Berlin-Mitte - Alt-Cölln, Petriplatz

  • Hier ein naturgemäß nicht unkritischer Artikel über den neuen Kulttempel für den großen Weltenbaumeister, das höchste Wesen oder was auch immer, mit einer guten Zusammenfassung der Enstehung:

    https://www.katholisches.info/2018/02/house-…nheitsreligion/

    Das hier, was Wiki bestätigt, hab ich nicht gewusst:


    Zitat von wiki

    Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche noch in den letzten Tagen der Schlacht um Berlin zerstört. Nachdem sie die Bombenangriffe unbeschadet überstanden hatte, geriet sie im April 1945 unter Beschuss, da sich in ihr SS-Einheiten verschanzt hielten. Nach Kriegsende blieb nur noch eine Ruine übrig.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ein Pavillon zum gemeinsamen "Credo in unum deum"- Gebet (?) und zum Spendensammeln. :saint:

    Ehem. Kaufhaus Hertzog

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • @ Heimdall, auf dem zweiten Bild sieht man links einige umzäunelte Flächen, sieht dort so aus, als ob da die urban-gardening-Leute noch am Gärtnern sind. Ist halt Winter und nichts wächst!

  • Gerade wandelte mich bei Anblick des Holz-Milchglaswürfels ein Anfall von Heimatnostalgie an - gab oder gibt es doch in meinem norddeutschen Heimatdorf ein sogenanntes 'Keimhaus' in ebendieser Bauart und Materialität, in welches die örtlichen Bauern die Kartoffelsaat zum Vorkeimen einzulagern pflegen.

    Ein Superwurf also für unsere Hauptstadt, die ja eigentlich so gerne im Reigen der europäischen Hauptstädte mitspielen will, aber die Wege dahin in ihrer höchsteigenen Keimzelle anscheinend einfach nicht mehr zu erkennen vermag. Dörfliche Impressionen hingegen scheut man nicht.

  • Was für ein dummes Geschwätz... die Humboldt-Box, die rote Box am Potsdamer Stadtschloß oder der Info-Pavillon an der Garnisonkirche sind allesamt auch keine Schönheiten. Sie sind aber 1. nicht repräsentativ für das, wofür sie werben, und 2. nur vorübergehend aufgestellt. Daraus jetzt ein Skandälchen zu machen ist lächerlich. Da wurde mit einfachen Mitteln und wenig Kosten ein Pavillon aufgestellt, der garantiert keine 5 Jahre stehen wird... ist doch gut, wenn sie dafür kein Vermögen ausgeben!
    (Ich halte übrigens von diesem "house of one" weder inhaltlich noch architektonisch was. Aber solche Kritik ist einfach unfair...)

  • Dieser Artikel nennt zwar die Funktion dieses Holzpavillons. Er soll für Veranstaltungen und als Info-Pavillon dienen. Wie das konkret aber ablaufen soll, wird nicht erläutert. Ich kann mir bislang nicht ganz vorstellen, welche Passanten den Pavillon aufsuchen sollen, zumal er ja etwas zurückgesetzt in einem umzäunten Gelände zu liegen scheint, und ob er regelmäßig mit informierenden Mitarbeitern besetzt sein soll. Ich vermute eher temporäre Werbeveranstaltungen.

    Ich halte übrigens von diesem "house of one" weder inhaltlich...

    Das ganze ist eine durchaus politisch gemeinte Zeitgeist-Geschichte. Es geht um "Vielfalt" bzw. "Multikulturalität" und den Einsatz gegen jene, die "diskriminieren". Vielleicht auch gegen Islamismus (denn ich wüsste nicht, gegen welche anderen religiösen "radikalen Kräfte" es gehen sollte), allerdings wohlweislich ohne diesen auch zu benennen. (Sonst könnte vielleicht eine der Religionen schon wieder aus dem Projekt aussteigen) Nun werden dafür sogar die Atheisten mit ins Boot genommen. Also Christen, Juden, Muslime und Atheisten in einer historisch bislang einmaligen Allianz gegen die Feinde der "Vielfalt". Das gab es noch nie in der Weltgeschichte. Insofern ein einmaliges Projekt, das da in Berlins Mitte entsteht.

    Zitate:

    Zitat

    Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sagte bei der Pavilloneröffnung, das Drei-Religionen-Haus komme zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Am Petriplatz, wo die Wiege Berlins steht, werde gemeinsam demonstriert, dass Vielfalt die Gesellschaft bereichern kann. Er freue sich, dass das "House of One" auch Atheisten offen stehen soll, denn gegen Diskriminierung, Hass und Ressentiments vorzugehen "schaffen wir nur gemeinsam", so Lederer.

    Zitat

    Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, betonte, es sei "höchste Zeit" für das "House of One". "Wir dürfen den radikalen Kräften in Gesellschaft und Religionen nicht unsere Welt überlassen", sagte Parzinger, der dem Stiftungskuratorium des Projektes angehört.

    (https://www.evangelisch.de/inhalte/148457…religionen-haus)

    (An die Mitdiskutanten: Ich habe zu dem Projekt bewusst keine eigene wertende Meinung geäußert. Somit bitte nicht auf eine politische Diskussion einsteigen. Sonst wachsen der Moderation graue Haare.)

    (An die Moderation: Wenn dieser Link und die daraus entnommenen Zitate bereits zu politisch für den Thread sind, einfach wieder löschen.)

  • Wenn's wirklich nur ein temporärer Info-Pavillon ist - dies hatte ich tatsächlich überlesen - dann kommt mein etwas vorschneller Kommentar tatsächlich wohl an Geschwätz heran - tut mir leid.

    Ist aber letztlich aber auch vielleicht ein Zeichen dafür, dass man dergleichen mittlerweile tatsächlich als ernst gemeinte moderne Stadtarchitektur nimmt...

  • Wenn sogar Moscheevereine für die Rekonstruktion der Kreuzberger Synagoge spenden wollen... Ich halte solche Versöhnungsgesten für äußerst wichtig in der heutigen Zeit. Ob es nun an diesem historischen Standort unbedingt sein muss, sei mal dahin gestellt. Ich sehe es jedenfalls als nicht förderlich, dagegen anzugehen.

    Wir könnten noch mal auf eine etwas klassischere Architektur hinwirken, die noch stärker traditionelle Elemente der Architektur der drei Buchreligionen aufnimmt. Eine richtige Turmkuppel zB würde mE den Entwurf schon erheblich verbessern.

  • denn ich wüsste nicht, gegen welche anderen religiösen "radikalen Kräfte" es gehen sollte

    Ganz einfach - und ich denke, in 5-10 Jahren werden wir in Dtl. soweit sein - dann werden es überzeugte, entschiedene Christen sein, die man hierunter subsummiert.

  • Eine sehr schöne Analyse zum Köllnischen Fischmarkt, zum Derfflingerhaus und zu den Plänen des Senats und der WBM. Das wird uns für den Molkenmarkt auch erwarten.


  • Die Architekten können es einfach nicht mehr. Sie sind seit langem unfähig angenehme, abwechslungsreiche Architektur zu schaffen. Alles sieht gleich aus. Nur noch Raster, Strichcode oder Glas. Wozu studieren sie überhaupt noch? Das könnten Bauingenieure genauso. Wenn ich mich einschließe, sogar besser. Ich bin Bauingenieur und würde wesentlich harmonischer und angenehmer gestalten. Es ist einfach nur ein Trauerspiel.....

  • Angesichts dessen, was dort jetzt schon steht, ist das auch nicht mehr schlimmer. Das gesamte Areal ist doch verloren. Wenn ich es kann, vermeide ich es, dorthin zu gehen.
    Wenn man bedenkt, wie andere Städte nach dem Krieg ihre "Altstädte" (Warschau, Danzig, Nürnberg usw.) haben auferstehen lassen, ist das Ganze doch nur noch ein Trauerspiel.

  • Sie bleiben nur überdimensionierte monotone Kisten rein schmeissen. Es wird wirklich sehr phantasielos und armselig entworfen. Keine anständige Formen oder Farben reichen Gebäuden. Nur armseliger Lüscherianischen Schrott. Jahr nach Jahr denselben Scheiss Architektur. :aufdenkopf:

    Auf Traditionelle Architektur Sites wird doch auch eine mehr ansprechende Architektur gezeigt, die überall auf der Welt entsteht und Menschen wieder froh und Freude machen. Es kann aber so schön aussehen, so wie es vor der schrecklichsten aller Kriegen war.......Wann kommt denn endlich eine Wende dieser Mist????

  • Mit einem Vorstandsmitglied der Architektenkammer Berlin, wie Frau Sack, kann man nicht viel mehr erwarten. Sie hätte ja sogar lieber ein Hochhaus an dieser Stelle gehabt und kann nicht verstehen, warum es nicht gebaut wird. Mit solchen Leuten kann man keine urbane Stadt mit Aufenthaltsqualität bauen. Schlimm und traurig um die vergebenen Chancen.