen Kompromiss finden will.

    APH - am Puls der Zeit

  • Meines Erachtens wird der Bonatzbahnhof maßlos überschätzt. Um die alte Bahndirektion ist es freilich schade, sie ist der Wermutstropfen bei S21.

    Ansonsten ist das Projekt zweifellos ein Gewinn für Stuttgart. S 21 ist eine einmalige Chance für diese geschundene Stadt.

    Nun sieht es ja so aus, dass die Baumschützer ihre putzigen Juchtenkäfer und Bonatzbahnhöfe behalten dürfen, während woanders die Zukunft in Form von Transrapid und Co davonfährt. Welch ein Verlust, welch ein Irrsinn !

  • Zitat

    Ansonsten ist das Projekt zweifellos ein Gewinn für Stuttgart. S 21 ist eine einmalige Chance für diese geschundene Stadt.

    Argumente? "Gewinn", "einmalige Chance" hören wir von den PRO-lern dauernd, näher erläutern können sie dies aber nie. Kontra-Argumente: Bitte nachlesen.

    http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/']http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/']http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/

    und

    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=508

    Oder direkt hier:

    Die Planer des Stuttgarter Hauptbahnhofs ignorieren die Interessen der Reisenden. Fahrgäste können jetzt im Kopfbahnhof ebenerdig umsteigen, die Fahrgäste müssten später auf den Vorteil verzichten und stattdessen Treppen steigen oder auf Aufzüge warten, die womöglich defekt sind. Dies ist vor allem für die steigende Zahl älterer Menschen eine Zumutung.

    Ein-, Aus- und Umsteigen wird zum puren Stress, weil die Züge viel zu kurz halten. ICEs sollen statt vier nur noch zwei Minuten stehen bleiben und Regionalzüge gar nur noch eine Minute. Nur kann eine höhere Kapazität des Tunnelbahnhofs angesichts der geplanten Reduzierung der Gleise von 16 auf 8 gegenüber dem jetzigen errechnet werden. Doch das ist Theorie, denn in der Praxis würde der Stuttgarter Bahnhof zur Verspätungsfalle werden., eine oder zwei Minuten reichen für den Fahrgastwechsel in den Spitzenzeiten nicht aus. In Durchgangsbahnhöfen mit ähnlich hohen Fahrgastzahlen wie Köln oder Hannover haben sämtliche Züge mindestens drei Minuten Aufenthalt.

    „Ihr Anschlusszug konnte leider nicht warten“, das werden Reisende im Stuttgarter Bahnhof viel häufiger zu hören bekommen. Acht Gleise stehen nur noch zur Verfügung, und die müssen dicht belegt werden – nach spätestens zehn Minuten fährt der nächste Zug im Gleis, und auf verspätete Anschlusszüge kann bestenfalls 2-3 Minuten gewartet werden. Schon bei einer Verspätung eines Fernzuges von wenigen Minuten verlieren viele Fahrgäste mit knappen Anschlüssen eine Stunde Fahrzeit, weil ihr Anschlusszug weggefahren ist.

    Nimmt man diese und weitere Argumente einmal zur Kenntnis kommt man nur zu einem Schluß: Stuttgart 21 ist eine VERSCHLECHTERUNG der Bahnversorgung, für die Milliarden ausgegeben werden.

    In dubio pro reko

  • Zitat

    Die Planer des Stuttgarter Hauptbahnhofs ignorieren die Interessen der Reisenden. Fahrgäste können jetzt im Kopfbahnhof ebenerdig umsteigen, die Fahrgäste müssten später auf den Vorteil verzichten und stattdessen Treppen steigen oder auf Aufzüge warten, die womöglich defekt sind. Dies ist vor allem für die steigende Zahl älterer Menschen eine Zumutung.

    Also wenn ein Hauptargument ist, dass man nicht mehr ebenerdig abfahren kann, sondern eine Etage tiefer mit einer Rolltreppe fahren muss, dann muss ich ehrlich sagen, dass es nicht einer gewissen Komik entbehrt. Dann fährt man eben 1 Minute mit der Rolltreppe. Und ja, die kann mal kaputt sein. Aber dann wird sie repariert und gut ist. In Berlin gibt es 3 Etagen und bislang ist dort auch noch nicht das Chaos ausgebrochen. Dafür können Leute, die nach Ulm wollen, einfach weiterfahren, ohne umsteigen zu müssen oder länger warten zu müssen. Dies ist doch alles machbar.

    Diese teilweise an den Haaren herbeigezogenen Debatten (wie z.B. was passiert, wenn mal ein Aufzug ausfällt. Dies kann überall passieren und spricht nicht gegen das Projekt an sich, außerdem gibt es normal mindestens eine Rolltreppe und einen Aufzug pro Bahnsteig) haben mich in der Fernsehdebatte schon so aufgeregt. Aber sei es drum. Die Diskussionskultur bezüglich dieses Themas ist sehr fragwürdig.

    Übrigens: an unserem Bahnhof hält ein Regionalexpress vielleicht 30 sec. Und vermutlich gehen die Türen nicht nach einer Minute automatisch zu, sondern wenn der Schaffner den Zug frei gibt! Also bisher habe ich als Pendler noch an keinem Bahnhof erlebt, dass die Hälfte der Gäste zurückbieben, weil der Zug nach einer Minute Halt einfach losfuhr. Dies ist fernab der Realität!

    APH - am Puls der Zeit

  • Realistischerweise werden die frei gewordenen Flächen genauso zubetoniert wie das angrenzende Gelände des alten Güterbahnhofs (so groß kann die Nachfrage nach neuem Bauland im Zentrum ja wohl nicht sein, schließlich ist um die häßliche neue Bücherei herum nach wie vor Brache, das ganze wird übrigens hochtrabend Europaviertel genannt), und ob einem dieses ganze Projekt jetzt wirklich realistischerweise 15 oder 20 Mrd. Euro wert ist, wage ich doch einmal zu bezweifeln... während in der Fläche Bahnhöfe und Gleise immer weiter herunterkommen.

    Meines Erachtens ist das ganze in erster Linie eine Art Immobilienprojekt und Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf Kosten des Steuerzahlers.

  • Das eigentliche Problem sehe ich nicht im alten oder neuen Bahnhof, sondern in den im Zuge der Maßnahme entstehenden regionaluntypischen Allerweltskuben. Leider scheinen mir Diese bei der Debatte eine eher untergeordnete Rolle zu spielen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich will mich jetzt nicht weiter groß zu dem Thema äußern, ich stelle es jedem frei, sich über meine links über die Gegenargumente zu S21 zu informieren. Ich persönlich komme zu dem Ergebnis, daß diese größtenteils stichhaltig sind und wir Stuttgarter in der Summe einen WENIGER funktionstüchtigen und belastbaren Bahnhof bekommen würden als den, der bereits existiert. Und dies für Unsummen an Milliarden, wobei noch die eine oder andere dazukommt wenn es mal an den Tunnelbau geht. Aber bis dahin kann noch viel passieren, S21 ist in einigen Teilen noch gar nicht genehmigt, und bezahlen will die Mehrkosten auch niemand. Außerdem stimme ich dem Webmaster zu, daß es sich dabei eigentlich gar nicht um nein Verkehrsprojekt sondern um ein Immobilienprojekt handelt. Und daß uns in dem neuen Stadtteil nur belanglose Investorenarchitektur und kein Paradies neoklassischer Baukunst erwarten wird, das kann man schon an der bereits fertiggestellten Architektur dort erahnen. Zugiger und lebloser geht es kaum.

    PS: Ich finde es ein wenig zynisch, wenn ein Teilnehmer hier über die geschundene Stadt klagt, gleichzeitig aber keine Einwände gegen die Zerstörung von Bahnhof, Bahndirektion und Teilen des historischen Schloßgartens hat.

    In dubio pro reko

  • NEUE UMFRAGE: MEHRHEIT GEGEN STUTTGART21.

    Die Stimmung in Baden-Württemberg kippt. 54% der Wahlberechtigten lehnen das Bahn- und Immobilienprojekt Stuttgart 21 inzwischen ab. Nur noch 39% befürworten es. Das ist das Ergebnis einer neuen TNS-Emnid-Umfrage.

    Auffallend hoch ist die Kritik der Frauen an der geplanten achtgleisigen Tunnelstation. 61 Prozent sprechen sich dagegen aus und fordern den Weiterbetrieb und die Modernisierung des bestehenden 17-gleisigen Kopfbahnhofes. Nur ein Drittel der Frauen wünschen sich Stuttgart 21. Die mehrheitlich ablehnende Haltung gilt für alle Bildungsschichten und fast alle Altersgruppen. Unter den Anhängern der drei großen Parteien gibt es mit 65 Prozent nur im Lager der Christdemokraten eine eindeutige Mehrheit für S 21.

    TNS Emnid wollte auch wissen, wer die zusätzlichen Kosten (2,3 Milliarden Euro) für das Bahnprojekt für den Fall übernehmen soll, dass Stuttgart 21 gebaut wird. Finanziert sind bis heute nur 4,5 Milliarden Euro. Doch das Projekt soll nach Angaben des Bahnvorstands 6,8 Milliarden Euro kosten. Die Bahn solle die zusätzlichen Milliarden selbst aufbringen, sagen 55 Prozent der Befragten. Diese Meinung vertreten auch 38 Prozent der CDU-Anhänger. Die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt damit die Position der grün-roten Landesregierung und der Stadt Stuttgart, die weitere Subventionen für S 21 ablehnen. Nur 39 Prozent der Baden-Württemberger sprechen sich für den von der CDU und Teilen der SPD unterstützten Vorschlag der Bahn aus, dass die Stadt und die Region Stuttgart sowie das Land Baden-Württemberg und die Deutsche Bahn AG die zusätzlichen Kosten gemeinsam übernehmen sollen.

    In dubio pro reko