...Die Baumeister wussten darum und haben damit gelebt oder wie im Barock ab und zu die Oberflächen überfasst, was bei Großbauten nicht möglich ist. Auch bedarf eine Überfassung ständiger Pflege sonst sieht´s nach wenigen Jahren viel schlimmer aus als etwas dunkler Sandstein.
Es ist nicht nur ein "etwas dunkler" Sandstein; er weicht vom ursprünglichen Zustand vollkommen ab.
Ein Problem, dass man in anderen Ländern bzw. mit anderen Materialien eben so nicht hat.
Also es gibt eine ständige Weiterentwicklung der Möglichkeiten und diese sollte man m.E. auch so weit es geht nutzen.
Denn eines sollten sich auch die Freunde schwarz-grauer Fassaden, die darin (aus welchen Gründen auch immer) noch etwas Würdevolles sehen, bewusst sein:
Der Großteil der Bevölkerung mag keine düstere Stimmung, sondern eine helle, freundliche Farbgestaltung.
Mit dieser steht und fällt auch oft der Wunsch nach Rekonstruktionen.
Vor Jahren wurde z.B. mit großflächigen Planen bzw. der Abbildung von knallgeben Schlossfassaden für deren Rekonstruktion geworben. Die notwendige Unterstützung wäre sicher so nicht gekommen, hätte man damals dort die schwarz-graue Fassade von 1940 abgebildet.
Ebenso verhält es sich oft bei restaurierten Altstädten. Wenn man etwa mit älteren Leuten dort spricht, freuen diese sich zwar auch über den heutigen Zustand, sagen aber oft auch, dass es "so schön nie war" und sie diese Altstädte als grau und düster in Erinnerung hatten.