Heute vor 60 Jahren, am 15.03.1945, versank die Hagener Innenstadt in Schutt uns Asche.
Damit Ihr ein paar Details des wohl schrecklichsten Tages der Stadtgeschichte erfahrt, poste ich mal einen etwas gekürzten Artikel aus dem Lokalteil der heutigen Westfalenpost.
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Der erste Luftangriff in dieser Nacht fand zwischen 20.24 und 20.45 Uhr statt. Das Bombardement wurde von 117 viermotorigen Halifax-, 134 viermotorigen Lancaster- und vier zweimotorigen Mosquito-Maschinen durchgeführt. Sie warfen 409 Tonnen Spreng- und Minenbomben sowie 561 Tonnen Brandmunition auf die Stadt.
Der zweite Luftangriff fand von 22 bis 22.10 Uhr statt und wurde von zehn Mosquito-Bombern durchgeführt. Durch den Abwurf von Spreng- und Zielmarkierungsbomben sollte ein neuer Großangriff auf Hagen vorgetäuscht und die deutsche Nachtjagd irritiert werden. Beide Angriffe wurden durch das britische Bomber Command durchgeführt und waren als "kleiner Doppelschlag" geplant.
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Am besagten 15. März kam es dann den ganzen Tag über zu Tiefangriffen von Jagdbombern auf Eisenbahnanlagen und den Hagener Straßenverkehr. Schon dabei kamen dutzende Menschen ums Leben.
Hagen war zwar als Eisenbahnknotenpunkt wichtig, doch der Angriff am 15. März 1945 sollte vor allem die Wohn- und Geschäftsviertel der Innenstadt und der Außenbezirke treffen, die die vorangegangenen Großangriffe im Oktober 1943 und Dezember 1944 relativ schadlos überstanden hatten.
Bei dem Bombardement handelte es sich um einen Flächenangriff, der eine großflächige Zerstörung hervorrufen sollte. In einigen Städten (z.B. in Wuppertal und Hamburg im Sommer 1943 sowie Dresden und Pforzheim im Februar 1945) entstanden durch diese Angriffstaktik verheerende Feuerstürme, die Tausende von Toten unter der Bevölkerung forderten.
Der Bomberverband flog das Hagener Stadtgebiet aus südlicher Richtung kommend an. Um 20.15 Uhr kreiste der "Masterbomber" in seiner Mosquito über Hagen. Er dirigierte den gesamten Angriffsablauf. Die Besatzungen von zwei Mosquitos warfen mehrere rote Zielmarkierungsbomben ab - die so genannten Christbäume.
Ab 20.30 Uhr folgte der Angriff der viermotorigen Maschinen. Schon zwei Minuten nach Angriffsbeginn war die gesamte Innenstadt unter Rauchwolken und Bombenexplosionen verschwunden.
"Eine gute Arbeit", teilte der Masterbomber am Ende des Luftangriffs den übrigen Besatzungen über Funk mit. Die Auswertung von Angriffsfotos und der Aufnahmen eines Aufklärungseinsatzes am Mittag des 16. März 1945 ergab, dass das britische Bomber Command Hagen von seiner Liste "Ziele, die vordringlich zu bombardieren sind", nahm.
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Vor dem Nichts stand Hagen nach dem Nachtangriff am 15. März 1945 beinahe ebenfalls. Bis zu 1000 Todesopfer sprechen für sich. Allein im Bunker Körnerstraße, der von schweren Sprengbomben durchschlagen wurde, fanden etwa 400 Menschen den Tod. Es war eines der schwersten Bunkerunglücke während des Zweiten Weltkriegs.
[Quelle: Westfalenpost]
Bilder der Stadt nach dem 15.03.1945 habe ich zwar nicht, aber besucht doch mal diese Seite. Dort gibt es eine sehr große Galerie mit Bildern, die Hagen nach einem der ersten schweren Lufangriffen (am 01.10.1943) zeigen. Wenn man diese Bilder sieht und sich dann vor Augen hält, dass noch verheerendere Angriffe folgen sollten, so kann man sich ja denken, was von der Innenstadt nach '45 noch übrig war.