• Wer sich den Berliner Dom nach Hause holen möchte, kann das jetzt mit "Klemmbausteinen" machen, wie die Alternativen zu LEGO aus markenschutzrechtlichen Gründen genannt werden müssen

    Also ich empfehle da ja Schreiber-Bögen, ich kann mit diesen sehr ungenauen "LEGO"-Bausteinen eigentlich nichts anfangen.

    Schreiber ist seit über 150 Jahren in dem Geschäft und macht hinreißend schöne und vor allem sehr originalgetre detaillierte Modellbau-Bögen:

    https://www.schreiber-bogen.de/cat.php?dev=1&ac=3&t=299

    Also ich als Modellbaufreak würde mir ja den kaufen, basteln und zuhause dann die hier im Forum so sehnlichst herbeigewünschten Gründerzeit-Kuppeln dazu- und draufbasteln (nur mal so als Tipp). Um diese Sehnsucht endlich mal zu stillen...

    Ich persönlich habe den Berliner Dom (aufgrund meines bekannten fehlenden Interesses an der Gründerzeit-Architektur - aber auch aufgrund massiven Platzmangels) nicht (ich mag den originalen Dom aber trotzdem recht gerne) , dafür aber den Petersdom in Rom.

    Falls es jemanden interessiert:

    https://www.kartonbau.de/forum/thema/44…ogen-2017-2019/

    (auch mit extra dazugebastelten Teilen - die berühmten Bernini-Glockentürme - um meine Sehnsucht nach dem originaleren Petersdom zu stillen)

  • Der Dom wirkt so viel besser in hellem Stein! :) Weit weniger massiv und plump. Man kann jetzt auch endlich wieder einzelne Details ausmachen und nicht alles verschimmt in dunkelgrau/schwarz.

    In einem Bericht habe ich übrigens vor einer Weile gelesen, dass man am jetzt eingehausten kleinen Nordtürmchen die Kupferleuchter saniert und genau vermessen hat, damit man diese nachbauen und später am kleinen Südtürmchen anbringen kann, wo die Leuchter seit vielen Dekaden fehlen.

  • ... die Kupferleuchter saniert und genau vermessen hat, damit man diese nachbauen und später am kleinen Südtürmchen anbringen kann, ...

    Auf diesem Bild sieht man die beiden kleinen Türme. Rechts mit, links ohne diese Kupferleuchter, die ja eigentlich Flammenvasen heißen, wie ich mal gelesen habe. :wink:

    Auf diesem Nachkriegsphoto sieht man, daß diese Vasen (und die komplette Haube) noch vorhanden waren. Es handelt sich also nicht um einen Kriegsverlust.

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    Der Nachbau der Flammenvasen wäre ein kleines aber feines Detail. Sehr schön, wenn das wirklich gemacht wird. :daumenoben:

  • Auf diesem Bild sieht man die beiden kleinen Türme. Rechts mit, links ohne diese Kupferleuchter.

    Auf diesem Nachkriegsphoto sieht man, daß diese Leuchter (und die komplette Kuppel) noch vorhanden waren. Es handelt sich also nicht um einen Kriegsverlust.

    Der Nachbau der Kupferleuchter wäre ein kleines aber feines Detail. Sehr schön, wenn das wirklich gemacht wird. :daumenoben:

    Jetzt spiele ich mal wieder den Besserwisser. Das sind Flammenvasen und keine Leuchter und keine Kuppeln sondern Hauben. ;)

  • Dieses Detail hatte ich noch gefunden, der Mann rechts im Mosaik trägt Stützen und einen Stahlhelm, also ein Kriegskrüppel. Ich frage mich, ob diese Darstellung original vor dem Ersten Weltkrieg dort bereits vorhanden war?

    Domprediger Thomas Müller hat im Jahr 2010 eine Antwort hierauf gegeben:

    201- (berlinerdom.de)


    Noch zwei alte Bilder:

    Dom, Kaiser-Wilhelm-Brücke, Spree, Burgstraße, Börse

    Und das ganze und darüber hinaus von oben.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • unify
    Hast du da ein paar mehr Infos zu? Wie ging dieser räumliche Wechsel von statten? War dazu irgendein Umzug oder Umbau des Cafés nötig? Ich nehme an, es ist ein sehr viel angenehmerer Standort als am Rande der Karl-Liebknecht-Straße zu sitzen.
    Und ich hoffe, es hat geschmeckt. ;)

    Ich werde mich freuen, wenn der Berliner Dom endlich komplett saniert und gesäubert ist und die Hohenzollerngruft wieder eröffnet ist.
    Ich finde, und hab das generell auch gemerkt, dass der Dom tatsächlich eine der Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist/sein sollte.
    Allein wenn man zur Google-Bildersuche geht und "Berlin" eingibt oder "Berlin landmark". Da erscheint der Dom gleich hinter dem Brandenburger Tor mit am meisten.

  • Wusstet ihr eigentlich, dass Kärcher das Reinigen des Doms unternimmt? Hier ein interessanter Artikel dazu:
    https://www.kaercher.com/de/inside-kaer…eutschland.html

    Hier eines der den Artikel begleitenden Bilder:

    kaercher_berliner-dom_3.webp
    Quelle: https://www.kaercher.com/de/inside-kaer…eutschland.html

    Schon krass wie sehr der Stein hier tatsächlich aufgehellt wird. Manche waren sich ja nicht so sicher ob und wieviel heller der Stein nun tatsächlich ist. Im Nachhinein etwas schlecht zu beurteilen, aber bei diesem direkten Vergleich eindeutig.

  • unify
    Hast du da ein paar mehr Infos zu? Wie ging dieser räumliche Wechsel von statten? War dazu irgendein Umzug oder Umbau des Cafés nötig? Ich nehme an, es ist ein sehr viel angenehmerer Standort als am Rande der Karl-Liebknecht-Straße zu sitzen.
    Und ich hoffe, es hat geschmeckt. ;)

    Also der Innenraum des Cafes ist jetzt ebenfalls auf der Wasserseite ganz unten, vorher war er Richtung Karl-Liebknecht-Straße. Es gibt aber immer noch Plätze an der Brücke, wer dort sitzen will. Am Wasser ist es jedenfalls deutlich kühler. Vielleicht wandert das Cafe auch wieder in eine andere Richtung, da man den Eingang unten am Wasser leicht übersieht.

  • Danke berlinaph, Super Aufnahmen :applaus:

    Da sieht man wie die neue Kuppel des Domes nicht stimmig ist und förmlich nicht zum heutigen Erscheinungsbild passt.

    Auch die Denkmalskirche und die kaiserliche Unterfahrt fehlt heute im Erscheinungsbild. :kopfwand::kopfschuetteln:

  • Ich sehe es genau umgekehrt.

    Die alte Kuppel hatte mit dem überreichen Dekor und der fitzeligen Laterne den Charme von Kuppeln über Warenhäusern (s. Printemps in Paris), Justizpalästen (München z. B.) oder Bahnhöfen. Reich, reich, reich... Aber dem Ernst und der Würde eines Gotteshauses einfach nicht gerecht werdend.

    Ich weiß, ihr werdet mich jetzt kreuzigen: Aber ich finde die moderne, strengere Kuppel-, Turmhelme- und Laternengestaltung in dieser Hinsicht einfach viel besser und stimmiger.

    Ich mag den Berliner Dom übrigens sehr (vor allem den Innenraum), aber halt so wie er jetzt ist....

  • Ich bin für die ursprüngliche Kuppel. Die ursprüngliche Version hatte durch die hohe Zentralkuppel eine gewisse Leichtigkeit, während die heutige Version, die wohl auf der Peterskirche in Rom basiert die Aura einer fetten Henne bekommen hat. Femkmalskirche pp fehlen auch. Zum Glück ist der Platz für die Denkmalskirche noch frei.

  • An allen gut entworfenen Kirchen - Petersdom, S. Andrea della Valle, Karlskirche in Wien etc. - bildet die Kuppel einen Abschluss, in der das Gebäude nach oben hin ausklingt, in einem schönen Schlussakkord. Raschdorff hat das umgekehrt und auf die Kuppel viel zu viel Zierrat gepackt, er hat sie im Zuckerbäckerstil hoffnungslos überladen und überdies samt den Turmhauben schlecht proportioniert. Das ist, als würde ein Komponist in die Coda die musikalischen Themen und Effekte einer ganzen Symphonie hineinpressen. Wenn die neue Kuppel eine fette Henne ist, wie Der Kurfürst sagt (ich sehe es anders), dann war die alte Kuppel ein aufgeplusterter Gockel. Wie man eine gute Kuppel um 1900 baute, hat wenige hundert Meter entfernt Erst von Ihne am Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bodemuseum) bewiesen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Fantastische Bilder! Die mit Abstand beste Qualität, die ich bisher vom Dom gesehen habe! Vielen Dankf fürs Teilen.

    Allerdings, noch bevor ich Resurrectus und Seinsheims Beitrage gelesen habe, wollte auch ich anmerken, dass die originalen Kuppeln zu viel des Guten waren, wie ich aber schon öfters mal hier angemerkt hatte.
    Sind sie eindrucksvoll und voller schöner Details? Ja. Sind sie Barock auf Steroiden und übertrumpfen das Gebäude darunter sowie alle anderen Gebäude ringsherum? Ja. Und das ist nicht gut. Hier ging die Protz-, Prunk- und Kitschsucht um 1900 etwas zu weit.

    Ich empfinde die modernen Kuppeln, die ja eigentlich sehr klassisch gestaltet sind, als besseren Zustand. Sie sind nicht perfekt, aber sie machen den Dom ein ruhigeres, würdigeres und klassischeres Gebäude (er kommt seinen Vorbildern sehr viel näher). Er stellt nicht mehr Schloss und Schlosskuppel weit in den Schatten, sondern harmoniert besser mit diesen.

    Übrigens glaube ich, dass die heutige Kuppel tatsächlich etwas plumper aus zwei Hauptgründen wirkt.
    Einmal, finde ich, ist die moderne Laterne einen Hauch zu klein und zart. Die hätte etwas größer gehört.
    Der zweite Grund ist einer, für den die Architekten nichts können: Die unvollständige hellgrüne Patina der Kuppel. Unten entlang der Kuppel, auf Höhe der Engel, ist ein dickes Band was einfach nicht patiniert, und bei der heutigen Witterung wahrscheinlich nie patiniert. Hier auf diesem Wikipediabild ist es gut zu erkennen:

    1920px-Berlin_Cathedral_%2828595951542%29.jpg

    Rein optisch führt dieses unpatinierte, dunkle Band dazu, dass die Kuppel in ihren Proportionen gestaucht und kleiner wirkt als sie ist.