Von der alten Bergbaustadt Iglau (Jihlava) hat Freiberg in Sachsen das Bergrecht "abgekupfert". Es wurde 1249 durch König Wenzel I. von Böhmen bestätigt. In Freiberg wurde es 1307 erstmals aufgezeichnet.
Deshalb mußte ich mir die Stadt mal ansehen.
St. Jacob, 1256 erstmals erwähnt.
auf dem Markt leider ein völlig überdimensioniertes Kaufhaus
Mähren und Schlesien - Industriestädte mit Herz (Galerie)
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Na ja, Iglau... Einer der größten Ringplätze überhaupt mit einer unübersichtlichen Menge an hochwertigen Bürgerhäusern und Ensembles, und dann dieser Schandfleck in der Mitte... Ich hab mich nie durchringen können, die Stadt eingehend zu besichtigen, sie liegt auch recht blöd, etwas zu weit für einen Tagesausflug, und doch zu nah, um dort zu nächtigen.
Der Supermarkt ist nicht "überdimensioniert", sondern das absolute Nonplusultra für Stadtzerstörung
In der Nacht zum 23. April 1974 sprengten die Kommunisten das Iglauer Grätzl (Kretzl) in die Luft. An dessen Stelle wurde in den 80er-Jahren der Supermarkt Prior errichtet. Auch nach seiner wünschenswerten Entfernung wäre das tektonische Gefüge des Platzes massiv gestört. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Umbau, was aufgrund der inferioren Qualität des Bestandobjektes nur zu einer Verbesserung führen kann.
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Die Google-Übersetzung lässt (wohl nur am Beginn) eine Satire vermuten - Rastrelli kann das sicher einordnen.
ZitatDieser historische Platz, der größte seiner Art in Mitteleuropa, war vor 32 Jahren einer der schönsten in unserem Land. Doch dann war Prior an der Reihe. Das monströse Konsumdenkmal der Normalisierung musste einem Flickenteppich seltener mittelalterlicher Häuser weichen. So endete der Jihlava Krecl, ein einzigartiges Denkmal von europäischer Bedeutung.
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"Dem monströsen Konsumtempel ... musste ein Flickenteppich ...weichen" heißt es.
Das heutige Mähren hat eine Vorliebe für Supermärkte in markanter Lage, siehe auch Znaim, Olmütz, Pirnitz (Brtnice), auch Brünn (Krautmarkt), Proßnitz, Zwittau. Aber Iglau, oder in diesem Kontext besser Jihlava übertrifft alles.
Dies entspricht wohl alles in allem nicht der Praxis der CSSR-Denkmalpflege, wie gesagt werden muss, die auf Erhaltung des zentralen Rings alles in allem durchaus Bedacht nahm. Galt es hier, einer für Mähren größeren Stadt mit verhasster deutscher Geschichte einen Stempel aufzudrücken? Das erscheint wohl möglich, aber nicht zwingend, siehe die obere Liste. Auch im nicht sehr weit entfernten Deutschbrod (einer entgegen dem Namen traditionell erztschechischen Stadt) wurde der Platz unnötig beeinträchtigt.
Der Iglauer Ring ist übrigens "nur" der zweitgrößte der böhm- Länder.
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Die Städten in Polen sind allen schön saniert worden. War auch von Stettin positiv überrascht. When Altbauten oder Gründerzeitbauten schön saniert werden: von alle Details versehen, Eckturmspitzen, Hauben, Erker, Gauben usw wie in Leipzig oder Görlitz dann wird einer Gegend gigantisch aufgewertet. In Breslau (Wroclaw) ist das in der Innenstadt zwar gut gelungen, aber in die Viertel um der Innenstadt herum fehlt noch die historische Substanz. Eine Leere ist da noch immer zu sehen und es fehlt an Urbanität.
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Unmittelbar an der mährisch-slowakischen Grenze (Fluss March/Morava) befindet sich bei Mikulčice-Valy eine archäologische Stätte von großer Bedeutung. Es handelt sich lt. Wikipedia wahrscheinlich um die größte slawische Siedlungsanlage im slawischen Siedlungsgebiet des 9. Jahrhunderts. Viel Architektur ist jedoch nicht mehr vorhanden. Aber dennoch sehenswert.
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Blick in einen Teil des Ausgrabungsgeländes
die Lichtverhältnisse bei den durchsichtigen Schautafeln waren leider nicht sehr gut
Grundmauern der sog. IV. Kirche
Grundriß der Rotunde
Auf slowakischer Seite steht noch ein komplettes Objekt, die wohl älteste Kirche der Slowakei aus dem 9. Jahrhundert.
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