• ergänzend in der Ukraine:

    Maria-Entschlafens-KlosterPotschajev (bitte nicht durch die Kirche rechts im Bild beeinflussen lassen, denn diese ist erst wenige Jahre alt und wäre einen eigene Strang wert, als durch und durch historistische Kirche mit stattlichen Ausmaßen), der historische Teil des Klosters ist die Kirche links im Vordergrund und die ehem. griechisch-katholische, heute orthodoxe Kirche direkt dahinter, der Turm selbst ist freistehend:

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    und natürlich das Kiewer Höhlenkloster:

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  • Damit ist ja jetzt durch zahlreiche vergleichbare russische Klosteranlagen belegt, dass ein Glockenturm NICHT in die Hauptachse vor das Kloster gehört, sondern seitlich.
    Rastrelli (Sen.) wird sich was bei dem Verzicht gedacht haben und Rastrelli (Jun.) hat´s schön erklärt.

    Danke für die zahlreichen Beiträge.

  • Dass dieser Turm auf historischen Entwürfen basiert, wird man aber stets erklären müssen.

    Für mich sah die Visualisierung auf den ersten Blick so aus als habe jemand bei Photoshop zu oft den Kopier-Stempel genutzt, um krampfhaft eine maximal absurde Höhe zu erreichen.

  • Reko von Türmchen an historischen Gebäuden

    1) проспекте Обуховской Обороны, 33

    2010

    2020

    2) Московском проспекте, 1/2.

    2013

    2019

    3) Набережная реки Мойки, 73

    1909

    2008

    2012

  • Ja, nur das letzte Foto ist zu sehen. Davor gibt es nur dreimal zwei Links, die nicht funktionieren. Aber ich will versuchen, auszuhelfen. Ich fange vom Ende her an.

    In der Nähe des Rogov-Hauses befindet sich die Kathedrale der Wladimir-Ikone der Muttergottes.

    Das dort gezeigte Foto ist aktuell. Denn so - gerüstfrei und mit goldenen Kuppeln - präsentiert sich die Wladimirski-Kathedrale erst seit 2019.

    Erbaut wurde die Kirche der Gottesmutter von Wladimir (benannt nach einer speziellen Ikone) in den Jahren 1761 bis 1783 - vermutlich nach einem Entwurf von Pietro Antonio Trezzini von 1745. In der Literatur wird diese Kirche, die zu den schönsten und bekanntesten der Stadt zählt, stilistisch am Übergang zwischen Barock und Klassizismus eingeordnet. Zu diesem Eindruck tragen sicherlich der frühklassizistische Glockenturm nach einem Entwurf von Giacomo Quarenghi (1786-1791, später aufgestockt) sowie der erst um 1830 an der Westseite der Kirche angefügte Vorbau (Pritwor) bei. Dieses Entrée mit dem schönen Portikus am Wladimirskaja-Platz stammt von Awraam Melnikow, der auch dem nahe gelegenen Rogow-Haus seine heutige Gestalt verlieh.

    1932 wurde die Kirche geschlossen. Die Kommunisten entfernten die Kreuze und die Vergoldungen von den Kuppeln und vom Glockenturm. Die Kuppeln wurden nun schwarz gestrichen. Russische Kirchenkuppeln müssen nicht golden sein, aber schwarz sind sie nie. So präsentierte sich die Wladimirskaja-Kirche bis 1992. Dann erhielt sie ihre Kreuze zurück. Die Vergoldung der Kuppeln erfolgte erst im Rahmen einer Restaurierung in den Jahren 2014-2019.

    Petersburg, Wladimirskaja-Kirche am Platz Wladimirskaja ploschtschad (Foto: Archivaufnahme aus der Denkmalpflege, KGIOP, Juni 1954, CC-BY-NC)

    Die Wladimirski-Kathedrale mit den wieder vergoldeten Kuppeln, Ansicht von Süden (Foto: Altaets, sobory.ru, 3. Oktober 2020, CC-BY-NC)

    Das Farbschema der Fassaden mit dem warmen Gelb und den weiß abgesetzten Elementen war in den Jahrzehnten der Sowjetmacht nicht geändert worden. Und so trug das helle freundliche Gotteshaus schwarze "Mützen". Eigentlich absurd. Aber man war so daran gewöhnt, dass die goldenen Kuppeln beim ersten Anblick irritierend wirkten.

    Wladimirski-Kathedrale, die Kuppeln von Südwesten (Foto: Virmajarvi, 27. September 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Das folgende historische Foto belegt, dass die Kuppeln vor der Oktoberrevolution vergoldet waren. Das war seit 1886 so. Davor hatten die Kuppeln wohl einen Kupfer- oder Bronzeton, jedenfalls nicht schwarz.

    Wladimirskaja-Kirche. Ansichtskarte vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit Beschriftung auf Russisch und Französisch: "St. Petersburg, Kirche der Gottesmutter von Wladimir"

    1989 wurde die Wladimir-Kirche wieder in kirchliche Nutzung übergeben. Im Innern waren umfangreiche Restaurierungen erforderlich, die sich über viele Jahre hinzogen. In der Oberkirche war der Hauptikonostas in situ erhalten geblieben. Es handelt sich um ein geschnitztes Meisterwerk des Rastrelli-Barock aus dem 18. Jahrhundert. Während der Nutzung der Kirche als Produktionsstätte von Lenmaschutschot (Ленмашучет) - dem Namen des Betriebes nach zu urteilen, ging es um Rechenmaschinen - war der Ikonostas hinter Holzplatten versteckt. Der Altarraum wurde damals als Büroraum genutzt. Vor dem Zweiten Weltkrieg war in der Wladimirskaja-Kirche die "antireligiöse Abteilung" der Öffentlichen Bibliothek untergebracht.

    Wladimirski-Kathedrale. In der Oberkirche, Blick zum Hauptikonostas (Foto: A. Savin, 8. September 2019, FAL)

    Die Restaurierung der Oberkirche mit Rekonstruktion der Farbfassung wurde 1999 abgeschlossen. Die Ikonostase der beiden Nebenaltäre wurden im Stil des zentralen Ikonostas neugeschaffen.

    Wladimirski-Kathedrale. In der Oberkirche, links der Hauptikonostas, rechts der Ikonostas des südlichen Nebenaltars (Foto: Владимир Архипов, sobory.ru, 7. August 2016, CC-BY-NC)

    Wladimirski-Kathedrale. In der Oberkirche, Ikonostas des südlichen Nebenaltars (Foto: Владимир Архипов, sobory.ru, 7. August 2016, CC-BY-NC)

    Die Wladimirski-Kathedrale besteht aus Ober- und Unterkirche. Auf dem folgenden Foto ist die Gliederung an den erleuchteten Seitenfenstern recht gut zu erkennen. Im Erdgeschoss die Unterkirche, die als Winterkirche dient. Darüber im Hauptgeschoss mit den großen Fenstern die Oberkirche. In beiden Kirchen gibt es jeweils drei Altäre.

    Wladimirski-Kathedrale (Foto: Турбаев Роман, sobory.ru, 6. Januar 2020, CC-BY-NC)

  • Reko Rogov-Hauses (Illegale Zerstörung im Jahr 2012)

    Das Haus des Kaufmanns Rogow hat die Adresse Sagorodny prospekt 3. Es steht an der Ecke zur Gasse Schtscherbakow pereulok. Erbaut wurde das Rogow-Haus Anfang des 19. Jahrhunderts. Die heutige Gestalt geht auf einen Umbau durch den Architekten Awraam Melnikow um 1830 zurück. Später gab es kaum Veränderungen. Bis um 2000 diente das Haus seinem ursprünglichen Zweck als Wohnhaus. 2004 wurde es als baufällig eingestuft. 2007 wollte eine Tochtergesellschaft der Gazprombank es abreißen, um an seiner Stelle und auf dem dahinterliegenden Grundstück an der Schtscherbakow-Gasse ein großes Business-Center zu errichten. Es gab dann Streit mit den Denkmalschützern, fortschreitenden Verfall, schließlich 2012 den Abriss der letzten Reste des Gebäudes, dann einige Jahre einen leeren Bauplatz, der nun entsprechend den Auflagen des Denkmalschutzes mit einer Replik des ursprünglichen Hauses wiederbebaut wurde. Die Rekonstruktion wurde im Sommer 2021 abgeschlossen. Im Mai 2022 wurde das Rogow-Haus zu einem stattlichen Preis verkauft. Es ist baulich nicht mit dem dahinterliegenden Neubau verbunden. Künftig wird es als Geschäftshaus genutzt.

    Einige Fotos des Eckhauses, jeweils links Sagorodny prospekt, rechts Schtscherbakow pereulok:

    Foto 1 - Das Rogow-Haus im Jahr 1989

    Foto 2 - Das baufällige Haus. Das dahinterliegende Grundstück ist leer.

    Foto 3 - Das rekonstruierte Rogow-Haus. Dahinter in der Schtscherbakow-Gasse nun ein großer Neubau.

    Foto 4 - Eine weitere Ansicht des rekonstruierten Hauses

    Foto 5 - Teilansicht der Reko-Fassade am Sagorodny prospekt


    Sagorodny prospekt, Blick Richtung Westen. Rechts hinter der grünen Plane das Rogow-Haus, daneben das Haus Nr. 5, vorn links ein Schuhladen (Foto: Lisidze, 23. Juni 2007, CC-BY-SA-3.0)

    Sagorodny prospekt 3, Rogow-Haus (Foto: Nikolay Bulykin, 23. Februar 2010, CC-BY-SA-4.0)

    Das blaue Banner an der Fassade ist Ausdruck des Protestes von Denkmalschützern. Die grafische Gestaltung und der Text: "Bürger! Unter Matwijenko ist diese Seite der Straße besonders gefährlich" spielen auf Beschriftungen an, die während der Blockade im Zweiten Weltkrieg an Hauswänden angebracht wurden und vor der Gefahr durch Artilleriebeschuss warnten. Einige dieser Beschriftungen wurden als Zeitzeugnisse bewahrt. Walentina Matwijenko war zu dieser Zeit Gouverneurin von St. Petersburg. Im Bereich Denkmalschutz gibt es in Russland zivilgesellschaftliches Engagement, insbesondere auch in Petersburg.

    Sagorodny prospekt 5, rechts ein blauer Bauzaun an der Stelle des Rogow-Hauses (Foto: Екатерина Борисова, 22. Juni 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Das Haus Nr. 5 wurde 1906 erbaut. Lenin traf sich hier mit Parteiarbeitern. Der Denkmalschutz wurde im Jahr 2000 aufgehoben. Die russischen Wikipedisten führen es aber weiter als Denkmal. Für ein geschlossenes Stadtbild ist der Erhalt gerade solcher Häuser überaus wichtig.

  • Rekonstruierte Kirchen mit modernem Innenleben kommen nicht in Frage. Sehr gute Einstellung.

    Sie haben halt noch die Leute, um sie zu füllen. In Potsdam ist das halt eine mehr oder weniger reine Stadtbildfrage.

    Das ist halt die crux, dass keiner mehr Kirchen um ihrer selbst willen braucht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das Motto scheint hier zu sein, "Ganz, oder gar nicht". Rekonstruierte Kirchen mit modernem Innenleben kommen nicht in Frage.

    Die Innenräume sind meist keine genauen Rekonstruktionen des ursprünglichen Zustandes. Schon allein aufgrund fehlender Dokumentationen. Die Räume werden aber stets traditionell gestaltet, sodass die Kirchen auch im Innern recht ansprechend und eben wie russische Kirchen aussehen.

    Sie haben halt noch die Leute, um sie zu füllen.

    Oh, da irrst du dich. Auch in Russland gehen nur wenige Menschen in die Kirche. Das ist eigentlich nicht viel anders als im westlichen Europa.

    Wir sollten auch nicht vergessen, dass es die sowjetischen Kommunisten - also Russen (im weiteren Sinne) - waren, die in gigantischem Maße Kirchen geschändet und zerstört haben.

  • Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass es bei den Kirchgängen in Russland "nicht viel anders als im westlichen Europa" (wobei es da ja erhebliche Abstufungen gibt) sein soll. Bezüglich der Messen kann ich nichts sagen, aber ich war in St. Petersburg in einigen Kirchen. Die Blutskirche und die Isaakskathedrale lassen wir mal außen vor, da sie stark touristische Anziehungspunkte sind. Aber ich war auch in der Mariä-Entschlafens-Kirche und der Nikolaus-Marine-Kathedrale, die mir deutlich stärker von Einheimischen besucht erschienen. Diese Kirchen wirkten auf mich keinesfalls verwaist. Auch junge Leute waren darin zu finden. Bezogen auf Rumänien kann ich sagen, dass auch dort in den Kirchen durchaus Menschen anzutreffen sind. Dazu gilt es zu berücksichtigen, dass in der orthodoxen Kirche der Gottesdienst nicht diese fast monopol-artige Funktion inne hat, die ihm in der katholischen, vor allem aber der protestantischen Kirche zukommt. Auch jenseits der Messe ist dort in den Kirchen religiöses Treiben zu beobachten. Es wird gebetet, Ikonen werden geküsst, Kerzen angezündet...

  • ditto Moskau und Wien. Ich wohn gleich neben der russ. Kirche. Aber wahrscheinlich werden unsere Medien halt was anderes schreiben.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • German Reformed Church

    Construction began in September 1862, and consecrated on October 24, 1865.

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    2016

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    In 1929, the church was closed. In the 1930s, the building was completely rebuilt in the constructivist style for the House of Culture of Communications Workers. The current structure is registered as an architectural monument, so no chance of restoration to its former church appearance.

    From olegkolobov

  • Residential house on Angliysky Prospekt, 21-23. Designed by the architect Alexander Bernardazzi in Neo-Russian and Northern Art Nouveau styles. Nicknamed the "Fairytale House" (Дом-сказка) due to its bizarre appearance.

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    The building was severely damaged by fire in 1942. After the war, it was dismantled and a new house was built on the old foundation in the style of Stalinist neoclassicism by architect Sergey Alexandrovich Permsky.

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