Landstriche jenseits von Gut und Böse (CZ) (Galerie)

  • Beieindruckend auch noch im Verfall. Das meiste zeigt den nördlichen Ringbereich, auch die Ringzeile ist noch einmal zusehen.
    So musst du dir das Flair von Glatz vorstellen, Jungnickel.

    Woher hast du das nur mit Hirschberg und Warschau? Das hast schon einmal geschrieben.
    Ich halte das für einen völligen Irrtum.
    Hírschberg ist sukzessive verfallen, alles in den 70ern, lange nach dem Warschauer Wiederaufbau.
    Über weite Strecken ist der Verlauf der alten Gassen erhalten und erkennbar, ein zusammenhängendes Neubaugebiet gibt es nur nördlich des Rings.
    Auch in jungerer polnischer Literatur, die sehr kritisch mit dem Zustand der Stadt und der Verwahrlosung umgeht, ist kein Wort davon zu lesen.
    Von den Altstädten, die man für Warschau geopfert hat, blieb nichts über.

    Zum Landecker Bademeister:
    Und dein Ururururgroßvater hat dann wohl dem Alten Fritz jene legendär-geniale Antwort gegeben?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nee, er kam, wie die ganze Familie seit Generationen, aus dem nördlichen Isergebirge. In dem Zweig hat man munter Staaten und Religionen gewechselt, je nachdem auf welcher Seite des Isergebirges man gerade lebte.

    Das mit Hirschberg habe ich aus dem Dehio Schlesien, dem ja wohl zu glauben ist (schon weil er eine deutsch-polnische Zusammenarbeit ist). Laut Dehio war die Stadt im krieg unzerstört, wurde dann aber bis '65 abgerissen. Danach hat man sie vereinfacht wieder aufgebaut.
    Und Deine Vorstellungen vom Erhaltungszustand der Stadt entstammen sicher der Fußgängerperspektive. Aus der Luft sieht das ganz anders aus:

    Vor 1945:
    http://wroclaw.hydral.com.pl/178563,foto.html\r
    wroclaw.hydral.com.pl/178563,foto.html
    Heute:
    http://wroclaw.hydral.com.pl/110612,foto.html\r
    wroclaw.hydral.com.pl/110612,foto.html

    Hirschberg wird wie Görlitz gewesen sein. Spätgotische Häuser mit späteren Überformungen. Und auf deren Ziegeln war man in Warschau scharf.

  • Zitat von "Exilwiener"

    Herrje! Der direkte Vergleich erschüttert mich vehement! Wie konnte man nur... :weinen:


    Das ist ein Klacks im Vergleich zu Glatz.

    Karasek
    Vielen Dank, Hirschberg kenn ich allerdings, aus der Luft und von der Erde. Bin ganz gut sortiert, was diese Stadt betrifft.
    An dieser Quelle (Dehio) ist natürlich nicht zu zweifeln.
    ME können damit aber nur die 1956-63 abgerissenen und rekonstruierten Kürschner-und Garnlauben gemeint sein, womit es nur eine eher kleinflächige und kleinteilige Angelegenheit sein kann. Die wirklich großen Altstadtlücken - Lichte und Dunkle Burgstraße, sowie der Nordbereich - stammen sämtlich aus den 70ern.
    Hirschberg ist mit Görlitz nicht sehr gut zu vergleichen, da im Erscheinungsbild weit jünger - eine reine Barockstadt, wie in Schlesien üblich, kann man sagen. Gotische und renaissancezeitliche Bauteils an Bürgerhäusern fehlen völlig, so wie in Görlitz der pittoreske schlesische Barock mit seinen Giebeln und Lauben völlig fehlt. Hirschberg beeindruckt vielleicht auf ersten Blick mehr, kann aber bei näherer Betrachtung nicht mithalten, meiner Einschätzung nach konnte es dies auch vor der Devastierung nicht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Ostblockbär
    Was hast Du denn für Quellen diesbezüglich?
    Mich wundert es nur weil der Dehio da ziemlich eindeutig ist. Das Handbuch der historischen Stätten ist da in der Formulierung undeutlicher, es spricht von Verfall mit folgenden Abrissen und späteren Erhaltungsbemühungen. Wolkig.
    Wenn man die Stadtbilder aus der Luft vergleicht könnte man meinen man hätte die hinteren Bereiche der Häuser gezielt abgerissen um Baumaterial zu gewinnen. Man war ja ganz scharf auf Ziegeln.

  • Zitat von "Karasek"

    @Ostblockbär
    Was hast Du denn für Quellen diesbezüglich?
    Mich wundert es nur weil der Dehio da ziemlich eindeutig ist. Das Handbuch der historischen Stätten ist da in der Formulierung undeutlicher, es spricht von Verfall mit folgenden Abrissen und späteren Erhaltungsbemühungen. Wolkig.
    Wenn man die Stadtbilder aus der Luft vergleicht könnte man meinen man hätte die hinteren Bereiche der Häuser gezielt abgerissen um Baumaterial zu gewinnen. Man war ja ganz scharf auf Ziegeln.

    Wir reden von drei Phänomenen.
    1) Verfall, Abriss und Rekonstruktion von vielen Ringplatzhäusern
    2) Abriss und moderne Neubebauung von Pfortengasse, Priesterstraße und Gerichtsgasse
    3) Abriss von Block zwischen Lichte und Dunkle Burggasse.

    Hinsichtlich 1) ist eine Belieferung Warschaus möglich, wie ich sagte (50er und 60er Jahre)
    2) ist auf die frühen 70er anzusetzen und 3) jedenfalls danach.
    Quellen: Zbigniew Janc/Ivo Laborewicz: JG na dawnych widokówkach - historia obrazem pisana HB auf alten AKs- Bilder aus der Vergangenheit JG 2006, welches für die betreffenden Häuser präzise Abrissdaten liefert.
    Dazu diverse historische Ansichten. Aus einer geht eindeutig hervor, dass die Bebauung von 3) noch stand, als der Neuaufbau von 2) vollendet war, was etwa nicht sehr für einen planmäßigen Abriss spricht.
    Hinsichtlich 2) ist zu bezweifeln, dass hier besonders hochwertiges Material lukriert werden konnte, die Substanz war eher vorstädtisch und umfasste viele Stadeln, Hinterhöfe und Werkstätten. So umfasste die Pfortengasse ganze 9 Häuser, welche mit den ältesten und ergiebigeren Häuser in der Lichten Burgstraße, die bis heute stehen, nicht mithalten konnten.
    Erwähnenswert erscheint mir auch, dass sämtliche dt. Quellen über einen derartigen imgrunde doch ungeheuerlichen Vorgang nichts wissen bzw schweigen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Aha. Hmm. Andererseits muß man doch aber auch sagen das eine im Krieg unzerstörte Stadt, auch bei 40 Jahren Desinteresse, unmöglich so aussehen kann?! Da gabs keine Erdbeben, Brände oder Überflutungen. Was haben die da bitte gemacht? In der DDR brachen vernachlässigte Viertel kaum vor den 80ern in sich zusammen?!

  • Zitat von "Karasek"

    Aha. Hmm. Andererseits muß man doch aber auch sagen das eine im Krieg unzerstörte Stadt, auch bei 40 Jahren Desinteresse, unmöglich so aussehen kann?! Da gabs keine Erdbeben, Brände oder Überflutungen. Was haben die da bitte gemacht? In der DDR brachen vernachlässigte Viertel kaum vor den 80ern in sich zusammen?!

    Allerdings gab s dort auch keine Vertreibung.

    In Schlesien ging s wilder zu, auch was die bis 46 verbliebene dt Bevölkerung betraf. Die hatte im Winter 45 nichts zu heizen und musste auf die Substanz, Treppen, Balken etc zurückgreifen.
    von den nachrückenden Polen weiß man, dass die als erstes auf Teufel komm raus geplündert haben.
    Dazu kommt, dass die Neusiedler mit einer baldigen Rückabtretung rechneten und (wörtlich, zumindest teilweise) mit gepackten Koffern lebten, was ihrem Bestreben, bloß von der Substanz zu leben, eher förderlich war.

    Abgesehen davon: der Fall Hirschbergs ist kein so ein besonderer. Nicht nur im unglücklichen, erdgebeutelten Glooz sieht s weit ärger aus, schau dir mal Reichenbach, das kleine Greiffenstein, oder Jauer, Schweidnitz an, überall das Gleiche im Sudetenvorland: enorme Flächenverluste. Oder Wünschelburg, Landeck - kein Zentrum war für flächige Abrisse zu klein!

    Nun denn - von HB hab ich leider keine aktuellen Bilder, nur historische. Die Stadt fasziniert mich auch nicht besonders - ihr haftet etwas Künstliches, Wiederaufgebautes an, leider schlecht Wiederaufgebautes. Dazu war die Stadt als solche nicht in meinem Lieblingsstil - ein eher kalter Barock, der eigentlich nur die Giebelform als pittoreskes Element kannte (von ein paar hübschen Rokokofassaden am Ring abgesehen). Karaseks Vergleich oder gar Gleichsetzung mit Görlitz muss ich entschieden entgegentreten.
    Ich mache stattdessen weiter, wie gewüscht, mit dem Braunauer Ländchen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich würde es mal so deuten:
    Die neuen Bewohner, die in diesen Städten nach dem Krieg angesiedelt wurden, fassten die Städte lange nicht als Teil ihrer Identität auf.
    Sie waren auch untereinander fremd, ein bunt zusammengewürfelter Haufen, und mußten erst einmal lernen, als Gemeinde zu funktionieren. Das kommunistische System trug das seine dazu bei, bürgerliche Tendenzen garnicht erst aufkommen zu lassen.

    Fährt man hingegen nach Krakau, erlebt man ein ganz anderes Polen.
    Hier hat man es nicht mit fremdem kulturellen Erbe zu tun, sondern mit der Wiege des Polentums und einer ungebrochenen bürgerlichen Kontinuität. Entsprechend ist auch der Umgang mit den Kulturgütern ein ganz anderer.

    In Tschechien ist es ja ganz dasselbe.

  • Zitat

    In Tschechien ist es ja ganz dasselbe.

    Das hatten wir schon mal, zumindest so ähnlich.

    GF schrieb:

    Zitat

    Ich bin geneigt, dir hier zuzustimmen. Insgesamt scheint die Tschechoslowakei weniger abrissfreudig gewesen zu sein als die DDR oder Polen. In der DDR und Polen wurden ja häufig erhaltene Altstadtviertel komplett abgerissen und durch Plattenbauriegel ersetzt (das relativiert übrigens deinen Vorwurf gegen die Baupolitik der alten Bundesrepublik mit ihren Großkaufhäusern o. ä. im Stadtzentrum, die du der DDR negativ gegenüberstellst). Hast du eine Erklärung für dieses vermeintlich unterschiedliche Verhalten im ehemaligen Ostblock, was den Erhalt historischer Bausubstanz angeht?

    uc schrieb_

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Auch abseits der Felsenstädte von Adersbach und Wekelsdorf finden sich im Braunauer Ländchen eine Fülle von schönen Felsformationen, wie hier im Sterngebirge, das nach W ins Heuscheuergebirge übergeht:

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    Blick gen Braunau:

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    und auf Barzdorf, eines der typ. langgestreckten Dörfer Braunschen Typs:

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    jetzt sehen wir zur Heuscheuer, Gr. und Kl:

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    Dieser Graben ist die Grenze zwischen Stern- und Heuscheuergebirge und wohl auch seit des Alten Fritzens Tagen die Staatsgrenze:

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    Herrliches Wandergebiet.
    Von diesem Berg haben wir vorhin in alle Richtungen geguckt:

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    Barzdorfer Spitzberg. Sehr markant von der anderen, der Talseite.
    Ja, so geht s, so geht s dahin (HvDoderer):

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    Dies Stadtla ist uns schon ein liebgewordener Bekannter:

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    Für Sudetenexperten und treue Ursusgefährten natürlich kein Problem! Rechts natürlich, mittlerweile in Wolken gehüllt, ganz unverkennbar die Heuscheuer.

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    Ein bisschen Braunau haben wir versprochen, die schönsten Regenbogenbilder gab es schon, dieses wohl noch nicht:

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    Und immer immer wieder geht die So-oonne auf (in diesem Landstrich wohl nur im wörtlichen, nicht im übertragenen Sinne, aber immerhin):

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    Angesichts dieser Pracht seh ich schon Jüngelchen seine Koffer packen:

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    Ich hingegen beklage die schönen Empirebauten, die diesem Schmarren weichen mussten.

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    Blick vom Kloster ins Leere:

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    Kloster? Ach ja, gibt s auch, und wir sollten es uns vielleicht auch anschauen:

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    Schließlich ist das ein Architekturforum (wenngleich das Interesse an nichthistoristischer Architektur - man verzeihe diesen leichten Pleonasmus - bei gewissen hier vertretenen Elementen erstaunlich gering ausgeprägt zu sein scheint).

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    So ähnlich sieht die Kirche innen aus:

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    nach diesem Abstecher in entferntere Gefilde begeben wir uns wieder mal auf Wanderschaft ins Heuscheuergebiet...

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    und erreichen das Deutsche Jerusalem:

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    rechts eines der vormals sieben Tore, die den Hauptplatz umrahmten:

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    Noch nicht ganz verfallenes Renaissanceschloss in Niederrathen:

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    Wieder im Heuscheuergebiet, und zwar in der Bukowiner Felsenstadt, auch "Wilde Löcher", der Blick geht zum Riesengebirge. Die Koppe ist allerdings in Wolken gehüllt.

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    Jetzt schaun wir über das Sterngebirge zum Waldenburger Bergland:

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    Das Ganze en detail mit Schwerpunkt Barzdorfer Spitzberg:

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    In den Wilden Löchern (Rübezahls Speisesaal):

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    Löwentatze:

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    Wieder die Heuscheuer in voller Pracht:

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    ja, was ist denn das schon wieder?
    Kruzitürken!

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    Weiter geht s mit nochmaligen Bildern aus diesem längst untergegangenen Stadtla.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Sehr schöne Bilder von der Heuscheuer und Braunau! Den prächtigen barocken Bibliothekssaal des Klosters sollte man auch nicht vergessen:

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    http://www.klaster-broumov.cz/pool/klas ... 0_obr5.jpg

    http://www.klaster-broumov.cz/fotografien.htm\r
    http://www.klaster-broumov.cz/fotografien.htm

    Es lohnt sich, auf der Website des Klosters die reichhaltige Auswahl an Abbildungen vor allem des Kloster- und Kircheninneren anzuschauen. Die Ausstattung ist sehr qualitätvoll und offensichtlich - zum Glück - recht gut erhalten.

  • Derlei Objekte sind in Böhmen üblicherweise sehr gut erhalten.
    Die Bibliothek ist sehr schön, allerdings war ich schon drin und diesmal war mir eine neuerliche Führung zu aufwändig. Daher gibt s auch von der Kirche keine Interieurs.

    Jetzt sind wir - zum 3. Mal in Wünschelburg gelandet. Sicher seid ihr begierig, weitere Bilder aus dieser kaputten Stadt zu sehen, und ich will euch nicht enttäuschen.


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    Derlei Renaissanceportale sind in der Grafschaft nicht eben häufig anzutreffen, schon gar nicht in so kleinen Städten. Görlitzer Verhältnisse sind nicht hierher übertragbar.
    Auch Renaissancerathäuser sind ganz selten (eigentlich der einzige Fall, der mir jetzt einfällt):

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    Derlei Szenarien sind hingegen recht häufig:

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    Das linke Haus wurde nicht eben glücklich modernisiert:

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    Damit wollen wir dieser unglücklichen Stadt den Rücken kehren, jener Stadt, die mich jedesmal emotioneller weit mehr berührt, als ich, der ich mit derlei Verhältnissen recht gut umzugehen gelernt habe, gewohnt bin.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Bilder von den Bergen in Schlesien und Böhmen erinnern mich immer stark an die eigene Heimat, da tut ein Vergleich um so mehr weh. Wenn man bedenkt das unsere Kurorte hier früher nur mal der bescheidene westliche Startpunkt einer beinahe unendlichen Kette bedeutender Kurorte in den Sudeten waren... gut, die Bausubstanz ist immer noch bescheiden, aber wenn man sieht was dort vom Kurbetrieb übrig geblieben ist... :augenrollen:

  • Das war bzw ist die sog Schweizerei auf der Heuscheuer, und sie ist unverändert auf unsere Zeit überkommen.
    Die Heuscheuer wird natürlich im Rahmen unserer Exkursion noch bestiegen werden, ich bitte um etwas Geduld.
    Karasek
    Das is aber ein Zeitphänomen. Das selbstbewusste Plebejertum des homo americanus hat eben ein etwas anderes Lebensgefühl.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In Abänderung der vorgesehenen Route betreten wir nun unvermittelt die Grafschafter Hauptstadt. Zumal unsere Runde zumindest in ästhetischer Wertschätzung ohnehin nicht allzu stark zeitgeist- und jetztzeitorientiert erscheint, dürfte es legitim sein, eine damit verbundene Zeitreise vorzuschlagen. Gleichermaßen kann dies als eine Art Therapie für jene sein angesehen werden, die sich für Deutschland, zumindest in der Denkmalpflege, polnische Verhältnisse herbeisehnen.
    Mit Glatz ist sicher nicht das bedeutendste, wohl aber das eigenwilligste und pittoreskeste nach 1945 erhaltene Stadtbild Ostdeutschlands untergegangen.
    Zur Orientierung: soweit nicht besonders angemerkt, sind alle gezeigten Bürgerbauten mittlerweile verloren (selbstverständlich nicht die Türme und Kirchen im Hintergrund).
    a) Böhmischestraße mit 'Glatzer Lauben'

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    dieselbe Ansicht, nach historistischer Überformung und damit verbunden schmerzlichen Detailverlusten:

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    Hier sieht man auf der linken Seite ganz hinten sehr schön den Einstieg zu den sog Glatzer Lauben, einer aparten Besonderheit dieser Stadt.
    Zunächst aber ein äußerer Bereich der Böhmischenstraße:

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    Hier also die angekündigten Glatzer Lauben - wo gibt s so etwas noch, mir fällt nur dieses Chester da ein, was mich eigentlich nicht so vom Hocker haut - abgesehen davon, dass Anglophilie nicht zu meinen ausgeprägten Stärken zählt:

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    Hier der Einstieg von innen, also eigentlich der Ausstieg, Blick in Richtung Standort der ersten beiden Bilder:

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    Blick von den Lauben in die Domgasse:

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    Dasselbe, als wehmütiger Abschied, aus polnischer Zeit. Die Häuser tragen bereits schwere Verfallserscheinungen, und bald werden sie verschwunden sein:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • b) Niederstraße und Frankensteiner Straße
    Der etwas nach vor ragende Bau der zweiten Reihe ist einer der Tortürme der Niederstraße, dies zur Orientierung für das Kommende.

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    Aufmerksame Betrachter meiner Galerien werden sich an ein gewisses oberösterreichisches Stadtbild erinnert fühlen:

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    Bei diesem Torturm handelt es sich übrigens um den letzten Rest eines abgerissenen Klosters, der für Wohnzwecke adaptiert wurde.
    Parallel zur Niederstraße verlief oberhalb, von der Nordostecke des Rings wegführend, die Frankensteiner Straße, die im hier gezeigten inneren Bereich noch mittelalterlichen Ursprungs war. Von den hier gezeigten Häusern sind so ungefähr noch null erhalten:

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    Was hilft s, dass hier noch etwas steht:

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    So, weiter geht s irgendwann, wenn ich s mir nicht anders überlege, mit dem Ring und dem Brücktorberg.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zu den Abrissen der Glatzer Altstadt:
    karasek hatte Recht mit seiner Information, dass hier Bergschäden, also Einstürze unterirdischer Gänge die Ursache waren, zumindest teilweise. Anders als in Zwickau wurden jedoch keine Anstrengungen unternommen, das Stadtbild zu retten - ein 'glätzisches' oder niederschlesisches Bewusstsein hatte sich damals noch nicht herausgebildet. Heute ist dies anders, aber etwa zu Rekonstruktionen hat es nicht gereicht. Der Wiederaufbau am Ring ist in ästhetischer Hinsicht als äußerst dürftig anzusehen, das Attribut 'künstlerisch' nimmt man besser erst gar nicht in den Mund.

    Als Festungsstadt war Glatz von einem Gangsystem unterwandert, das im Laufe der Zeit in Vergessenheit geriet, zumal die meisten Zugänge einfach zugemauert worden waren. Erst 1929 wurde man sich dieser Gefahr wieder gewärtig, als plötzlich die Böhmische Straße einbrach, damals noch, ohne Haussschäden zu verursachen. Eine umfangreiche Schadensprävention betrieb man damals mW allerdings nicht, dh man kümmerte sich nicht weiter um die zugemauerten Gänge.
    Heute wird ein unter der Altstadt verlaufender Gang als Touristenattraktion präsentiert, und alles ist wunderbar, bis man in der ehemaligen Böhmischenstraße wieder ans Tageslicht kommt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Glatzer Lauben in der Böhmischen Straße waren wirklich äußerst pittoresk und es ist erstaunlich, dass diese städtebauliche Besonderheit so wenig bekannt ist. Offensichtlich galt dies auch schon für die Zeit vor dem Abriss! Ein Wiederaufbau wäre angesichts der Bedeutung dieses Kulturdenkmals angebracht.
    Neben Chester fallen mir als Vergleich noch die Hochparterre-Passagen in der Thuner Altstadt ein, auch wenn es dort keine malerischen Lauben wie ehemals in Glatz gibt. Dafür erfreuen dort bis heute das geschlossene Altstadtensemble, die herrliche Landschaft und der großartige Zähringer-Donjon der Burg mit den Schätzen der Burgunderbeute.

    Zitat

    Die Thuner Altstadt fasziniert durch ihre besondere Architektur: Ihre Hochparterre- und Sousterrain- Bauweise ist in ganz Europa einzigartig.

    (So ähnlich hätte man das über Glatz auch sagen können!)

    http://www.thun.ch/ueber-thun/thuner-altstadt.html\r
    http://www.thun.ch/ueber-thun/thuner-altstadt.html

    Sehr schöne Impressionen dieser herrlichen Stadt (Passagen auf den Bildern 24 und 25):

    http://www.sengers.ch/bern/thun/thun.asp\r
    http://www.sengers.ch/bern/thun/thun.asp