Landstriche jenseits von Gut und Böse (CZ) (Galerie)

  • Um auf Pilasters Frage zu antworten: Nein. Ich habe ihn (Ryszard Basta) nicht gefragt, da ich ihn (leider) gar nicht kenne. Seine Photos sind doch, wie gesagt wird, gemeinfrei und, da mit deutschen Bildunterschriften versehen, ganz offensichtlich für deutsche Leserkreise bestimmt. Das Aufzeigen deutscher Wurzeln ist ihm ein ganz offensichtliches Anliegen. Das ist kein Einzelfall, ich kenne andere Polen, die so "ticken", wie man heute so hässlich sagt . Meine in der Tendenz unzweifelhaft pessimistischen Ausführungen sollten keineswegs als Feindseligkeit gegenüber den Polen verstanden werden, wie ich schon zu Beginn dieses Strangs geschrieben habe.
    Da ich Ryszards Urheberschaft offengelegt habe, sehe ich kein juristisches Problem. Wenn ich mich da irre, tut es mir leid, und die Moderation wird dies richtig zu stellen haben. wie gesagt - tut mir leid. Wetter- und reisebedingt bin ich eben nicht in der Lage, aus eigenen Kräften einen guten Überblick über diese faszinierende Gegend zu bieten.
    @ Exilwiener
    Nun ja, der Reiz dieser Gegend ist ohne Zweifel ambivalent. Natürlich überwiegen für mich die positiven Eindrücke, sonst würde ich nicht so oft hinfahren. Für mich überwiegt eben der landschaftliche Reiz, diese (unfreiwillige) Abkehr von jeglicher Modernität. Wie gesagt, all dies hat (leider) seinen Preis. die Destruktivität unseres realen Turbokapitalismus lässt für Ästheten unseres Schlages nur noch Landschaften erträglich erscheinen, in denen idealiter ein schwerer Zivilisationsbruch stattgefunden hat, bzw die notfalls fernab jeglicher wirtschaftlicher Prosperität liegen. Das ist unfassbar traurig, deckt aber die völlig Ausweglosigkeit der westlichen ökonomische, politischen und gesellschaftlichen Entwicklung auf.

    Deine in rein kultureller Hinsicht teilweise positive Sichtweise vermag ich nicht nachzuvollziehen. Dass es in ganz Schlesien noch einen kleinen deutschen Friedhof, nämlich jenen in Brückenberg-Wang (Bilder werden noch folgen) gibt, dünkt mir keine erstaunliche kulturelle Leistung Polens zu sein. Deine sonstigen Beispiele verstehe oder kenne ich zT nicht, wie schleierherrengrüfte oder Kaiser Friedrich Wilhelm Haus oder famile Küster bzw Schreiberhauer Friedhof. du darfst hiezu auch ruhig etwas ausführlicher erzählen.
    Insgesamt glaube ich icht, dass es mit dieser Gegend gut weitergeht. Günstigsten Falls werden bestehende Tendenzen (Verfall, Fortschreiten der Verwilderung) so weiter gehen, ungünstigenfalls kommt ein "wirtschaftliher Aufschwung", wie er sich schon in den brutalen Industriegebäuden um Petersdorf höchst unheilvoll ankündigt.
    irgendwann gehts wieder weiter mit Bildern aus Warmbrunn und anderen Orten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier wieder einige graue Ursus-Bilder. Zurück zum Alltag sozusagen.
    Bad Warmbrunn, heute zu JG eingemeindet.
    Schlossplatz:

    PB010068_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr
    Auch Warmbrunn verfügt (wie Schmiedeberg) über keinen Ringplatz. Dieser kleine Schlossplatz ist das Stadtzentrum.

    Mittelpunkt ist das Schaffgottsche Schloss:

    OLYMPUS DIGITAL CAMERA von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Der Platz ist nach W hin offen:


    PB010067 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Campanile der rk Pfarrkirche mit dem "LAngen Haus", dem schönsten Barockhaus der Stadt.


    PB010070 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Im Verborgenen die Ludwigsquelle, eine der wenigen Überreste an das Flair des alten Badeorts:


    PB010071 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Vis-à-vis des Zacken das Ziethenschloss, in der Freund Richards Volksschule untergebracht war:

    PB010069 von alexanderfranzlechner auf Flickr
    Renaissance Grabplatten bei der Pfarrkirche:

    PB010081 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Wunderschön ist der Kurpark (der in den Füllnerpark übergeht) mit seinen Baulichkeiten, Hier der Eingang vom Schlossplatz:

    PB010085 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Nachdem die alten Bäderanlagen schon in dt. Zeit zugunsten des scheußlich-funktionalen Quellenhofs (auf dem dritten Bild rechts hinten angeschnitten) zerstört worden sind, ist dies die eigentliche Seele des Kurorts.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich war vor ca. zwei Jahren das letzte Mal im Hirschberger Tal und machte einen eigenen Strang auf, den ich allerdings nicht mehr weiterführte:

    https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…rhau#post120575

    Dort kannst Du Bilder vom Haus Wiesenstein sowie vom Tiroler Hof und seinem Museum sehen. Mit dem Kaiser Freidrich Wilhelm Haus meinte ich das Haus, welches auch in Erdmannsdorf steht und an welchem die alte großdimensionierte Balkoninschrift - ungefähr so lautend: Wir danken Friedrich Wilhelm...

    Die Familie Küster hat vor ca 15 Jahren ihren alten Besitz - Schloß Lomnitz - zurückgekauft und komplett saniert. Die Familie Küster (Herr Küster ist Gerichtspräsl in Görlitz und seine Gattin führt das Hotel) hat ein kleines, feines Hotel plus Restaurant dort eingerichtet und unterhält im großen Schloß ein sehr sehenswertes Museum über die Schlösser und Herrenhäuser des Hirschberger Tales. Im Moment wird am Schloßgrundstück eine gerettete Fachwerkkirche wiedererrichtet!

    Ach ja und die Schleierherrengrüfte bei der Gnadenkirche hast Du hoffentlich doch auch besucht?!

    http://www.vskschlesien.de/index.php?section=aktuelles&id=10

    Vielleicht führe ich die Galerie noch einmal weiter...ein paar Bilder von Lomnitz, Schildau, Boberstein etc habe ich noch irgendwo.

  • Neuigkeiten aus Vinšlburk, wie es früher mal hieß: einem poln. AK-Sammlerfreund zufolge soll die östliche Markplatzfront wieder hergestellt werden, wahrscheinlich indes nur nach heute üblichem poln. Standard, dh ziemlich postmodern-bieder.
    Die Altbebauung war mit Ausnahme eines barocken Giebelhauses nix Besonderes, typ. schles. Mietskaseren, die in ihrer Kastenform bei ungenauem Hinsehen den Eindruck erweckten, aus der Renaissancezeit zu stammen.
    https://www.google.at/search?q=w%C3%…f=1560328258003
    auf dem ersten Bild dieser Galerie ist die heutige "Bebauung" angeschnitten.
    vielleicht sollte man diese Galerie zum Schutze der Empfindungen gewisser Slawischblütiger in "Landstriche jenseits der Oder-Neiße-Friedensgrenze" umbenennen, ich hätte da überhaupt nichts dagegen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.