ich hätt ne Kasche zum ersten Bild von 97. Das zeigt doch dieses erst in Potsdam verwirklichte englische Palais rechts angeschnitten, nichwahr. Wieso findet sich dort so eine ansprechende Nachbarbebauung? Oder ist das wahrscheinlich gar nicht in die Breite Straße sondern in die Quergasse hineingesehen? Dennoch erfreulich, dass es dort noch so gut aussieht.
Potsdam (Galerie)
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Ja genau, das ist die Querstraße zur Breiten Straße, die Dortusstraße. Wie so oft in der ex-DDR, ist die ehemalige Prachtstraße (also die Breite Straße) im Sinne der sozialistischen Moderne verändert, wärend die Seitenstraße 'unbeachtet' erhalten blieb.
In der Dortusstraße verlief übrigens in diesem Abschnitt der Stadtkanal, der irgendwann wieder freigelegt werden muss. Wie die Planung hierzu aussieht, weiss ich jedoch nicht. -
Zitat
Allerdings ersetzte man die Medaillons der Preußenherrscher mit Reliefs der Baumeister Knobelsdorff, Gontard, Schinkel und Persius.
Das kann natürlich nicht so bleiben.
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@ Palantir:
Vielen Dank für die Links! Ich hatte sie beim schnellen Googeln zwischendurch nicht entdeckt.
@ Agon:
Zwar sind die Baumeister-Medaillons gegenüber der ursprünglichen Aussage des Obelisken sinnentstellend, aber so schlimm ist das auch nicht. Man wird sehen, wie sich die Denkmlpflege entscheidet.
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sehr kontrastreiche Bilder, sehr schön, spätestens hier wird deutlich dass abzureissen ist.
Hallo Herr Herzog, was ist das denn für eine Aussage? Ist die sarkastisch gemeint? Dann kommt dieser Sarkasmus doch recht Zusammenhangslos daher. Oder ist dies etwa ernst gemeint? Vielleicht in Bezug auf das einzige Gebäude, welches auf den abgebildeten Bildern nicht sarniert und mit neuer, frischer Farbe daher kommt, das Bocksche Palais? Dann würde mich das doch sehr an die Grundhaltung der Entscheider zu DDR Zeiten erinnern: erst 20 Jahre an einem Gebäude keine Erhaltungsmaßnahmen durchführen. Und wenn dann der Putz abbröckelt, dann nicht von einem Sanierungsfall sondern von eine abzureißenden Ruine sprechen. So schafft man sich die Begründung, jegliche Bauten abzureissen. Frei nach dem Motto: wenn die Farbe abbröckelt, dann wird abgerissen... Mit dieser Einstellung stände heute in Potsdam kein historisches Gebäude mehr, denn alle sahen nach der friedlichen Revolution 89 so aus.
Kopfschüttelnd,
idiologische Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR -
Moin Luftpost !!! das Abreissen bezog sich auf die störenden Gebäude, wie Merkure Hotel oder die FH am Alten Markt!!!
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Hallo Herr Herzog,
na dann ist alles klar!
Grüße
Luftpost -
Zitat
Zwar sind die Baumeister-Medaillons gegenüber der ursprünglichen Aussage des Obelisken sinnentstellend, aber so schlimm ist das auch nicht. Man wird sehen, wie sich die Denkmlpflege entscheidet.Die dürfte gar nicht zuständig rein, weil das eine DDR-Reko ist. Man sieht auf jeden Fall massive Materialprobleme. Am besten wäre es den ganzen Obelisken neu zu machen. Der Bauzustand sieht doch eher schäbig aus.
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Warum soll denn die Denkmalpflege nicht für DDR-Rekos zuständig sein? Der Obelisk steht in der D-Liste und damit muss bei jeder Veränderung oder Sanierung die DP befragt werden.
Wie die sich entscheidet ist ja wohl klar - alles bleibt wie es ist. So weit sind wir in P auch noch nicht wieder, dass Preussenkönige die Baumeister aus der Kurche schubsen...
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Die letzten Schneetage?
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Ein Besuch in Bornstedt mit dem zugehörigen Friedhof
Das Grab von Persius
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Grab von Lenne
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Im Krongut Bornstedt
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Zitat
Das Grab von Persius
...aber nicht vom Architekten Ludwig Persius. Dieser lebte von 1803 - 1845... Hier dürfte sein Sohn begraben sein... -
Zur Ergänzung zu #114 ein Foto vom Grab "des Persius", des Architekten des Königs vom Friedhof in Bornstedt. Foto von mir von 1992:
Noch einige Fotos von mir (Juni 2010) vom Krongut Bornstedt.
Wer mehr darüber erfahren möchte, den verweise ich auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Krongut_Bornstedt
Das Haus in dem die Prinzessin Victoria mit dem Kronprinz Friedrich (später KAiser Friedrich III.) lebten, der Rosengarten war für sie als Engländerin natürlich ein "must"
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Ich möchte nach und nach einige Villen von Ludwig Persius vorstellen, die in Potsdam stehen:
Heute beginne mit der an der Berliner Straße 86 / Ecke Schwanenallee gelegenen Villa Schöningen, nicht weit von der Glienicker Brücke.
Villa Schöningen, erbaut 1826, umgebaut 1843-45 von Ludwig Persius, benannt nach C. K. W. von Schöning, Hofmarschall des Prinzen Carl (Glienicke). Wegen der Nähe zum Grenzgebiet ziemlich verlottert und noch bis 2007 eine Halbruine.
Näheres unter http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Sch%C3%B6ningen
Alle Fotos von mir vom Winter 2010 und Frühjahr 2012:
Ergänzung vom 14. 04. 2014
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Vielen Dank für die tolle Serie! Besonders interssant finde ich ja die Geschichte der Villa. Schade, dass die letzte Eigentümerin, die 101 jährige Hildegard Wallich 1989 und vermutlich noch kurz vor dem Fall der DDR verstarb.
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Zwar nicht von Persius, der war schon 1845 verstorben, aber von seinem Kollegen und Mitarbeiter Ferdinand von Arnim stammt das folgende Haus, das in sehr exponierter Stellung an der Ecke Schopenhauer- / Weinbergstraße in Potsdam steht. Gegenüber ist der Weinberg mit dem dem Winzerhaus von Ludwig Hesse und dem Triumphtor.
Schräg gegenüber ist der Eingang zum Park von Sanssouci mit dem Obelisken von Georg Wenzeslaus von KnobelsdorffIn DDR-Zeiten wurde es als "Haus der Technik" genutzt. Gleich daneben stand das Wohnhaus des Architekten Ludwig Persius, das im Krieg zerstört wurde und dessen Wiederaufbau in "zeitgemäßen" Formen im Gange ist. (Mehr unter Potsdam-Blog)
Spätklassizistische Villa Arnim in Potsdam, Weinbergstraße 20, erbaut 1859/1860, Bilder vom Juni 2011 von mir:
Blick vom Weinberg auf die Fassade und Eingang an der Weinbergstraße:
Blick von der Schopenhauerstraße:
Blick in den Garten, im HIntergrund der Obelisk am Eingang zum Park von SAnssouci und die Spitze des Turms der Friedenskirche:
Ein kleiner Pavillon, ähnlich dem im Glienicker Park:
Begrünte Pergola:
Eingangsfront:
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Ich möchte nach und nach einige Villen von Ludwig Persius vorstellen, die in Potsdam stehen:
Bei meinem heutigen Ausflug besuchte ich die Villa Tiedke, Reiterweg 1, nördlich vom Jägertor, gegenüber der Russischen Kolonie Alexandrowka:
Zitat
VILLA TIEDKE
Reiterweg l, 14469 Potsdam
1843-1845 Entwurf und Ausführung durch L. Persius
um 1870 Bau des Ostflügels, eines neuen Treppenhauses, der Eckloggia links vom Turm und eines neuen Eingangs
um 1900 Umbau der Retirade zum Durchgangsflur,
Einbau von Toiletten und Bädern um 1960
Einbau von weiteren WohnungenDie Hauptschauseiten der Villa wurden zur Kreuzung zwischen den Wegen vom Neuen Garten nach Sanssouci und vom Jägertor in Richtung Norden ausgerichtet. Bei den mit einer feinen Putzquaderung überzogenen Fassaden des zweieinhalb-geschossigen Hauptbaus adaptierte Persius den Stil des florentinischen Stadtpalastes des Quattrocento. Während auf den Ecken gekuppelte Rundbogenfenster im Inneren den Effekt von „Erkerzimmern" hervorrufen, wird die Fassadenmitte nach Norden und Westen von Statuennischen akzentuiert. Die heute fehlenden Figuren nahmen Bezug auf die damals ländliche Umgebung der Villa und wurden von der Zinkgussfirma M. Geiß in Berlin geliefert. Im Inneren gruppieren sich pro Etage jeweils vier Wohnräume um einen mittig gelegenen schmalen Flur, der „Retirade": Der obere Abschluss wird durch das bis heute original erhaltene, sehr seltene und inzwischen stark renovierungsbedürftige Impluviumdach gebildet. Südlich vom Haupt-geschoss liegt der kleinere, mit einem Glattputz versehene Wirtschaftsanbau im Stile einer italienischen fabbrica.
Beide Bauteile wurden konsequent über einem Quadrat entwickelt. Ebenfalls quadratisch ist der Grundriss des über 16 m hohen Turms. Er nimmt auf seiner Nordseite den Haupteingang und im Inneren das Treppenhaus auf. Seinen Abschluss findet er in einem Aussichtsgeschoss mit hohen Rundbogenfenstern. Die Nordseite wird von einer großen Loggia beherrscht, die durch ein aus Terrakotta bestehendes Rundbogenfenster der Firma March aus Berlin ausgezeichnet wird. Auf der Ostseite der Villa zeigte sich einst die „Passage", ein im Sommer offener Verbindungsgang mit je drei Arkadenbögen in beiden Geschossen. Die Außenseite der Passage wandelte sich beim Anbau des neuen Treppenhauses in deren westliche Innenwand und ist so immer noch vorhanden. Der Ostflügel mit seinem Blinderker und die kleine Loggia mit ihrer inzwischen sehr desolaten Sternendecke verunklären zwar die konzeptionelle Reinheit von Persius' Entwurf, sind aber im Detail reizvoll und inzwischen nicht mehr wegzudenken. Ergänzt wurde das Ensemble durch Stallungen und Remisen, einen Außenabort sowie einen Brunnen. Diese heute nicht mehr vorhandenen Baulichkeiten befanden sich östlich des Haupthauses und bildeten zusammen mit dem Ostflügel und dem Wirtschaftsanbau einen kleinen Hof. Die Grundstücksgrenzen waren durch Pergolen geschützt. Während sich nach Norden und Westen ein Ziergarten erstreckte, diente der Rest des 1856 nahezu verdoppelten Geländes als Nutzgarten für Obst und Gemüse.nur von außen zu besichtigen
Text- und Bildquelle (Grundriss + Bild 2002)
Herausgegeben von der Generaldirektion
der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2003
http://www.spsg.deZustand 2002:
Jetziger Grundriss:
alle weiteren Fotos von mir, vom 13.04.2014:
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Ich möchte nach und nach einige Villen von Ludwig Persius vorstellen, die in Potsdam stehen:
Bei meinem kürzlichen Ausflug suchte ich die Villa Tieck, Schopenhauerstraße 24, auf, sie liegt östlich der Friedenskirche am Park von Sanssouci:
Zitat1773 Bau des „Wittmeyer'schen" Wohnhauses
1843-1850 Sommersitz des Dichters]. L. Tieck (1773-1853)
1845/1846 Umbau unter Einbeziehung der Entwürfe von L. Persius (1843)
1874 Übergabe des Hauses an die Gemeinde der Friedenskirche als „Kleinkinder-Bewahranstalt"heutige Nutzung als Kindertagesstätte
Die Bautätigkeit des Königs Friedrich Wilhelm IV konzentrierte sich nach seiner Thronbesteigung im Jahre 1840 auf die Ausführung des Triumphstraßen-Projektes auf dem Bornstedter Höhenzug am Nordrand des Schlossparkes Sanssouci. Eine besondere Herausforderung dieses Vorhabens bestand in der harmonischen Verknüpfung der „antiken Triumphstraße" mit der südlich davor gelegenen friderizianischen Anlage sowie der östlich angrenzenden barocken Altstadt und der zu dieser Zeit noch von ländlichen Gebäuden des 18. Jahrhunderts geprägten Jäger-und Nauener Vorstadt.
Alle Planungen dafür lagen in den Händen von K. F. Schinkel, L. Persius, P. J. Lenne, A. F. Stüler, F. v. Arnim und L. Hesse. In dem Gebiet südöstlich von Sanssouci sollten die architektonischen Ideen des Königs umgesetzt werden, die seit seiner Italienreise 1828 gereift waren.
Mit der Übereignung der dort gelegenen Flurstücke hatte der König im März 1843 auch das sogenannte Wittmeyer'sche Haus erworben, ein eingeschossiges barockes Fachwerkgebäude mit abgewalmtem Dach aus dem Jahre 1773. Aus dieser Zeit stammen die noch bestehende Haustür an der Gartenseite und die Treppenanlage. Das Haus war seit 1843 Sommersitz und Dienstwohnung des Dichters J. L. Tieck. Die Nutzung des Hauses an diesem Ort durch einen Dichter steht mit den nicht verwirklichten romantischen Ideen des Königs zwischen 1843 und 1846 im Zusammenhang, den Friedensgarten entlang der heutigen Schopenhauerstraße zu einem „Dichterhain" (sieben Villen für Dichter) zu entwickeln.
Die Planungen für den Umbau und eine Vergrößerung der baulichen Anlage begannen im November 1845. Die eigentliche umfassende Überformung und Erweiterung des Hauses gelangte aus Geldknappheit aber erst nach Persius' Tod, vermutlich nach dessen Entwurf von 1843 zur Ausführung.
Die baulichen Anlagen der Villa Tieck fungierten als Bindeglied zwischen den ro-mantisch-eklektizistischen Bauten der Friedenskirche und den Bauwerken der angrenzenden Vorstadt, für die Persius 1837/1838 mit seiner eigenen Villa auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Prototyp geschaffen hatte (nicht erhalten). Die Straßenfront der zweigeschossigen, siebenachsigen Villa Tieck erhielt durch die Ädikulamit einer von Tiecks Bruder, dem Bildhauer Chr. F. Tieck (1776-1851) geschaffenen Figur der Poesie (l 847) vor dem Mittelfenster des Obergeschosses ihren baukünstlerischen Akzent. Die Ädikula ist nur noch fragmentarisch erhalten, die Figur wurde aus Sicherheitsgründen deponiert.
1874 wurde das Haus der Gemeinde der Friedenskirche zur Einrichtung einer „Kleinkinder-Bewahranstalt" zur Verfügung gestellt. Noch heute dient das Gebäude als Kindertagesstätte. J. N.Villa Tieck, 1895:
Villa Tieck, 2002:
Text- und Bildquelle
Herausgegeben von der Generaldirektion
der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2003
http://www.spsg.deNun die Fotos von mir, vom 13. 04 2014:
Ansichten an der Schopenhauerstraße
Der Mittelrisalit mit rekonstruierter Ädikula:
Die Adikula mit der "Poesie", von Christian Friedrich Tieck:
Ansicht auf der Rückseite und Durchgang zur Friedenskirche am Park von Sansouci
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