Leonhard Danke für die Vergleiche, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Nun könnte man bei den von Dir gezeigten Beispielen argumentieren, dass sie keine Kuppelauflast tragen, sondern einen Hypäthraltempel imaginieren, also eine offene Decke. Der Tambour des Berliner Doms weist hingegen vollplastische Säulen auf und diese veranschaulichen wie kein anderes Bauglied die tektonischen Prinzipien von Tragen und Lasten. Ursprünglich hatte Raschdorff geplant, die Wandflächen zwischen Diagonalarkaden und Sprengring der Kuppel mit applizierten Kartuschen zu verdecken, doch dann wurden die Flächen als Reliefs gestaltet, welche die Wand optisch entmaterialisieren und dadurch zusätzlich schwächen.
Berliner Dom
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Aber es sind halt, wie du richtig schreibst, keine Tambourkuppeln, und darauf kömmt es an. Diese deine Beispiele sind viel organischer und entspringen der Dynamik barocker Räume. In Berlin wirkt das aufgesetzt im Bestreben, möglichst viel unter einen Hut zu bringen.
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In St. Gallen ist es ebenso, obwohl die drei seitlichen Bögen nur unmerklich verschieden breit sind. Und es macht auch einen Sinn, indem die vier Hauptbögen von Chor, Querarmen und Schiff dadurch betont werden, und die vier Bögen in den Diagonalen in den Hintergrund treten. Querarme gibt es in St. Gallen zwar nicht, aber immerhin befinden sich an deren Stelle das Hauptportal und der Zugang zum Kreuzgang. Die beiden Bogen darüber mussten überhöht werden, damit ihre Scheitelhöhe mit jener der beiden Bögen zum Chor und Schiff entsprach, um die Kuppel tragen zu können.
Kuppelräume mit acht bis zum Sims der Kuppel reichenden Bögen sind eher in reinen Zentralbauten anzutreffen. -
Eine weitere, in meinen Augen besonders missglückte Variante stellt Saint Paul's dar. Im Grunde gibt es auch niedrigere Diagonalarkaden, die aber mit einem zusätzlichen Überfangbogen versehen sind, der Platz für Emporen bietet und teilweise vermauert ist.
Das Problem der Diagonalarkaden erübrigt sich, wenn - wie in St. Peter zu Rom - Längsschiff und Querschiff nur geringfügig schmaler sind als die Vierungskuppel.
Ist der Kuppelraum ein gleichseitiges Oktogon wie in S. Maria della Salute gibt es auch keine Probleme.
Ein interessantes Mittelding ist die Dresdner Frauenkirche.https://aph-bilder.de/images/Frauenkirche.jpg
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Eine weitere, in meinen Augen besonders missglückte Variante stellt Saint Paul's dar. Im Grunde gibt es auch niedrigere Diagonalarkaden, die aber mit einem zusätzlichen Überfangbogen versehen sind, der Platz für Emporen bietet und teilweise vermauert ist.
Ja, wie das in St. Pauls gelöst wurde, hat mir noch nie gefallen. Sieht sehr ungeschickt, verkompliziert und verbaut aus.
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Ich finde, die Debatte um die Diagonalarkaden des Berliner Dom hat doch ganz nette Erkenntnisse zutage gebracht. Was will man mehr?
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Riegel Ich kenne keine Barockkirche, die so dunkle, ja düstere Fresken hat wie St. Gallen. Kennt man den Grund?
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Wien Peterskirche, Piaristenkirche...
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Riegel Ich kenne keine Barockkirche, die so dunkle, ja düstere Fresken hat wie St. Gallen. Kennt man den Grund?
Das hat viele Gründe: Die originalen Gemälde wurden im 18. Jh. schon relativ dunkel gemalt und bekamen dann noch einen Firnis mit Eigelb. Im 19. Jh. wurden sie mit anderen Malereien überstrichen, die dann in einem komplizierten Verfahren in den 1960er Jahren wieder entfernt wurden. Alle diese Massahmen haben dann wohl zu diesem dunkeln Erscheinungsbild geführt.
Einzelne Originalentwürfe aus dem 18. Jh. sind noch vorhanden und zeigen auch eine dunkle Farbstimmung.
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Im Berliner Dom und im Lustgarten hat ein Trauerstaatsakt für den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler stattgefunden.
Es ist soweit ich weiß der erste große Staatsakt mit Bundeswehr im Lustgarten seit der Fertigstellung des Stadtschlosses / Humboldt Forums gewesen.
Hier ist ein Video davon, im hinteren Teil des Videos sieht und hört man das Stabsmusikkorps der Bundeswehr im Lustgarten:
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