• Schloß des Zaren Alexander II. niedergebrannt


    Zitat

    Ein Großbrand hat in der Nacht zum Freitag ein kunsthistorisch wertvolles Schloßgebäude im Park des russischen Zarenpalastes Peterhof bei St. Petersburg zerstört. Feuerwehrleute konnten Brand erst nach 14 Stunden löschen, berichteten russische Medien. In dem 1827 erbauten neugotischen "Bauernschlößchen" Zar Alexanders II. waren wegen Restaurierungsarbeiten viele feuergefährliche Lacke gelagert. Experten suchen nach der Brandursache. Das Parkensemble von Peterhof am Finnischen Meerbusen mit seinen zahlreichen Schlössern und Fontänen ist eine der touristischen Hauptattraktionen von St. Petersburg.

    Quelle: http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/1…elt/800487.html


    Hat zufälligerweise jemand Bilder zur Hand? Bin mal gespannt, ob es eine Reko gibt, die Russen haben ja nicht so Probleme damit.

  • Ja, ich hab gestern von dem Brand gehört. Der Park in dem das Schloss stand soll eine Touristenattraktion der Stadt gewesen sein! Man kann nur hoffen, dass die Russen da wieder versuchen zu rekonstruieren, wobei ich ja unter SCHLOSS zuerst an etwas anderes dachte. Aber trotzdem ist es ein sehr anschaulicher Bau gewesen, dessen Attraktionen vorallem innen zu begutachten waren.

  • St Petersburg: £184 Projekt von Norman Foster

    Now this largely empty quarter of the city is to be transformed into a 7.6-hectare (19-acre) complex of modern art galleries, a theatre, hotel, shops, apartments and restaurants walled by offices, linked to the city centre by new bridges connecting it directly with Nevsky Prospect, the Mariinsky Theatre and the Hermitage Museum.
    An earlier scheme, championed by Valery Gergiev, director of the Kirov opera and ballet, to create a startling new opera house on the island led to the international competition that has propelled Lord Foster to the fore.

    Mr Gergiev wanted to build Russia's architectural equivalent of Frank Gehry's Guggenheim Museum in Bilbao, in the guise of a 61-metre (200ft) glass cube suspended over New Holland Island. His architect, the Los Angeles-based Eric Owen Moss, also came up with an extension of the Mariinsky boasting huge canopies that resemble crumpled plastic bags.

    Oleg Kharchenko, the city's chief architect, said: "We're used to beautiful, harmonious buildings that are humanist and enchanting, not formless glass structures. There's no enthusiasm for this in the city." The Kremlin, run by Vladimir Putin and other St Petersburg-sired politicians, quashed Mr Gergiev's audacity.

    Just 23 metres high and employing a sophisticated system of natural ventilation and an energy strategy to maximise the insulating properties of snow and the cooling potential of the surrounding canals, the Foster development promises to be low-key and subtle.

    It has the approval of the Committee for the State Inspection and Protection of Historic Monuments. The development is funded by the Russian developers, ST New Holland, although the cultural buildings will be state-run. Lord Foster believes that his new New Holland should complete by 2010.

    Island surrounded by wall of offices to include:

    · New Kremlin-funded opera house

    · Arts complex including hotels, restaurants, theatre, galleries, dance academy and pedestrian piazzas

    · Restoration of Tsarist timber stores, blacksmith's house and jail tower; Soviet-era jail to be stripped out

    · New outdoor arena beneath a glowing cupola surrounded by boutiques and restaurants with views across the water. This will be used for open-air performances, flooded for regattas and frozen as a skating rink

    · And a 400-seat Rotunda for traditional theatre


    http://www.guardian.co.uk/russia/article/0,,1709978,00.html

  • Ist das Quartier nun "empty" oder nicht? Da steht nämlich auch was von Sanierungen, wenn ich alles recht verstanden habe.

    Ansonsten könnte das VIELLEICHT moderne Architektur werden, die nach etwas aussieht, ohne alte Gebäude zu zerstören.

  • So wie ich gelesen habe, ist am Freitag nachmittag die Dreifaltigkeitskathedrale in St. Petersburg vollkommen ausgebrannt und dadurch unter anderem die Hauptkuppel eingestürzt. Die wertvolle Innenaustattung (Gemälde etc.) konnte wohl zum großen Teil gerettet werden - jedoch ist trotzdem ein riesiger kultureller Verlust zu verzeichnen (Malerei an den Gewölben und in der Kuppel wurde nach Entwürfen von Giacomo Quarenghi geschaffen). Die Kathedrale soll innerhalb von 2 Jahren wieder rekonstruiert werden.

    Hier Artikel dazu:
    [url=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,433667,00.html]http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,433667,00.html[/url]

    http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/5287394.stm

    Weitere Bilder:
    http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_pictures/5287862.stm

  • Irgendwo hatte ich kürzlich noch gelesen, daß die Kirche derzeit restauriert wurde...und jetzt der Brand. Schon komisch, was da alles in Rußland passiert. Wenn da mal nicht wieder Brandstiftung mit im Spiel war - das kennen wir ja von früheren Horrormeldungen aus Rußland. :?

  • Ich habe hier mal einen kurzen Bericht zum Brand aus einer russischen Tageszeitung übersetzt:

    Zitat

    Erste vorsichtige Schätzungen beziffern den materiellen Schaden infolge des Brandes in der Dreifaltigkeitskirche auf mehr als 160 Millionen Rubel. Nach vorläufigen Angaben ist der Ausbruch des Brandes auf fahrlässigen Umgang mit offenem Feuer während der Bauarbeiten zurückzuführen.
    Das Feuer vernichtete die Zentralkuppel und eine der vier kleinen Kuppeln der Kirche.
    Die verbrannte Zentralkuppel war eine der größten Holzkuppeln in Europa.
    Der Gouverneur von Sankt-Petersburg, Walentin Matwienko, erklärte, dass die Dreifaltigkeitskirche (eingetragen in die Weltkulturerbeliste der Unesco) in kürzester Zeit wieder aufgebaut wird.
    Die vordringlichste Aufgabe besteht jetzt darin, die Kirche winterfest zu machen.
    Wie der offizielle Vertreter der russischen Kulturschutzbehörde Jewgeni Streltschik mitteilte, konnten die 7 Ikonen aus dem Russischen Museum, die in der Kirche aufbewahrt worden sind (Anmerkung: vermutlich als Dauerleihgabe), ebenso wie die „wundertätige Ikone der heiligen Dreifaltigkeit“ (Anmerkung: Eigenname) gerettet werden und befinden sich jetzt in der Ermitage.

    Der folgende Link führt zu einer Fotoserie (gleicher Zeitungsbericht). Zum Weiterblättern – jeweils rechts unmittelbar unter dem aktuell geöffneten Foto steht auf russisch: nächstes Foto (es sind insgesamt 8 Stück).

    http://www.pravda.ru/photo/report/fire-1282

  • Wenigstens steht jetzt schon außer Frage, dass das Gebäude wieder aufgebaut wird. In Deutschland würde jetzt wahrscheinlich eine Diskussion losgetreten, ob man nicht statt der ursprünglichen Konstruktion eine sie "zitierende" Glasglocke auf die Kirche ziehen soll. :lachen:

  • Da käme ziemlich schnell ein Kunstprofessor, der feststellt, dass einige Bilder im Innern (m.W.) nur Kopien waren, deshalb ohnehin Disney, Foster würde eine Neuauflage seiner Kuppeln in zeitgenössischer Sprache draufsetzen und Behnisch den Inneraum mit Spritzbeton ausspritzen, weil wer es gemütlich mag, sich ein Katze kaufen soll. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Da käme ziemlich schnell ein Kunstprofessor, der feststellt, dass einige Bilder im Innern (m.W.) nur Kopien waren, deshalb ohnehin Disney, Foster würde eine Neuauflage seiner Kuppeln in zeitgenössischer Sprache draufsetzen und Behnisch den Inneraum mit Spritzbeton ausspritzen, weil wer es gemütlich mag, sich ein Katze kaufen soll. ;)

    Der war gut! :gg:

  • Der war zwar gut, aber leider sehr realistisch. Behnisch hat dies in der Tat mal gesagt. Wir sollten eigentlich mal die peinlichsten Zitate von Architekten und Denkmalschützern sammeln.

    Schön jedenfalls, dass die Russen wohl nicht auf so ein Geschwätz reinfallen.

  • Ich habe beim Surfen ein paar neuere Informationen gefunden. Zunächst einige Fotos. Das auf der folgenden Internetseite in Großansicht abgebildete Foto zeigt die Kirche nach dem Brand (aufgenommen am 26.08.2006, d.h. nur einen Tag danach). Unter dem Großfoto ist in Voransicht ein kleineres Foto abgebildet (zur Vergrößerung anklicken), das zum Vergleich den Zustand wenige Tage vor dem Brand verdeutlicht – aufgrund der laufenden Restaurierungsarbeiten war die Kirche eingerüstet.

    http://photo.rol.ru/showphoto.php?…&cat=500&page=1

    Quelle: http://photo.rol.ru\r
    photo.rol.ru (eine russische Foto-Community)

    Der nachfolgende Link führt zu einer Fotoserie; die insgesamt 4 Seiten mit jeweils 7 bis 9 Fotos umfasst. Interessant ist vor allem die beim Öffnen erscheinende Seite 1, weil hier Detailansichten der Kirche nach dem Brand gezeigt werden. Auf den Seiten 2 bis 4 (man kann unten blättern) sind nur Fotos während des Brandes enthalten, die hatten wir ja schon.

    http://foto.spbland.ru/album/11467/

    Quelle: http://spbland.ru\r
    spbland.ru (ein Stadtportal)


    Den nachfolgenden Text habe ich aus einer – denk ich mal – seriösen Quelle:
    http://www.tvkultura.ru/news.html?id=115508&cid=46\r
    http://www.tvkultura.ru/news.html?id=115508&cid=46
    (tvkultura klingt wirklich nicht nach Revolverblatt).

    Zitat

    Entsprechend den laufenden Ermittlungen gibt es 2 Versionen zur Brandursache:
    1. die während der Restaurierungsarbeiten vorgenommenen Schweißarbeiten;
    2. Brandstiftung.
    Die zweite Version stützt sich auf Fotos, die von Augenzeugen mittels Foto-Handys zu Beginn des Brandes aufgenommen worden sind. Daraus geht hervor, dass es mehrere Brandherde gegeben haben muss. Nach Aussagen der Zeugen stand die Kirche innerhalb von Minuten in Flammen - „als ob jemand Benzin ausgegossen hätte“….
    Es ist geplant, die Hauptkuppel bis zum Jahrestag des Brandes (August 2007) zu rekonstruieren !!!, wobei diese Arbeiten nach dem Winter beginnen sollen. Zunächst wird bis zum Wintereinbruch eine provisorische Abdeckung aus Metallträgern und wasserundurchlässigen Materialien hergestellt.

    wasserundurchlässige Materielien??? Wollen die Folie nehmen? Ich denke da an die Schneelasten in den grimmigen russischen Wintern.

  • Gute Nachrichten aus Russland. Kürzlich ging aus dem Wettbewerb für die Gestaltung des zu bebauenden Europa-Ufers in St. Petersburg das Architektenduo Sergej Tchoban und Jewgenij Gerasimov hervor. Diese sehen vor das Areal nach den Prinzipien der europäischen Stadt zu bebauen.

    Auzüge aus der Welt-Online:

    Zitat

    Das Europa-Ufer liegt der Eremitage im Winterpalais gegenüber und sowohl der Peter-Paul-Festung wie der Börse benachbart, über deren Platzanlage hinweg es im Blickkontakt mit der mächtigen Isaak-Kathedrale steht. Es ist eine außerordentlich prominente Lage auf dem Nordufer der Newa, weswegen das Gelände in seiner Bedeutung und Größe allenthalben mit dem Potsdamer Platz in Berlin zu vergleichen ist.

    Gerasimov und Tchoban verzichteten in ihrem Entwurf ganz auf die verharmlosend so genannten "Höhendominanten" und vertrauten vollständig auf die ureigenen Elemente der europäischen Stadt, nämlich auf Platz, Straße, Block und Hof. Das dreieckige Grundstücksareal wird vom dezentral am ovalen Platz gelegenen Eifman-Theater regiert, während der Platz selbst von sieben bis acht Baublocks für Wohnen und Geschäftsnutzung umgeben ist.

    Vorzug und Geschicklichkeit des Entwurfs zeigen sich in den Straßen, die das Arrangement durchziehen. Sie nehmen in Lage und Ausrichtung die großen Blickachsen von St. Petersburg auf, die Isaak- und Fürst-Vladimir-Kathedrale sowie die Peter-Paul-Festung.

    Zitat

    Mit 440.000 Quadratmetern Geschossfläche und rund zwei Milliarden Euro Investitionsvolumen ist das Bauvorhaben auch im europäischen Vergleich riesig. Noch ist die Architektur nicht festgelegt, aber ein paar Vorgaben sind gesetzt. Tchobans Visualisierungen verweisen auf Ivan Fomin, den neoklassischen Petersburger Architekten des frühen 20. Jahrhunderts.

    So sollen die Baublocks vornehmlich mit Risaliten, zentraler Eingangsadresse und steinerner Fassade entstehen. Zum Ufer reichen sie auf 23 Meter, zum Platz auf 28 Meter Höhe hinauf. Nur das Eifman-Theater für ein Spitzenballett-Ensemble wird als Solitärbau 40 Meter hoch werden. Für diesen Bau hat man internationale Architekten zu einem Wettbewerb eingeladen.

    http://www.welt.de/kultur/article3942028/St-Petersburg-baut-jetzt-wieder-klassisch.html\r
    http://www.welt.de/kultur/article394202 ... sisch.html

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Na wenn das kein gutes Projekt wird!

    Ich würde mir wünschen, das Sergej Tchoban und Jewgenij Gerasimov künftig auch in Deutschland bauen und den modernisitischen Architekten mit ihren bescheuerten Schuhkarton-Gebäuden dabei ordentlich die Leviten lesen!

  • Erstaunlich, was die so fuer St. Petersburg entwerfen! Warum sind die Projekte dieser Firma fuer deutsche Staedte alle der uebliche abstrakte Kisteneinheitsbrei? :kopfschuetteln:

  • Der gestrige Beitrag über den Kirchenbrand im russischen Karelien hat mich an ein analoges Ereignis erinnert, das wir hier im Strang 2006 behandelt hatten: Der Großbrand in der Dreifaltigkeitskathedrale in St. Petersburg (spätklassizistisch, erbaut Anfang 19. Jhd.). Da kam natürlich die Frage auf, was ist denn eigentlich aus dem extrem brandgeschädigten Gebäude geworden.
    Bitteschön:

    Kurz zur Kirche und zum Brand:

    Zitat von wikipedia

    Infolge der Russischen Revolution wurde 1922 ein Großteil der Kirchenschätze geplündert und die Kirche im Jahr 1938 endgültig geschlossen. Sie diente daraufhin als Lagerhaus des Postministeriums und wurde erst 1990 der russisch-orthodoxen Kirche zurückgegeben.
    2004 begann man mit Restaurierungsarbeiten, um den vorrevolutionären Zustand der Kirche wiederherzustellen. Dabei entstand am 25. August 2006 auf einem Baugerüst, welches die Hauptkuppel umgab, ein Großbrand, durch den die Hauptkuppel, eine der größten und bedeutendsten Holzkuppeln Europas, und eine der Nebenkuppeln einstürzten. Die drei anderen Nebenkuppeln wurden durch das Feuer beschädigt.
    Alle Kirchenschätze konnten jedoch, auch dank des Einsatzes von Passanten, in Sicherheit gebracht werden.

    Was passiert ab 2006 passiert ist, sollen einige Bilder zeigen:


    Von Tosha -Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5966212


    Von ОлегСыромятников - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16723503

    Schon im Juli 2009 (siehe nächstes Foto) war ein großer Fortschritt beim Wiederaufbau zu verzeichnen, im Jahr 2010 wurde die Kirche bereits wieder eröffnet.


    Von El Pantera- Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9375768

    Aufnahme von 2013:


    VonGAlexandrova - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62158518

    Und noch ein Bild von innen: Klick


    Anmerkung: Der Beitrag passt zugegebenermaßen nicht zum Titel des Strangs. Aber Erstbrandmelder Oliver hatte es damals hier untergebracht, einige Antworten dazu folgten (auch hier). Und ich wollte jetzt nicht noch einen eigenen Strang aufmachen - zu diesem Thema wird ja nicht mehr viel folgen (Kirche ist fertig).