Iphofens Stadtbild droht nicht nur durch den Erweiterungsbau des Knauf-Museums auf der Südseite des Marktplatzes, für den ein schönes altes Haus geopfert wurde, eine Verschlechterung. Der Zeitungsartikel, auf den Markus im Galeriestrang hingewiesen hat, nennt noch ein weiteres, im Entstehen begriffenes Gefahrenpotential: den geplanten neuen Verwaltungstrakt hinter der alten Schule.
Das international ausgeschriebene Projekt hat folgende offizielle Beschreibung: "Umbau und Erweiterung eines alten Schulgebäudes mit Sandsteinfassade aus dem Jahr 1878 sowie 2 angrenzender Nachbargebäude. Das ehemalige Schulgebäude wird gegenwärtig als Verwaltungsgebäude der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen genutzt. Dieses Gebäude soll in ein öffentliches und geschäftliches Dienstleistungszentrum umgebaut werden. Dieses Dienstleistungszentrum soll neben dem Verwaltungsbereich für die Stadt und die Verwaltungsgemeinschaft zusätzlich eine weitere städtische Dienststelle, eine kleine öffentliche Bücherei, Archivräume und weitere Geschäftsräume für private Unternehmen, wie beispielsweise ein Versicherungsmakler, eine Arzt-praxis und o.ä. aufnehmen. Neben dem alten Schulgebäude soll für o.g. Dienstleistungszentrum auch das Areal der angrenzenden Nebengebäude genutzt werden, nachdem die Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurden. Dem Ensembleschutz des Innenstadtbereiches der Stadt Iphofen ist neben dem sensiblen Umgang mit dem ehemaligen Schulgebäude besonders Rechnung zu tragen. Umbau und Sanierung der Alten Schule: - ca. 1 400 m² HNF - ca. 9 400 m³ BRI Abriß des Nebengebäudes und Neubau: - ca. 700 m² HNF Kosten: - geschätzte Gesamtkosten ca. 9 000 000 EUR brutto (KGR 1-7 nach DIN 276, ohne Freianlagen) Terminvorausschau: - baurechtliches und förderrechtliches Genehmigungsverfahren ca. Ende 2008 - geplanter Baubeginn ca. Frühjahr 2009 - Fertigstellung der Gebäude ca. Sommer 2011." (Quelle: EU-weite Ausschreibung)
In einem Artikel zum Thema in der Mainpost heißt es: "Ein Teil der Wohnhäuser im Schatten der Stadtpfarrkirche soll abgebrochen werden, so dass auch der Blick auf Iphofens älteste Kirche, die gotische Michaelskapelle, wieder frei sein wird." Die Bildunterschrift zu diesem Foto aus dem Artikel besagt: "Dem Herzstück der Iphöfer Altstadt, der alten Schule am Marktplatz, steht ein umfangreicher Eingriff bevor. Das Kernstück soll erhalten bleiben, während im hinteren Teil ein Neubau entsteht."
Aufgrund des Projektzeitplans und des Alters des Artikels (6 Monate) vermute ich, dass die fraglichen Häuser bereits abgerissen wurden. Auf einem Bild von Markus in der Galerie von Anfang Juli sehen wir den Abschnitt zwischen der alten Schule und St. Veit, mit zwei noch stehenden Häusern:
Ich gehe davon aus, dass diese beiden Häuser nicht betroffen sind, es aber dahinter bzw. "links um die Ecke" bereits Abbrüche gegeben hat. Markus, kannst du das bestätigen?
Die Internetpräsenz des Architekturbüros Jäcklein zeigt zwei winzige Visualisierungen des wahrscheinlichen Siegerentwurfs für den neuen Verwaltungstrakt hinter der alten Schule: 1, 2. Größere Bilder würden die Sache wohl kaum besser machen...
Kritischer Kommentar zum Thema in der Mainpost: http://www.mainpost.de/lokales/kitzin…;art773,4961028