Mähren und Schlesien - Industriestädte mit Herz (Galerie)

  • Hab heute (2.8.) einen Sonntagsausflug ins benachbarte Tschechien unternommen. Das Wetter war heiß, von der für die Nacht angekündigten Unwetterfront war noch nichts zu sehen.
    Keine idealen Bedingungen fürs Photographieren also.
    Das bereiste Gebiet würde ich mit 'Mittelmähren' umschreiben, welches den Landstrich zwischen Brünn und den ehem. deutschen Norden meint.
    Städtebaulich tut sich dort einiges, auch abseits vom allgemein bekannten Olmütz. Jede besuchte Stadt hat ein erstaunlich attraktives Zentrum, auch wenn die Namen meist wie die viel strapazierten 'böhmischen Dörfer' klingen.

    Beginnen wir mal in dieser schönen Stadt, sie war für kurze Zeit Hauptstadt Österreich-Ungarns. Österreichischen Rechtsgelehrten ist ihr dt Name im Zusammenhang mit unserer Verfassungsgeschichte ein Begriff, der tschechische Name hingegen weniger, er ist durch seine Kumulierung von Hatscheks für Laien nahezu unaussprechbar.
    Das Stadtbild ist äußerst attraktiv, wie man sieht. Wer kann erraten, worum es sich handelt?
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    Hier, in diesem schönen Saal, wurde nicht nur der Film Amadeus gedreht, sondern auch versucht, ganz große Geschichte zu schreiben. Es blieb beim Versuch.
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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (5. Dezember 2011 um 14:55)

  • Kremsier/Krom??íž, im Herbst 1848 Sitz des konstituierenden Reichstags, der im Sitzungssaal des Erzbischöflichen Schlosses eröffnet wurde - der Reichstag wurde unter militärischem Druck im März 1849 aufgelöst, sein föderalistischer Verfassungsentwurf für das Habsburgerreich von Kaiser Franz Joseph und Ministerpräsident Schwarzenberg verworfen und durch eine oktroyierte Verfassung ersetzt...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Das war eine allzu leichte Frage für Georg Friedrich, und er hat natürlich recht. Kromjerschiisch, das letzte Sch weich wie Journal, wird diese Stadt ausgesprochen.
    Also: I. Kremsier

    Wir sahen bereits die "Zuckerecke" des Großen Rings mit dem berühmten Schloss, der Sommerresidenz der Olmüter Erzbischöfe.

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    Aus veränderter Perspektive, und folglich mit anderem Hintergrund:

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    Oder:

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    Aber auch die anderen Seiten haben was zu bieten:

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    Das schöne Rathaus an der Südseite.

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    An der Westseite wurden die Lauben leider unterbrochen, die Ersatzbauung ist jedoch zweifellos von einer gewissen Qualität:

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    Nur auf der Nordseite blieben die Lauben durchgehend erhalten:

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    Typisch für den Großen Ring: Die Streben zwischen den Laubenbögen. Einstmals umfassten sie lückenlos den ganzen Platz.

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    Nicht die Zuckerseite, aber allemal akzeptabel: die Ostseite.

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    Das erste Haus von Links der Osteite ist das für Mähren (überhaupt hier, nahe Zlín) obligate Bat'a-Haus. Bat'a kann als wahre Pest für die böhm.-mähr. Platzbilder angesehen werden, auch wenn man dies heute vielleicht nicht so aussprechen darf, steht doch sein Funktionalismus sehr hoch im Kurs.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Anders als bei vielen mährischen Städten erschöpft sich Kremsier nicht mit dem eigentlichen Hauptplatz, die Stadt weist ein relativ komplexes Altstadtgefüge mit mehreren sehenswerten Plätzen auf.
    Allen voran der heutige Smetana-Platz:

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    Erzbischöfliches Palais vor dem Mauritiusdom, Erzbischöfliches Gymnasium, das letzte erhaltene Stadttor, Schloß und Bürgerhäuser ergeben ein beeindruckendes Ensemble.

    So, für heute ist s genug, obgleich ich Kremsier leider nicht abschließen konnte, was ich vorhatte - immerhin warten noch 5 andere Städte.
    Auf Wunsch kann ich in diese Reiher außerdem auch ein bisschen Olmütz präsentieren.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.


  • Moritzdom
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    Nun verlassen wir Kremsier und gehen weiter nach Ungarisch Hradisch,

    Kirche des Johannes des Täufers
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    Kirche der gesegneten Jungfrau Maria
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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das ist die Stadt Ungarisch Hradisch, unweit des Marchflusses. Hier befindet sich eigentlich nur eine einzige richtig schöne Gasse, die Plätze sind eher nichtssagend, die Verbindung vom Großen Ring zur Kirche d. Joh. d.T. mit ihren Domherrenhäusern:
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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Vielen Dank für deine neue Bildreihe. Hier gibt´s wieder mal einige für mich unbekannte Perlen zu entdecken. Kremsier ist ja wirklich architektonisch sehr abwechlungsreich und angenehm farbig. Und die üblichen von dir immer wieder beklagten BRD-Verunstaltungen scheint es dort ja ebenfalls kaum zu geben. Gefällt mir.

    Der Festsaal im Erzbischöflichen Schloss

    Zitat von "ursus carpaticus"

    erinnert mich spontan ein wenig an die Galerien in Schönbrunn:

    http://www.schoenbrunn.at/index.php?eID=…464cddd25746569

    Eher Zufall, oder gibt es dafür einen besonderen Grund?

  • Hier wirkt Hradisch schon fast großstädtisch. Bei der Kirche des Hl Johannes d. T. angelangt, die schon am Rande der Altstadt unter historistischen Bauten liegt:
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    Der Rieger-Platz, auch von ansprechenden Altbauten
    Auch wer für den Historismus nichts übrig hat, darf hier ein kleinwenig Begeisterung zeigen:
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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nochmals der Rieger-Platz:

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    Mit diesen Bildern vom Schloßhof verlassen wir diese schöne Stadt:

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    Auf diesem Niveau kann s natürlich nicht weitergehen.
    Hatte Kremsier, heute in erster Linie industriell bestimmt, immerhin noch so etwas wie eine historische Silhouette, wenngleich diese ihre dominante Rolle in der Hanaebene weitgehend eingebüßt hat, so fehlt dergleichen den nächsten Städten völlig.
    Hohe Schlote, geballte Plattenbausiedlungen, scheinbar nichts Historisches - am liebsten würde man diese Städte - mangels Umfahrungsmöglichkeit - so schnell wie möglich durchqueren und hinter sich bringen.
    Wir allerdings wollen tiefer blicken.
    Überraschungen garantiert.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • So, weiter geht s mit diesen hier:

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    Prerau und Walachisch Meseritsch, beides von außen abweisende Industriestädte mit überraschend adretten Zentren.

    Der unregelmäßige Prerauer Platz steht mit seiner Krümmung in Mähren einzigartig da - ein Verweis auf Siena wäre zugegebenermaßen äußerst weithergeholt und grotesk.
    Dieser Platz bildet eine Art Oberstadt, die nur aus diesem besteht, also keiner Gassen und Straßen aufweist und im heutigen Stadtgefüge völlig isoliert erscheint. Darunter befindet sich die eigentliche Innenstadt mit dem Unteren Platz und einigen einigermaßen urbanen, neuzeitlich dominierten Straßen. Von städtebaulich-historischem Interesse ist nur der Obere Platz, den man ob dessen Randlage als Tourist allzu leicht übersehen kann, zumals ich auch keinerlei Hinweisschilder entdeckt habe - diese Stadt rechnet offensichtlich gar nicht mit Fremdenverkehr. Entsprechend ausgestorben wirkte der Platz auch, was ihm übrigens keineswegs übel anstand. Für meine Begriffe ist er nur etwas zu grell renoviert, sicher hat er in kommunistischer Zeit mehr Stimmung und Ausstrahlung gehabt. Aber er ist völlig geschlossen erhalten, ohne Hauch einer Störung.
    Mehr Bilder kommen bald nach.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • II. Prerau

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    Bescheiden, dies Stadtbild, keine Frage. Aber gut erhalten und geschützt.
    Man sieht, dass Entwicklungen à la Dettelbach, Günzburg oder Iphofen anderswo nicht unbedingt stattfinden müssen.
    Ich glaube, es war G.F., der mir vorwarf, ich argumentierte nur mit Vorzeigestädten. Also Prerau, und auch Wal. Meseritsch sind definitiv keine solchen...

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Kleine Stadt ganz groß:

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    Links übrigens das Denkmal der Böhm. Brüder, den sanfteren Nachfolgern der Hussiten, angeschnitten.

    Der in der Tat arg verschandelte Untere Platz, heute nach Masaryk benannt, das eigentlich Zentrum Preraus:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Endlich darf ich euch eine wirklich karpatische, also heimatliche Stadt präsentieren:

    III. Wallachisch Meseritsch
    Wenn wir nicht wüssten, dass wir uns in den Karpathen befinden, die uns entgegenkommenden Flüsse würden uns eines Besseren belehren, so träge, breit, seicht, steinig, wie sie sind.
    Und hier liegt die wohl historisch und architektonisch bedeutendste innerkarpatische Stadt Tschechiens, Hauptort der Mährischen Wallachei, welche wohl nach hier angesiedelten rumänischen Schafhirten so benannt wurde. Es ist überhaupt ein interessantes Phänomen, dass im gesamten Karpatengebirge unabhängig von den Landesgrenzen stets die selben Völkerschaften angetroffen werden, vor allem Russen, daneben aber auch Rumänen, die aber assimiliert wurden und nur sprachliche Relikte hinterließen (deshalb heißen die Berge auch überall gleich- unzählige Gebirgszüge heißen Beskiden, und wieviel Menculs oder Mencyls es gibt, hat wohl noch kein vernünftiger Mensch gezählt.)
    WM wird von seiner in sozialistischer Zeit groß aufgezogenen chemischen Industrie beherrscht, deren Schlote sogar die umliegenden Bergrücken überragen - kein sehr einladendes Bild! Seine beiden historischen Stadtzentren gehen da völlig unter, ja, schlimmer noch, eigentlich würde niemand solche vermuten.
    Und doch sind sie schön, eines zumindest, das ich aufgesucht habe, das eigentliche Zentrum von Meseritsch, das 'Wallachisch' wurde erst vor 200 Jahren hinzugefügt, ein großer Ringplatz mit teilweise erstaunlich qualitätvoller Architektur, und auch ausgedehnten Nebengassen (die ich jedoch nicht abschritt).
    Dieses Bild, das, wenn man so will, bekannteste, zeigt die NW Ecke mit dem historischen Rathaus in dem Apothekengebäude links. Es suggiert allzuviel kleinstädtische Enge, worin man sich nicht täuschen lassen sollte.

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • toll aus dieser einem bisher kaum bekannten Ecke mal Bilder zu sehen, zumindest Kremsier kannte ich noch vom Namen und scheint auch eher die Erwartungen zu übertreffen. Und Bilder von Olmütz sind natürlich sehr erwünscht, könnten ruhig ein bischen mehr sein...

  • Zitat von "Markus"

    toll aus dieser einem bisher kaum bekannten Ecke mal Bilder zu sehen, zumindest Kremsier kannte ich noch vom Namen und scheint auch eher die Erwartungen zu übertreffen. Und Bilder von Olmütz sind natürlich sehr erwünscht, könnten ruhig ein bischen mehr sein...

    Ein wenig Olmütz kann ich einfließen lassen, ich war vor 2 Wochen dort, hab aber nicht viel photographiert, da ich die Stadt schon recht gut kenne. Ein bisserl was lässt sich sicher in Anschluss an diese Photostrecke machen.
    Zuerst aber weiter im Text:

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    Das ist nicht Leitmeritz oder Nikolsburg, sondern Wallachisch Meseritsch.
    Nachbarhaus:

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    Das gesamte Ensemble:

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    Gibt schon was her, meine ich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Man sieht, dass Entwicklungen à la Dettelbach, Günzburg oder Iphofen anderswo nicht unbedingt stattfinden müssen.
    Ich glaube, es war G.F., der mir vorwarf, ich argumentierte nur mit Vorzeigestädten. Also Prerau, und auch Wal. Meseritsch sind definitiv keine solchen...


    Du hast uns freilich geschickt ausschließlich den gut erhaltenen Teilbereich Preraus, die Oberstadt, und die angenehme Südseite des Unteren Platzes gezeigt. In der übrigen Unterstadt dürfte es dagegen ganz anders aussehen...

    Baulücken scheinen dort keine Seltenheit zu sein - besonders die Nordwest-Ecke des zentralen Unteren Platzes erlaube ich mir hier ausdrücklich hervorzuheben.:zwinkern: Ganze Viertel wurden in der Unterstadt niedergelegt und durch Platten- und Riegelbauten ersetzt. Und die historistischen Stadterweiterungen dürften durch Massenabriss als Ensemble ohnehin völlig entwertet sein...

    Fazit: Ganz gewiss kein Glanzstück des tschechischen Denkmalschutzes. In Dettelbach, Günzburg oder Iphofen wurde insgesamt weitaus weniger abgerissen.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • @GF
    Meine Ausführungen bezogen sich ausdrücklich nur auf den abgebildeten Oberen Platz, nur auf diesen kam es mir auch bei diesem Vergleich an.

    Ansonsten war nie von einem guten Erhaltungszustand Preraus die Rede, eher im Gegenteil.

    Zitat von "ursus carpaticus"


    @Mnichovské Frantisku
    ...
    Stadtbildstörungen à la BRD gibt s in Kremsier in der Tat eigentlich nicht, eigentlich im ganzen Land kaum. Wenn die Tschechen Mist gebaut haben, dann anders als die Deutschen. Wir werden auch hiefür ein beachtliches Beispiel sehen.

    Bitte sehr:


    http://farm3.static.flickr.com/2633/3792104743_158e39d4d9_m.jpg\r
    farm3.static.flickr.com/2633/379 ... d4d9_m.jpg

    Auch schrieb ich oben dezidiert, dass der Untere Platz verschandelt sei.
    Leistung des tschech. Denkmalschutzes?
    Nun stand Prerau gar nicht auf der Liste der denkmalgeschützten Städte. Dafür ist es recht ordentlich beisammen, meine ich. Bei der Unterstadt sind außerdem massive Kriegszerstörungen zu erwarten, da die Stadt ein wichtiger Eisenbahnknoten war, zumindest wird dies durch das über weite Strecken völlig zerrüttete Stadtbild suggeriert.
    In der Unterstadt ist übrigens kein einziges altes Haus erhalten geblieben, und gegenüber der Neuzeit war der Kommunismus im günstigsten Fall äußerst gleichgültig.
    Immerhin sind drei Seiten des Platzes gut erhalten (gezeigt hatte ich übrigens Ost- und Nordseite, die Südseite ist mit nichtssagender niedriger historistischer Bebauung nicht besonders spektakulär), und auch die Westseite wird sicher einmal ansprechender gestaltet werden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Meine Ausführungen bezogen sich ausdrücklich nur auf den abgebildeten Oberen Platz, nur auf diesen kam es mir auch bei diesem Vergleich an.


    Das ist aber nun einmal ein sehr fragwürdiger Vergleich. Genauso gut könnte man auf die vielen erhaltenen Gassen etwa in Dettelbach hinweisen, sie mit ramponierten Straßen in Prerau vergleichen und eine vermeintlich typische CSSR-Vernichtungswelle beklagen, die es so in der alten Bundesrepublik angeblich nie hätte geben können...

    Ist das...

    Zitat von "ursus carpaticus"


    ... nicht Blickrichtung Süden?

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Georg Friedrich"


    Das ist aber nun einmal ein sehr fragwürdiger Vergleich. Genauso gut könnte man auf die vielen erhaltenen Gassen etwa in Dettelbach hinweisen, sie mit ramponierten Straßen in Prerau vergleichen und eine vermeintlich typische CSSR-Vernichtungswelle beklagen, die es so in der alten Bundesrepublik angeblich nie hätte geben können...

    Ist das...
    ... nicht Blickrichtung Süden?

    Fragwürdig, ja absurd ist es ohnehin, das im Ganzen überaus hässliche Prerau mit dem pittoresken Dettelbach zu vergleichen. Worauf es mir bei beanstandeter Nebenbemerkung ankam, ist, dass es selbst in heruntergekommenen CSSR-Städten á la P. einen wirksameren Ensembleschutz als in Dettelbach gab bzw gibt, denn hier wurde immerhin das weitläufige Zentralensemble von wirklich jeglichen Neubauten freigehalten. Dieser Befund sieht denn auch in wirklich schönen und geschützten Kleinstädten à la Leitomisch, Mährisch Trübau, Neustadt/Mettau, um nur ja nicht die allerschönsten zu nennen, wesentlich günstiger aus.
    Im übrigen sind die Unterstadtstraßen Preraus gar nicht so ramponiert. Wirklich störend war nur diese eine, natürlich gewaltige Bausünde, bei der mE Kriegseinwirkungen nicht auszuschließen sind.

    Blickrichtung Osten, wie ich schrieb. Beachte auch die Kirchenausrichtung. Die Südseite wurde nie gezeigt, sie ist erhalten, aber unspektakulär.

    Heute geht s, wenn ich noch dazukomme, weiter mit Wall. Meseritsch. Auch die bisher nicht gezeigten, unspektakulären Platzseiten blieben im Wesentlichen unbeeinträchtigt erhalten, wie auch die Nebengassen. Eine beachtliche Leistung, man vergleiche einmal etwa Cham damit.
    Ansicht geht es natürlich nicht um derartige Vergleiche. Ich war nur ob der aktuell gezeigten Verschandelungen von pittoresken (west)dt Kleinstädten gerade besonders erzürnt und habe halt ein paar Anmerkungen, die hier wirklich nichts zur Sache tun, nicht unterdrückt. Miwori hätte sie ebensogut bei "Sächsische Kleinstädten" von sich geben können.
    Es ist eben wirklich meine, wie ich denke, durch langjährige Reisetätigkeit fundierte Auffassung, dass kein anderes mitteleuropäisches mit seiner alten Substanz so sorglos und ästhetitsch unbekümmert umgeht, wie die alte BRD.
    Ästheitsch unbekümmert ist der richtige Ausdruck. Was immer die DDR oder CSSR verfallen ließen, und das war viel - die Marktplätze und Hauptstraßen ließen sie möglichst unverändert bestehen. In der BRD fielen und fallen diese, da offensichtlich wirtschaftlich besonders attraktiv, recht häufig wirtschaftlichen 'Erfordernissen' zum Opfer.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"


    Blickrichtung Osten, wie ich schrieb. Beachte auch die Kirchenausrichtung. Die Südseite wurde nie gezeigt, sie ist erhalten, aber unspektakulär.

    Wenn ich das von GF eingebundene Satellitenbild zu Rate ziehe, komme ich eindeutig zu dem Schluss, dass die gezeigte Ansicht nach Süden weist - sogar mit einem klitzekleinen Schwenk gen Westen.

    :?: Ist jetzt die Karte nicht eingenordet oder die die Kirche nicht eingeostet?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)