Eine Brücke spaltet die Stadt

  • Na, Wildermann, Spacey, Teichi, Miwori,...? Wo bleibt die Beantwortung von Christophs Fragen?

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    Na, Wildermann, Spacey, Teichi, Miwori,...? Wo bleibt die Beantwortung von Christophs Fragen?


    Das sind doch rhetorische Fragen,
    zudem schon hundertmal erörtert.

    Die Antwort wird die Brücke selbst geben, wenn sie fertig ist.

    Gestern wurde übrigens das Käthe-Kollwitz-Ufer freigegeben.

  • Dresden hat sich übrigens schon einmal in den 80er Jahren mit dem Ensemble rund um den Theaterplatz für den Weltkulturerbetitel beworben. Damals wurde der Antrag abgelehnt, da man in diesem Areal zu wenig originale Substanz hatte. Daran hat sich ja gewiss nichts geändert, nur die politische Situation ist heute eben... interessant!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "spacecowboy"

    Quatsch, ich begebe mich allerdings auch nicht auf das Niveau irgendwelcher Leserbriefschreiber, die im Schutze der Anonymität irgendwelchen Mist auf Spiegel-Online oder sonstwo absondern.


    Das Problem ist viel tiefgreifender, als Du es hier darstellst. Diese Leserbriefschreiber sind doch auch nur Ottonormalbürger, die in Dresden ihr Kreuzchen machen. Ihr Kreuzchen unter Pro Brücke und ihr Kreuzchen unter CDU forever. Und das Schlimme ist: Diese niveaulose Argumentation wird von Dresdner Parteien vorgegeben bzw. aufgegriffen und geschürt. Populismus extrem - ich denke schon, dass man das kritisieren kann.


    Moderationshinweis: (Pilaster)

    Bitte keine "Zitate" aus dem vorlaeufig gesperrten WSB-Strang hier einsetzen und auch sonst die Dinge nicht ausarten lassen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich finde, die Brückengegner und alle anderen, denen noch etwas an Dresden gelegen ist, müßten ihre Energie jetzt darauf fokussieren, von der Stadt als Entschädigung/Wiedergutmachung entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zu fordern.

    - Verzicht auf die geplante Verbreiterung der Albertbrücke
    (Begründung: Verkehrsrückgang wegen WSB)
    - Verzicht auf den geplanten vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Str.
    (Begründung: Verkehrsrückgang wegen WSB)
    - Rückbau der Großen Meißner Straße am Goldenen Reiter
    (Begründung: Verkehrsrückgang wegen WSB)
    - Sperrung der Augustusbrücke für den MIV an Wochenenden
    - Aktives Bemühen, um Schloß und Park Übigau zu erhalten und möglichst wieder in städtisches Eigentum zu bekommen!

  • Ich befürchte, dass die Entwicklung andere Wege gehen wird. Zitat Orosz: "Eine moderne Stadt braucht eine moderne Infrastruktur." Wir müssen uns auf weitere Fehlentscheidungen einstellen.
    Im übrigen glaube ich, dass der Schaden für die Stadt sich auch darin niederschlagen wird, dass großzügige Mäzene wie Prof. Blobel in Zukunft einen großen Bogen um Dresden machen werden. Warum denn Geld in eine Stadt investieren, die einen dann noch beschimpft?
    Meine Dresden-Euphorie hat jedenfalls einen Tiefpunkt erreicht. Diese Stadt hat nicht nur den Welterbetitel verloren, sondern auch das Prädikat Kulturstadt. Schade um die wenigen Dresdner, die Jahre lang Kraft, Geld und Hoffnung investiert haben. Dass es einem hier niemand dankt zeigt das wahre Niveau Dresdens.

  • Vergiss es!!
    Es wird definitiv das Gegenteil passieren, denn jetzt sind alle Dämme gebrochen.
    Sowohl an der Verbeiterung der Königsbücker als auch an der der Albertbrücke wird bereits aktiv gearbeitet!

    Freie Fahrt für freie Bürger!

  • Bei der Flut, als alle Dämme gebrochen waren, haben wir weiter hinten neue errichtet. Dabei konnten sogar die alten Säcke, auch wenn sie schon ein bißchen schlapp waren, wieder mit verwendet werden.

    Wir haben eine riesige Finanzkrise mit gewaltigen Steuerausfällen, wo die Kämmerer noch nicht wissen, wie sie das kompensieren sollen!
    Wenn es gelingt den Baubeginn zu verzögern, bis die WSB steht und der Verkehr in der Stadt sich neu ausrichtet, stehen die Chancen gut, daß die Karten neu gemischt werden.

    Hier am südöstlichen Stadtrand war lange die Verlegung der B172 zwischen Prohlis und Heidenau geplant und fertig projektiert. Statt durch Lockwitz und Luga sollte eine komplett neue Stadtautobahn 4,2 km kreuzungsfrei über die unbebauten Felder dazwischen führen.
    Seit aber parallel die A17 in Betrieb ging, ist die B172 staufrei.
    So ist es nur folgerichtig, daß das Projekt im März gekickt worden ist.

  • Biedenkopf hat sich zu Wort gemeldet, zum Thema erneute Bewerbung um den Welterbetitel fällt ihm ein : «Ich glaube auch nicht, dass das sehr sinnvoll wäre ... Dresden braucht schließlich die Anerkennung als ein Weltkulturerbe nicht, um Weltkulturerbe zu sein.»

    http://www.die-topnews.de/herr-biedenkop…rbetitel-357240
    Und noch eine Pressestimme:

    Zitat

    Äußerlich bleibt die Stadt aber für viele Dresdner unkaputtbar "scheen" und anscheinend beliebig strapazierfähig. Dresden verliere nicht an Anziehungskraft, meinen spontan 81 Prozent in einer Umfrage der Dresdner Neuesten Nachrichten. Wie wenig von solchen Umfragen zu halten ist, zeigt indessen die andere große Regionalzeitung. Bei der Sächsischen Zeitung hielt online eine knappe Mehrheit den Welterbetitel für unverzichtbar.


    Die Brücke kommt, das Erbe geht: Dresden ist weiter "scheen" - taz.de

  • Zitat

    Seit aber parallel die A17 in Betrieb ging, ist die B172 staufrei.
    So ist es nur folgerichtig, daß das Projekt im März gekickt worden ist.

    Das Projekt wurde offiziell aber nur fallengelassen, weil irgendeine Tierart in Gefahr war. Verkehrstechnische Gründe haben hier also sicher nicht den Ausschlag gegeben.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • :zwinkern:
    Offiziell...
    Von den Anwohnern wurden Schwarzkehlchen, Rebhuhn und Karmingimpel oder beobachtende Orhithologen noch nie gesehen.
    Das zentrale Element dieses Verwilderungsbiotops, der Maltengraben, ist ein seit der Wende vernachlässigter, auf einem Damm verlaufender Hochwasserschutzflutgraben, der die südlichen Hänge entwässern soll, dessen Verstopfungen aber jedes Jahr für mehrere Feuerwehreinsätze sorgen.
    Wenn die Wasserwirtschaft den instandsetzt und vom Bewuchs befreit, ist es wahrscheinlich ohnehin vorbei mit der Biodiversifizität.

    Wenn man ernsthaft diese Straße bauen wollte, wäre nach allen bisherigen Erfahrungen die Natur kein Hindernis!

  • Letzte Woche wurde das gerade im Bau befindliche Gymnasium Dresden Bühlau in "Brücke-Gymnasium" umgetauft. Die Namensentscheidung in gerade diesem Moment ist schon bezeichnend. Jedenfalls haben sich einige Eltern, Lehrer und Schüler zum Protest entschlossen. Brücken können auch spalten!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "Miwori"

    Ich finde, die Brückengegner und alle anderen, denen noch etwas an Dresden gelegen ist, müßten ihre Energie jetzt darauf fokussieren, von der Stadt als Entschädigung/Wiedergutmachung entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zu fordern.
    - Verzicht auf ...
    - Rückbau ...


    Sehr witzig. Erst wird in aller Deutlichkeit vor der WSB als einer schwerwiegenden Maßnahme gewarnt, aber sie wird gnadenlos durchgepeitscht. Und wenn dann alle Welt zu sehen bekommt, dass in der sogenannten Kulturstadt dem ungebremsten Autofahren ein höherer Stellenwert zugebilligt wird als der Weltkultur, dann sollen wir uns lächerlich machen und mit großen Anstrengungen kleine Verbesserungen einfordern, nachdem die ganze Welt nun weiß, welche Geringschätzung die Stadtbildpflege in dieser Stadt offiziellerseits erfährt. Es kann niemals Aufgabe der WSB-Gegner sein, die Suppe auszulöffeln, die andere eingebrockt haben.

    Wenn auch der Anlass ein unschöner ist, so ist die Entziehung des Titels die richtige Entscheidung: der Entzug macht deutlich, dass man mit einem hochwertigen Kulturerbe nicht beliebig umgehen darf. Die Beibehaltung des Titels wäre ein ganz schlechtes Signal gewesen.

    Hinterher zu kommen und für den verbliebenen Rest Weltkulturanträge abzuliefern, ist zwischen dreist, peinlich und unbelehrbar einzuordnen.

  • Zitat

    Sehr witzig. Erst wird in aller Deutlichkeit vor der WSB als einer schwerwiegenden Maßnahme gewarnt, aber sie wird gnadenlos durchgepeitscht. Und wenn dann alle Welt zu sehen bekommt, dass in der sogenannten Kulturstadt dem ungebremsten Autofahren ein höherer Stellenwert zugebilligt wird als der Weltkultur, dann sollen wir uns lächerlich machen und mit großen Anstrengungen kleine Verbesserungen einfordern, nachdem die ganze Welt nun weiß, welche Geringschätzung die Stadtbildpflege in dieser Stadt offiziellerseits erfährt. Es kann niemals Aufgabe der WSB-Gegner sein, die Suppe auszulöffeln, die andere eingebrockt haben.
    Wenn auch der Anlass ein unschöner ist, so ist die Entziehung des Titels die richtige Entscheidung: der Entzug macht deutlich, dass man mit einem hochwertigen Kulturerbe nicht beliebig umgehen darf. Die Beibehaltung des Titels wäre ein ganz schlechtes Signal gewesen.
    Hinterher zu kommen und für den verbliebenen Rest Weltkulturanträge abzuliefern, ist zwischen dreist, peinlich und unbelehrbar einzuordnen [Hervorhebung durch Oktavian].

    Ein sehr, sehr kluger Beitrag, dem nichts, aber auch gar nichts mehr hinzuzufügen ist.

    Ich bin auch froh, daß ab nächstem Jahr nicht nur mein Interessens-, sondern auch mein Lebensmittelpunkt im schönen Bayern liegen wird. Dort weiß man Kultur mehr zu schätzen....
    Ich bedauere es zutiefst, mich 15 Jahre lang für Dresden aufgerieben zu haben...

  • Zitat

    Ein sehr, sehr kluger Beitrag, dem nichts, aber auch gar nichts mehr hinzuzufügen ist.

    Ich bin auch froh, daß ab nächstem Jahr nicht nur mein Interessens-, sondern auch mein Lebensmittelpunkt im schönen Bayern liegen wird. Dort weiß man Kultur mehr zu schätzen....
    Ich bedauere es zutiefst, mich 15 Jahre lang für Dresden aufgerieben zu haben...

    ........auch das gehört zur Warheit

    Quelle: Welterbe: Was ist mit Pompeji, Bamijan, Angkor Wat? - Debatten - Feuilleton - FAZ.NET

    und schade das Du Dich von Dresden abwendest, allerdings habe ich mit Bayern und Kultur andere Erfahrungen gesammelt...

  • Pauschale Urteile und Vergleiche zwischen verschiedenen deutschen Mentalitäten und Kulturkreisen sind immer schwierig und haben subjektiven Charakter.
    Daher konzentrieren wir uns doch besser auf die sichtbare Realität, die in Dresden stattfindet.

    Dementsprechend volle Zustimmung an Zeno! Dem ist tatsächlich nichts mehr hinzuzufügen, also sollte man es auch lassen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Stefanius, bei der FAZ weiß man eben investigativen Journalismus noch zu schätzen und betrachtet die Sitation neutral und differenziert. Da können sich Süddeutsche & Co. eine dicke Scheibe abschneiden.

    Edit: Okay, der FAZ-Artikel ist von 2007.

  • Vielleicht ist es ja ein wenig vermessen, Deutschland mit dem Irak, Afghanistan, Kambodscha und :D Italien gleichzusetzen. Zumindest in den ersten drei Fällen habe ich so meine Zweifel, ob diese Länder nicht vielleicht andere Probleme haben und man entsprechend milder mit ihnen ins Gericht gehen muss. Abgesehen davon sieht sich ja Deutschland selbst als Hort von Kultur und Denkmalschutz.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe