Potsdam - Am Wildpark - Kaiserbahnhof und Bürgerbahnhof

  • Das sehe ich wie erbse. Natürlich wäre es schön, wenn das Projekt zu Ende gebracht und das Gebäude genutzt würde. Aber wenigstens ist es so noch da und halbwegs im Bestand gesichert. Der Vandalismus ist zwar zu bedauern, aber besser als ein weiterer Verfall.

    Falls die Information über die Änderung der Baugenehmigung stimmt, wäre das eine absolut glaubhafte Erklärung für den Leerlauf. Gerade in Brandenburg sind solchen Genehmigungsverfahren extrem langwierig. Die Behörden verschleppen sie geradezu: Ein- und Nachreichungswünsche werden häppchenweise geäußert ("A ist jetzt da. Danke. Nun bräuchten wir bitte noch B." Und erst wenn B vorliegt, wird C verlangt werden), Sprechtage der Ämter finden nicht statt (d.h. am einzigen Tag, an dem überhaupt ans Telefon gegangen wird, wird dann doch nicht ans Telefon gegangen), einzelne Bearbeiter sind sich wegen irgendwas "nicht sicher" und halten allgemeine Tatenlosigkeit für die beste Lösungsstrategie …

    3 Mal editiert, zuletzt von Atticus (9. Juli 2015 um 18:46) aus folgendem Grund: Tippfehler, dicke Finger, Dummheit

  • Gegen bausubstanzliche Sicherungsmaßnahmen ist natürlich nichts einzuwenden. Konsequenterweise hätte man dann das Gebäude aber besser gegen Zerstörungswütige absichern müssen (Massiver Holzzaun um das Gebäude; Fassade mit Planen absichern usw.). Allerdings war das wohl nicht die Intention des Investors, der dem Bau ja ursprünglich schon eine Nutzung zukommen lassen wollte.
    Bezüglich der Beamtenmentalität ist "Atticus" wohl leider zuzustimmen. Es ist einfach ein Skandal, wie lange solche Verfahren in Deutschland dauern.

  • Nun können sich alle mal ein Bild machen. Ein wunderschön rekonstruiertes Bauwerk... Warum es z,Z. hier so aussieht? Vielleicht hat der Investor eine plausible Antwort. Ansonsten ist alles rundherum "naturbelassen"... (seit wie vielen Jahren...?)

    Man beachte das Dach...


    Fotos. Autor, 22.07.2015

  • Die PNN schrieb am 12.09. über das Krongut Bornstedt, dessen Eigentümer Herr Laggner ist. Hier kann man auch eine Information zum Bürgerbahnhof erhalten, die ich einfach mal so zitiere:

    Zitat

    PNN vom 12.09.2015:
    Eine Baustelle bleibt auch der Bürgerbahnhof am Park Sanssouci, ein weiteres Objekt in Laggners Händen. Seit 2011 wird die Eröffnung von Potsdams ältestem Bahnhof als Ausflugslokal immer wieder verschoben, unter anderem gab es Probleme mit dem Denkmalschutz. Aktuell verzögert eine Umplanung das Vorhaben – die Genehmigung steht noch aus.

    Da haben wir doch die Möglichkeit, uns aufs nächste Jahr zu freuen...usw usf. Seit wie vielen Jahren...?

  • Ich vermute mal, die Umplanung hängt mit dem Gelände westlich des Bürgerbahnhofs zusammen, wo einst Peter Joseph Lenné einen Garten zum einstig ebenerdigen Bahnhof angelegt hat. Der ist natürlich längst verschwunden, doch es soll - verständlicherweise - die Option offen bleiben, etwas in der Art wieder anzulegen. Gegebenenfalls will Laggner auf dieser Fläche einen Hochbau und nicht nur einen simplen Stellplatz errichten.

  • Die Potsdamer Presse (Potsdamer Neuste Nachrichten -PNN-) hat sich am 09.03.2016 mit dem Bürgerbahnhof beschäftigt und Investor Laggner zeigte sich optimistisch das das Ausflugslokal noch vor dem "BER" (Airport Berlin Brandenburg) eröffnet wird. Ein Eröffnungstermin konnte aber nicht genannt werden.

    http://www.pnn.de/potsdam/1057677/

  • Die Geschäfte laufen ja gerade nicht so gut - das Krongut verdient kein Geld und der Augustiner kann auch nicht allein selig machen. Vielleicht hat Laggner noch Zeit, bis die letzte Rate fällig ist? In jedem Fall geht das Sommergeschäft an ihm vorbei, das mach eigentlich keinen Sinn...


  • Die Laggner-Gruppe dürfte wohl nicht allein auf die Erträgnisse des Augustiner angewiesen sein.
    Und sein schönes Auto hat er auch noch. Daher nichts als Spekulatius...

    Vielleicht wird ja der Herbst/Winter anvisiert?

    Geplante Neueröffnungen in 2016:
    - Bürgerbahnhof Potsdam

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Unter diesem Kapitel berichten heute die PNN zum Stand der Arbeiten am Bürgerbahnhof.

    "Der ursprünglich aus Österreich stammende Berliner, der neben Lutter & Wegner auch etwa das Krongut Bornstedt betreibt, plant in dem denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude ein Restaurant mit Biergarten, ein Frühstückscafé, einen Kiosk und einen Blumenladen."

    Ein ursprüngliches Konzept wurde verändert, nun musste die Baugenehmigung nachträglich geändert werden. Weitere Gründe sollen massiver Schwammbefall, Einbruchsschäden und Firmenpleiten in den vergangenen Jahren gewesen sein.

    Aber nun...soll es 2017 losgehen. ablachen:)

  • Hier geht es um Laggner, dem auch die Gendarmerie, das Krongut, Lutter & Wegner sowie der Augustiner in der Mittelstraße gehört und der auch das Café in der Villa Schöningh an der Glienicker Brücke betreibt.

    Laggner hatte am BER allein 3 Läden gepachtet und nun keine Einnahmen vom Flughafen. Man hört etwas von 4 Millionen Verlust. Das Krongut läuft ja auch nicht. Da kann einem schonmal etwas zögerlich zumute werden.

  • Wir können hier alle Aktivitäten des Investors aufzählen.
    Mir aber geht eines gegen den Strich: Will ich eine Sache anpacken, dann wäge ich doch vorher ab, ob ich mir das überhaupt leisten kann, wie sind die Erfolgsaussichten. Dann kann ich Entscheidungen treffen und Ergebnisse liefern, die später nicht nur mir sondern auch der Stadt gut zu Gesicht stehen. Diese Investoren sind möglicherweise auch keine Plattners, dass sie zusätzliche Kohle einfach so aus der Portokasse holen können.
    Ich kann solche Leute nicht bedauern. Mir macht es allerdings auch keinen Spaß, mich ständig darüber aufzuregen. Ich kanns sowieso nicht ändern.

    Ein weiteres Beispiel für solche "Aktivitäten" habe ich mal zur Veranschaulichung beigelegt:: Kaufhaus Görlitz. Das muss man mal gelesen haben.

  • Na, Laggners Entscheidung für den Bürgerbahnhof lag zeitlich deutlich vor der Flughafenpleite - da war nix mit "vorher überlegen", es sei denn man hätte das BER-Desaster vorhersehen können.

    Aber ich will ja einen Großgastronomen wie Laggner auch nicht über Gebühr in Schutz nehmen. Es wäre schön, wenn es in Potsdam mehr Konkurrenz gäbe. Der Standtort des Bürgerbahnhofs scheint mr jedoch aus Gastro-Sicht nicht gut und auch nicht umsatzreich zu sein.

  • PNN vom 27.03.2017 schreiben unter obiger Headline:

    "Der Bürgerbahnhof am Park Sanssouci soll im Sommer eröffnet werden. Das hat die Bauverwaltung auf Anfrage der Linke-Stadtpräsidentin Birgit Müller jetzt mitgeteilt. Die Eröffnung des Bürgerbahnhofs war schon mehrfach verschoben worden."

    Aber jetzt bin ich mal gespannt...

  • Dem Bahnhof ist Erfolg zu wünschen. Ein Kleinod, so schön saniert - dieses Haus wollte Herr Mehdorn ja noch einfach abreißen lassen - sollte auch ganz im Sinne der Potsdamer entwickelt werden. Klein, aber fein.

  • Was zum Teufel ist eine "Stadtpräsidentin"? So hiess zu Osttagen mal ein Pseudochef einer Pseudogemeindevertretung. Ich dachte im Tagesspiegel-Ableger PNN käme das nicht mehr vor sondern eher beim Ex-SED-Blatt Markische Stimme, heute Allgemeine.
    Laggner hat wohl frisches Geld aufgetrieben. Hoffentlich klappt das. Ich kann mir das an dem Ort mit Laggner-Gastronomie nicht vorstellen. Aber hoffentlich irre ich mich!