Potsdam (Galerie)

  • ich hätt ne Kasche zum ersten Bild von 97. Das zeigt doch dieses erst in Potsdam verwirklichte englische Palais rechts angeschnitten, nichwahr. Wieso findet sich dort so eine ansprechende Nachbarbebauung? Oder ist das wahrscheinlich gar nicht in die Breite Straße sondern in die Quergasse hineingesehen? Dennoch erfreulich, dass es dort noch so gut aussieht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja genau, das ist die Querstraße zur Breiten Straße, die Dortusstraße. Wie so oft in der ex-DDR, ist die ehemalige Prachtstraße (also die Breite Straße) im Sinne der sozialistischen Moderne verändert, wärend die Seitenstraße 'unbeachtet' erhalten blieb.
    In der Dortusstraße verlief übrigens in diesem Abschnitt der Stadtkanal, der irgendwann wieder freigelegt werden muss. Wie die Planung hierzu aussieht, weiss ich jedoch nicht.

  • Zitat

    Allerdings ersetzte man die Medaillons der Preußenherrscher mit Reliefs der Baumeister Knobelsdorff, Gontard, Schinkel und Persius.

    Das kann natürlich nicht so bleiben.

  • @ Palantir:

    Vielen Dank für die Links! Ich hatte sie beim schnellen Googeln zwischendurch nicht entdeckt.

    @ Agon:

    Zwar sind die Baumeister-Medaillons gegenüber der ursprünglichen Aussage des Obelisken sinnentstellend, aber so schlimm ist das auch nicht. Man wird sehen, wie sich die Denkmlpflege entscheidet.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • sehr kontrastreiche Bilder, sehr schön, spätestens hier wird deutlich dass abzureissen ist.


    Hallo Herr Herzog, was ist das denn für eine Aussage? Ist die sarkastisch gemeint? Dann kommt dieser Sarkasmus doch recht Zusammenhangslos daher. Oder ist dies etwa ernst gemeint? Vielleicht in Bezug auf das einzige Gebäude, welches auf den abgebildeten Bildern nicht sarniert und mit neuer, frischer Farbe daher kommt, das Bocksche Palais? Dann würde mich das doch sehr an die Grundhaltung der Entscheider zu DDR Zeiten erinnern: erst 20 Jahre an einem Gebäude keine Erhaltungsmaßnahmen durchführen. Und wenn dann der Putz abbröckelt, dann nicht von einem Sanierungsfall sondern von eine abzureißenden Ruine sprechen. So schafft man sich die Begründung, jegliche Bauten abzureissen. Frei nach dem Motto: wenn die Farbe abbröckelt, dann wird abgerissen... Mit dieser Einstellung stände heute in Potsdam kein historisches Gebäude mehr, denn alle sahen nach der friedlichen Revolution 89 so aus.
    Kopfschüttelnd,
    idiologische Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR

  • Moin Luftpost !!! das Abreissen bezog sich auf die störenden Gebäude, wie Merkure Hotel oder die FH am Alten Markt!!!

  • Zitat


    Zwar sind die Baumeister-Medaillons gegenüber der ursprünglichen Aussage des Obelisken sinnentstellend, aber so schlimm ist das auch nicht. Man wird sehen, wie sich die Denkmlpflege entscheidet.

    Die dürfte gar nicht zuständig rein, weil das eine DDR-Reko ist. Man sieht auf jeden Fall massive Materialprobleme. Am besten wäre es den ganzen Obelisken neu zu machen. Der Bauzustand sieht doch eher schäbig aus.

  • Warum soll denn die Denkmalpflege nicht für DDR-Rekos zuständig sein? Der Obelisk steht in der D-Liste und damit muss bei jeder Veränderung oder Sanierung die DP befragt werden.

    Wie die sich entscheidet ist ja wohl klar - alles bleibt wie es ist. So weit sind wir in P auch noch nicht wieder, dass Preussenkönige die Baumeister aus der Kurche schubsen...

  • Zitat

    Das Grab von Persius


    ...aber nicht vom Architekten Ludwig Persius. Dieser lebte von 1803 - 1845... Hier dürfte sein Sohn begraben sein...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Zur Ergänzung zu #114 ein Foto vom Grab "des Persius", des Architekten des Königs vom Friedhof in Bornstedt. Foto von mir von 1992:


    Noch einige Fotos von mir (Juni 2010) vom Krongut Bornstedt.

    Wer mehr darüber erfahren möchte, den verweise ich auf Wikipedia:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Krongut_Bornstedt


    Das Haus in dem die Prinzessin Victoria mit dem Kronprinz Friedrich (später KAiser Friedrich III.) lebten, der Rosengarten war für sie als Engländerin natürlich ein "must"

  • Ich möchte nach und nach einige Villen von Ludwig Persius vorstellen, die in Potsdam stehen:

    Heute beginne mit der an der Berliner Straße 86 / Ecke Schwanenallee gelegenen Villa Schöningen, nicht weit von der Glienicker Brücke.

    Villa Schöningen, erbaut 1826, umgebaut 1843-45 von Ludwig Persius, benannt nach C. K. W. von Schöning, Hofmarschall des Prinzen Carl (Glienicke). Wegen der Nähe zum Grenzgebiet ziemlich verlottert und noch bis 2007 eine Halbruine.

    Näheres unter http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Sch%C3%B6ningen

    Alle Fotos von mir vom Winter 2010 und Frühjahr 2012:





    Ergänzung vom 14. 04. 2014



    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (13. April 2014 um 18:41) aus folgendem Grund: Ergänzung von Fotos

  • Vielen Dank für die tolle Serie! Besonders interssant finde ich ja die Geschichte der Villa. Schade, dass die letzte Eigentümerin, die 101 jährige Hildegard Wallich 1989 und vermutlich noch kurz vor dem Fall der DDR verstarb.

  • Zwar nicht von Persius, der war schon 1845 verstorben, aber von seinem Kollegen und Mitarbeiter Ferdinand von Arnim stammt das folgende Haus, das in sehr exponierter Stellung an der Ecke Schopenhauer- / Weinbergstraße in Potsdam steht. Gegenüber ist der Weinberg mit dem dem Winzerhaus von Ludwig Hesse und dem Triumphtor.
    Schräg gegenüber ist der Eingang zum Park von Sanssouci mit dem Obelisken von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff

    In DDR-Zeiten wurde es als "Haus der Technik" genutzt. Gleich daneben stand das Wohnhaus des Architekten Ludwig Persius, das im Krieg zerstört wurde und dessen Wiederaufbau in "zeitgemäßen" Formen im Gange ist. (Mehr unter Potsdam-Blog)


    Spätklassizistische Villa Arnim in Potsdam, Weinbergstraße 20, erbaut 1859/1860, Bilder vom Juni 2011 von mir:


    Blick vom Weinberg auf die Fassade und Eingang an der Weinbergstraße:


    Blick von der Schopenhauerstraße:


    Blick in den Garten, im HIntergrund der Obelisk am Eingang zum Park von SAnssouci und die Spitze des Turms der Friedenskirche:

    Ein kleiner Pavillon, ähnlich dem im Glienicker Park:

    Begrünte Pergola:

    Eingangsfront:

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (13. April 2014 um 13:23) aus folgendem Grund: Ergänzung von Fotos

  • Ich möchte nach und nach einige Villen von Ludwig Persius vorstellen, die in Potsdam stehen:

    Bei meinem heutigen Ausflug besuchte ich die Villa Tiedke, Reiterweg 1, nördlich vom Jägertor, gegenüber der Russischen Kolonie Alexandrowka:



    Text- und Bildquelle (Grundriss + Bild 2002)

    Herausgegeben von der Generaldirektion
    der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2003
    http://www.spsg.de

    Zustand 2002:

    Jetziger Grundriss:


    alle weiteren Fotos von mir, vom 13.04.2014:

  • Ich möchte nach und nach einige Villen von Ludwig Persius vorstellen, die in Potsdam stehen:

    Bei meinem kürzlichen Ausflug suchte ich die Villa Tieck, Schopenhauerstraße 24, auf, sie liegt östlich der Friedenskirche am Park von Sanssouci:



    Villa Tieck, 1895:


    Villa Tieck, 2002:


    Text- und Bildquelle

    Herausgegeben von der Generaldirektion
    der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2003
    http://www.spsg.de


    Nun die Fotos von mir, vom 13. 04 2014:

    Ansichten an der Schopenhauerstraße



    Der Mittelrisalit mit rekonstruierter Ädikula:


    Die Adikula mit der "Poesie", von Christian Friedrich Tieck:




    Ansicht auf der Rückseite und Durchgang zur Friedenskirche am Park von Sansouci