Memmingen (Galerie)

  • Quote from "Zeno"

    Im Osten Deutschlands sind solche und viel schlimmere Zustände leider (immer noch) die Realität, vielleicht nicht in den Fußgängerzonen, sehr wohl aber in zurückliegenden Gassen. In Memmingen aber, so könnte man meinen, müssten solche Zustände nicht sein.


    Im Osten Deutschlands ist man allerdings insofern im Vorteil, als dass man gerade eine lange Phase der Massensanierung hinter sich hat. Es wurde unglaublich viel restauriert und man weiß, wie positiv die Auswirkungen sind. Psychologisch ist man dort auf Sanierung getrimmt. In den alten Bundesländern wurden die großen Altstadtsanierungen meistens in den 70er Jahren abgeschlossen und man hat manchmal den Eindruck, man hätte seither dort im fortschreitenden Maße das Sanieren verlernt und denke beim Anblick eines verfallenden alten Hauses schneller an einen Abriss und anschließenden Neubau. In Memmingen beschleicht einen dieses Gefühl auf Schritt und Tritt, wenn man die von dir gezeigten Entwicklungen in den Problembereichen der Altstadt mitverfolgt.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Nach längerer Pause nun weitere Bilder aus dem schwäbischen Memmingen.


    Hallhof



    der Hallhof mit der Kreuzkerrenkirche und dem mächtigen ehem. Bräuhaus mitsamt Stadel an der Ostseite, 1968 zum Kaufhaus umgebaut, im Erdgeschoß blieben aber kreuzgratgewölbte Hallen erhalten




    eine etwa 10 Jahre alte Aufnahme mit dem Kaufhaus X, neuerdings wieder umgebaut (siehe Fenster), jetzt Bankgebäude, davor das Kriegerdenkmal von 1870




    Südseite mit dem bereits von Zeno vorgestellten Kaufhaus



    Kalchvorstadt mit Salzstadel



    das heute irgendwie verhunzte Haus Kalchstr. 39, der „Gaul in der Wiege“, im Kern (wie so oft in MM) noch 15. Jh.
    zum Gaul in der Wiege und die scheintote Ehefrau, eines der 7 Memminger Wahrzeichen: http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Memminger_Wahrzeichen




    die Heidengasse 9



    die ehem. Storchenfärbe (Kuttelgasse 2)




    Wirtshausschild vom Gasthof zum Rad in der Kalchstraße



    die verkehrsberuhigte Salzstraße mit dem Schwanenmeyer in der Bildmitte, im Hintergrund der Gasthof zum Schwanen



    Kalchstraße Ecke Salzstraße das „Weiße Roß“ (über kreuzgratgewölbtem Keller des 13./14 Jh.)



    gegenüber der ewig lange Große Salzstadel, ursprünglich 1470-74 (die Kalchstraße ja früher die W-O-laufende Salzstraße), nach teilweiser Zerstörung im April 1945 bis 1951 wiederaufgebaut




    Am Schmiedplatz dieses jüngst renovierte und jetzt in tollem Blau glänzende Haus (die Nr.3), das zeigt, wie einiges vor sich hin gammelnde in den östlich folgenden Straßen auch wieder zu Schmuckstücken werden könnte (Zeno hat bereits einige typische Beispiele dafür gebracht)



    links angeschnitten und unten nochmals der Salzstadel von S




    Das Siebendächerhaus



    eines der wenigen erhalten gebliebenen Gerberhäuser (nach Kriegszerstörungen 1945 und nachfolgenden Modernisierungen) ist das sogenannte Siebendächerhaus am Gerberplatz, 1601 errichtet und 1946/47 nach schweren Kriegsschäden „unter Erhaltung des alten Holzwerks“ (Dehio) wiederaufgebaut. Der hohe Giebel mit seinen aufklappbaren Seitenluken ermöglichte ein effektives Trocknen des Leders. Sicherlich eines der prächtigsten Bürgerhäuser der Stadt.





    Rückseite




    und abends:


    bei den bis dato noch unbeschriftet gebliebenen Beiträgen auf den Seite 1 und 2 zum Antonierhaus, Schweizerberg, Lindauer Straße, Obere Bachgasse und Schrannenplatz habe ich auch gleich mal noch einige Bildunterschriften ergänzt.


    Im übrigen gibt es auch ein neu erschienenes Buch zum alten Memmingen:
    http://stadtarchiv.memmingen.de/437.html?&cHash=c9e1412c1f&tx_ttnews\r
    stadtarchiv.memmingen.de/437.htm ... &tx_ttnews[tt_news]=1769

  • ev. Frauenkirche


    Nach längerer Pause mal wieder hier eine Fortsetzung. Passend zu den Aussichten vom Turm nun ein paar Aufnahmen vom Inneren der ev. Frauenkirche.


    Sehr ausführlich zur Frauenkirche (auch zu den entstandenen Schäden am 18. März 1945):
    Kunst und Geschichte



    Kirche von NNW mit der Ach und Hirschgasse




    Das basilikale, an St. Martin erinnernde, dreischiffige Innere mit spätgotischen Wand- und Deckenmalereien, die zu den umfangreichsten erhaltenen im süddeutschen Raum zählen (1893 aufgedeckt).


    „Von 1456-1460 ermöglichte die Unterstützung durch die Familie Vöhlin einen grösseren inneren Umbau der Kirche. Das Hauptschiff wurde verbreitert, das Dach erhöht. Über den spätgotischen Pfeilern und in den Bogenlaibungen wurden Fresken gemalt, die den christlichen Glauben darstellen. Der erweiterte Chorraum sowie die nördliche und die südliche Vorhalle (schon Anfang des 15. Jahrhunderts) erhielten ebenfalls Fresken (Strigelschule Memmingen).“
    Kunst und Geschichte




    Wandmalereien auf der Nordseite (Hortus conclusus / darunter Marienleben), an den Pfeilern die Apostel auf gemalten Konsolen



    14 Szenen aus dem Marienleben





    Verkündigung, Geburt und Anbetung in der nördl. Vorhalle, um 1450



    Hortus conclusus mit u.a. Elfenbeinturm und auf einem Einhorn reitendem Jesukind

  • ev. Frauenkirche



    Nische mit Muttergottes und musizierenden Engeln, eventuell von Hans Strigel d. J., um 1480/90



    Chorbogen mit klugen und törichten Jungfrauen




    Stifterbild des Hans Vöhlin, bez. 1464, erneuert 1552





    Hawanger Madonna, um 1500




  • Südöstliche Altstadt


    Was neueres, relativ angenehmes und sich in die Altstadt einfügendes und noch dazu mit Bächle (welch seltene Kombination heutzutage, wobei in MM wie auch in A ja in jüngerer Vergangenheit zumindest auch immer wieder da und dort einiges annehmbares im Altstadtbereich entstand).



    Hirschgasse und Ach, links die Nr. 5 und 7 (Gasthof Engel).


    Hirschgasse achabwärts:




    Hintere Gerbergasse 13 (sog. Vogthaus), Fassade um 1870




    Lindentorstraße 10, Ecke Vordere Gerberstraße, leer stehendes und für das Straßenbild an sich eminent wichtiges Eckgebäude (wobei eminent wichtig heutzutage sehr relativ ist bei dem ekelerregenden Gruselkabinett gegenüber...), siehe auch http://www.architekturforum.ne…c.php?f=40&t=2814&start=0">viewtopic.php?f=40&t=2814&start=0
    Mal sehen wie lang das Haus noch steht...

  • Schrannenplatz


    Paar Bilder vom Schrannenplatz, als er noch weniger hässlich und entstellt war.

    Im Klösterle 14/16, Kramerstraße 46 (Kornhausmetzeler)



    Hübscher Ausleger



    Schrannenplatz 2, der ehrwürdige Goldene Löwe, ein typisches Memminger Giebelhaus des 16. Jh., dem „aggressiven Anti-MM-Monster“ nun direkt gegenüber stehend.

  • Theaterplatz



    Theaterplatz 11 rückseitig, modern bez. 1665



    Kuttelgasse 10 rückseitig (Bilder zu dem Gebäude stellte Zeno bereits ein)



    Ausleger am Theaterplatz



    Theaterplatz 5 rückseitig



    Teile des ehem. Augustinerinnenklosters zum Theaterplatz hin, heute Stadttheater (Nr. 6)


    Theaterplatz nach W mit den Häusern Kramerstraße 34 (rückwärtig ein barockes Sommerhaus) und 32:


    Theaterplatz, Ecke Kramerstraße mit dem platzbeherrschenden Haus Kramerstraße 39, die Fassade 1869 umgestaltet:

  • Kramerstraße, die Fußgängerzone und Einkaufstraße Memmingens:



    die Nr. 33, 35 und 37 auf der Ostseite



    der rote Ochse von der Nr. 37 und weil er so schön rot ist noch einmal von der anderen Seite:




    Kramerstraße 33, Apotheke zum Einhorn mit klassizistischen Friesen




    in blau die Kramerstraße 29, ganz nett in diesem Bereich der Straße die zurückspringenden Häuserfluchten.


    Und noch abends:



    ...womit wir nach knapp 2jährigem Stadtrundgang am reizvoll umbauten Weinmarkt angelangt sind, dort geht es dann vstl demnächst weiter...

  • Noch ein bisschen Weinmarkt:


    Das platzbeherrschende ehem. Weberzunfthaus (Weinmarkt 2), z.t. noch ins 15. Jh. Jh. zurückgehend, das Zierfachwerk des 2. OG 17. Jh.


    April 2007


    März 2009

  • Maximilianstraße 10
    auf dem Stadtmodell von J. J. Bilgram 1822-30 ist der Turm auch vorhanden



    im Vordergrund Maximilianstraße



    im Vordergrund Kramerstraße


    beide Aufnahmen: Bildarchiv Foto Marburg


  • Weinmarkt


    Der Weinmarkt liegt im Zentrum der Memminger Altstadt, ein W-O-verlaufender Markt- und Handelsplatz am Kreuzungspunkt der beiden Hauptstraßenzüge Maximilianstraße (W-O) und der Kramerstraße (N-S), an beiden Seiten Großbauten der ehem. reichstädtischen Zünfte.


    Die Nordseite


    April 2007


    März 2009




    das neubarocke Doppelhaus Weinhaus Knöringer (Weinmarkt 6/8), jetzt ohne Wilden Wein, links Gasthaus Schiff, ehem. standen hier das Metzger- und Merzlerzunfthaus



    Ausleger Weinhaus Knöringer:


    Ausleger Weinmarkt 10, Gasthaus Schiff:



    abends


  • das ehem. Eichhaus auf der W-Seite des Weinmarktes (Nr. 14), 1559 über der Ach errichtet





    Ehem. Kramerzunfthaus (Weinmarkt 15):

    im Kern 15. Jh. (wie so oft in MM), Wohnhaus des Bildhauers Ivo Strigel, 1479 durch die Kramerzunft erworben



    In diesem Haus versammelten sich im März 1525 die aufständischen Bauern um ihre Forderungen in den berühmten „Zwölf Artikel“ festzulegen. Diese Artikel gelten als frühe Formulierung von Menschenrechten.


    12 Artikel




    Südseite Weinmarkt:



    Weinmarkt 3, das ehem. Zunfthaus der Zimmersleut, McD ist inzwischen umgezogen