• Naja, da ist Vorsicht angebracht. Dass man sich die Option für eine Wiedererrichtung der Denkmalskirche offenhält, ist ja seit einiger Zeit bekannt und positiv. Aber "studentische Arbeiten" besagt, dass man einen Ideenwettbewerb abgehalten hat. Wäre die möglichst originalgetreue Rekonstruktion der Denkmalskirche beschlossene Sache, so wäre dieser Wettbewerb überflüssig. Möglich, dass aus dem Projekt gar nichts wird (es kostet schließlich Geld). Möglich auch, dass man einen modernen Anbau realisiert, um die Prunksärge, die derzeit suboptimal in der Predigtkirche abgestellt sind, in moderner musealer Form präsentieren zu können.

    Meines Erachtens sollte man die Denkmalskirche - wenn man sie denn wiederaufbaut - äußerlich originalgetreu rekonstruieren und auch im Innern die historische Architektur wiederherstellen. Dafür spricht, dass das Gesamtbauwerk Berliner Dom zum größten Teil im Original vorhanden ist, auch die Innenarchitektur. Zudem ist die Denkmalskirche gut dokumentiert.

    Berliner Dom, Blick zur Decke der Denkmalskirche am historischen Baumodell des Domes im Dommuseum

    (Foto: Miguel Hermoso Cuesta, August 2011, CC-BY-SA-3.0)

    Über den Link könnt ihr eine Vergrößerung des Bildes anwählen, auf der sich der Deckenstuck in all seinen Details studieren lässt. Das Foto wurde über einen Spiegel aufgenommen.

  • Zum Thema Denkmalskirche:

    (...) Vielsagend dagegen war eine andere Bemerkung des Vorsitzenden des Domkirchenkollegiums: „Wir haben keine Fakten geschaffen, die einen späteren Aufbau der Denkmalskirche unmöglich machen würden“, sagte Harmening. Die apsisförmige Denkmalskirche an der Nordseite des Doms machte ursprünglich ein Drittel des gesamten Gebäudes aus, sie barg Nischen für die Prunksärge der Hohenzollern und den eigentlichen Zugang zur Gruft.

    Sie wurde im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt, aber 1975 auf Geheiß der DDR-Führung aus ideologischen Gründen dennoch abgerissen – zurück blieb nur eine unansehnliche Brache, während kunsthistorisch bedeutende Särge – etwa von Andreas Schlüter für König Friedrich I. und seine Frau Sophie Charlotte – ins verbleibende Gebäude umziehen mussten.

    Der Dombauverein macht sich schon seit einigen Jahren für einen Rekonstruktion der Denkmalskirche stark, in der auch eine Küsterwohnung, ein Gemeinderaum oder ein Museum untergebracht werden könnte. Vonseiten der Domgemeinde war dabei stets betont worden, dass die Sanierung der Gruft zuvor abgeschlossen sein müsse.

    In meinen Ohren klingt das doch durchaus erfreulich.

  • vor 1905:

    Quelle: https://www.berlinerdom.de/besuchen-wisse…ichte-bis-1905/

    Umbau und Sanierung der Hohenzollerngruft - Schließung derselben bis Frühjahr 2023

    Näheres zu den geplanten Baumaßnahmen ist auf der Homepage des Berliner Doms zu erfahren.

    Am Lustgarten steht in den kommenden Wochen ein ungewöhnlicher Umzug bevor: Die Sarkophage der 90 Personen aus dem Hause Hohenzollern, die vom Ende des 16. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in der Hohenzollerngruft im Untergeschoss des Berliner Doms ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, werden ordnungsgemäß verpackt und an einen Ort gebracht, der zum Schutz dieser Kulturgüter geheim bleiben wird.

    Ich glaube leider nicht, dass man in näherer Zeit die Sarkophage erneut für teuer Geld auslagern und nach Rekonstruktion einer Denkmalskirche wieder komplett neu aufstellen wird...

  • Ich glaube leider nicht, dass man in näherer Zeit die Sarkophage erneut für teuer Geld auslagern und nach Rekonstruktion einer Denkmalskirche wieder komplett neu aufstellen wird...

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die Sarkophage, die in der Denkmalskirche aufgestellt waren, sind doch heute nicht in der Gruft sondern in der Predigtkirche. Insofern wäre bei einem Entschluss zur kompletten Rekonstruktion inkl. der Wiederaufstellung der Prunksarkophagen nur ein Umzug nötig. Und selbst wenn diese in der Gruft wären, warum sollte man sie auslagern müssen beim Entschluss einer Rekonstruktion der Denkmalskirche?

  • Ich wollte sagen, dass ja die gesamte Eingangs- und unter anderem auch Sanitärsituation mit den jetzigen Baumaßnahmen neu geregelt wird. Dom-Shop und Dom-Cafè werden vergrößert, die Aufstellung der Särge gegenüber jetzt geändert. Ausserdem wird die Gruft erstmals klimatisiert. Die Neugestaltung (insbesondere der Zugang) ist doch auf den jetzt vorhandenen Raum ausgelegt und kostet schon eine Stange Geld. Käme die Fläche der Denkmalskirche in - sagen wir - 5-10 Jahren hinzu, müsste mehr umgemodelt als nur ein paar Särge umgestellt werden, und mit einer kleinen Trennwand hin zu den Durchbrucharbeiten ist es auch nicht getan.

    Ich fürchte bei der aktuellen Modernisierung wird es für eine Weile bleiben....

    Natürlich kann man mit viel Geld immer noch mal alles neu und anders machen, aber da sehe ich wichtigere Projekte. Die Bauakademie zum Beispiel oder am Schloss und Schlossumfeld gibt's auch noch eine Menge zu tun.

  • Die farblichen Aufhellungen scheinen insbesondere bei den Statuen nicht sehr nachhaltig zu sein. Die beiden links waren als erstes dran. Vielleicht täuschen mich meine Augen aber auch...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Ausstellung "Denkmalskirche auf der Spreeinsel", die am 2. April stattgefunden hätte, wurde aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen abgesagt. Der Nachholtermin findet wohl voraussichtlich in zwei Monaten statt.

    Einblicke in das Projekt und die Möglichkeit das zugehörige Buch (mit immerhin 192 Seiten) vorzubestellen, gibt es hier: https://dom-publishers.com/products/denkmalpflege-und-entwurf-die-denkmalskirche-auf-der-spreeinsel#

    Was aus den Vorschauseiten und Inhaltsangaben herauszulesen ist: Die Denkmalskirche wird früher oder später zurückkehren, da sie städtebaulich unausweichlich für die Museumsinsel ist. Ob es sich um eine genaue Rekonstruktion oder die ursprüngliche Kubatur in moderner Formensprache handelnd wird, lässt sich noch nicht sagen.

    Aus den ersten Seiten lässt sich jedoch meines Erachtens feststellen, dass die Autoren gegenüber einer Rekonstruktion zumindest nicht komplett abgeneigt wirken. Hoffen wir auf das Beste.

  • Die Denkmalskirche wird früher oder später zurückkehren. ... Ob es sich um eine genaue Rekonstruktion oder die ursprüngliche Kubatur in moderner Formensprache handelnd wird, lässt sich noch nicht sagen.

    Dann lieber gar keine Denkmalkirche als Letzteres.

  • Die Kuppeln des Doms sind schon eine moderne Formensprache aber wenn auch noch die Denkmalskirche diese Formensprache bekommen sollte,dann wäre der Dom völlig vermurkst.:sad:

  • Die farblichen Aufhellungen scheinen insbesondere bei den Statuen nicht sehr nachhaltig zu sein. Die beiden links waren als erstes dran. Vielleicht täuschen mich meine Augen aber auch...

    Die Figuren müßten von links nach rechts Jakobus d. Ä., Paulus, Petrus und seinen Bruder Andreas darstellen. In der Mitte natürlich Christus.

  • Die Ausstellung "Denkmalskirche auf der Spreeinsel", die am 2. April stattgefunden hätte, wurde aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen abgesagt. Der Nachholtermin findet wohl voraussichtlich in zwei Monaten statt.

    Ob es sich um eine genaue Rekonstruktion oder die ursprüngliche Kubatur in moderner Formensprache handelnd wird, lässt sich noch nicht sagen.

    Es wird garantiert ein hübscher Betonwürfel werden. Der kann u.U. teurer sein, als der originale Nachbau, aber das macht nichts. Hauptsache, man setzt "Akzente".

  • Ich kann das Wort "moderne Formsprache,oder auch "zeitgenössische Interpretation einfach nicht mehr hören!Warum können sich die Geschmacklosen und Geschichtsleugner nicht einfach aus dem Bereich der Denkmalpflege/Rekonstruktion zurückziehen!

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.